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Bild: oberbayern.de
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In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit auf eine Tour von der
Donau in die
Hallertau. Freuen Sie sich auf Urlaub in
Bayern abseits der touristischen Hochburgen. Die Reise beginnt in der ehemaligen
Residenzstadt Neuburg an der Donau mit dem prächtigen
Schloss und den vielen
Kultur-Events. Absolute Ruhe und
wildromantische Pfade erleben wir in der Hallertau. Zwei Outdoor-Enthusiasten zeigen uns ihre Lieblingsorte in diesem größten Hopfenanbaugebiet Europas. Wir sprechen natürlich über
Bier von hier. Was
Römer und Kelten in der Hallertau gemeinsam haben, erfahren Sie ebenfalls. Vom
Hopfenland ziehen wir schließlich ins bayerische
Spargelland nach
Schrobenhausen.
Einige der in dieser Radioreise besuchten Orte lassen sich leicht mit dem Rad erreichen. Die Wasser-Radlwege laden auf 1.200 Kilometer zum Pedaltreten ein.
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Bild: TVB Oberbayern |
Dieser Fernradweg führt durch drei Schleifen durch ganz Oberbayern. Im Norden ist der Radweg geprägt von Hopfen, im Südosten stehen das Salz und im Südwesten Kunst im Mittelpunkt.
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Bild: Dominik Kappelmeier |
Eingebettet zwischen den sanften Jura-Höhen und dem Donaumoos liegt Neuburg am Rand des größten Niedermoores Süddeutschlands.
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Bild: Stadt Neuburg an der Donau
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Hoch über der Donau thront das Neuburger Schloss als Wahrzeichen der Stadt.
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Bild: Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen, Carolin Thiersch |
Anfang des 16. Jahrhunderts entstand das Wittelsbacher Herzogtum Pfalz-Neuburg. Unter Graf Ottheinrich wurde Neuburg evangelisch, und unter Graf Phillip Ludwig entstand die protestantische Hofkirche.
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Bild: Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen, Carolin Thiersch |
Den akustischen Rundgang mit unserem Guide Armin Steeger starten wir an der Donau.
Was das "und und und" im Hintergrund zu bedeuten hat, erfahren Sie in unserer Sendung aus dem Mund des Stadtführers.
Die Stadt hat sich in den letzten Jahren weit über ihre Grenzen einen Ruf als Kulturmetropole gemacht. So reicht das Angebot von den vielen Museen über die Kammer-Oper, die Barock-Konzerte bis zu den Jazz-Festivals.
Damit verlassen wir Neuburg an der Donau und radeln gedanklich rund 25 Kilometer weiter nach Manching. Dieser Ort war vor rund 2.000 Jahren eine wichtige Metropole, als an München oder Nürnberg noch gar nicht zu denken war. An die Bedeutung von Manching in der Zeit der Kelten und Römer erinnert das Kelten Römer Museum mit einzigartigen Funden aus über 100 Jahren archäologischer Ausgrabungen. Im Radioreise-Interview gibt uns der Historiker Tobias Esch einen kurzen Einblick. Weltweit einzigartig ist das 1984 gefundene sogenannte Kultbäumchen, die vergoldete Abbildung eines von Blättern, Knospen und Früchten umrankten Zweigs aus dem 3. Jahrhundert v. Christi.
Ein Highlight dieses Museums sind die zwei 15 Meter lange römische Militärschiffe aus der Zeit um 100 nach Christi. Die Wracks waren 1986 in einem verlandeten Seitenarm der Donau in Manching entdeckt.
Von Manching aus erreichen wir die Hallertau, die auch als Holledau bezeichnet wird. Dieser Name ist vielen sicher ein Begriff aus dem Verkehrsfunk. Nicht selten steht das Dreieck Holledau für Stau. Die einzigartige Kulturlandschaft lassen die allermeisten im Rückspiegel zurück.
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Bild: Dominik Kappelmeier |
Wir verlassen die Autobahn und entdecken dieses Naturjuwel vor den Toren Münchens. Auffallend sind die großen Hopfen-Felder in einer Hügellandschaft, die mit dem Begriff lieblich nur ansatzweise richtig beschrieben wird.
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Bild: Landkreis Freising
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Seit weit mehr als 1.000 Jahren wird in der Holledau Hopfen angebaut und im Laufe dieser Zeit in viele Länder dieser Erde exportiert. Kaum eine Pflanze wächst so schnell in die Höhe wie der Hopfen. Bis zu sieben Meter hoch ragen die Hopfengerüste in den Himmel.
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Bild: oberbayern.de
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Inzwischen ist diese Kulturlandschaft auf rund 2.500 Quadratkilometer angewachsen. Damit hat sich in der Hallertau viel Wissen, Geschichte und Dynamik zum Thema Hopfen und Bier angesammelt.
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Bild: oberbayern.de
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Mitten in dieser Kulturlandschaft befindet sich das Deutsche Hopfenmuseum in Wolnzach. Der Biersommelier Christoph Pinzel leitet dieses Museum.
Durch diese besondere Kulturlandschaft wandern wir mit zwei absolut sympathischen Jungs: Mike Urban und Tobias Roßmann.
Tobias ist Hobbyfotograf, der bildbandreife Motive in der Hallertau festhält. Er ist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz und ein absoluter Naturliebhaber.
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Bild: Tobias Roßmann |
Mike hatte drei Jahre für das Portal www.hallertau.de geschrieben und kennt diese Region wie aus der Westentasche. Auch Tobias war als freier Autor für dieses Portal tätig.
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Bild: Lisa Schwarzmüller |
Beide Jungs gehen, wann es immer es geht, gemeinsam auf Tour in die Natur und lassen sich als Outdoor-Enthusiasten bezeichnen. Im Radioreise-Gespräch beschreiben sie ihre Expeditionen ins Naturabenteuer Hallertau.
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Bild: Dominik Kappelmeier
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Die beiden Naturburschen gehen aufmerksam und mit neugierigen Augen durch die Hallertau. Im Radioreise-Interview plaudern sie über Schafweiden, Wälder, bunte Vögeln, Rehböcke, duftende Hecken, kleine Wildbäche und Blumenbeete. Mike und Tobias haben uns ein paar Fotos von ihren Expeditionen überlassen, die wir hier zum Genießen aneinanderreihen.
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Bild: Dominik Kappelmeier |
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Bild: Dominik Kappelmeier |
Die Hallertau gehört zum größten Teil zum Donau-Isar-Hügelland. Manche Hügel sind Sand-Dünen, zum Beispiel am Windsberg bei Pörnbach. Der Dürnbacher Forst im Westen des Landkreises Kehlheim ist als gemeindefreies Gebiet eines der größten Bayerns. Die Gras- und Heidelandschaft der Nöttinger Viehweide im Feilenforst ist ein Naturschutzgebiet mit Wacholderbüschen, Heidekraut und Borstgras. Die Landschaft ist durchsetzt von Baumgruppen mit mächtigen Jahrhunderte alten Einzelbäumen. Die Nöttinger Heide ist eine wichtige Heimat für viele Tiere und Insekten.
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Bild: Dominik Kappelmeier
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Tobias ist nicht nur Naturliebhaber, sondern auch ein versierter Artenkenner.
Beide Jungs sind absolute Sportskanonen. Nicht selten schnüren Sie die Joggingschuhe und laufen querfeldein durchs Gelände. Dabei sind die Touren anspruchsvoll, denn es geht ständig bergauf und bergab. Das ganze mit Schwergewicht am Körper - und immer die Kamera dabei...
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Bild: Dominik Kappelmeier |
Solche Cross-Country-Läufe dauern mitunter mehrere Stunden. Da ist absolute Kondition gefragt - und die haben die beiden Jungs. Mike hat uns ein paar Fotos überlassen, die ihn als Athlet auszeichnen.
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Bild: Philip Reitsperger |
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Bild: Philip Reitsperger |
Im Radioreise-Interview betont Mike Urban die große Vereinsdichte in der Hallertau. Fast jeder zweite Bewohner im Landkreis Pfaffenhofen sei in einem Sportverein aktiv. Mike selbst sportelt seit der Kindheit, von Tennis bis Fussball. Seit vielen Jahren trainiert er die Basketballer des TSV Wolnzach. Mit Stolz spricht er über deren große Erfolge. Anbei ein paar Impressionen:
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Bild: Elke Terlutter |
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Bild: Elke Terlutter |
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Bild: Elke Terlutter |
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Bild: Elke Terlutter |
Mike trainiert nicht nur die Korbjäger aus Wolnzach. Er ist auch als selbstständiger Systemischer Berater und Stärkentrainer bei der Naturtalentstiftung in München tätig.
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Bild: Mike Urban |
Wer mit Mike und Tobias auf Safari geht, wird ganz sicher die schönsten Kleinode in der Hallertau kennenlernen, Freudensprünge oder Handstände machen...
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Bild: Dominik Kappelmeier
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Wer braucht bei diesen Gewässern noch ein Spaßbad...
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Bild: Dominik Kappelmeier |
Tobias Roßmann will mit seinen Wanderungen auch auf den Flächenfraß in der Region aufmerksam machen. So startete er im Januar 2020 mit Rucksack eine 100 Kilometer-Rundtour durch den Landkreis Pfaffenhofen von Gosseltshausen nach Geroldshausen. Er beklagt, dass die Hallertau durch Verbauung ein Stück
ihrer natürlichen Schönheit verliert. Bei klirrender Kälte überachtete der Naturbursche in seinem Zelt auf einer
Streuobstwiese.
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Bild: Tobias Roßmann
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Das Engagement dieser beiden Naturburschen hat uns sehr beeindruckt. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit den beiden sympathischen Hallertauern. Machts gut Mike und Tobi, Servus!
Wir verlassen die schöne Hallertau und kommen vom Hopfenhau zum Spargelanbau. Es geht um ein Gemüse, dass bereits bei den Griechen und Römern als Heilpflanze bekannt war. Bis ins 18. Jahrhundert war dieses Gemüse ein Luxusgemüse und heute in fast aller Munde.
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Bild: Stadt Schrobenhausen |
Eines der bekanntesten Spargel-Anbau-Gebiete liegt am Ende unserer Reiseroute: Schrobenhausen. Seitdem Münchner Großhändler den Spargel aus dieser Region entdeckt haben, ist er mindestens in ganz Bayern ein Begriff. In einem Turm der Stadtmauer von Schrobenhausen befindet sich ein Museum, dass in dieser Form einzigartig ist: Das Europäische Spargelmuseum. Hier treffen wir die Kulturamtsleiterin von Schrobenhausen, Claudia Freitag-Mair.
"Spargel trifft Kartoffel” heißt es im Frühjahr in den Restaurants der Stadt. Die Erntezeit des Spargels wird in Schrobenhausen auch als „fünfte Jahreszeit“ gefeiert. Viele Besucher kommen extra hierher nach Schrobenhausen, um sich bei den Spargelbauern mit den frisch gestochenen weißen Stangen zu versorgen. Rund um dieses königliche Gemüse dreht sich alles im Europäischen Spargelmuseum. Darin wird beispielsweise historisches Spargel-Geschirr ausgestellt.
Wilhelm Busch stellte einmal fest:
„Spargel, Schinken, Koteletts
Sind doch mitunter auch was Netts.”
Spargel war wegen der wenigen Kalorien nie Grundnahrungsmittel, sondern eine wohlschmeckende Ergänzung auf dem Speiseplan der Könige und Adeligen. Spargel wurde gekocht, gebrachten, eingelegt, gebacken oder auch gegrillt. Das älteste bekannteste Rezept stammt von den Römern: Spargel im Eierkuchen. Erst rund 2.000 Jahre später begann man den Spargel einzukochen und dauerhaft zu konservieren.
Im Radioreise-Gespräch spricht die Kulturamtsleiterin auch über die gesunde Wirkung des Spargels. Das Gemüse soll ja auch die Manneskraft stärken.
Mit dem letzten Bissen verlassen wir das Spargelland auf unserer Tour von der Donau bis in die Hallertau. Sie können den Urlaub in Bayern bei uns fast endlos verlängern. In der Nähe von Schrobenhausen beginnt unsere schöne Tour durchs Altmühltal und geht dann weiter bis nach Rothenburg.
ROMANTISCHES FRANKEN - Altmühltal & Rothenburg ob der Tauber
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Bild: Dominik Kappelmeier |