TÜRKEI-FEELING - ZWISCHEN APFELTEE UND HAMAM
In dieser Radioreise spüren Sie mit Alexander Tauscher das Türkei-Feeling. Das ist natürlich Sonne, Strand und Meer, gutes Essen und tolle Hotelresorts. Wir widmen uns in dieser Sendung ausführlich einem türkischen Ritual, das untrennbar mit dem erholsamen Urlaub zusammenhängt: Das Hamam. Es ist mehr als eine Sauna mit Waschung, es ist ein Stück türkisches Lebensgefühl. Füsun Kutbay, Wellness-Managerin in den AliBey-Hotels an der Türkischen Riviera wird uns Stück für Stück in der Hamam-Prozedur begleiten. Sie erzählt von der Geschichte dieses alten osmanischen Dampfbades und der heutigen gesellschaftlichen Bedeutung des Hamam als Treffpunkt der Menschen. Guest Relation Manager Mehmet Sarikay spricht über Türkei-Rückkehrer aus Mitteleuropa und seinen nie eintönigen Job. Denn Mehmet ist für jede Anfrage der Gäste der erste Ansprechpartner. Welche Wünsche da so mitunter aufkommen, erzählt er uns. Zwei Türkei-Urlauber erklären uns, warum sie seit Jahrzehnten ununterbrochen in dieses Land fliegen. Über die Rolle des Glaubens in der Türkei als ein Land zwischen Orient und Okzident berichtet unser Guide Nihan Yalzin. Dazu türkische Klänge und der Sound des Landes. Viel Spaß auf dieser Radioreise in die Sonne!
Unsere Urlaubsreise startet entspannt mit einer Tiefen-Reinigung im Hamam. Bei diesem Dampfbad wird eine spezielle Zeremonie abgehalten, in deren Fokus die Entspannung durch Wasserdampf und eine anschließende Massage mit Seifenschaum steht. Hamams waren ursprünglich öffentliche Badezimmer, die im Mittelalter in den islamischen Ländern gebaut wurden.
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Bild: Ali Bey Hotels & Resorts |
Ursprünglich stammt die Hamamkultur aus dem Orient und war von den römischen Badetraditionen inspiriert wordden. Im damaligen Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, entwickelten die Türken Mitte des 15. Jahrhunderts ihre eigene Zeremonie. Hamams wurden meist neben Moscheen gebaut, weil das Ritual der Reinigung vor dem Gebet ein wichtiger Bestandteil des Islam ist.
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Bild: Ali Bey Hotels & Resorts |
Das Innere des Dampfbades besteht meist aus Marmor. Der erste Raum, den man betritt, nennt sich „Maslakh“ und ist ein Ruheraum mit einer Temperatur zwischen 30 und 45 Grad. Daran schließt sich im nächsten Raum das Dampfbad an, das „Halvet“. Hier liegt die Temperatur bei 50 bis 60 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von 65 Prozent. So soll sich der Kreislauf langsam an immer höhere Temperaturen und an die Luftfeuchtigkeit gewöhnen. An der Wand des Hamams hängen Waschbecken, um sich warm oder kalt abzuwaschen. In der Mitte des Raumes befindet sich die beheizte Liegefläche Göbektasi, auch Nabelstein genannt. Die einzelnen Schritte und die Prozedur erklärt uns Füsun Kutbay. Sie leitet die Spa-Abteilungen im Ali Bey Resort Side Sorgun und im Ali Bey Club Manavgat.
Füsun erklärt im Radioreise-Gespräch, dass anfangs Frauen der Zutritt zu
Hamams nicht gestattet war. Später, nachdem eine fruchtbarkeitsfördernde Wirkung für
Frauen erkannt wurde, durften Frauen ins Hamam, jedoch nicht gleichzeitig mit Männern. In der Türkei werden die Badehäuser als Treffpunkt der Einheimischen genutzt, um sich auszutauschen, während ein Hamam bei uns eher als Ruheoasen gilt. Nach der angenehmen Waschung ist eine Massage Teil der Hamam-Prozedur.
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Bild: Ali Bey Hotels & Resorts |
Nach der Hamam-Reinigung und Massage sollte sich der Gast in einem Ruhezimmer des Spa erholen. Dazu empfehlt es sich, ein Glas Tee zu trinken.
Die Türkei, die sich ja nun international nicht mehr Turkey, sondern Türkiye nennt, hat eine rund 8.000 Kilometer lange Küstenlinie entlang des Schwarzen Meeres, der Marmara-Gewässer, der Ägäischen Küste und dem Mittelmeer. Die Küste besticht nicht nur mit ihren langen, hellen Strände, sondern auch der Unterwasserwelt. Neben zahlreichen Riffen, Schluchten und Höhlen entdecken Taucher hier und da auch antike Relikte und alte Schiffwracks. Gemeinsam mit der türkischen Tauchvereinigung stellen die Touristiker verschiedene Tauchrouten zusammen. So soll das Kulturerbe unter Wasser genauso zugänglich gemacht werden, wie jenes an Land. Tauchen ist vielleicht ein Grund mehr, für Marco aus München, wieder in die Türkei zu kommen. Schon seit mehr als einem Jahrzehnt kommt der junge Familienvater mit inzwischen Kind und Kegel in die Türkei. Das Gespräch mit ihm hören Sie im Radioreise-Podcast.
In den 1960-iger Jahren waren es einfache Arbeiter, die aus Anatolien nach Deutschland kamen. Sie waren die ersten türkischen so genannten Gastarbeiter. Hunderttausende folgten ihnen im Laufe der Jahre. Inzwischen wollen immer mehr Deutsch-Türken dauerhaft in der Türkei bleiben. Architekten, Ärzte, Werbefachleute und Rechtsanwälte ziehen aus der Bundesrepublik nach Istanbul, um ein neues Leben zu beginnen. Wir trafen in dieser Radioreise Mehmet Sarikay. Er war in Holland aufgewachsen und arbeitet nun wie viele andere Touristiker an der Türkischen Rivera. Mehmet ist Guest Relation Manager im Ali Bey Resort Sorgun, also der Empfangsherr in dieser Hotel-Anlage.
Zum Türkei-Feeling gehört auch das Shoppen und Handeln. Der größte Basar der türkischen Südküste befindet sich in Alanya. Vom Dolmus-Bahnhof bis zum Hafen reihen sich dicht gedrängt die Stände und Händler preisen lautstark ihre Waren an. Von frischem Obst und Gemüse bis hin zu Kleidung und Kunsthandwerk gibt es alles zu vergleichsweise günstigen Preisen. Auch die antike Stadt Side verfügt über einen großen Basar, den samstags Einheimische und Urlauber besuchen. Neben Obst und Gemüse gibt es hier türkische Spezialitäten wie Gewürze, Tee und Süßwaren. Wir besuchen in dieser Etappe einen der bekanntesten Lebensmittel-Läden von Antalya.
99 Prozent der Türken sind Muslime, aufgeteilt in so genannte Hanafiten und Sunniten. Die Minderheit stellen armenische Christen, Juden, syrisch-orthodoxe Christen sowie auch Griechisch-orthodoxe Christen. Im Gegensatz zu vielen seiner Nachbarn in Richtung Südosten ist die Türkei ein säkularer Staat. Die Verfassung garantiert Religionsfreiheit. Das heißt: Es darf laut Verfassung niemand wegen seines Glaubens benachteiligt werden. Zu den islamischen Feiertagen in der Türkei zählt unter anderem das drei Tage dauernde „Ramazan Bayramı“ am Ende des Fastenmonats Ramadan. Das vas vier Tage dauernde islamische Fest „Kurban Bayramı“, das Opferfest, ehrt die Bereitschaft Abrahams, auf Befehl Allahs seinen einzigen Sohn Isaac zu opfern. Über die Rolle des Glaubens in der Türkei und das Türkei-Bild in unseren Augen sprachen wir im Radioreise-Interview mit unserem Guide Nihan Yalzin.
Am Ende der Radioreise trefen wir Walter Gallner aus dem Ruhrgebiet. Er verbringt seit mehr als drei Jahrzehnten seinen Urlaub stets in der Türkei. Walter ist damit längst kein Einzelfall. Warum es immer an den gleichen Fleck zieht, erzählt er uns im Interview.
Walter hat schon einen Koffer hier an der Mittelmeerküste und wir haben zumindest eine kleine Reisetasche für die Urlaubsverlängerung. Denn eine andere Radioreise stellt die Region rund um Side und Manavgat vor.
https://www.radioreise.de/2022/06/side-manavgat-urlaub-der-tuerkischen-riviera.html
Eine weitere Sendung ist rund um Antalya unterwegs.
https://www.radioreise.de/2020/11/turkische-riviera-urlaub-in-der-region-antalya.html
Und eine Kreuzfahrt durch das östliche Mittelmeer endet in der Türkei.
https://www.radioreise.de/2020/11/ostliches-mittelmeer-von-israel-uber-zypern-bis-in-die-turkei.html
Auf ein Wiedersehen in der Türkei!