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Bild: Touristinformation Freising / Rainer Lehmann |
In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit auf eine Tour durch den
Münchner Norden. Folgen Sie ihm auf einer Reise von
Freising über
Au in der Hallertau bis nach
Dachau. Das ist ganz gewiss keine weite Strecke, aber eine Strecke voller toller Geschichten. Wir starten auf dem
Weihenstephaner Berg hoch über
Freising und schauen auf die älteste Stadt zwischen Regensburg und Bozen. Freising ist das
Tor zur Holledau. So führt uns der Weg in der nächsten Etappe nach Au in der Hallertau, das Herz im
Hopfengau. Hier folgen wir den
Auer-Marktstrawanza auf einer feucht-frohen Tour mit Ritsch Ermeier. Christian Pinzl erklärt uns, was die Besucher im Deutschen
Hopfenmuseum in
Wolnzach erleben können. Von der Hallertau kommen wir nach Dachau. Natürlich ist diese Stadt mit den zwölf dunkelsten Jahren deutscher Geschichte untrennbar verbunden. Darüber sprechen wir und erinnern zugleich an die 1.200 Jahre Dachau. Wir legen den Fokus auf die Zeit der
Künstlerkolonie Dachau im 19. Jahrhundert. Viel Spaß auf diesen oberbayerischen Entdeckungen!
In dieser Radioreise bewegen wir uns vor den Toren einer Weltstadt mit Herz: München. Da liegen doch die Alpen und die oberbayerischen Seen? Ja – auf der Südseite! Aber was ist mit der Nordseite? Die kennen viele wohl nur vom Durchfahren auf dem Weg vom Norden in den Süden. Genau diesen weißen Fleck machen wir in dieser Sendung sichtbar. Wir starten dort, wo viele von München aus in die weite Welt starten: am Münchner Flughafen. Wenige Kilometer entfernt liegt Freising, wie München an der Isar gelegen. Die frühe Bischofsstadt beeindruckt auch durch die ausgezeichnet erhaltene historische Altstadt.
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Bild: Touristinformation Freising / Rainer Lehmann |
Freising ist eng mit dem Bier verbunden und mit dem Namen „Weihenstephan“ als "Grünes Zentrum Bayerns". Auf dem Weihenstephaner Berg beginnt unsere Radioreise mit der Freisinger Stadtführerin Dr. Ruth Langenberg.
Auf dem Weihenstephaner Berg in Freising befinden sich die älteste noch bestehende Brauerei der Welt, das Wissenschaftszentrum Weihenstephan sowie die bekannten Schau- und Sichtungsgärten der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Um das Jahr 725 gründete der Heilige Korbinian auf diesem Berg ein Benediktinerkloster. Daran erinnern heute das barocke Gartensalettl und die Ruine der Korbinianskapelle mit dem Korbiniansbrünnlein. Auf der Kuppe des Weihenstephaner Berges befindet sich zudem die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan, die im Jahr 1040 gegründet wurde.
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Bild: Touristinformation Freising / G. Standl |
Zwischen Domberg und dem Weihenstephaner Berg breitet sich die Stadt Freising aus. Dabei ist der Domberg das Sinnbild für die mehr als 1200-jährige Geschichte. Zu den Bischöfen des Bistums München-Freising zählte auch Otto von Freising, der berühmteste Geschichtsphilosoph des Mittelalters. Der Dom mit seinen markanten Türmen, der romanischen Bestiensäule und der barocken Ausstattung ist das Herz der Bischofsstadt.
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Bild: Touristinformation Freising / Rainer Lehmann |
Vom Weihenstephaner Berg sind die Flugzeuge, die am Münchner Airport starten und landen, fast zum Greifen nah. Einen Bericht aus dem Lande-Anflug einer Maschine mit dem "Kreising über Freising" geben uns in der Radioreise die Jungs von Max Zwo.
Wir verlassen Freising als Tor zur Hallertau und starten vom heiligen Bier-Berg ins größte Hopfenanbau-Gebiet der Welt. Die Gemeinde Au in der Hallertau liegt direkt an der Deutschen Hopfenstraße im Norden der Region Freising. Nicht nur mit dem Grünen Gold wird Au in Verbindung gebracht, sondern auch mit dem süffigen Auer Bier aus den Sudkesseln der Schlossbrauerei. Hier wird seit rund 400 Jahren der edle Gerstensaft gebraut. Wir folgen diesen historischen Spuren mit den so genannten Auer Markt Strawanza. Dahinter steht eine Gruppe von Heimat-Enthusiasten, die den Besuchern eine heitere Führung durch dieses Herz der Hallertau bieten.
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Bild: Ritsch Ermeier |
Ritsch Ermeier ist einer der Strawanza. Lange Zeit war Ritsch ein Radiokollege. Ritsch moderierte auf Radio Trausnitz, während Alexander Tauscher über das Netzwerk BLR Radio Dienst bayernweit die Nachrichten las. Heute ist Ritsch erfolgreicher Musiker und Kabarettist. Seit dem Jahr 2019 strawanzen die Auer Marktführer mit ihren klassischen Touren durch Au in der Hallertau. Die Touren der Geschichtskundigen führen auch an Plätze, die nur selten zu besichtigen sind, so zum Beispiel den riesigen alten Eiskeller unter der alten Fasshalle. Wir trafen ihn mit seiner Quetsche.
Der Markt Au in der Hallertau kann auf eine jahrtausendalte Besiedelung und eine lange Geschichte zurückblicken, welche bis heute den Ortskern prägt. Die abwechslungsreichen Marktführungen erzählen viel über kriegerische Ereignisse, amüsante Anekdoten und zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Es werden klassische Marktführungen angeboten, aber auch zahlreiche andere Führungen zum Beispiel mit Musik, zu geheimen Orten oder spezielle Kirchenführungen rund um die barocke St. Vitus Kirche angeboten.
Seit Ende des 16. Jahrhunderts wird in der Auer Schlossbrauerei Bier gebraut. In der Schlosschronik von Au ist nachzulesen, dass ein Brauer Schwaiger aus Nandlstadt seiner Herrschaft Bier gebraut hat. Die Schlosschronik belegt dann den häufigeren Besitzerwechsel von Schloss und Brauerei. Zum Abschied stoßen wir mit Ritsch auf ein Wiedersehen an.
Normalerweise liegen die Hopfengärten der Hallertau außerhalb der Gemeinden. In Wolnzach selbst sind sie auch im Ortskern unübersehbar. Hier befindet sich das Deutsche Hopfen-Museum. Was es in diesem Museum außer Biergenuss-Seminaren zu erleben gibt, erklärt uns der Leiter des Museums, Christoph Pinzl im Radioreise-Interview.
Auch die Hallertau lässt sich bestens mit dem Rad erkunden. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Die Hallertautour, die Radtour „Zum Ursprung des Bieres“ entlang der WasserRadlWege Oberbayern
oder die Hallertauer Hopfentour. Die verschiedenen Radtouren führen durch die Hügellandschaft der Hallertau mit ihren bis zu sieben Meter hohen Hopfengärten. Zum Lust machen auf das Pedaltreten haben wir einige Fotomotive zusammengestellt:
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Bild: Hopfenland Hallertau Tourismus / Anton Mirwald |
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Bild: Hopfenland Hallertau Tourismus / Anton Mirwald |
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Bild: TOM / Peter von Felbert |
Nach der Hallertau erreichen wir eine Stadt, die weltweit leider mit dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte verbunden ist: Dachau – Standort eines der ersten Konzentrationslager. Auch darüber sprechen wir in der Radioreise. Im Schwerpunkt beschäftigen wir uns mit Dachau auch als Künstler-Kolonie.
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Bild: Stadt Dachau |
Im 19. Jahrhundert entdeckten Maler dieses verträumte, liebliche Dachau. Sie fanden viele reizvolle Natur-Motive in der Moor- und Sumpf-Landschaft rund um Dachau. Als Beispiel seien Carl Spitzweg oder Max Liebermann genannt.
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Bild: Stadt Dachau |
Eine erste Gruppe von Künstlern um Ludwig Dill, Adolf Hölzel und Arthur Langhammer wurden Ende des 19. Jahrhunderts in den umliegenden Orten wie Etzenhausen oder Haimhausen sesshaft.
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Bild: Stadt Dachau / Jörg Lutz
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Dachau sieht sich auch heute den Künsten in besonderer Weise verbunden. Die Stadt ist Wohnort zahlreicher Maler, Grafiker und Bildhauer und hat einen Künstlerweg geschaffen, um Besucher der Stadt auf den Spuren der Maler der Künstlerkolonie wandern zu lassen.
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Bild: Stadt Dachau |
An 18 Stationen wurden Stelen aufgestellt mit den Bildern von Künstlern, die von dieser ungefähren Position aus ihre Bilder gemalt hatten. Der ausgeschilderte Weg ist in Summe knapp sechs Kilometer lang.
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Bild: Stadt Dachau / Wolfgang Größlinger
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Wir schauen uns in dieser Radioreise an, was die Maler damals auf Papier brachten und wie das Original ausschaut. In der Gemälde-Galerie Dachau zeigte uns deren Leiterin Elisabeth Boser ein paar der Werke der bekanntesten Maler.
Als Ausdruck einer neuen Sichtweise in der Malerei, die – ausgehend von der Künstlerkolonie Barbizon bei Paris, das im 19. Jahrhundert als Beispiel diente, wurde auch rund um Dachau unter freiem Himmel gemalt: Die Freilichtmalerei ließ Scharen von Künstlern und Kunststudenten in die Umgebung der Städte strömen, immer auf der Suche nach landschaftlichen Motiven.
Die Ausstellung von Gemäldegalerie und Bezirksmuseum zeigt die glanzvolle Zeit Dachaus.
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Bild: Stadt Dachau / Wolfgang
Größlinger |
Nur ein paar Meter neben der Dachauer Gemäldegalerie sieht man eines der Motive, dass uns Stadtführerin Brigitte Fiedler zeigte.
Hoch über der Stadt liegt das Schloss Dachau, dass auf eine hochmittelalterliche Burg der Grafen von Dachau zurückgeht. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde es unter Herzog Wilhelm IV. und seinem Sohn Herzog Albrecht V. durch die Münchner Hofbaumeister Heinrich Schöttl und Wilhelm Egkl zu einer mächtigen Vierflügelanlage ausgebaut.
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Bild: Stadt Dachau |
Der berühmte Gartenarchitekt Joseph Effner gestaltete mit seinem Bruder Johann Christoph Effner Anfang des 18. Jahrhunderts den Hofgarten im barocken Still. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Garten vereinfacht. Hofgärtenintendant Friedrich Ludwig von Sckell ließ innerhalb der Gartenmauern Obstbäume pflanzen.
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Bild: Stadt Dachau |
Die reizvolle Lage des Dachauer Hofgartens auf einem Höhenrücken bietet einen grandiosen Panoramablick bis nach München und bis hin zur Gebirgskette der Alpen.
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Bild: Stadt Dachau |
Wir verabschieden uns mit Brigitte Fiedler aus Dachau, in dem sie einen Satz des Schriftstellers Ludwig Thoma zitiert, der in seinen “Erinnerungen” schrieb: “Am schönsten war es doch in Dachau!”
Das Dachauer Land lässt in der weiten Fläche noch viel Platz zum Entdecken: Sei es auf einer Fahrradtour auf dem Altbairischen Oxenweg oder beim Baden im Waldschwaigsee. Wandern geht nicht nur in den Bergen – dafür aber mit Bergblick! Im Dachauer Land gibt es so manchen Aussichtspunkt mit Alpenpanorama. Wir geben am Ende der Radioreise ein paar Tipps für Radtouren rund um Dachau, zum Beispiel auf dem Ammer-Amper-Radweg.
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Bild: Stadt Dachau |
Alle die vorgestellten Orte lassen sich bequem mit dem Radl entdecken über die Hopfen-Schleife der Wasser-Radlwege Oberbayern.
Sie können gern Ihren Urlaub im Münchner Norden verlängern. Denn unsere andere Radioreise bringt Sie von Dachau nach Schrobenhausen, weiter nach Neuburg und auch in die Hallertau.
DONAU - HALLERTAU: Vom Spargel- ins HopfenlandAuf ein Wiedersehen in Oberbayern!