EUROPÄISCHE KULTURHAUPTSTADT 2025 - CHEMNITZ

Bild: Ernesto Uhlmann / CWE

In dieser Radioreise stellt Ihnen Alexander Tauscher die Europäische Kulturhauptstadt 2025 vor. Freuen Sie sich auf Chemnitz! Nach dem klassischen Stadtrundgang stehen im Mittelpukt dieser Sendung ein paar der vielen Projekte im Vorfeld des besonderen Jahres für die sächsische Metropole. Wir sprechen zum Beispiel über Kunst in Garagen und die Kunst, aus einem historischen Straßenbahn-Depot ein Creative-Lab zu entwickeln. Natürlich geht es auch um Industriegeschichte. Schließlich stand in  Chemnitz einst die Wiege des deutschen Automobilbaus. Chemnitz, das sächsische Manchester, hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Das zeigt das Sächsische Industriemuseum. Die Umbrüche und Narben machen jedoch das aus, warum diese Stadt den Titel verdient hat und viele Chancen hat.

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Bild: Ernesto Uhlmann / CWE

Chemnitz ist eine Stadt, die viel Ungesehenes bietet, dass es zu entdecken gilt. C the Unseen - das Motto der Kulturhauptstadt - zieht sich quer durch diese Sendung. Wir befinden uns in einer wichtigen deutschen Industrieregion. Chemnitz gilt schließlich als die Wiege des Automobilbaus in Deutschland.


Deswegen beginnt diese Radioreise im Chemnitzer Industriemuseum an der Zwickauer Straße im denkmalgeschützten Gebäude einer ehemaligen Gießerei.


Barbara Würnstl, die vor Jahrzehnten aus Bayern nach Chemnitz zog, begleitet uns durch das Industriemuseum.

Eine funktionsfähige Einzylinder-Gegendruck Dampfmaschine aus dem Jahr 1896 ist eines der Highlights im Sächsischen Industriemuseum von Chemnitz. Sie erinnert an den Glanz der Gründerjahre in Sachsen, ein Teil der Geschichte, der hier abgebildet wird. Im Radioreise-Podcast unternehmen wir einen Streifzug vom Beginn der Industrialisierung bis zum heutigen industriellen Alltag in Sachsen.


Früher hieß es in Sachsen „in Chemnitz wird gearbeitet, in Leipzig gehandelt und in Dresden gefeiert“.
Das war natürlich übertrieben, weil es in Dresden zum Beispiel die Feinmechanik und in Leipzig die Druckindustrie gab. Aber in Chemnitz siedelten sich eben besonders der Werkzeug-, Büro- und der Textilmaschinenbau an.


Ende des 19. Jahrhunderts fuhr in Chemnitz die erste elektrische Straßenbahnen raus nach Altendorf. Sie ersetze die alte Pferdebahn. Folgt man heute in Richtung Altendorf der Industrieroute entlang der Zwickauer Straße, so findet sich im Grundstück mit der Nummer 164 eine alte Gleisanlage, die an die Epoche der Chemnitzer Schmalspurstraßenbahn erinnert. In einer Wagenhalle aus dem Jahr 1908 beherbergt das Straßenbahnmuseum Chemnitz Wagons einer längst vergangenen Zeit.


Das Museum wird ehrenamtlich vom Verein "Straßenbahnfreunde Chemnitz betreut. Einer dieser Straßenbahnfreunde ist Stefan Tschök – Projektmitarbeiter im Garagen-Campus.


Das Straßenbahnmuseum ist ein lebendiges Museum, in dem der Besucher auch selbst testen kann, wie zum Beispiel ein Fahrschalter bedient wird oder wie eine Zahlbox funktioniert.


Neben 14 historischen Straßenbahnwagen aus den Jahren 1899 bis 1967 umfasst die Sammlung auch andere Exponate aus der über 130-jährigen Chemnitzer Nahverkehrsgeschichte. Anhand dreier historisch nachempfundener Arbeitsplätze (Einsatzleiter, Schlosser und Stellmacher) ist auch ein Rückblick in die Arbeitsbedingungen vergangener Jahrzehnte möglich, erklärt uns Stefan Tschök im Radioreise-Interview.


Das denkmalgeschütze Gebäude beherbergt neben dem Museum auch die Werkstatt des Trägervereins. Auf einer kurzen Fahrstrecke im Außenbereich des Museums kann im Sommerhalbjahr während der Öffnungszeiten auch eine kurze Fahrt in einem historischen Triebwagen mit offenen Plattformen aus dem Jahr 1920 unternommen werden. Und an diesen Wagen werden sich auch die noch vergleichsweise jüngeren Chemnitzer erinnern.


Im Radioreise-Gespräch erklärt Stefan Tschök auch das Projekt "Garagen-Campus" auf dem Weg zur Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025. Dabei geht es um Veranstaltungen, Mitmachangebote und Workshops auf dem Areal des ehemaligen Straßenbahndepots in Chemnitz-Kappel.

Bild: Ernesto Uhlmann / CWE

Kultur ist überall, auch an Orten, die man bei erster Betrachtung gar nicht für Orte kultureller Begegnung hält. So auch ein Ort, der drei Meter mal sechs Meter groß ist und eine Höhe knapp drei Meter aufweist. 
Es gibt ihn in einfachen oder doppelten Reihen aneinandergeklebt und häufig in größeren Komplexen zusammengefasst. Manche sind aus Wellblech, andere aus Betonplatten gebaut: Auto-Garagen.
Sie entstanden zu sozialistischen Zeiten in vielen Ländern des Ostblocks und deshalb gibt es diese Garagenhöfe heute noch in fast allen Städten auch der neuen Bundesländer. In ganz Chemnitz befinden sich schätzungsweise bis zu 30.000 Garagen. In vielen werden einfach nur Autos abgestellt. Manche Garage hat sich zu einer kleinen privaten Werkstatt gemausert. Und in einigen Garagen treffen sich Nachbarn und Freunde zum Grillen. Garagenhöfe sind also Orte der Begegnung und waren ein wichtiger Bestandteil der Bewerbung von Chemnitz als Kulturhauptstadt. Darüber sprachen wir mit Benjamin Gruner und Agnieszka Kubicka-Dzieduszyckavom Projekt „3.000 Garagen“. Mehr als 100 Architektur-Studenten aus München hatten mehrere Tage lang die Garagenhöfe unter die Lupe genommen: Mit Klemmbrett, Erfassungsbogen, Namensschild und 3D-App auf dem Handy als Projekt "Garagen-Mapping". Diese persönlichen Geschichten sind ein Teil der vielen Projekte der Europäischen Kulturhauptstadt in Chemnitz.


"Ganz Sachsenland ist fischelant." So hieß einmal ein Werbeslogan im Freistaat. Fischelant bedeutet so viel wie clever, rührig, auf Zack, schlau, erkennt Chancen und nutzt sie auch. Besonders viele Macher und Tüftler sollen ja in Chemnitz leben. Das Festival "Makers United" als Pilotprojekt für die Kulturhauptstadt sollte die Kreativen aus Chemnitz vernetzen. Darüber sprachen wir mit Marcel Eschborn. Er ist  Projektleiter bei den Chemnitzer Veranstaltungszentren.


Lange hatte Chemnitz auf den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt hingearbeitet, lange gewartet und gezittert. Nicht wenige waren überrascht, als sich Chemnitz letztlich gegen die anderen starken Wettbewerber letztlich durchsetzen konnte. Über die Bewerbung der Stadt und sein Konzept sprachen wir mit Stefan Schmidtke, der Leiter der Kulturhauptstadt GmbH.


Der aus dem sächsischen Döbeln stammende Dramaturg und Kulturmanager hatte in etlichen anderen Kulturhauptstädten Erfahrungen sammeln können. Stefan war auch Kurator für Schauspiel bei den Wiener Festwochen.


Ergänzend zu diesem Portrait über die Europäische Kulturhaupstadt bietet die Radioreise einen klassischen Rundgang durch Chemnitz an.

https://www.radioreise.de/2022/06/chemnitz-ein-stadtrundgang-mit-vielen-persoenlichen-erinnerungen.html

Unternehmen Sie mit uns einen kleinen Ausflug ins Erzgebirge, an den Fuss sich Chemnitz befindet.

https://www.radioreise.de/2018/05/erzgebirge-mit-schoner-mundart-durch.html

Wir haben auch die anderen beiden sächsischen Metropolen besucht. Der Stadtrundgang durch Leipzig:

https://www.radioreise.de/2020/11/leipzig-die-pulsierende-messestadt.html

Für Dresden hätten wir zum Beispiel einen Stadtrundgang im Angebot.

https://www.radioreise.de/2017/10/stadtereise-nach-dresden.html


Außerdem widmet sich eine Radioreise speziell den Menschen im Dresdner Barockviertel.

https://www.radioreise.de/2021/04/dresdner-barockviertel-der-geheimtipp-im-weltbekannten-elbflorenz.html


Mehrfach waren wir im Elbsandsteingebirge - das ist unsere Auswahl an Sendungen:

https://www.radioreise.de/2020/01/sachsische-schweiz-ein-marchen-aus-stein.html

https://www.radioreise.de/2021/01/elbsandsteingebirge-das-naturjuwel.html

https://www.radioreise.de/2021/04/pirna-die-canaletto-stadt-am-tor-zur-saechsischen-schweiz.html

Flussabwärts laden wir Sie schließlich noch ins Sächsische Elbland ein - mit einem Streifzug.

https://www.radioreise.de/2017/11/sachsisches-elbland.html

Und in der anderen Radioreise wandern wir auf dem Sächsischen Weinwanderweg.

https://www.radioreise.de/2021/05/sachsischer-weinwanderweg-zwischen-radebeul-und-meissen.html

Auf ein Wiedersehen in Sachsen, natürlich auch in Chemnitz!

Bild: Bild: Ernesto Uhlmann / CWE

Die Radioreise stellt ferne und nahe Ziele vor. Sie bringt Geschichten von und über Menschen, sie dringt in fremde Kulturen und geheimnisvolle Welten ein. Sie ist auf der Suche nach besonderen Erlebnissen. Wir sind rund um den Globus unterwegs mit Mikrofon und offenem Ohr.

Radioreise lebt von den Aufnahmen vor Ort. Nahezu alle O-Töne werden im jeweiligen Land aufgezeichnet. Die Themenpalette reicht von Vancouver bis Moskau, von Mauritius bis zum Nordkap und von Teneriffa bis nach Australien. Radioreise stellt einzigartige Städte, unvergleichliche Hotels, besondere Events und unvergessliche Menschen der Reise vor.

Jede Sendung ist ein Highlight. Folgen Sie uns zum Beispiel auf eine kulinarische Reise nach Mauritius. Entdecken Sie mit uns Rodrigues, die unbekannte Insel im Indischen Ozean! Begleiten Sie uns durch das heilige Land, durch Israel oder steigen Sie mit in den Zug durch die Rocky Mountains! Alle bisherigen Folgen der Radioreise gibt es hier zum Nachhören.

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Von Abu Dhabi bis Australien - von Irland bis Israel - von Mauritius bis Marokko - von Miami bis Moskau: Sei es das Spielerparadies Macao, die Wiege des Jazz New Orleans oder eine der europäischen Kulturhauptstädte, die Radioreise stellt diese Ziele vor. Wir gehen aktiv auf Reisen - mit dem Husky-Schlitten durch den finnischen Winter, auf Schiffsfahrt durch das alte Russland oder auf Wanderung über die norwegischen Gletscher. Wir tummeln uns im schrillen Las Vegas genauso wie auf einem Fischmarkt auf Rodrigues im Indischen Ozean. Wir reisen dorthin, wo Geschichte auf Schritt und Tritt spürbar ist und wo längst nicht alle Narben verheilt sind, im Nahen Osten. Kommen Sie mit durch das sagenhafte Jerusalem und folgen Sie uns durch das heilige Land. Und natürlich genießen wir den Urlaub in einzigartigen Hotels und in guten Restaurants, in Wellness-Oasen und an den schönsten Stränden dieser Welt. Und wir sind weiter unterwegs, denn es gibt noch mindestens Eintausend Orte auf dieser Welt zu entdecken...

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Gemeinsam mit unserem Partner audioguide.me haben wir einen akustischen Reiseführer entwickelt. Überall dort, wo wir diese Welt mit den Ohren entdecken, setzen wir ein akustisches Zeichen - mit unseren Sendungen. audioguideMe ist eine Plattform für Location-based Storytelling. Es ist ein Ort für spannende Geschichten, es erzählt die Geschichten genau an den Orten ihrer Handlung. Für dieses Projekt Kooperation wurden wir im Jahr 2014 für den Deutschen Radiopreis nominiert, die höchste Auszeichnung der Branche.

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