SLOWENISCHES ISTRIEN - ZWISCHEN WEINBERGEN UND SALINEN RUND PIRAN UND PORTOROž
In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit ins slowenische Istrien. Freuen Sie sich auf die Adriaküste und das Hinterland rund um Piran und Portorož. Wir erleben eine Region, die über Jahrhunderte von der venezianischen Kultur geprägt wurde. Milka Sinkovič führt uns durch die älteste und wohl auch schönste Stadt Sloweniens. Sie zeigt uns ihren Heimatort, das malerische Piran mit seinen engen Gassen und vielen Kirchen. Der Rundgang beginnt am Tartini-Platz und schlängelt sich bis zum Campanile. Der markante Glockenturm erinnert unweigerlich an das berühmte Pendant in Venedig. Später erleben wir den Sonnenuntergang am Leuchtturm von Piran. In einer der engen Gassen befindet sich das Atelier Duka. In die Fußstapfen ihrer Mutter ist Jerneja Šorel geschlüpft und fertigt hier in großer Leidenschaft Keramik mit vielen Motiven der Stadt. Über ihre Lieblingsorte und die Farben von Piran erzählt uns die Handwerkerin. Istrien steht für Genuß, den wir natürlich auch nicht außen vor lassen wollen. Direkt an der Grenze zu Kroatien gelegen befindet sich der Bauernhof Mahnič mit dem Blick auf die Salinen, das Meer und das nahe Dorf Kaštel. Hier treffen wir Ingrid Mahnič, die als slowenische Weinkönigin bezeichnet wird, auch als Königin der Malvazija“. Mit ihr sprechen über grenzenlosen Rebensaft auf der istrischen Halbinsel. Ihrem Sohn Nik Mahnič schauen wir beim Grappa-Brennen über die Schulter. Auf eine Reise zur Fonda Fish Farm in der Meeresbucht vor der kroatischen Grenze nimmt uns Gorazd Šinik mit. Von ihm erfahren wir viel über das Ökosystem in der Adria. Viel Spaß im mediterranen Slowenien!
Endlose Strände darf man an der slowenischen Adriaküste nicht erwarten. Die Küste misst in Summe knapp 50 Kilometer. Davon entfallen etliche auf die großen Hafen-Analgen in Koper und natürlich auf die Küstenorte Strunjan, Piran und Portorož. Doch überall gibst es kleine Strände und Stege, die zum Baden in der klaren Adria einladen. Bis in den November hinein ist dies in der Regel möglich.
Der slowenische Teil von Istrien liegt rund 30 Kilometer südlich der italienischen Hafenstadt Triest. Portorož-Piran sind als die wichtigsten Orte der Küste zusammengewachsen. Portorož ist seit Jahrhunderten als Kur- und Badeort mit seinem Yachthafen sowie der Thalassotherapie in den Salinen bekannt.
Dagegen spiegelt die Hafenstadt Piran die venezianische Vergangenheit wider.
Durch die verwinkelten Gassen, über die lebhaften Plätze, vorbei an Kirchen bis zum Leuchtturm der kleinen Landzunge in der Adria führt unser Guide Milka Sinkovič. Unser Rundgang beginnt am Tartini-Platz, benannt nach dem großen Sohn der Stadt, dem Komponisten Guiseppe Tartini.
Auf dem Platz, auf dem wir uns mit Milka trafen, hätten wir so vor mehr als 100 Jahren nicht stehen können. Denn damals war dies der Innenhafen.
Über eine Hebebrücke gelangten die Schiffe von der Adria in diesen Teil.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der kleine Fischereihafen von den Venezianern mit Sand zugeschüttet, um eine große Marktfläche zu erschaffen. Der Platz wurde nach dem berühmten Einwohner von Piran, dem Violinisten und Komponisten Giuseppe Tartini benannt. Bis spät in den Abend herrscht auf diesem Platz wuseliges Treiben.
Über eine der vielen engen Gassen laufen wir in Richtung Glockenturm.
Auf dem Weg zum Glockenturm halten wir an einem ruhigen Ort, dem Minoritenkloster des Heiligen Franziskus. Bis heute leben im Kloster Franziskaner und kümmern sich um die Klosterkirche und bieten Seelsorge an. Berühmt ist der Kreuzgang für seine Akustik. Daher werden hier regelmäßig Konzerte ausgetragen.
Piran ist auf dem Salz erwachsen. Die Salinen von Piran, wo noch heute nach den alten Verfahren Salz gewonnen wird, brachten der Stadt den Reichtum.
Mit seiner Altstadt zählt Piran zu den besterhaltenen historischen Städten Sloweniens.
Über der Stadt thront die Domkirche des heiligen
Georg. Der Glockenturm wurde im 17. Jahrhundert unter der venezianischen
Herrschaft errichtet und ist eine
verkleinerte Kopie des Markusturms in Venedig.
Von hier aus öffnet sich der Blick über die Dächer von Piran.
Der Berg gibt die Sicht auf drei Länder frei: Italien, Kroatien und natürlich Slowenien.
An der Turmspitze ist der Erzengel Michael, der sich nach dem Wind dreht und dadurch das Wetter vorhersagt. Fischer und Segler können sich an seiner Prognose orientieren.
Über die von Blumen, Kräutern und Sträuchern gesäumten Wege führt der Weg in die Unterstadt.
Die engen Gassen waren früher und sind heute Orte, in denen die Einwohner gerne tratschen, erzählt unser Guide.
Wir erreichen den Platz des 1. Mai. Er hieß bis zur jugoslawischen Zeit der Alte Platz oder Piazza vecchia. Denn der Platz diente früher als Hauptplatz, auf dem sich die Hauptstraßen von Piran trafen. In der Mitte des Platzes befindet sich ein Steinreservoir zur Aufnahme von Regenwasser. Es wurde nach der schweren Dürre im 18. Jahrhundert gebaut. In das Reservoir wurden die Regenrinnen von den benachbarten Hausdächer geführt. Das Wasser sickerte durch Steinblöcke und sammelte sich gereinigt im großen Brunnen. Das Wasser wurde mit einer Handpumpe, die sich bis heute erhalten hat, herausgepumpt. Den Eingang zum Platz schmücken zwei Statuen der Gerechtigkeit und der Gesetzesordnung.
Heute wird der Platz des 1. Mai von vielen Restaurants gesäumt. Im Restaurant Rostelin kann man der Köchin beim Zubereiten der Fusilli zuschauen.
An Wochenenden empfiehlt sich für die beliebten Restaurants dringend eine Reservierung.
Wenn man an der slowenischen Küste Urlaub macht, sollten es abends unbedingt Fisch oder Meeresfrüchte sein.
Vor dem Abendessen genießen viele den Sundowner direkt am Ufer. Dann färbt sich der Himmel rot-orange, genau wie die Drinks.
Wir genießen den Sonnenuntergang ohne Getränke dafür mit voller Aussicht am Leuchtturm.
Bei diesen Ausblicken steht fest: Piran ist die schönste Stadt Sloweniens.
In einer der vielen Gassen, nur ein paar Schritte vom Tartini-Platz entfernt, liegt das Atelje Duka.
In der kleinen Töpferwerkstatt mit vorgebauter Galerie werden einzigartige Glasuren und spezielle Brenntechniken angewendet. Dubravka Šorel hatte die Werkstatt gegründet, ihre Tochter Jerneja Šorel führt das Handwerk fort.
Im Radioreise-Gespräch erfahren wir mehr über handgefertigte Keramik, die von der Architektur Pirans inspiriert wurde.
Wir verlassen die Stadt Piran, um uns mehr der Natur zu widmen. Zwischen den Karst-Bergen und der Adria erstreckt sich ein Stück Land, mit mediterranem Klima und besonders fruchtbarer Erde.
Wer auf Straße von Piran zur kroatischen Grenze fährt, dem fällt das kleine Dorf Dragonja mit seinen Weinbergen und Olivenhainen auf.
Hier liegt der Bauernhof Mahnič mit dem Blick auf die Salinen, das Meer und das nahe Dorf Kaštel. Auf diesem Bauernhof serviert uns Ingrid Mahnič ein paar ihrer besten Tropfen und spricht über den Garten des Lebens. Es ist ein Garten, der das beste dieser Berge auf den Tisch bringt.
Das Zusammenspiel verschiedener Klimaeinflüsse und Böden ermöglicht Slowenien eine besonders große Weinvielfalt. Hier gedeihen ganze 52 Rebsorten.
Ingrid Mahnič nennt man in Istrien „Weinkönigin“ oder auch „Königin der Malvazija“. Sie sagt, dass es in Istrien keine schlechte Malvazija mehr gibt – nur gute, bessere und die besten.
Erlesene slowenische Weine sind die beste Begleitung zu typischen slowenischen Gerichten, die beispielsweise in diesem Winzerkeller für Reisegruppen serviert werden.
Die Radioreise würde sich gerne als Reblaus in diesem Keller einnisten.
Ingrid als Präsidentin vom Winzerverein Slovenien organisiert auch internationale Wein-Festivals. Außerdem hatte sie diesen Weinführer verfasst.
In einer Garage trafen wir Sohnemann Nik. Wie ein Hobby-Bastler hatte er gerade seinen selbstgebrannten Grappa verfeinert. Der Schein trügt: Nic ist das Gegenteil von Hobby-Brenner. Er ist ein angesehener Lebensmittel-Wissenschaftler.
Bei diesen guten Tropfen fühlt sich dieser Vierbeiner wohl...
Fisch, Oliven, frisches Obst und Gemüse und reiche Weine – das sind die Hauptakteure im slowenischen von Istrien. Das Salz aus den Salinen vor Piran verbindet die Gerichte. Diese kleinen weißen Kristalle, die an der Sonne glitzern, fügen den Gerichten eine Prise unverwechselbarem Geschmack hinzu.
Nur wenige Kilometer vom Weingut Mahnič entfernt, dort wo ein kleiner Fluss das Meer speist, breitet sich kleines Öko-Revier im Wasser aus.
Dr. Irena Fonda, Molekularbiologin und das Gesicht der Fonda Fischfarm, prägte über viele Jahre die nach ihr benannte Fonda Fish Farm.
Sie und ihre Mitarbeiter versuchen den Gästen, ihre Liebe und Mission für das Meer näherzubringen.
Wir fahren dazu in den südlichsten Teil des slowenischen Abschnitts der Adria, auf Sloweniens einziger Meeresfischfarm, im Schutzgebiet des Landschaftsparks Salinen von Sečovlje. Auf dem Weg dahin passieren wir zunächst die Miesmuschelzuchten.
Wir erfahren, wie lange die Fische im Wasser gezüchtet werden und dabei mit hochwertigem Futter gefüttert werden. Alles verläuft in Handarbeit und ohne den Einsatz von Chemikalien.
Gorazd Šinik ist mit uns für eine gute halbe Stunde auf dem Motor-Boot in dies Bucht gefahren.
Im Radioreise-Podcast erfahren wir mehr über den Landschaftspark Salinen von Sečovlje und das Fischfangreservat Portorož.
Wir fahren mit dem Motorboot. Auf Wunsch können die Besucher mit Kajaks, Sit-on-Tops oder SUP-Boards zur Fischzucht paddeln.
Nach der Tour verkosen wir unter einem schattigen Pinienbaum einen Happen Piraner Wolfsbarsch mit einer Prise Fleur de Sel und einem Tropfen istrischen Olivenöls.
Ein kurzer Ausflug aufs Meer - mi vielen akustischen Aha-Erlebnissen.
Der Startpunkt der Bootstour ist ein kleiner Park mit Strandabschnitt, der auch im November noch zum Baden einladen kann.
Wir haben uns von den tapferen Badegästen animieren lassen und hatten zum Glück selbst die Badeshorts dabei.
Gerne verlängern wir den Urlaub an der Adria und in Slowenien. Für das kroatische Istrien haben wir viele Sendungen - und natürlich auch für Slowenien. Zwei Radioreisen führen in die Hauptstadt Ljubljana.
https://www.radioreise.de/2022/02/taste-slovenia-der-kulinarische-trip-durch-ljubljana.html
https://www.radioreise.de/2020/11/ljubljana-ein-kulinarischer-streifzug-durch-hauptstadt-slowenien.html
Auf ein Wiedersehen in Slowenien!