BERLINER GESCHICHTEN - VON KREUZBERG ÜBER MARZAHN BIS NACH CHARLOTTENBURG


In dieser Radioreise sammelt Alexander Tauscher Berliner Geschichten. Folgen Sie ihm auf einer Tour der Kontraste durch die deutsche Hauptstadt. Es erwarten Sie besondere Typen, spannende Charakteure, interessante Persönlichkeiten, Berliner mit Herz und Schnauze und das alles an den verschiedensten Orten von Spree-Athen. Wir beginnen mit einem Spaziergang durch das wilde Kreuzberg, jedenfalls in der Erinnerung von Andrea Winter. Der einstige Hausbesetzer erinnert sich an exzessive Nächte an der Mauer und bringt uns zu Orten, in denen es zu Zeiten von Rio Reiser heiß her ging. Unsere Stationen sind zum Beispiel das Baumhaus oder die verruchte Eck-Kneipe am Mariannenplatz, Berlins kultigste Kiezkniepe. Natürlich darf der legendäre Platz rund um das Kottbusser Tor nicht fehlen. Der Kotti mit seinen Protagonisten widerlegt bei uns so manch ein Vorurteil. Lee, Guide bei "Fork & Walk - Food Tours Berlin", serviert uns eine Art Vorläufer des Döner und erzählt über die Historie dieser Speise, die einfach zu Kreuzberg gehört. Den sozialen Problemen des Bezirks weichen wir nicht aus, wenn wir in das Gecekondu am Kotti eintreten. Diese Holzhütte ist ein Treffpunkt für sozial schwache Mieter, denen die Wohnung buchstäblich unter den Füßen weggenommen wird. Hier treffen sich Menschen, um gegen Mieterhöhungen und die Vertreibung aus ihrem Kiez zu organisieren. Wir sprechen darüber mit Jannis und Neriman. Soziale Probleme gab und gibt es auch in Marzahn-Hellersdorf. Aber wir werden viele Vorurteile über diesen Stadtbezirk widerlegen, wenn wir mit Raiko Hannemann sprechen. Der in Cottbus geborene Historiker und Sozialwissenschaftler beschäftigt sich mit der DDR sowie der Wende- und Nach-Wende-Zeit. Er spricht über das "Wir-Gefühl" in diesem großen Plattenbaugebiet, über große grüne Oasen und Kunstwerke, die Teil der Ost-Berliner Geschichte sind. Dabei empfiehlt Raiko einen Besuch in den Gärten der Welt und eine Fahrt mit der Seilbahn auf den Kienberg am Rande des Bezirks. An die Zeit, als Berlin durch Mauer und Stacheldraht getrennt war, erinnert Dr. Burkhart Veigel. Er war einer der erfolgreichsten Fluchthelfer und brachte Menschen aus dem Osten mit gefälschten Pässen über die Grenze nach West-Berlin. Im Radioreise-Gespräch erzählt er von Sekunden, die über Freiheit oder Gefängnis entscheiden konnten. Über das nie endende Glücksgefühl der Freiheit sprechen mit Friedrich-Carl Wachs, dem Mauertänzer vom 9. November 1989. Wir schwelgen in Nostalgie, wenn wir an die freie Stimme der freien Welt erinnern, an den RIAS. Im Funkhaus an der Kufsteiner Straße begann Friedrich-Carl seine berufliche Tätigkeit. Die vier magischen Buchstaben, die heute noch auf dem Dach des Sendegebäudes am Hans-Rosenthal-Platz stehen, prägen auch Alexander Tauscher bis heute. Schließlich erreichen wir Charlottenburg nahe der Gedächtniskirche. Unser Basiscamp dieser Reise ist das DoubleTree by Hilton Berlin Ku'damm, welches heute von Hannes Dreher geführt wird. Er spricht über das Comeback des Kurfürstendamm und gibt Tipps für tolle Kulinarik zwischen Tauentzien und Lietzenburger Straße. Viel Spaß auf dieser Radioreise aus dem dicken B!


Wir sind in einer Stadt, die so bunt ist, dass selbst der bunteste Vogel nicht auffällt, und wir beginnen diesen Stadtrundgang im buntesten Bezirk, in Kreuzberg. Im geteilten Berlin lag dieser Stadtbezirk am Rand, jetzt ist Kreuzberg mittendrin. Das Bild von Kreuzberg ist nach wie vor mit vielen Klischees behaftet. Man denkt an die Krawalle zum ersten Mai – dabei feiern Anwohner und Besucher friedlich das Myfest. Natürlich ist Kreuzberg multi-kulti. Hier lebt die größte türkische Community außerhalb der Türkei. Nicht nur Türken prägen diesen Stadtbezirk. Mehr als 80 Nationalitäten leben hier friedlich miteinander und nebeneinander.


Markante Orte, die auch Touristen anziehen sind der Görlitzer Park, der Viktoriapark und die Ufer des Landwehrkanals. Vom 66 Meter hohen Kreuzberg im Viktoriapark hat der Stadtteil übrigens seinen Namen. Auch der Mariannenplatz ist Berlinern und Gästen beliebt. Hier liegt der Bethaniendamm an der Grenze nach Berlin-Mitte – hier verlief früher die Mauer.


Dieser Club, der an der einstigen Mauer gelegen ist, hat seine spannendsten Zeiten im geteilten Berlin.


Über diesen speziellen Club und über die wilden Jahren nach dem Mauerfall erzählt uns eine echte Type aus Berlin, Andrea Winter. Wir trafen uns in der Eck-Kneipe dieses Platzes.


In der Radioreise besuchen wir auch das Baumhaus an der Mauer, dass auch "Gecekondu" genannt wird. Es ist eine vom türkischen Einwanderer Osman Kalin aus Sperrmüll errichtete zweigeschossige Hütte auf einer besetzten Verkehrsinsel am Bethaniendamm. Hier verlief früher die Grenze zwischen Ost und West, heute zwischen den Berliner Berzirken Mitte und Kreuzberg. 


Kotti, so nennen die Berliner das Kottbusser Tor – es hat nicht den allerbesten Ruf. Was gibt es nicht alles für Synonyme: Hausbesetzerkiez, Klein-Istanbul, Drogenstrich. Hier in der Mitte Kreuzbergs ist viel mehr los, auch kulinarisch. Der Platz bietet Bars, Restaurants, Kultur und Geschichte. 


Welche Beziehung dieses Gericht zum Döner hat, das erklärt uns Lee, Guide für "Fork & Walk - Food Tours Berlin" im Radioreise-Interview.


 Das eben schon genannte Wort „Gecekondu“ ist ein türkisches Wort und bedeutet in der Türkei so viel wie ein „über Nacht hingestelltes Haus“. In der Türkei ist das möglich: Ein paar Bretter schnell verschlagen zu einem Haus, zu einer Hütte. Wenn es auf öffentlichem Grund und Boden errichtet wurde, darf es eigentlich nicht mehr abgerissen werden. So geschah es auch Ende Mai 2012 am Kottbusser Tor in Berlin. Damals hatten Mieter aus den umliegenden Hochhäusern ein Straßenfest auf die Beine gestellt, für den soziale Wohnungsbau in Berlin.


Seitdem treffen sich in dieser Protest-Hütte regelmäßig Menschen dieses Platzes, um sich gegen Mieterhöhungen und die Vertreibung aus ihrem Kiez zu organisieren. Neriman begrüßt uns mit einem selbstgemachten Börek.


Aus Holzpaletten wurde nach dem Vorbild eines türkischen Gecekondus diese Hütte gezimmert. Nachbarn und Anwohner fordern seitdem die Senkung von Mietkosten, Mietobergrenzen, Kommunalisierung des Sozialen Wohnungsbaus und den Stopp von Zwangsumzügen. Bleiben wollen sie solange, bis alle ihre Forderungen erfüllt sind.


Über diese Proteste und die Schieflage des sozialen Wohnungsbaus erzählen Jannis und Neriman bei unserem Besuch.


Von Kreuzberg reisen wir nach Marzahn-Hellersdorf. Es ist ebenfalls ein Stadtbezirk mit vielen falschen Vorurteilen.


Das alles kann Raiko Hannemann aus dem Weg räumen. Er ist Historiker und Sozialwissenschaftler und Raiko beschäftigt sich mit der DDR sowie der Wende- und Nach-Wende-Zeit. Im Radioreise-Gespräch erzählt er von vielen persönlichen, herzlichen Begegnungen mit Familien in diesem Bezirk. Er spricht über das "Wir"-Gefühl der Marzahner.


Raiko empfiehlt Berlin-Gästen einen Besuch in den "Gärten der Welt". Hier gibt es Gartenkunst aus vielen Ländern auf 100 Hektar zu bestaunen. Außerdem führt eine Seilbahn alpiner Herkunft auf den Kienberg am Rande des Bezirks.


In der nächsten Radioreise-Etappe starten wir getreu der einstigen RIAS-Sendung eine "Rückblende". Dass am 13. August 1961 mitten durch Berlin die Mauer gezogen wurde, erfuhr Burkhart Veigel aus der Zeitung, da er zu dem Zeitpunkt nicht in Berlin war. Dass die Bürger in der DDR ab diesem Moment eingesperrt waren, das ließ ihn nicht kalt. Der in Schwaben Geborene engagierte sich sofort als Fluchthelfer und organisierte eine entsprechende Gruppe von Helfern im Westen. Sie bauten verschiedene Fahrzeuge zu Fluchtautos um und bauten anfangs auch Tunnel. Doch am effektivsten war die Fluchthilfe für DDR-Bürger mit gefälschten Pässen. Den Pass zu fälschen, den gefälschten Pass in den Osten zu bringen – das war die eine Herausforderung. Aber entscheidend war auch, wie sich der DDR-Flüchtling an der Grenze von Ost- nach West-Berlin verhielt. Darüber erzählt Burkhart Veigel in diesem Teil des Radioreise-Interviews, dass wir bereits in der Sendung "Ost-West-Berlin" begonnen hatten. 

28 Jahre lang war Berlin und war Deutschland durch Mauer und Stacheldreht getrennt.


Direkt nach dem Mauerbau begann Burkhart Veigel damit, DDR-Bürgern bei ihrer Flucht in den Westen zu helfen – nicht durch Tunnel oder über die Mauer, sondern vorwiegend mit gefälschten Pässen. Mitte der 70-iger Jahre ließ er sich als Orthopäde und Sportmediziner wieder in seiner Heimat Stuttgart nieder. Rund 30 Jahre später kehrte der Schwabe nach Berlin zurück. Hier schrieb er seitdem Bücher und ist stolzer Träger des Bundesverdienstkreuzes. Außerdem hält er regelmäßig Vorträge in den Räumen der "Berliner Untergrundwelten".


Als die Mauer in Berlin am 9. November 1989 die ersten Löcher bekam, da tanzte er auf der Mauer am Brandenburger Tor: Friedrich-Carl Wachs. Der in Hamburg geborene Jurist arbeitet heute in einer Kanzlei in Berlin. Im Rahmen einer Rechtsreferendariatsstelle hatte Friedrich-Carl die Freude, kurz vor dem Mauerfall im legendären RIAS-Funkhaus zu arbeiten.


Kurz vor Ende des RIAS im Jahr 1993 wurde zum Glück der Platz vor dem Funkhaus in Hans-Rosenthal-Platz umbenannt. Somit konnte diese RIAS-Erinnerung durch die Nachfolger nicht mehr gelöscht werden.


Über legendäre Zeiten dieses Senders aus Berlin-Schöneberg in den Jahren 1987 und 1988 spricht der Wahl-Berliner in der Sendung, die den RIAS weiter lebt.


Die Radioreise endet am Kurfürstendamm im Herz des einstigen Westens der Stadt. Dort, wo die Rankestraße auf den Los Angeles-Platz trifft, befindet sich ein Hotel mit langer Tradition. Es wird jetzt unter dem Namen „DoubleTree by Hilton Berlin Ku'damm“.


Das Double Tree by Hilton übernimmt den Platz des bisherigen Steigenberger Hotels. Hier stiegen Stars wie Tina Turner, Madonna, Marlon Brando und Sylvester Stallone ab.

Bild: Reiner Klostermeier / Double Tree by Hilton.

An diese ruhmreichen Zeiten will der neue Hoteldirektor Hannes Dreher anknüpfen. Er sei in Kontakt mit Agenturen. Außerdem steigen in diesem Haus traditionell die großen Fußballvereine ab, da das Olympiastadion gut zu erreichen ist. Über die Ausrichtung des Hotels und die ideale Lage für Besucher der City West spricht Hannes Dreher im Radioreise-Podcast.

Bild: Peter Knaak

Das Hotel liegt großen Wert auf das Thema Nachhaltigkeit. In den Zimmern oder im Restaurant werden Einwegprodukte durch recyclebare Artikel ersetzt. Außerdem liefert die Photovoltaikanlage auf dem Hausdach für das Hotel Strom und Wärme. Und wer mit dem Eco-Bike durch Berlin radelt, leistet seinen bescheidenen Anteil für die Umwelt.


Mit Simone Baizza vom DoubleTree by Hilton Ku’Damm sprechen wir in unserer Sendung "Ost-West-Berlin"

https://www.radioreise.de/2024/11/ost-west-berlin-spannende-geschichten.html


Entland der einstigen Trennlinie laufen wir in der Sendung "Mauerreise Berlin".

https://www.radioreise.de/2019/11/berlin-entlang-der-einstigen-mauer-in-spree-athen.html


Die Sendung „Alt Berlin“ erzählt Geschichten aus der Zeit des frühen 20. Jahrhunderts.

https://www.radioreise.de/2018/05/berlin-eine-zeitreise-ins-alte-spree.html


In unsrer Ausgabe „Babylon Berlin“ lassen wir die Musik der 20iger in der Hauptstadt erklingen.

https://www.radioreise.de/2021/06/babylon-berlin-eine-zeitreise-in-die-goldenen-zwanziger-an-der-spree.html

Geschichten aus dem grünen Berlin sind in dieser Show zu hören.

https://www.radioreise.de/2021/10/gruenes-berlin-erstaunliche-entdeckungen-in-der-deutschen-hauptstadt.html


In zwei Sendungen ist Berlin der Ausgangspunkt unserer Reise. Hier geht es von Berlin nach Potsdam.

https://www.radioreise.de/2022/07/berlin-potsdam-eine-zeitreise-aus-der-bundes-und-landeshauptstadt.html

Unbekanntere Orte in Berlin und Amsterdam verbindet diese Radioreise.

https://www.radioreise.de/2018/05/berlin-amsterdam-secret-places.html

Berlin ist bei uns Endpunkt einer Radioreise auf den Spuren des Bauhauses, die wir in Rotterdam beginnen.

https://www.radioreise.de/2019/07/rotterdam-berlin-die-bauhaus-reise.html


Auf ein Wiedersehen in Spree-Athen mit neuen Berliner Geschichten!

Die Radioreise stellt ferne und nahe Ziele vor. Sie bringt Geschichten von und über Menschen, sie dringt in fremde Kulturen und geheimnisvolle Welten ein. Sie ist auf der Suche nach besonderen Erlebnissen. Wir sind rund um den Globus unterwegs mit Mikrofon und offenem Ohr.

Radioreise lebt von den Aufnahmen vor Ort. Nahezu alle O-Töne werden im jeweiligen Land aufgezeichnet. Die Themenpalette reicht von Vancouver bis Moskau, von Mauritius bis zum Nordkap und von Teneriffa bis nach Australien. Radioreise stellt einzigartige Städte, unvergleichliche Hotels, besondere Events und unvergessliche Menschen der Reise vor.

Jede Sendung ist ein Highlight. Folgen Sie uns zum Beispiel auf eine kulinarische Reise nach Mauritius. Entdecken Sie mit uns Rodrigues, die unbekannte Insel im Indischen Ozean! Begleiten Sie uns durch das heilige Land, durch Israel oder steigen Sie mit in den Zug durch die Rocky Mountains! Alle bisherigen Folgen der Radioreise gibt es hier zum Nachhören.

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Von Abu Dhabi bis Australien - von Irland bis Israel - von Mauritius bis Marokko - von Miami bis Moskau: Sei es das Spielerparadies Macao, die Wiege des Jazz New Orleans oder eine der europäischen Kulturhauptstädte, die Radioreise stellt diese Ziele vor. Wir gehen aktiv auf Reisen - mit dem Husky-Schlitten durch den finnischen Winter, auf Schiffsfahrt durch das alte Russland oder auf Wanderung über die norwegischen Gletscher. Wir tummeln uns im schrillen Las Vegas genauso wie auf einem Fischmarkt auf Rodrigues im Indischen Ozean. Wir reisen dorthin, wo Geschichte auf Schritt und Tritt spürbar ist und wo längst nicht alle Narben verheilt sind, im Nahen Osten. Kommen Sie mit durch das sagenhafte Jerusalem und folgen Sie uns durch das heilige Land. Und natürlich genießen wir den Urlaub in einzigartigen Hotels und in guten Restaurants, in Wellness-Oasen und an den schönsten Stränden dieser Welt. Und wir sind weiter unterwegs, denn es gibt noch mindestens Eintausend Orte auf dieser Welt zu entdecken...

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Gemeinsam mit unserem Partner audioguide.me haben wir einen akustischen Reiseführer entwickelt. Überall dort, wo wir diese Welt mit den Ohren entdecken, setzen wir ein akustisches Zeichen - mit unseren Sendungen. audioguideMe ist eine Plattform für Location-based Storytelling. Es ist ein Ort für spannende Geschichten, es erzählt die Geschichten genau an den Orten ihrer Handlung. Für dieses Projekt Kooperation wurden wir im Jahr 2014 für den Deutschen Radiopreis nominiert, die höchste Auszeichnung der Branche.

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