BERLIN - POTSDAM - EINE ZEITREISE AUS DER BUNDES- IN DIE LANDESHAUPTSTADT

In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit auf eine Tour von Berlin nach Potsdam. Die beiden Städte sind quasi Nachbarn Wand an Wand. Die eine ist sehr groß, die andere etwas kleiner und auch feiner. Es wird eine Reise der Kontraste. Denn wir beginnen auf der unbekannteren Seite des Alexanderplatzes in Berlin. Hier verändert sich Berlin, hier ist vieles im Umbruch. Davon wird uns Jan Bitterlich erzählen. Er hatte als Hotelier die Eröffnung des Premiere Inn Berlin Alexanderplatz begleitet. Der Urberliner erinnert sich an den Alex vor der Wende und erzählt, wie sich dieser Verkehrsknoten und Treffpunkt der Berliner nach dem Mauerfall verändert hat. Auf dem Weg nach Potsdam fahren wir vom Alexanderplatz in Richtung Südwesten in den Berliner Bezirk Schöneberg. Hier begleitet uns der Grammophon-DJ Stephan Wuthe auf einem Swing-Walk zu den Orten, die vor rund 100 Jahren ziemlich wild und verrucht waren. Dafür wird es in Potsdam prächtig, wenn wir den legendären Park von Park Sanssouci betreten. Der Schauspieler, Autor und Potsdam-Guide Sebastian Stielke wird uns durch die verschiedenen Gärten begleiten. Sebastian wohnt ganz in der Nähe des Parks und dreht hier beim Joggen regelmäßig seine Runden. Christian Müller-Lorenz leitet das Projekt „Themenjahre“ bei der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte. Er wohnt in Berlin, arbeitet in Potsdam, kennt beide Städte also bestens. Christian wird diese Reise mit Einschätzungen zur Lebensart in Potsdam abschließen. Wir wünschen viel Spaß auf der Tour vom dicken B ins feine P!

Wir beginnen die Radioreise an einem Platz, der sehr bekannt ist, aber noch viele unbeachtete Seiten hat, der Alexanderplatz im einstigen Ostteil Berlins. Der Platz wird nicht nur von den Berlinern liebevoll "Alex" genannt. Der Alexanderplatz in Berlins Mitte ist nach Zar Alexander dem Ersten benannt, Anfang des 19. Jahrhunderts die Hauptstadt des Königreichs Preußen besucht hatte. Zunächst war er ein Parade- und Exerzierplatz für das Militär, später wurde der Alex zum Verkehrsknotenpunkt.

Der Bau der Zentralen Markthalle Ende des 19. Jahrhunderts und des Kaufhauses Tietz Anfang des 20. Jahrhunderts machen den Platz dazu noch zum wichtigsten Einkaufszentrum. Endgültig berühmt, sogar literarisch weltbekannt, wurde der Platz durch Alfred Döblins Roman "Berlin Alexanderplatz" im Jahr 1929. Viele Szenen der Serie "Babylon Berlin" spielen am "Alex". Der zentrale Treffpunkt auf diesem großen Platz ist die zu DDR-Zeiten errichtete Weltzeittur.

Auf der Ostseite des belebten Alex trafen wir uns mit Jan Bitterlich, der diesen Platz gewissermaßen auch ein wenig gestaltet hatte. Denn Jan Bitterlich hatte die Eröffnung des Hotels "Premiere Inn Berlin Alexanderplatz" vorbereitet.

Das Haus am Alex hatte im Frühsommer 2022 als bislang größten Premier Inn Hotels in Deutschland geöffnet.

Bild: Andreas Rehkopp / Premiere Inn Hotel

Das "Premier Inn Berlin Alexanderplatz" bietet insgesamt 403 Zimmer auf zehn Stockwerken. Neben Doppel- und Familienzimmern stehen auch 21 behindertengerechte Zimmer  bereit.

Mit Jan Bitterlich sprachen wir über die vielen Wege, die vom "Alex" aus in die verschiedenen Stadtbezirke Berlins gehen. Wir sprachen über die Entwicklung den Volkspark Friedrichshain den Prenzlauer Berg und den Müggelsee, über die vielen Bauprojekte, die am "Alex" in den kommenden Jahren noch anstehen. Natürlich sprachen wir auch über das Wahrzeichen des "Alex", den Berliner Fernsehturm.

Vom "Alex" aus führ die Straße "Unter den Linden" zum Pariser Platz. Angelegt Mitte des 16. Jahrhunderts als Reitweg vom Stadtschloss zum Tiergarten wurde sie später befestigt und Lindenbäumen bepflanzt. Im Kaiserreich entwickelte sie sich zur Wohn- zur Geschäftsstraße mit zahlreichen Hotels und Restaurants.

Entlang der Straße "Unter den Linden" befinden sich wichtige Medienhäuser, Geschäfte und auch Botschaften.

Eines der prächtigen Gebäude entlang der Straße ist das der Humboldt-Universität.

Auf dem Weg vom Alexanderplatz über die Straße "Unter den Linden" in Richtung Potsdam erreichen wir den "Platz der Republik" vor dem Reichstag.

Weiter westwärts entlang der "Straße des 17. Juni" halten wir am Sowjetischen Ehrenmal kurz inne.

Die Anlage wurde 1945 errichtet, um die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Sowjet-Soldaten zu ehren. Bei der Befreiung Deutschlands vom Hitlerfaschismus hatte die Sowjetunion die größten Opfer zu beklagen.

Weiter westwärts erreichen wir die Siegessäule auf dem Großen Stern im Großen Tiergarten als weiteres Berliner Wahrzeichen und eines der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt.

Mitten im Tiergarten Berlin, umrahmt von grünen Parklandschaften, bietet die "Goldelse" einen 360-Grad-Blick über die Hauptstadt.

Die Siegessäule war im 19. Jahrhundert nach den Plänen von Heinrich Strack ursprünglich auf dem Königsplatz vor dem Reichstag errichtet worden. Anlass war der Sieg Preußens im Deutsch-Dänischen Krieg. Innerhalb weniger Jahre kamen zwei weitere siegreiche Kriege hinzu, der Deutsche Krieg gegen Österreich sowie der Deutsch-Französische Krieg. An diese drei Siege sollten die drei Säulensegmente erinnern. An den Bronzereliefs und Mosaikbildern im Säulengang können Besucher den Weg zur Gründung des Deutschen Reichs nachverfolgen. Der Weg vom Museum hinauf zur Aussichtsplattform verläuft über eine enge Wendeltreppe. Der Aufstieg ist schweißtreibend, aber lohnenswert.

Von der Siegessäule aus fahren wir nach Südwesten und erreichen den Berliner Stadtbezirk Schönberg.  Hier begleiten wir den den Grammophon-DJ Stephan Wuthe nach dem Motto „Berlin da liegt Musike drin.“

Stephan führt Gäste zu den Stellen, an denen Berlin in 1920iger Jahren wild und verrucht war. Im Koffer trägt Stephan ein Grammophon, quasi ein Discman der damaligen Zeit.

Die Radioreise hatte Stephan Wuthe bereits mehrfach in Berlin getroffen. Unser Kollege Carsten Teuber vom "Teuber-Talk" hatte sich daraufhin auch an die Fersen dieses DS geheftet. Wir danken Carsten, dass er die Radioreise an diesem Swing-Walk mitlaufen lässt.

Stephan erzählt auf seinen Swing-Walks von Bars und Tanzpalästen, in denen vor 100 Jahren heiß getanzt wurde. Es sind oft Namen, die es heute nicht mehr gibt. Wir erinnern damit in der Radioreise an das kleine und große Amüsement der großen und kleinen Leute.

Damals vor 100 Jahren gab es weder Internet noch Fernsehen. Das Radio steckte noch in den Kinderschuhen. Wer was erleben wollte musste eben, wie Carsten Teuber so schön sagte, seinen Podex vor die Tür bewegen.

Ein paar der in der Radioreise kurz angespielten Schlager hat durchaus frivole Texte, ein Lied sogar eine recht schwüle-lustvolle Geschichte...

Nach dem dicken B erreichen wir das schöne P und sagen damit "Willkommen in Potsdam". Denn nach der Zeit in Berlin heißt es nun "einfach Runterkommen" in einem Meisterwerk der Gartenbaukunst, im Park Sanssouci.

Der Park Sanssouci ist fast 300 Hektar groß. Man könnte hier Tage verbringen, erklärt der Schauspieler, Autor und Potsdam-Guide Sebastian Stielke, der uns durch diesen Gartenreichen führt. Mit seinen vielen Schlössern und Bauwerken unterschiedlicher Stilrichtungen gilt Sanssouci als eine der schönsten Parklandschaften Deutschlands. Viele Besucher kommen gerade deshalb nach Potsdam, um Sanssouci zu besuchen.

Der Park von Sanssouci hatte sich über mehr als zwei Jahrhunderte entwickelt.  Unterschiedliche Gartenkünstler waren daran beteiligt, darunter Namen wie Peter Joseph Lenné. Seit der politischen Wende gehört der Park zum Welterbe der UNSECO.

Vom Frühjahr bis zum Herbst zieren all die Marmorfiguren und Figuretten den Park, wie zum Beispiel die Marmor-Figuren am Französischen Figurenrondell, am Rand vom Schloss Sanssouci. Die Figuren kommen aus ihren Winterquartieren und werden dann quasi wachgeküsst, in dem sie aus den von Schreinern gebauten Holzverschlägen geholt werden. Es ist ein besonderes Spektakel, wenn zum Beispiel die Göttin der Geburt Juni oder die Göttin der Weisheit, Minerva, Frühling für Frühling wieder zum Leben erweckt werden. 

Einmal im Jahr verwandelt die traditionelle "Potsdamer Schlössernacht" den Park Sanssouci in eine riesige Bühne. Das Programm aus Musik, Artistik, Besonderem und Feierlichem ist eines der Highlights im Potsdamer Kulturkalender. Bereits bei Tageslicht ist der Besuch des Parks Sanssouci ein besonderes Erlebnis, eine Begegnung inmitten von Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Sobald es dunkelt und die Nachtlichtroute der Schlössernacht auf eine Entdeckungsreise einlädt, zeigen sich die illuminierten Schlösser und der Park von einer verzauberten Seite in einem ganz besonderen Glanz.

Sebastian Stielke erzählt uns im Radioreise-Gespräch, dass er den Park als Jogging-Parcour nutzt, da die Gärten fast unendlich viele Variationen der Streckenführung erlauben. Nach dem Studium in Bochum kam Sebastian zur heutigen Film-Universität nach Babelsberg und engagiert sich seitdem vielseitig für seine Wahlheimat. Er hat das Glück, unweit des Parks von Sansoucci zu wohnen.

Potsdam steht in puncto Vielfalt und Lebensqualität Berlin in nichts nach. Das kann uns Christian Müller-Lorenz bestätigen. Er leitet das Projekt „Themenjahre“ bei der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte. Unter dem Motto „Kulturland Brandenburg“ sollen Besucher dieses Bundesland jedes Jahr mit einem neuen Fokus entdecken. Christian wohnt in Berlin, arbeitet in Potsdam, kennt beide Städte also bestens. Im Radioreise-Gespräch spricht er über die Lebensqualität in Potsdam und die Mentalität der Brandenburger.

In Potsdam bieten wir zwei Radioreisen zur kostenfreien Urlaubsverlängerung an. Der klassische Stadtrundgang führt von der Glienicker Brücke bis zum Schloss Cecilienhof und weiter in den Filmpark Babelsberg.

https://www.radioreise.de/2016/11/potsdam-schlosser-parks-und.html

Die zweite Radioreise ist auf einer Europatour durch Potsdam unterwegs, vom Holländischen Viertel bis in die Russische Kolonie Alexandrowka.

https://www.radioreise.de/2022/06/europareise-durch-potsdam-von-holland-italien-frankreich-russland.html

Auch für Berlin haben wir einiges zu bieten. Folgen Sie uns auf einer Zeitreise durch die Stadt.

https://www.radioreise.de/2018/05/berlin-eine-zeitreise-ins-alte-spree.html

Die Mauerreise führt mit spannenden Geschichten entlang der einstigen Trennlinie durch Berlin.

https://www.radioreise.de/2019/11/berlin-entlang-der-einstigen-mauer-in-spree-athen.html

In der Sendung "Babylon-Berlin" besuchen wir ein paar der Orte dieser legendären Serie.

https://www.radioreise.de/2021/06/babylon-berlin-eine-zeitreise-in-die-goldenen-zwanziger-an-der-spree.html

Auf der Tour durch das grüne Berlin finden wir überraschende Orte in Spreeathen.

https://www.radioreise.de/2021/10/gruenes-berlin-erstaunliche-entdeckungen-in-der-deutschen-hauptstadt.html

Einen langen Swing-Walk mit Grammophon-DJ Stephan Wuthe erleben Sie in dieser Radioreise:

https://www.radioreise.de/2022/04/spree-elbe-die-goldenen-zwanziger-in-berlin-und-sachsen.html

Auf den Spuren der Bauhaus-Architektur bewegt sich unsere Sendung "Rotterdam-Berlin".

https://www.radioreise.de/2019/07/rotterdam-berlin-die-bauhaus-reise.html

Und in der Radioreise "Berlin-Amsterdam" lassen wir uns geheime Orte in beiden Städten zeigen.

https://www.radioreise.de/2018/05/berlin-amsterdam-secret-places.html

Auf ein Wiedersehen in Berlin und Potsdam!