MARITIMES FRANKREICH - ATLANTISCHE ERLEBNISSE ZWISCHEN SAINT-NAZAIRE UND SAINT-GILLES-CROIX-DE-VIE
In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit ins maritime Frankreich. Freuen Sie sich auf atlantische Geschichten zwischen Saint-Nazaire und Saint-Gilles-Croix-de-Vie. Wir sind dort, wo die großen Atlantik-Dampfer einst von der Grande Nation aus in See stachen und wo heute noch große Pötte die Werft verlassen. Steigen Sie mit uns in die Schalträume eines U-Bootes und erleben Sie den Hauch der Kreuzfahrten des frühen 20. Jahrhunderts. Wir schippern gedanklich von Saint-Nazaire nach New York und hören spannende Geschichten von Bord. Später nehmen wir Platz vor reinem riesigen Fuss und besuchen winzige Bauernhäuser. Außerdem besuchen wir Fischerhäuser, in denen einst Auswanderer aus Nordafrika lebten. Wir radeln durch das Marschland hinter der Atlantikküste und staunen darüber, dass in Frankreich nicht nur guter Wein, sondern auch feines Bier produziert wird. Diese Tour ist damit unterwegs in den beiden Departements Loire Atlantique und Vendée. Viel Spaß im maritimen Frankreich!
Sie ist rund 3.000 Kilometer lang und reicht von der spanischen Grenze Spaniens bis zur Bretagne im Norden. Sie durchquert vier Regionen: Die französische Atlantik-Küste mit ihren endlos weißen Sandstränden und steilen Klippen.
Einige Küstenabschnitte haben wir in verschiedenen Radioreisen besucht. In dieser Sendung geht es um maritime Geschichte und um Menschen an der Küste. Unsere Reise beginnt dort, wo früher die Ozean-Dampfer für die Atlantik-Überquerung anlegten: an den Transatlantik-Kais von Saint-Nazaire. Die Stadt mit ihren rund 70.000 Einwohnern liegt an der Mündung der Loire in den Atlantik.
Heute bringt innerhalb des ehemaligen U-Bootbunkers Escal’Atlantic, ein in Europa einzigartiger Ort, die Geschichte der legendären Ozeanriesen zu neuem Leben. Das interaktive Museum zeigt Originalobjekte von Ozeandampfern. Es bietet eine Atmosphäre, als wäre man „an Bord“ und jede Menge Multimedia.
Unser Guide am Radioreise-Mikrofon ist Matthias Seiller. Andrea Klose, die vor Jahrzehnten aus Deutschland nach Frankreich zog, übersetzt das Gespräch.
Als die Wehrmacht Frankreich besetzte, ließ sie von Saint-Nazaire aus aus ihre U-Boote in Atlantik starten. Um die U-Boote vor Luftangriffen zu schützen, errichteten die Nazis einen riesigen Bunker.
Der U-Bootbunker, den die deutsche Kriegsmarine nutzte, steht immer noch am Hafen. Heute begegnen sich hier Kultur und Tourismus. Der Bunker, der das Label „Kulturgut des 20. Jahrhunderts“ trägt, erzählt das außergewöhnliche Schicksal der Stadt Saint-Nazaire.
Der Besucher durchläuft mehr als 20 Ausstellungsräume: Eingangshalle, Kabinen, Promenadendeck, oder Maschinenraum. Multimediale Darstellungen, bei denen Gäste selbst "Hand anlegen" sollen, wollen einen spielerischen Ansatz finden. Außerdem können Besucher in den Maschinenraum eines französischen U-Bootes, dass im Wasser liegt, hinabsteigen.
Schließlich kann man sich - völlig ohne Gefahr - mit einem Rettungsboot vom Kreuzfahrtdampfer abseilen lassen.
Saint-Nazaire an der Loire-Mündung ist gewissermaßen der Vorhafen der Metropole Nantes. Einst fuhren von hier aus die großen Dampfer auf die Antillen oder nach Mexiko. In den Werften wurden hunderte Schiffe gebaut. Inzwischen haben auch andere Menschen hier ihre Fussabdrücke hinterlassen, und zwar ganz große. Was es mit diesem Riesenfuss auf sich hat, erzählt Arnaud Glize vom Tourismusbüro der Stadt im Radioreise-Interview.
Urlaub an der französischen Atlantikküste ist Urlaub für Genießer. Bei einer Delikatesse scheiden sich jedoch manchmal die Geister: bei den Austern. Manche können die um keinen Preis schlürfen, ihnen wird schon beim Gedanken daran mulmig. Wer darauf schwört, der wird an der Atlantikküste sein wahres Vergnügen haben. Für relativ günstige Preise bekommt man an vielen Orten frische Austern.
Vom Schlürfen der Austern bei Champagner waren die Fischer vor 100 Jahren weit entfernt. Sie arbeiten hart, lebten sehr einfach. Über dieses Leben erzählt das im Herzen des marokkanischen Viertels von Saint Gilles Croix de Vie gelegene „Maison du Pecheur“.
Dieses Gebäude ist eine typische Rekonstruktion eines Interieurs aus den 1920er Jahren. Zwei Zimmer, ein Innenhof und viele Geschichten erzählen von der Vergangenheit dieser Seestadt.
Im Radioreise-Podcast führt uns Nicole Tabouret durch die historischen Gemäuer.
Hinter der französischen Atlantikküste liegen teilweise Sümpfe. Dies war vor hunderten Jahren noch ausgeprägter. Wie Menschen vor Generationen im Sumpf lebten, können sich sich Besucher ein Bild machen, die „La bourrine du Bois Juquaud“ in der Gemeinde er Gemeinde Saint-Hilaire-de-Riez besuchen. Hier stehen in einer Lichtung am Waldrand mehrere Lehmhäuser, die im 19. Jahrhundert gebaut wurden.
So wurde ein kompletter Bauernhof erhalten, der aus der Bourrine selbst, einem restaurierten Wohnhaus, das noch immer möbliert ist, und zahlreichen Nebengebäuden besteht – zum Beispiel eine Scheune, eine Molkerei, ein Hühnerstall und ein Schuppen.
Jean Alain führt uns am Radioreise-Mikrofon durch diese historische Siedlung.
Jean erzählte uns, dass Armandine Gandemer als letzte Bewohnerin diesen Bauernhof im Jahr 1967 im hohen Alter verließ.
Das Hinterland der Vendée ist heute weniger sumpfig, hat jedoch teilweise den Anblick eines Marschlandes. Das erleben wir bei einer Radfahrt rund um die Gemeinde Notre-Dame-de-Monts im Arrondissement Les Sables-d’Olonne.
Notre Dame de Monts wird auch „Tochter des Windes“ genannt, da hier häufg eine Brise vom Meer weht. Viele kleine Kanäle durchziehen die Grasfelder und Bauernhöfe. Nur wenige Autos sind auf den schmalen Straßen in diesem recht dünn besiedelten Gebiet unterwegs.
Fast unscheinbar in einem kleinen Gehöft betreiben Ingrid & Francois Gorvan Cossen eine kleine Brauerei, die den Namen „La Petite Ramoniere“ trägt.
In dieser Craftbrauerei werden nur wenig zigtausend Flaschen pro Jahr gebraut. Abnehmer sind Gastronomen der Region und insbesondere belgische Touristen, da die Flaschen einen Pfand besitzen.
Ingrid erzählt uns von ihrer Leidenschaft für den Gerstensaft, von besonderen Bierkreationen anderen Reinheitsvorgaben als in Deutschland.
Der Badeort Notre-Dame-de-Monts liegt zwischen Marschland, Wald und Dünen. Wer den Blick von oben genießen will, kann mit dem Lift auf den modernen Aussichtsturm "Kulmino" fahren. Dieses Bild zeigt sich aus 70 Meter Höhe.
Die Region Loire Atlantique gehört heute verwaltungstechnisch nicht mehr zur Bretagne, ist aber historisch eng mit der Bretagne verbunden. Die Menschen hier fühlen sich als Bretonen. In der bretonischen Küche geht nur wenig ohne das bretonische Gold, das Fleur de Sel. Auf der Guérande-Halbinsel wird dieses edle Meeressalz aus Becken der Salzwiesen gewonnen. Die Becken dürfen nicht zu viel und nicht zu wenig Wasser enthalten. Der Wasserstand muss perfekt auf die jeweiligen Wetterverhältnisse angepasst sein. Rund 60 Kilogramm Fleur de Sel werden aus einer Tonne Salz gewonnen werden.
In dieser Landzunge mit fast endlos scheinenden Speicherbecken arbeiten rund 300 Salzbauern auf ihren eigenen Feldern. Die Flut spült frisches Meerwasser in die Salzgärten und deren Wasserbecken. Das verschachtelte System wurde über Jahrhunderte ausgeklügelt und die Salzernte erfolgt meist im Spätsommer oder Frühherbst. In dieser Zeit haben wir einen der Salzbauern, Nicolas Arnould, getroffen.
Das Meeres-Salz ist gesünder als das haushaltsübliche Speise-Salz. Denn Speisesalz besteht zu 99 Prozent aus Natriumchlorid, das Meeressalz nur zu 91 Prozent. Der Rest sind wichtige Mineralien und Spurenelemente aus dem Wasser des Meeres. Mehr darüber erfährt man im Naturmuseum „Terre de Sel“. Diese Location ist dem einen oder anderen vielleicht aus den Büchern und Filmen vom „Kommissar Dupin“ bekannt.
In der Schlussetappe dieser Radioreise kehren wir noch einmal in die Vendée zurück. Denn hier wartet eine Königin des Atlantik auf uns, die Sardine. Vor allem der Ort Saint-Gilles-Croix-de-Vie ist für seine Sardinen bekannt.
Anfang Mai erreichen die ersten Frühlingssardinen die Küste dieser Region. Ab dann fahren die Sardinen-Fischer frühmorgen Morgens hinaus aufs Meer. Am Vormittag kehren sie in den Hafen zurück und versteigern ihren frischen Fang in der Criée - der Fischauktionshalle am Kai der Fischkutter.
Im Hafen von Saint-Gilles-Croix-de-Vie werden jedes Jahr tausende Tonnen an Sardinen entladen und weiterverkauft. Darüber sprachen wir mit David Blanconnier, dem Leiter der Fischauktionshalle.
Ob Sardine oder Auster - wir verlängern gerne den Urlaub im maritimen Frankreich. Dazu bieten wir eine Radioreise, die hier im Nordwesten ansetzt. Diese Tour besucht mehrere Küstenstädten wie zum Beispiel Pornic, Pornichet, Brem-sur-Mer und Guérande.
VENDÉE & LOIRE ATLANTIQUE - EINE OZEANREISE DURCH FRANKREICHS WESTEN
Eine andere Radioreise besucht in der Bretagne das Archipel der Glénan-Inseln.
BRETAGNE - Atlantische Erlebnisse rund um Bénodet
Weiter nordöstlich bieten wir eine Stippvisite in der Normandie.
NORMANDIE - Deauville am breiten Strand des Ärmelkanals
An der südlichen französischen Atlantikküste bieten wir zwei Radioereisen an.
AQUITANIEN - Frankreichs schöner Südwesten
GIRONDE & LANDES - FRANKREICHS ATLANTIKKÜSTE
Sie können mit uns auch das unbekannte Landesinnere besuchen, das Departement Lot.
DEPARTEMENT LOT - Das romantische Frankreich
Auf ein Wiedersehen im maritimen Frankreich!