BERLIN EASTSIDE - VON DEN HACKESCHEN HÖFEN ÜBER DIE MUSEUMS-INSEL INS HUMBOLDT-FORUM
Nach dem Ende der Teilung hat Berlin wieder zwei lebendige Zentren: Das pulsierende Herz des einstigen Westens schlägt nach wie vor rund um die Gedächtniskirche und den Kurfürstendamm. Daneben schlägt das alte, neue Herz der Stadt im einstigen Ost mit noch größerer Kraft. Durch Berlin-Mitte schlängelt sich unsere Radioreise.
Unsere Tour beginnt in den Hackeschen Höfen nördlich des Alexanderplaztes. Sie gehören zum ausgedehnten Altstadtquartier der Spandauer Vorstadt.
Die acht miteinander verbundenen Höfe zwischen der Rosenthaler Straße und der Sophienstraße wurden Anfang der 1990iger Jahre saniert und sind heute mit den vielen Läden, Galerien und Restaurants und Clubs ein beliebter Treffpunkt für Nachtschwärmer und Touristen.
Das
Gebiet der heutigen Hackeschen Höfe, nördlich des Alexanderplatzes, lag
am Ende des 17. Jahrhunderts außerhalb der Stadtmauern. Hier standen
zahlreiche Scheunen zur Lagerung von Stroh und Heu, denn es innerhalb
der Stadtmauern zu lagern war wegen der hohen Brandgefahr verboten. Der
Begriff Scheunenviertel, der sich bis heute für die Gegend rum um die
Hackeschen Höfe erhalten hat, stammt aus dieser Zeit.
Unser Berlin-Guide Tatjana Rossa erzählt beim Rundgang im Radioreise-Podcast, wie sich beispielsweise nach der Wende zwei Geisteswissenschaftler selbständig machten und ein tolles Restaurant in den Hackeschen Höfen eröffneten.
Prächtige Treppenhäuser öffnen sich in den Höfen.
In alte Lagerhallen zog neues Leben ein, wie diese angesagte Uhrmanufaktur beweist.
Die Geschäfsräume füllen einen wunderbaren Ballsaal aus.
Neben den Liebhaber-Geschäften befindet sich in diesem Areal das Hackesche Höfe Kino – ein herausragendes Lichtspielhaus. Hier werden neben europäischen Produktionen auch Dokumentarfilme gezeigt – und es gehen ganze Festivals über die Filmleinwand. Uns flimmert das bunte DDR-Ampelmännchen an.
Am Rande des Hackeschen Marktes trafen wir einen lieben guten Bekannten: Friedrich-Carl Wachs: Der in Hamburg geborene Mann hat die Entwicklung Berlins aus verschiedenen Perspektiven erlebt. Kurz vor dem Mauerfall war er im Justizariat des RIAS engangiert, also im Rundfunk im amerikanischen Sektor Berlins, im Funkhaus an der Kufsteiner Straße, dem heutigen Hans-Rosenthal-Platz. Nach der Wiedervereinigung half F.C. beim Aufbau privater Radiosender in Berlin und darüber hinaus. Er war mehrere Jahre für die Film-Studio in Babelsberg vor den Toren Berlins tätig.
Nun wohnt er nah an den Hackeschen Höfen. Was er hier besonders mag und warum er nicht mehr weg will aus dem Herzen Berlins, erzählt uns F.C. in seiner wunderbar sonoren Radiostimme.
Von den Hackeschen Höfen laufen wir vorbei an der S-Bahn-Station Hackescher Markt zur Friedrichsbrücke in die Bodestraße und erreichen die Museums-Insel. Fünf Architekten entwarfen das beeindruckende Ensemble, das bis 1930 im Herzen von Berlin entstand.
Dabei gönnen wir uns einen leichten Drink mit Blick auf das Wohnhaus von Bundeskanzlerin a.D. Angela Merkel.
Der Berliner Dom gehört zu den schönsten Kirchen der Stadt. Er beeindruckt von Außen wie Innen gleichermaßen mit wunderschönen Verzierungen. Anziehungspunkt sind die Tauf- und Traukirche, das Kaiserliche Treppenhaus, die Hohenzollerngruft, das Dommuseum und die beeindruckende Kuppel. Die Hohenzollerngruft gehört zu den wichtigsten dynastischen Grabstätten Deutschlands. In der Gruft befinden sich 90 Bestattungen vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zum Anfang des 20. Jahrhundert.
Wer die 270 Stufen zur Panoramakuppel erklimmt, genießt ein 360 Grad-Panorama über Berlins Mitte vom Fernsehturm bis zum Nikolaiviertel.
Im Radioreise-Podcast spricht Berlin-Guide Tatjana Rossa über das Humboldt Forum im Stadtschloss als kulturelles Quartier und modernes Museum, als ein Ort auch zum Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft. Mit dem Fertigstellung des Humboldt-Forums öffnete auch eine der schönsten neuen U-Bahn-Stationen der Hauptstadt.
Der U-Bahnhof Museumsinsel ist Teil der verlängerten Linie U 5 vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor.
Vis ´vis des Lustgartens ist ein neues Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung entstanden.
Das Humboldt Forum sieht sich als weltoffener Erlebnisraum in den Dimensionen des historischen Berliner Schlosses.
Das Humboldt-Forum beherbergt hochkarätige Kunstsammlungen und regelmäßig wechselnde Ausstellungen. Die Dauerausstellung macht Geschichte und Gegenwart des Palastes der Republik erlebbar – eine Ausstellung gewissermaßen in eigener Sache.
Zu sehen sind unter anderem Leihgaben und viele Original-Objekte wie dieses Kaffee-Geschirr aus einem der Restaurants des Palastes.
In historischen Filmen und Schautafeln geht es auch um die Arbeit der ehemaligen Staatssicherheit im Palast der Republik. Presse-Chef Michael Mathis spricht im Radioreise-Interview zum Beispiel über Kamera-Aufnahmen der DDR-Staatssicherheit, die damit auch in diesem Palast Menschen beobachtete.
Übrigens senden die Kollegen von Deutschlandfunk Kultur aller 14 Tag live aus dem Humboldt-Forum. Die Sendung "Studio 9" begrüßt hier prominente Gäste aus Politik, Kultur und Medien.
Zu sehen ist aber auch die Rolle des Palastes der Republik nach dem Mauerfall und den ersten freien Wahlen der DDR-Volkskammer, die zugleich die letzten freien Wahlen in der DDR waren.
Eine Zeitreise vom Aufbau des Palastes der Republik bis zu dessen Abriss.
"Berlin, Dein Gesicht hat Sommersprossen", sang einst Hildegard Knef. Das Gesicht hat zum Glück nicht mehr diese hässliche Narbe, dnen die Mauer ist längst weg. Aber die Erinnerung darf nicht verschwinden. Dafür sorgen wir unter anderem im Radioreise-Gespräch mit Burkhart Veigel, der 1938 geboren wurde und lange Zeit in Baden-Württemberg lebte. Er war einer der erfolgreichsten Fluchthelfer nach dem Bau der Berliner Mauer. Zunächst grub er mit Gleichgesinnten Flucht-Tunnel. Doch viel erfolgreicher war die von ihm entwickelte „Doppelgänger-Tour“ am Grenzübergang Heinrich-Heine-Straße. Die DDR-Grenzpolizisten hatten diese Methode nie durchschaut. Ebenso raffiniert war er beim Umbau verschiedener Autos zu Fluchtfahrzeugen. Am bekanntesten wurde ein Cadillac DeVille, bei dem das Versteck für den Flüchtling im Armaturenbrett untergebracht war. In Summe half Burkhart Veigel damit rund 650 Menschen bei der Flucht aus der DDR in den Westen. Für sein Engagement für die Freiheit wurde er 2012 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Wir trafen den Fluchthelfer an der Bernauer Straße im einstigen Ostteil Berlins, nah an der einstigen Mauer.
Es heißt: „In den meisten Berliner Clubs ist das Erscheinungsbild der 'Jungen Wilden' mittlerweile nicht mehr von einer Übernachtungsparty im Schullandheim zu unterscheiden.“ Daher suchen wir uns einen Tanz-Schuppen, in dem es zwar auch locker, aber durchaus auch gediegen zugehen kann. Von eleganten Drehungen bis hin zu ausgelassenen Partynächten, all das auf einem der schönsten Tanzböden der Stadt – wir sind zu Gast im legendären Clärchens Ballhaus in der Augustenstraße in Berlin Mitte.
Es hat so vieles überstanden, beide Weltkriege, die DDR – es steht noch heute als das am längsten durchgehend betriebe Ballhaus an der Spree. Viele kommen nicht zum Tanzen hierher, sondern zum Schlemmen. Das verdankt das Ballhaus dem sehr beliebten Restaurant Luna d'Oro. Anh, deren Eltern aus Vietnam stammen, ist die Restaurantleiterin. Mit ihr sprachen wir über die kulinarische Ausrichtung des Restaurants und die verschiedenen Tanzangebote im Spiegelsaal von Clärchens Ballhaus.
In der Radioreise "Berlin-Mitte" erzählt Gastgeberin Claudia Steinbauer über den Umbau dieses legendären Berliner Tanzschuppens.
https://www.radioreise.de/2025/03/berlin-mitte-vom-fernsehturm-uber-den.html
Auf unserer Tour "Berlin-Amsterdam" legen wir in Clärchens Ballhaus eine flotte Sohle aufs Parkett.
https://www.radioreise.de/2018/05/berlin-amsterdam-secret-places.html
In unserer Radioreise "Altes Spreeathen" sprechen wir auch über andere Ballhäuser der Stadt.
https://www.radioreise.de/2018/05/berlin-eine-zeitreise-ins-alte-spree.html
F.C. Wachs hören Sie in unserer Sendung "Ost-West-Berlin" beim Ausblick vom Humboldt-Forum.
https://www.radioreise.de/2024/11/ost-west-berlin-spannende-geschichten.html
Außerdem hören Sie ihn in den "Berliner Geschichten" bei den Erinnerungen an seine Zeit im RIAS.
https://www.radioreise.de/2024/11/berliner-geschichten-von-kreuzberg-uber.html
Entlang der einstigen Mauer laufen wir in dieser Radioreise.
https://www.radioreise.de/2019/11/berlin-entlang-der-einstigen-mauer-in-spree-athen.html
Um rund 100 Jahren drehen wir die Uhren in der Sendung "Babylon Berlin" zurück.
https://www.radioreise.de/2021/06/babylon-berlin-eine-zeitreise-in-die-goldenen-zwanziger-an-der-spree.html
Mit dem Schellack DJ Stefan Wuthe sind wir außerdem in der Sendung "Spree-Elbe" unterwegs.
https://www.radioreise.de/2022/04/spree-elbe-die-goldenen-zwanziger-in-berlin-und-sachsen.html
Grüne unbekannte Orte in Berlin entdecken Sie mit uns in dieser Radioreise:
https://www.radioreise.de/2021/10/gruenes-berlin-erstaunliche-entdeckungen-in-der-deutschen-hauptstadt.html
Auf den richtigen Geschmack bringen wir Sie in der Show "Berlin Tasting"
https://www.radioreise.de/2022/10/berlin-tasting-kulinarischer-citytrip.html
Von Berlin nach Potsdam führt diese Sendung.
https://www.radioreise.de/2022/07/berlin-potsdam-eine-zeitreise-aus-der-bundes-und-landeshauptstadt.html
Auf den Spuren des Bauhauses laufen wir in dieser Show:
https://www.radioreise.de/2019/07/rotterdam-berlin-die-bauhaus-reise.html
Und den großen RIAS-Dino Nero Brandenburg trafen wir zu Lebzeiten für diese Sendung:
https://www.radioreise.de/2019/12/berlin-moskau-china-vom-rias-dino-bis-shaolin-meister.html
Auf ein Wiedersehen auf der Berliner East- und Westside!