MUSIKSTADT LEIPZIG - VON BACH BIS ZU DEN PRINZEN - DIE AKUSTISCHE NOTENSPUR
Bild: Gerd Mothes / Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen |
In dieser Radioreise begleitet Sie Alexander Tauscher durch die Musikstadt Leipzig. Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy und Richard Wagner sind große Namen, denen wir folgen werden. Die Leipziger Notenspur ist unser Weg durch die Messestadt, in der wir auch wichtige Museen besuchen und den Bogen bis hin zur Popmusik unserer Tage spannen werden. Thorsten Plate bietet uns auf seinem Rundgang den Sound Leipzigs vor Jahrhundert. Kerstin Wiese zeigt uns ein Mischpult bestehend auf verschiedenen Spielzeugen. Stefan Hindtsche läuft mit uns durch Jahrhunderte Musikinstrumenten-Geschichte. Peter Matzke und Gerd Voigt laden uns zu einer echten Glanzzeit ins Varieté ein. Anja Schließ spricht über die Festivals der modernen Musik in Leipzig. Und Steffen Katte plaudert über kulinarische sächsische Köstlichkeiten an einem historischen Verkehrsknotenpunkt der Stadt. Viel Spaß auf dieser Radioreise in an die Pleiße, wo die Musik den Ton angibt!
Wir befinden uns in dieser Sendung sprichwörtlich in der Mitte Deutschlands, in der größten Stadt Mitteldeutschlands. Es ist eine Messestadt und auch eine Musikstadt. Willkommen in Leipzig!
Kaum eine andere deutsche Stadt kann auf so eine große und lebendige Musiktradition verwiesen wie diese Stadt in Sachsen. Johann Sebastian Bach wirkte fast 30 Jahre als Thomaskantor. In Leipzig schreib Robert Schuhmann seine Frühlings-Sinfonie. Richard Wagner wurde in Leipzig geboren und Felix Mendelssohn Bartholdy stand an der Spitze des Gewandhausorchesters. Viele weitere Namen könnte man nennen – von Clara Wieck bis Albert Lortzing, aber eben auch viel später bis hin zu den Prinzen.
Bild: Andreas Schmidt |
Durch den Leipziger Notenspur e.V. wurden individuelle Entdeckungstouren entwickelt, auf denen man die musikalischen Schätze Leipzigs zu Fuß oder per Rad erkunden kann. Der Rundgang ist daher in erster Linie ein individuelles Erlebnis, den wir im Radioreise-Podcast mit den Ohren entdecken. Außerdem können Musikfans mit einer App und Kopfhörern der Leipziger Notenspur folgen. Wer zum Beispiel dem "Claro-Soundwalk" zu Clara und Robert Schumann folgt, wird an sechs Stationen von Clara Schumanns Gebursthaus bis zum Schumann-Museum entlang geführt. Begleitend dazu wird Musik der Komponisten abgespielt.
Ein Name fällt auf diesem Rundgang besonders häufig: Johann Sebastian Bach. Als er im Jahr 1723 Kantor der Thomaskirche in Leipzig wurde, begann ein neues Kapitel in der Musik-Geschichte. Fast drei Jahrzehnte prägte er das musikalische Leben in Leizpig. Aus Sachsen traten seine Werke den Siegeszug um die Welt an. An kaum einem Ort gibt es so viel Johann Sebastian Bach wie rund um die Thomaskirche. Regelmäßig erklingen Motetten und Sonaten in dieser Klosterkirche.
Im Altarraum der Thomaskirche befindet sich das Grab von Johann Sebastian Bach. Im Thomaskirchhof, vor dem Eingang zur Kirche, erinnert das Bach-Denkmal an den berühmten Thomaskantor.
Direkt gegenüber der Thomaskirche erzählt das Bach-Museum die
Lebensgeschichte des großen Musikers, der fast drei Jahrzehnte als
Kantor in der Kirche diente. Das Museum befindet sich im „Bosehaus“, eines der ältesten Gebäude am Leipziger Thomaskirchhof. Zu Bachs Zeiten lebte hier die mit der Familie Bach befreundete
Kaufmannsfamilie Bose. Bach selbst wohnte direkt gegenüber in der alten
Thomasschule, die allerdings schon Anfang des 20. Jahrhunderts
abgerissen wurde.
Direktorin Kerstin Wiese führt uns durch das interaktive Bach-Museum – direkt vis á vis der berühmten Thomaskirche.
Das Leben dieses großen Musikers wird im Museum klingend und interaktiv dargestellt, wie zum Beispiel mit diesen Klangkörpern.
Im Bach-Museum kann man zum Beispiel auch nachempfinden, wie Bach einst an der Orgel saß.
Seit dem frühen 13. Jahrhundert entwickelte sich Leipzig zum wichtigsten Zentrum des musikalischen Lebens in Deutschland. Es waren übrigens Leipziger Kaufleute, die im 18. Jahrhundert das heute legendäre Gewandhaus gründeten.
Bild: Jasmin Rhein |
Im Radioreise-Rundgang erinnert Thorsten Plate daran, dass im Gewandhaus der erste so genannte Runde Tisch der DDR stand - das Gesprächsformat zwischen Opposition und Regierung im Wendeherbst 1989. Der Dirigent Kurt Masur hatte diesen politischen Dialog damals moderiert.
Musik braucht Komponisten und Musiker und vor allem: Instrumente. Eine der weltweit größten Sammlungen an Musik-Instrumenten ist in den schmucken Räumen des Grassi-Museums zu sehen. Am Leipziger Johannisplatz wurde Anfang des 20. Jahrhunderts das Gebäude errichtet, unter dessen Dach sich drei Museen befinden: Das GRASSI-Museum für Völkerkunde, das GRASSI-Museum für Angewandte Kunst und das GRASSI-Museum für Musikinstrumente der Uni Leipzig.
Die chronologisch geordnete ständige Ausstellung mit dem Titel "Die Suche nach dem vollkommenen Klang" bietet Interessenten aller Altersstufen einen Einblick in die Leipziger Musikgeschichte und in die Welt der Musikinstrumente.
Die Ausstellung zeichnet die bedeutendsten musikhistorischen und instrumentenbautechnischen Epochen in 13 größeren Kapiteln nach. Der Besucher erlebt dabei nicht nur eine visuelle Zeitreise, denn Klangbeispiele machen die Musik vergangener Jahrhunderte auch hörbar. Die Radioreise-Hörer erleben diesen akustischen Rundgang im Gespräch mit Museums-Direktor Stefan Hindtsche.
Die Geschichte der Leipziger Sammlung begann Ende des 19. Jahrhunderts. Paul de Wit eröffnete damals am Thomaskirchhof, dem heutigen Bach-Museum, eine Sammlung, in dem er historische Musikinstrumente ausstellte. Nach vielen Käufen und Verkäufen wurde 1929 das Musikinstrumenten-Museums der Universität Leipzig eröffnet.
Heute ist das Grassi eines der weltweit größten Museen für Musikinstrumente, dass auch den Bogen in die Gegenwart spannt.
Als Freund alter Platten aus Schellack und Vinyl hat sich Alexander Tauscher über diese Scheibe besonders gefreut.
Internationale Festivals wie das Bachfest Leipzig oder die Mendelssohn-Festtage tragen den Ruf der Musikstadt in die ganze Welt. Für Klassik-Fans gibt es neben dem Bachfest Leipzig auch die Mendelssohn-Festtage, Gewandhaus-Festtage oder die Opernfesttage.
Bild: Julia Franke |
Doch nicht nur die Freunde der klassischen Musik kommen in Leipzig auf ihre Kosten, betont Anja Schließ von der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen im Radioreise-Gespräch. Denn mit dem Highfield-Festival, dem Wave-Gothic-Treffen oder den Leipziger Jazztagen kommen jedes Jahr zehntausende Anhänger alternativer Musikstile in die sächsische Metropole.
In Leipzig gibt die Musik den Ton an.
Deswegen heißt es in der Radioreise: Bühne frei fürs Varieté! Wir sind zu Gast im einzigen ganzjährig spielenden Varieté-Theater in den neuen Bundesländern, dem Krystallpalast Leipzig. Mehrere Monate am Stück laufen hier Shows, die teils an die Goldenen Varieté-Zeiten erinnern, teils auch aktuellen Bezug haben.
Wir fingen in der Radioreise Applaus aus der Revue „Glanzzeit“ ein. Diese Show bietet teils atemberaubende Akkrobatik. Ganz dicht über den Köpfen der Zuschauer im Saal schwebte und balancierte eine Artistin auf einem Seil.
Sportlich durchtrainierte junge Männer sprangen auf dem Trampolin und einer Schaukel.
Der Vorgänger des heutigen Krystallpalasts in der Magazinstraße war der historische Krystallpalast in der Wintergartenstraße, der Ende des 19. Jahrhunderts eröffnet wurde. An diese Zeiten erinnert Geschäftsführer Peter Matzke im Radioreise-Gespräch.
Das heutige Varieté in der Magazingasse bietet in seinem Saal rund 200 Plätze im Parkett und auf zwei Rängen sowie rund 100 Plätze im angeschlossenen Restaurant. Alle zwei bis drei Monate wechselt ein internationales Varietéprogramm aus eigener Produktion.
In der Radioreise hören Sie auch ein sehr unterhaltsames Gespräch mit Gerd Voigt, der die Gründungsphase des neuen Krystallpalast Varietés 1997 miterlebt hatte. Er erinnert sich an seine Showhiglights der vergangenen Jahrzehnte.
Die Schluss-Etappe der Radioreise aus Leipzig verbringen wir passenderweise am Bayerischen Bahnhof. Doch der Weg führt uns von hier nicht mehr direkt nach München. Der Bayerische Bahnhof ist ein historischer und lukullischer Ort. Die Anlage südöstlich der Leipziger Altstadt wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von einer Sächsisch-Bayerischen Eisenbahngesellschaft in Betrieb genommen. Der Bayerische Bahnhof galt bis zu seinem Ende im Jahr 2001 als ältester in Betrieb befindlicher Kopfbahnhof Deutschlands.
Die Züge fahren nun unterirdisch, aber das schmucke Ensemble des Gebäudes ist geblieben – und darin lädt das Brauhaus ein. Bei einem guten Leipziger Bier traf die Radioreise den Eisenbahner Steffen Katte aus Aschersleben (Bildmitte), der im Brauhaus jahrelang Stammgast war. Steffen blickt auf die Geschichte des Bahnhofs und dessen einstige Bedeutung zurück. Und er plaudert auch über die Vorzüge der traditionellen sächsischen Küche.
Am Bayerischen Bahnhof in Leipzig empfehlen wir die nächste S-Bahn zum Hauptbahnhof. Denn dort setzt unsere zweite Radioreise aus der Messestadt an. Sie stellt die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt vor und erinnert an den Wendeherbst 1989 rund um die Nicolaikirche.
https://www.radioreise.de/2020/11/leipzig-die-pulsierende-messestadt.html
Von Leipzig aus empfehlen wir einen Abstecher nach Chemnitz. Hier erwartet Sie ein unterhaltsamer Stadtrundgang zwischen Karl Marx-Monument und Roter Turm.
https://www.radioreise.de/2022/06/chemnitz-ein-stadtrundgang-mit-vielen-persoenlichen-erinnerungen.html
Die zweite Radioreise aus Chemnitz stellt die Europäische Kulturhauptstadt 2025 vor.
https://www.radioreise.de/2022/08/europaische-kulturhauptstadt-2025-chemnitz.html
Von Chemnitz aus empfehlen wir einen Ausflug ins Vogtland.
https://www.radioreise.de/2022/10/vogtland-wo-die-natur-zur-sinfonie-wird.html
Wandern Sie mit uns von Crottendorf zum Fichtelberg im Erzgebirge.
https://www.radioreise.de/2018/05/erzgebirge-mit-schoner-mundart-durch.html
Mehrere Radioreisen besuchen das Elbsandsteingebirge.
https://www.radioreise.de/2020/01/sachsische-schweiz-ein-marchen-aus-stein.html
https://www.radioreise.de/2021/01/elbsandsteingebirge-das-naturjuwel.html
Dabei treffen wir in der Sendung aus Pirna den Schauspieler Tom Pauls.
https://www.radioreise.de/2021/04/pirna-die-canaletto-stadt-am-tor-zur-saechsischen-schweiz.html
Für Dresden bieten einerseits den klassischen Stadtrundgang.
https://www.radioreise.de/2017/10/stadtereise-nach-dresden.html
Die zweite Sendung widmet sich speziell dem Dresdner Barockviertel.
https://www.radioreise.de/2021/04/dresdner-barockviertel-der-geheimtipp-im-weltbekannten-elbflorenz.html
Weiter nördlich schließt sich unsere Tour auf dem Sächsischen Weinwanderweg an.
https://www.radioreise.de/2021/05/sachsischer-weinwanderweg-zwischen-radebeul-und-meissen.html
Der Streifzug durch das Sächsische Elbland rundet unser Angebot aus diesem Freistaat ab.
https://www.radioreise.de/2017/11/sachsisches-elbland.html
Auf ein Wiedersehen in Leipzig!
Bild: Giulio Gröbert / Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen |