SPIELZEUGDORF SEIFFEN - WEIHNACHTLICHES ERZGEBIRGE

  

In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit ins Spielzeugdorf Seiffen. Freuen Sie sich auf das weihnachtliche Erzgebirge. Wir sind in der Heimat der Nussknacker und Pyramien, der Räuchermänner und Engel. Um uns mit der Geschichte und den Traditionen dieser Region vertraut zu machen, führt uns zunächst Tobias Kirsche durch das Freichlichtmuseum Seiffen. Der Drechslermeister und Holzspielzeugmacher Christian Neuber begrüßt uns im kleinen Schauzimmer der Manufaktur Erzgebirgische Volkskunst Knuth Neuber. Wie die Schwibbögen hergestellt werden, zeigt uns Jenny Matthess, die die Manufaktur Klaus Kolbe führt. In der Erfinderwerkstatt Füchtner sind wir am Geburtsort des Nussknackers und gleichzeitig an einem Ort mit pfiffigen Zukunfts-Visionen. Wie von hier ein Nussknacker ins Weltall als "Rakten-Willy" startete, erzählt uns Markus Füchtner. Er hatte übrigens auch das Novum einer Nussknackerin kreiert. Fast 7.000 Nussknacker aus aller Welt bewundern wir im Nussknacker-Museum in Neuhausen. Museumsleiter Uwe Löschner erzählt uns, wie die Sammelleidenschaft aus der DDR-Mangelwirtschaft einst entstand. An eine Unternehmensgründung in der DDR erinnert Andreas Bilz. Der Geschäftsführer der Seiffener Volkskunst lädt Besucher dazu ein, selbst Hand anzulegen. Schließlich lassen wir uns Pyramiden zeigen, die auch im Sommer einsetzbar sind. Thomas Schalling spricht über die Fluglichter aus seiner Werkstatt. Viel Spaß im Spielzeugdorf Seiffen!

In keiner anderen Region wird die Weihnachtszeit so hell gefeiert, wie in diesem Teil Sachsens. Das Ergezgebirge steht für Lichterglanz und Stollenduft, Engel und Bergmann in leuchtenden Fenstern. In dieser Region erblicken die Weihnachtsengel das Licht der Welt. Besonders schmuck ist es dann im Spielzeugdorf Seiffen.


Wir haben das Spielzeugdorf im Spätsommer besucht, in der warmen Jahreszeit, daher auch viele Bilder in Shorts und Shirts oder luftigen Sommerhosen...


Auch bei sommerlichen Temperaturen arbeiten die Menschen, die wir trafen, für die Weihnachtszeit. Die Radioreise ist diesmal im Gespräch mit Kusthandwerkern, deren Spezialisierung es nur hier rund um Seiffen so gibt.


Im Freichlichtmuseum Seiffen schauen wir uns zu Beginn an, wie das Leben in diesem Dorf einst war und was heute noch an Tradition erhalten ist. Tobias Kirsche empfängt uns in traditioneller Zimmererkluft. 


Im Radioreise-Podcast erklären wir das Reifendrehen, bei dem kleine Holzfiguren – schneller als beim Schnitzen  - entstehen. Diese Handwerkskunst und vor allem das Geschick und die Erfahrung, gibt es nur im Erzgebirge.


Ganz Seiffen ist ein Spielzeugdorf, gerade in der dunklen Jahreszeit, wenn es aus den Fenstern der Häuser leuchtet. Besonders lieblich wie auf einer Märchenwiese, sieht es im Erzgebirgischen Freilichtmuseum aus, was sich am Rand von Seiffen befindet.

Inmitten dieses Dorf-Museums befindet sich das erhalten gebliebene Drehwerk, das von Wasserkraft angetrieben wird. Der Besucher sieht hier eine Stellmacherei und die Werkstatt eines Spankorbmachers - ebenso wie das Wohnhaus eines Bergmannes oder einen historischen Bauernhof. 


Im Zentrum des Freilichtmuseums­konzeptes steht die erzgebirgische Spielwarenfertigung, die in ihrer Spezifik und Konzentration für einen Teil des Erzgebirges identitätsprägend ist.


Im Radioreise-Gespräch preist Tobias Kirsche die Bergkirche Seiffen als eine der berühmtesten der Welt.


Den ersten Kunsthandwerker, den wir in dieser Radioreise besuchen, ist ein in Seiffen sehr bekannter Name: Knuth Neuber. Seit Ende des 19. Jahrhunderts steht dieser Name für Liebe zur erzgebirgischen Volkskunst. Nun führt Christian Neuber mit seiner Mutter, denn sein Vater war überraschend früh verstorben, in der sechsten Generation diese Traditionsmanufaktur. Sie ist einer der ältesten ihrer Zunft. Den Holzspielzeugmacher und Drechslermeister trafen wir in einer kleinen Stube als Schaufenster seiner Werkstatt. Christian sagte uns, dass er abends, gerade an Wochenenden, immer wieder mit Freunden in dieser kleinen Stube gemeinsam musiziert, bei echten erzgebirgischen Hutznabenden.


Schwibbögen, auch Lichterbögen genannt, sind untrennbar mit der Geschichte des Erzgebirges verbunden. Die Lichterbögen wurden schon vor vielen Jahrhunderten in die Fenster gestellt, um den Bergleuten im Dunkeln den Weg nach Hause zu weisen. Heute sind die Schwibbögen längst zum Weihnachtssymbol geworden und gehören gerade in Seiffen, aber im gesamten Erzgebirge, in jedes Fenster.


Dabei bewahren die Bögen traditionelle und christliche Motive. Sie zeigen zum Beispiel Szenen aus einem Bergwerk. Hier in Seiffen werden die Meisterwerke zum Beispiel in der Manufaktur Klaus Kolbe gefertigt, die heute von Jenny Matthess geführt wird.


Der nachweisbar älteste Schwibbogen wurde 1778 von einem Schmied im erzgebirgischen Johanngeorgenstadt hergestellt. Er zeigt die für die ältesten Stücke typische Darstellung des „Sündenfalls“ von Adam und Eva und deren Vertreibung aus dem Paradies. Diese Darstellungen blieben auch für die folgenden Jahrzehnte motivbestimmend. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde der Bergmann zum bestimmenden Motiv.


Auch er gehört zum Advent wie die Pyramide oder das Räuchermännchen:  Der Nussknacker! Er ist der wohl berühmteste Exportschlager aus dem sächsischen Erzgebirge. Friedrich Wilhelm Füchtner, ein Kunsthandwerker aus Seiffen, erfand im Jahr 1870 das erste "Serienmodell" des Nussknackers. Diese Geschichte erzählt uns im Radioreise-Interview Markus Füchtner, der heute die Erfinderwerkstatt leitet.


In dieser Werkstatt befinden wir uns auch faktisch am Geburtsort des Nussknackers. Diese Figur hatte es später sogar in die Dichtung geschafft, wenn man an Heinrich Hoffmanns Erzählungen "König Nussknacker und der arme Reinhold" denkt. In der Radioreise unterlegen wir unter unser Gespräch ganz leise Musik aus Peter Tschaikowskys "Nussknacker-Suite", mit der diese Holzfigur später auch in den USA beliebt wurde.


Der „Raketen-Willy“ ist eine weitere Neuheit aus der Erfinderwerkstatt von Markus Füchtner.  Die 24 Zentimeter hohe Räucher-Rakete setzt auf Hightech-Material aus der Raumfahrttechnik. Dafür hatte der Handwerker sogar mit Wissenschaftlern des Dresdner Fraunhofer-Instituts getüftelt. Man zündet eine Räucherkerze an, setzt sie behutsam ins Raketen-Innere. Dann öffnet sich die Spitze, aus der ein kleiner Nussknacker rausschaut, denn eine Feder dehnt sich bei Wärme aus.


Die Radioreise versuchte, Hand anzulegen, hat jedoch höchsten Respekt vor der Arbeit der Handwerker.


Wie es zu dieser Entwicklung kam, erzählt Markus sehr unterhaltsam im Radioreise-Interview. Dabei erklärt er auch, warum "Raketen-Willy" friedensstiftend ist.


Außerdem erfahren Sie, warum der pfiffige Tüftler vor ein paar Jahren auch eine Nussknackerin kreiert hatte.


In der Seiffener Erfinderwerkstatt von Markus Füchtner schießen die Nußknacker aus der Rakete nach oben. Im benachbarten Neuhausen bilden die Nußknacker eine ganze Armee. Tausende Nußknacker aus mehreren Dutzend Ländern werden im Nußknackermuseum zur Schau gestellt.


Dazu zählt auch der weltweit größte funktionsfähige Nussknacker Ritter Borso von Riesenburg. Er ist mehr als zehn Meter hoch und bringt ein stolzes Gewicht von drei Tonnen auf die Waage. Außerdem befindet sich vor dem Museum die weltgrößte Spieldose. Museumsleiter Uwe Löschner spricht über die familiären Wurzeln, die zu dieser besonderen Ausstellung führten.


Die Ausstellung wird immer wieder erweitert. Inzwischen gibt es im Museum auch den Gründerzeit-Schwibbogen. Diese Sammlung entstand aus der DDR-Mangelwirtschaft. Die ganze Geschichte erzählt Uwe Löschner im Radioreise-Interview.


Einmal im Jahr lädt das Museum zum Nussknackersammler-Treffen ein.


Der Nussknacker ist eine liebe
Holzfigur aus dem Erzgebirge, die inzwischen ganz friedlich die ganze Welt erobert hat.  


Ein Abstecher vom Spielzeugdorf Seiffen nach Neuhausen lohnt sich auf jeden Fall.


Zu tiefen DDR-Zeiten, im Jahr 1958, gründeten 13 Kunsthandwerker aus dem Erzgebirge die Gemeinschaftswerkstatt Seiffener Volkskunst. Es war gewissermaßen eine sozialistische Unternehmensgründung. Denn es entstand ein großer und dennoch traditionellsten Hersteller von original erzgebirgischer Holzkunst. Heute können Besucher in einer eigenen Schauwerkstatt den Handwerkern über die Schulter schauen. Andreas Bilz leitet die Seiffener Volkskunst.


Andreas Bilz und sein Team nehmen immer wieder aktuelle politische Ereignisse in einem kleinen Sortiment auf....


Auch Bundeskanzler Scholz schätzt ganz sicher die Handwerkskunst aus dem Erzgebirge.


Diese Radioreise beweist, dass Handwerk nicht nur Tradition, sondern auch Moderne ist. In der Seiffener Werkstatt von Thomas Schalling wurden neben den traditionellen erzgebirgischen Holzkunsterzeugnissen auch völlig neue Produkte entwickelt. Sie sind unter dem Namen „Fluglichter"  bekannt geworden und mittlerweile als eigenständige Marke eingetragen und somit geschützt.

Die Fluglichter, so Thomas Schalling im Radioreise-Gespräch, sollen nicht als Weihnachtspyramide, sondern viel mehr als moderne, zeitlose Leuchtobjekte und Wohnraumdekoration gesehen werden. 

 


Durch die sich mitdrehenden Kerzen entsteht ein besonderes Schattenspiel. Die schlichte, moderne Form soll auch junge Käufer ansprechen. Ergänzend dazu werden in der Werkstatt andere Produkte wie  Tischleuchter, Fensterbilder und kleine Tischvasen gefertigt.


Gerne verlängern wir Ihren Urlaub im Erzgebirge. Denn die Radioreise bietet zwei Anschlusstouren an.
Eine Sendung verspricht das Erlebnis Erzgebirge auf einer Tour in tiefe Schächte und zu warmen Quellen.

https://www.radioreise.de/2023/06/erlebnis-erzgebirge-expeditionen-in-tiefe-schaechte-und-zu-warmen-quellen.html

Die zweite Radioreise ist eine Wandertour zwischen Crottendorf und dem Fichtelberg.

https://www.radioreise.de/2018/05/erzgebirge-mit-schoner-mundart-durch.html

Am Fuß des Erzgebirges liegt Chemnitz, dass wir in zwei Sendungen vorstellen. Wir hätten einerseits den klassischen Stadtrundgang rund um den "Nischl".

https://www.radioreise.de/2022/06/chemnitz-ein-stadtrundgang-mit-vielen-persoenlichen-erinnerungen.html

Die andere Radioreise widmet sich der Kulturhauptstadt 2025.

https://www.radioreise.de/2022/08/europaische-kulturhauptstadt-2025-chemnitz.html

Auch die Messemetropole Leipzig betrachten wir aus zwei verschiedenen Perspektiven. Zum einen hätten wir den klassischen Stadtrundgang.

https://www.radioreise.de/2020/11/leipzig-die-pulsierende-messestadt.html

Außerdem widmet sich eine Radioreise der Musikstadt Leipzig. 

https://www.radioreise.de/2023/03/musikstadt-leipzig-von-bach-bis-zu-den-prinzen-die-akustische-notenspur.html

Natürlich darf Elbflorenz dem in nichts nachstehen. Auch Dresden ist bei uns zweifach im Angebot. Der klassische Stadtrundgang wird ergänzt von Dresdner Christstollen aus einer Bäckerei in Pillnitz.

https://www.radioreise.de/2017/10/stadtereise-nach-dresden.html

Eine zweite Sendung läuft durch das Dresdner Barockviertel.

https://www.radioreise.de/2021/04/dresdner-barockviertel-der-geheimtipp-im-weltbekannten-elbflorenz.html

Zwei Radioreisen schließen nördlich an Dresden im Ebland ein. Eine Städtetour zwischen Meißen udn Radebeul begießen wir mit königlich gutem Wein von Schloss Wackerbarth.

https://www.radioreise.de/2017/11/sachsisches-elbland.html

Die zweite Tour führt entlang des Sächsischen Weinwanderweges.

https://www.radioreise.de/2021/05/sachsischer-weinwanderweg-zwischen-radebeul-und-meissen.html

Gleich drei Sendungen begleiten Sie durch das Elbsandsteingebirge. Wir starten in Pirna mit einem Rundgang durch die Canalettostadt.

https://www.radioreise.de/2021/04/pirna-die-canaletto-stadt-am-tor-zur-saechsischen-schweiz.html

Anschließend schnüren wir die Wanderschuhe auf zwei Touren durch das Elbstandsteingebirge.

https://www.radioreise.de/2020/01/sachsische-schweiz-ein-marchen-aus-stein.html

https://www.radioreise.de/2021/01/elbsandsteingebirge-das-naturjuwel.html

Auf ein Wiedersehen in Sachsen, gerne auch im Spielzeugdorf Seiffen!


Die Radioreise stellt ferne und nahe Ziele vor. Sie bringt Geschichten von und über Menschen, sie dringt in fremde Kulturen und geheimnisvolle Welten ein. Sie ist auf der Suche nach besonderen Erlebnissen. Wir sind rund um den Globus unterwegs mit Mikrofon und offenem Ohr.

Radioreise lebt von den Aufnahmen vor Ort. Nahezu alle O-Töne werden im jeweiligen Land aufgezeichnet. Die Themenpalette reicht von Vancouver bis Moskau, von Mauritius bis zum Nordkap und von Teneriffa bis nach Australien. Radioreise stellt einzigartige Städte, unvergleichliche Hotels, besondere Events und unvergessliche Menschen der Reise vor.

Jede Sendung ist ein Highlight. Folgen Sie uns zum Beispiel auf eine kulinarische Reise nach Mauritius. Entdecken Sie mit uns Rodrigues, die unbekannte Insel im Indischen Ozean! Begleiten Sie uns durch das heilige Land, durch Israel oder steigen Sie mit in den Zug durch die Rocky Mountains! Alle bisherigen Folgen der Radioreise gibt es hier zum Nachhören.

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Von Abu Dhabi bis Australien - von Irland bis Israel - von Mauritius bis Marokko - von Miami bis Moskau: Sei es das Spielerparadies Macao, die Wiege des Jazz New Orleans oder eine der europäischen Kulturhauptstädte, die Radioreise stellt diese Ziele vor. Wir gehen aktiv auf Reisen - mit dem Husky-Schlitten durch den finnischen Winter, auf Schiffsfahrt durch das alte Russland oder auf Wanderung über die norwegischen Gletscher. Wir tummeln uns im schrillen Las Vegas genauso wie auf einem Fischmarkt auf Rodrigues im Indischen Ozean. Wir reisen dorthin, wo Geschichte auf Schritt und Tritt spürbar ist und wo längst nicht alle Narben verheilt sind, im Nahen Osten. Kommen Sie mit durch das sagenhafte Jerusalem und folgen Sie uns durch das heilige Land. Und natürlich genießen wir den Urlaub in einzigartigen Hotels und in guten Restaurants, in Wellness-Oasen und an den schönsten Stränden dieser Welt. Und wir sind weiter unterwegs, denn es gibt noch mindestens Eintausend Orte auf dieser Welt zu entdecken...

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Gemeinsam mit unserem Partner audioguide.me haben wir einen akustischen Reiseführer entwickelt. Überall dort, wo wir diese Welt mit den Ohren entdecken, setzen wir ein akustisches Zeichen - mit unseren Sendungen. audioguideMe ist eine Plattform für Location-based Storytelling. Es ist ein Ort für spannende Geschichten, es erzählt die Geschichten genau an den Orten ihrer Handlung. Für dieses Projekt Kooperation wurden wir im Jahr 2014 für den Deutschen Radiopreis nominiert, die höchste Auszeichnung der Branche.

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Ztlatna Penkala des Jahres 2006 und 2015
für die "Beste deutsche Reisesendung" im Radio