COTE D´AZUR CUISINE - EINE KULINARISCHE REISE NACH NIZZA UND ANTIBES
In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit an die Côte d’Azur. Freuen Sie sich auf eine kulinarische Reise von Nizza nach Antibes.
Wir treffen Meister ihres Faches: Spitzenköche, Gastronomen,
Produzenten. Wir sind in feinen Cafes und urigen Bars. Und dazwischen
genießen wir immer wieder den Ausblick auf die französische Mittelmeerküste. Mit Pénéloppe Guéroult vom Tourismusbüro in Nizza laufen wir zunächst entlang der berühmten Promenade des Anglais.
Hier flaniert oder joggt man, springt ins Wasser oder betritt ein
Restaurant oder Casino. Die palmengesäumte Strandpromenade ist der Ort,
um zu sehen und gesehen zu werden. Wir biegen schnell in die Altstadt
ein und besuchen ein urtypisches und traditionelles Restaurant von
Nizza. Im "Acchiardo" ist viel Geschichte dieser Stadt zu spüren, hier lebt Nizza. Die supernetten Geschwister Virginie, François und Raphaele Acchiardo plaudern über die Passion zur Gastronomie, die sie schon als Kind lebten. Auf dem Markt von Nizza, dem „Marché aux Fleurs Cours Saleya“ besuchten wir anschließend Sophie Budoïa an ihren Stand. Sie erklärt uns das Rezept der hier sehr beliebten "Socca". Und Anthony Eck gibt uns später das passende Olivenöl aus dem Traditonsbetrieb "Nicola Alziari" hinzu. Süße Früchtchen betrachten wir in der Confiserie-Chocolaterie Florian“ in Nizza. Sandrine Wyler
zeigt uns kandiertes Obst, welches zart in Schokolade eingetaucht wird.
Von Nizza aus fahren wir rund 30 Kilometer südwestlich an der Küste
entlang und erreichen das schöne Antibes. Lucy Howard begleitet uns auf kulinarischen Wegen durch diesen Ferienort, zum Beispiel zum "Marché provençal". Wir besuchen Joëlle Juan, die in ihrem Familenbetrieb den in Frankreich einmaligen "Le Souff'lemon" herstellt. Der Auflauf ist eine gute Begleitung zum Kaffee, zum Beispiel aus der Rösterei „La Torref de Fersen“. Röster Franck erzählt uns seine Kaffeereise von Paris über die USA zurück an die Côte d’Azur. Küchenchef Christian Morisset vom Restaurant "Le Figuier de Saint-Esprit" erzählt uns, welche Bedeutung der Feigenbaum in seinem Haus hat. Lilian Bonnefoi führt uns in die hohe Kunst der französischen Süßspeisen ein. Und Lea Ricourt serviert uns sehr Hochprozentiges in der "Underground Asinthe Bar". Schließlich hören wir noch eine Auswanderergeschichte von Kai Mullenhoff aus Hamburg. Er arbeitet heute für das Lebensmittelgeschäft und Restaurant „21 Paysans“ in Nizza. Viel Spaß auf der Radioreise des guten Geschmacks in Frankreich!
An den letzten Südausläufern der Alpen liegt inmitten einer subtropischen Naturlandschaft die "kulturelle Hauptstadt der Côte d'Azur", Nizza. Die mediterrane Stadt lockt mit dem fast schon ewigen Frühling und durchschnittlich 300 Sonnentagen im Jahr.
Die französische Riviera gilt als Königin der Küstenstriche am Mittelmeer.
Die Reize der Riviera betörten einst die Stars aus Hollywood, heute umgarnt die "Côte" reiche Exoten mit Luxus.
Nizza ist auch ein passendes Ziel für Kulturbegeisterte und Gourmets.
Besucher schlendern über die Blumenmärkte oder den Flohmarkt. Sie erkunden die Altstadt mit ihren typischen Gassen und wandeln auf den Spuren berühmter Maler wie Henri Matisse.
Auch wenn sich das Bild der Riviera in Nizza in den vergangenen 100 Jahren verändert hat, der Charme ist geblieben.
Wir starten mit dem Sonnenaufgang in den Nizza-Tag.
Schon gegen 6 Uhr morgens, im Sommer natürlich noch früher, erwacht die Uferpromenade zum Leben.
In den Morgen- und Abendstunden entwickelt sich die Uferpromenade an der "Promenade des Anglais" zum Jogging-Parcours.
Bei milden Temperaturen lässt es sich hier auch im Winterhalbjahr bequem in Running-Shorts laufen.
Nachdem die Kehrmaschine die Wege abgefahren hat, gehört der Asphalt den Sportlern. Sehen und gesehen werden - das gilt natürlich auch für die Athleten in ihrem Sportoutfit.
Die "Promenade des Anglais" verdankt ihren Namen den Briten, die im 18. Jahrhundert dem Regenwetter auf der Insel entfliehen wollten. Die Riviera rund um Nizza war seinerzeit ein beliebtes Ziel der Oberschicht.
Im Jahr 1824 wurde die Promenade fertiggestellt. Die Engländer nannten sie "Strada del littorale", aber die Einheimischen bald "El camin dei Inglés". Der Name "El camin dei Inglés" wurde beibehalten, als Nizza 1860 von Frankreich annektiert wurde. Daher stammt der Name "Promenade des Anglais".
Heute ist die Promenade des Anglais 7 Kilometer lang und lockt selbst im November noch Badegäste an.
In der Radioreise untermalen wir das Gespräch mit Pénéloppe Guéroult mit einem Chanson von Tino Rossi, in dem er das Mittelmeer preist.
Pénéloppe Guéroult verrät uns, dass sie im Winter in der Mittagspause oder im Sommer nach dem Dienst gemeinsam mit Kollegen joggt und anschließend eine kurze kühle Erfrischung im Meer nimmt.
In einer der schmalen Gänge der Altstadt von Nizza, in der Rue Droite, liegt das Restaurant „Acchiardo“.
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Bild: Sebastien Grosso |
Das traditionelles Restaurant besteht seit 1927 und wird heute in vierter Generation geführt. Gäste sitzen in einem urigen Lokal mit Natursteinwänden.
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Bild: Sebastien Grosso |
Hier trafen sich die Einwohner in der 1950-iger Jahren, als im Lokal der erste Fernseher dieser Region aufgestellt wurde.
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Bild: Sebastien Grosso |
Seitdem ist das Traditionslokal ein großer Stammtisch, der wochentags immer gut besetzt ist.
Über diese lange Tradition und die traditionelle, bodenständige Küche von Nizza sprachen wir mit Jean-François Acchiardo, seinem Bruder Raphaele und seiner Schwester Virginie.
Jean-Francois und seine Geschwister wuchsen im dritten Stock dieses Hauses auf und schauten als Kinder jeden Tag ihren Großeltern im Lokal über die Schulter.
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Bild: Sebastien Grosse |
Gekocht wurde nie zu Hause, sondern stets in der Küche des Restaurants.
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Bild: Sebastien Grosse |
Bodenständig und dennoch raffiniert, so sieht das Konzept dieses Restaurants aus.
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Bild: Sebastien Grosse |
Im Radioreise-Gespräch erfahren Sie zum Beispiel, dass Jean-Francois früher in London als Model eine gute Figur machte.
Es ist eine Familie, die das kulinarische Erbe ihrer Großeltern und Eltern weiterführt.
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Bild: Sebastian Grosse |
Diese Bilder verdanken wir Sebastien, der schon seit Jugendzeiten hier arbeitet.
Auf dem Markt von Nizza, dem „Marché aux Fleurs Cours Saleya“ besuchen wir Sophie Budoïa an ihrem Stand. Sie bereitet hier die „Socca“ zu, die sie auch in ihrem Restaurant „Chez Theresa“ anbietet.
Die Socca ist ein Fladenkuchen, den man auch als Pfannkuchen bezeichnen kann. Der Teig ist etwas dicker als beim Crêpe. Er wird aus dem Mehl von Kichererbsen hergestellt. Die Socca hat ihren Ursprung im benachbarten italienischen Ligurien, erzählt Sophie im Radioreise-Gespräch.
Vielleicht nutzt Sophie für ihre Socca auch das Olivenöl von "Nicola Alziari". Es stammt aus der einzig noch arbeitenden alten Mühle in Nizza. Annthony Eck betreibt das Verkaufsgeschäft in der Altstadt.
Feinschmecker und gute Restaurants in Nizza schwören auf dieses Olivenöl der ersten Pressung. Es zählt zu den säureärmsten und mildesten in Südfrankreich.
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Bild: Sebastien Grosse |
"Nicolas Alziari" ist einer der bedeutendsten Olivenölproduzenten in Frankreich. 1868 wurde dieses Unternehmen in Nizza gegründet. Es steht für Öle in Premiumqualität.
Die Französische Küche ist seit längerer Zeit von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet. Kaum eine andere Küche hat so großen Einfluss wie die Französische.
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Bild: Sebastien Grosso |
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Bild: Sebastien Grosso |
Unsere nächste Station ist ein Paradies für Naschkatzen: Die "Confiserie-Chocolaterie Florian“ in Nizza liegt mit der "Boutique du Chocolat“ direkt am Eingang der handwerklichen Produktion. Im Inneren können die Geschichte der Schokolade kennenlernen. Dies unterstreicht ein großes Wandfreskos, das die verschiedenen Etappen der Herstellung, vom Anbau des Kakaobaumes bis zur Zubereitung des Endproduktes nachzeichnet. Sandrine Wyler begleitet uns durch ihren Familienbetrieb.
Hier werden Schokoladen-Spezialitäten in verschiedensten Formen produziert, zum Beispiel Schokoladentafeln mit Blumen, Croustis, Ingwer in Schokolade. Beliebt sind auch die in Schokolade eingetunkten Orangenscheiben.
Bei dieser Verführung muss man einfach anbeißen...
Besucher können wochentags - auch ohne Voranmeldung - bei der Produktion zuschauen.
Bei dem Begriff Côte d’Azur enken die meisten sicher an die beiden Perlen Nizza und Cannes. Genau dazwischen liegt das Städtchen Antibes mit seinen Befestigungsmauern aus dem 16. Jahrhundert.
Gemeinsam mit dem Seebad Juan-les-Pins bildet Antibes ein sehr beliebtes Ferienziel am Meer und gleichzeitig den Spagat zwischen Tradition und Moderne.
Das sternförmige Fort Carré bietet Blick auf die Luxusjachten im Hafen von Port Vauban.
Am Hafen beginnt unser kleiner Rundgang mit Guide Lucy Howard, wo wir kurz den Fischer Julien beobachten, wie er gerade den frischen Fang ins Eis auf dem Verkaufsstand legt.
Unsere erste Station ist der "Marché provençal" in Antibes. Allein die Farbenpracht und die Düfte sind einen Besuch des überdachten Marktes wert.
Süßes aus Frankreich hat viele Namen: Baguette; Brioche; Bûche de Noel; Calissons oder Cannelés.
In Antibes gibt es in einem Geschäft etwas, was es sonst in ganz Frankreich nicht gibt: Le Souff'lemon. Es ist ein Auflauf, der im Ofen aufgeht und dann nicht mehr einsackt.
In einem kleinem Bäckereigeschäft hält Joëlle Juan das Familienrezept am Leben. Dieses Rezept wurde in den 1950er Jahren von Joëlles Großvater kreiert und später in der Familie perfektioniert.
Der zitronige Auflauf korrespondiert gut zu einer Tasse Kaffee, zum Beispiel aus der einzigen handbetriebenen Rösterei in Antibes „La Torref de Fersen“. Wir sprachen mit Röster Franck über seine kleine Weltreise zum Kaffee.
Er betreibt in einer kleinen Gasse ein Restaurant mit raffinierter Gourmetküche, auch im Zeichen des Feigenbaums.
Anfang Januar, in der Dreikönigszeit, findet sich auf der Speisekarte der traditionelle Königskuchen mit einem Glücksbringer. Jeder Gast, der das Glück hat, den Glücksbringer im Gericht zu finden, kann einen „Louis d’Or“ gewinnen. Das ist eine wertvolle alte französische Münze. Wir waren glücklich, ein Sternemenü serviert zu bekommen.
Auf dem Bummel durch Antibes machen wir nun am Place du Safrainier eine Rast. Hier befindet sich das Konditorei-Restaurant von Lilian Bonnefoi. Mit seiner Frau Sandrine betreibt er diese edle Boutique.
Auffallend ist die feine süße Auswahl. Lilian ist nebenbei für ein Spitzenhotel in Antibes tätig und gibt Gästen auch gerne entsprechende Konditoren-Schnupperkurse.
Den "Beaujolais Nouveau" begrüßen wir in der Vinothek "Cave Flacons Divins". Der Gründer dieser Kellerei hatte zuvor 12 Jahre lang als Chefsommelier des Hôtel du Cap-Eden-Roc in Cap d'Antibes gearbeitet. Sein Weinkeller, der heute zu den schönsten an der französischen Riviera.
Wir lassen diesen kulinarischen Tag in Antibes in einer dunklen unterirdischen Bar ausklingen, in der so genannten Absinth-Bar, die sich innerhalb römischer Wände befindet. Eiskaltes Wasser tropft aus dem Brunnen, um den reinen Absinth im Glas darunter zu verdünnen. Das Wasser tropft auf den Zuckerwürfel, der auf dem speziellen Absinth-Löffel liegt. Nach und nach löst er sich auf und versüßt das Getränk – am Ende schmeckt es wie Pernod mit Wasser.
Die Gäste sitzen in kleinen Tischgruppen – und im Laufe unseres Besuches wurde es stetig lebhafter in dieser Bar.
Lea Ricourt bediente an diesem Abend und erzählte uns, wo die empfohlene Obergrenze für den Genuss dieses Hochprozentigen liegt.
Eine ganz enge und steile Treppe führt aus der Absinth-Keller-Bar zum Ausgang. Wer die Stufen ohne Probleme nach oben schafft, der hat offenbar die richtige Dosis Absinth genommen.
Am Ende dieser kulinarischen Tour entlang der Côte d’Azur besuchen wir einen deutschen Auswanderer, der sich mit Landwirtschaft und der Logistik in einem Bio-Restaurant seine Existenz aufgebaut hat. Kai Mullenhoff arbeitet für das Lebensmittelgeschäft und Restaurant „21 Paysans“ in Nizza.
Kai erzählt im Radioreise-Gespräch, wie er selbst zum Landwirt wurde und was er am mediterranen Leben schätzt. Wir haben uns abends eine Kostprobe im "21 Paysans" gegönnt.
Wir schlendern zurück durch das nächtlich-lebendige Nizza.
Auf dem Weg zum Domizil, dem "Hotel Westend" erleben wir die nächtliche Atmosphäre der "Promenade des Anglais".
Der Gedanke, hier zu überwintern, ist kein schlechter.
Schweren Herzens geht es in Richtung Flughafen...
Wir können den Urlaub an der Côte d’Azur verlängern, mit unserer Radioreise aus Cannes.
https://www.radioreise.de/2023/11/cannes-die-filmstadt-der-cote-azur.html
Die Verlängerung an der Côte d’Azur ist auch in Monaco möglich.
https://www.radioreise.de/2016/07/monaco-2.html
Weiter nördlich bietet sich unsere Sendung aus der Ardéche an.
https://www.radioreise.de/2022/11/ardeche-zu-besuch-bei-der-unkgekroenten-koenigin-der-kueche.html
Dazu passt auch die Radioreise aus der Region rund um Lyon.
https://www.radioreise.de/2023/08/auvergerne-rhone-alpes-entdeckungen.html
Zu empfehlen ist auch die Sendung aus der Bourgogne.
https://www.radioreise.de/2022/05/frankreich-bourgone-die-kunst-zu-leben.html
Wie wäre es mit der Bretagne? Die haben wir zweimal im Angebot.
https://www.radioreise.de/2020/05/bretagne-atlantische-erlebnisse-rund-um-benodet.html
https://www.radioreise.de/2023/10/ausbildungsreise-in-deutsch.html
Wer Bretagne sagt, muss auch Normandie sagen.
https://www.radioreise.de/2018/08/normandie-deauville-am-breiten-strand.html
Von der atlantischen Westküste Frankreichs bietet die Radioreise gleich vier Sendungen.
https://www.radioreise.de/2021/09/vendee-loire-atlantique-eine-ozeanreise-durch-frankreichs-westen.html
https://www.radioreise.de/2021/12/maritimes-frankreich-atlantische-erlebnisse-zwischen-saint-nazaire-und-saint-gilles-croix-de-vie.html
https://www.radioreise.de/2020/09/gironde-landes-frankreichs-atlantikkuste.html
https://www.radioreise.de/2020/12/aquitanien-frankreichs-schoner-sudwesten.html
In der Mitte Frankreichs entdecken Sie mit uns gemeinsam das Departement Lot.
https://www.radioreise.de/2019/05/departement-lot-das-romantische-frankreich.html
Mehr Infos zum Urlaub an der Côte d’Azur finden Sie unter: www.cotedazurfrance.fr
Auf ein Wiedersehen an der Côte d’Azur!