ERLEBNIS ERZGEBIRGE - EXPEDITIONEN IN TIEFE SCHÄCHTE UND ZU WARMERN QUELLEN
Bild: Schloss Augustusburg / Patrick Engert |
In dieser Radioreise bietet Ihnen Alexander Tauscher das Erlebnis Erzgebirge. Freuen Sie sich auf eine Tour durch das schöne Sachsen. Unsere Reise beginnt 110 Meter unter der Erdoberfläche, in der Zinngrube Ehrenfriedersdorf. Dieter Weigelt, der rund 30 Jahre unter Tage arbeitete, fährt mit uns in den Schacht ein und erzählt bewegend von der Arbeit der Bergleute. Neben dem tiefsten Punkt dieser Reise erleben wir die wärmste Quelle Sachsens. Darüber sprechen wir in der Silber-Therme Warmbad mit René Helmert. Als kleines Juwel unweit der Silbertherme lockt das Schloss Wolkenstein. Burführerin Anja Riedel spricht über das kleine schmucke Städtchen mit dem prächtigen Bauwerk über dem Fluss Zschopau. Als Krone des Erzgebirges throhnt auch Schloss Augustusburg hoch über der Zschopau. Angela Nestler führt uns gedanklich durch das viereckige monumentale Bauwerk, dass Kurfürst August von Sachsen als Zeichen seiner Stärke errichten ließ. Maria Schade vom Markting erzählt uns über besondere Oldtimer- und Motorradtreffen auf dem Schloss. Schließlich besuchen wir die Engelmacher dieser Region, die Manufaktur Wendt und Kühn. Die Leiterin der Erlebniswelt, Katja Findeisen erzählt uns von der Bedeutung der kleinen Figürchen in der Volkskunst des Erzgebirges. Viel Spaß in der Erlebnisheimat Erzgebirge!
Das Erzgebirge ist ein liebenswerter Landstrich im Herzen von Sachsen, der das Erz im Namen trägt und das Herz am rechten Fleck hat. Der Reichtum an Erz und der darauf beruhende Bergbau gaben dem Erzgebirge seinen Namen. Das führte dazu, dass sich das Erzgebirge auf sächsischer wie auch auf böhmischer Seite vor Jahrhunderten zu einer der wichtigsten wirtschaftlichen und auch politischen Regionen in Mitteleuropa entwickelte.
Über Jahrhunderte prägte der Bergbau die Landschaft und Kultur der Region – bis in meine Familie hinein arbeiteten Menschen unter der Erde, oft unter sehr harten Bedingungen. Daher starten wir diese Radioreise im Besucherbergwerk Zinngrube Ehrenfriedersdorf nahe der Greifensteine.
Das Besucherbergwerk ist Teil des Sächsischen Industriemuseums und stellt den Gang-Erzbergbau vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Dieter Weigelt hat etliche Jahrzehnte hier unter Tage gearbeitet – und nimmt uns mit an seinen früheren Arbeitsplatz.
Zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurden in Ehrenfriedersdorf jährlich
etwa 3000 Zentner Zinn produziert und der Ort stieg zur bedeutendsten
Bergstadt des Erzgebirges auf.
Im Radioreise-Podcast erleben Sie, wie wir uns im engen Fahrstuhl durch den feuchten, kühlen und dunklen Schacht 110 Meter in die Tiefe bewegen.
Ein Lift am Seil hat uns im Schacht von Ehrenfriedersdorf etwa 100 Meter tief in das Innere des Saubergs gebracht. Hier erleben wir einen winzigen Eindruck desswen, was für Generationen von Bergleuten die schwere Arbeit Tag für Tag ausmachte.
Über die Jahrhunderte erlebte der Ehrenfriedersdorfer Bergbau Höhen und Tiefen. Zu Beginn des 20. Jahrhundert wurde Erz vor allem für die Rüstungsindustrie gefördert, denn Zinn und Wolfram galten als "strategische Metalle". In diesem Bild sehen wir eine Wandschrift aus ganz frühen DDR-Jahren.
Die Arbeitsgeräte wurden meist mit Druckluft betrieben und ab dem Jahre 1945 zunehmend beim Bohren mit Wasser ausgespühlt, um Lungenerkrankungen zu vermeiden.
Nach der Wende war hier, wie in vielen anderen Unternehmen der ehemaligen DDR, Schluss. Das hätte nicht sein müssen, sagt Dieter. Aber zum Glück lebt das Besucherbergwerk weiter.
Als Ort für das Besucherbergwerk wurde die 2. Sohle gewählt. Die unteren Sohlen wurden nach und nach gesichert, teils verfüllt, Leitungen rückgebaut und Maschinen auf die 2. Sohle oder in das Außengelände des Museums verbracht.
Mithilfe ehemaliger Beschäftigter und ehrenamtlicher Helfer wurden viele einzigartige und sehenswerte Mineralstufen aus den Stolln geborgen und sind nun in der Mineralogischen Sammlung der Zinngrube zu sehen.
Auch über Tage hat der Bergbau seine Spuren hinterlassen, die man heute erkunden kann. Das wäre zum Beispiel der Maschinenpark und - von weitem sichtbar – das Wahrzeichen, detm Förderturm.
Nicht nur Erz und Zinn lagern als Schätze in den Tiefen des Erzgebirges – auch heilsames Wasser. Als Bergmänner im Mittelalter nach Metallen schürften, entdeckten sie die Thermal-Quelle von Warmbad bei Wolkenstein.
Sie stellt damit die älteste und wärmste, noch therapeutisch genutzte Thermalquelle in Sachsen. René Helmert hat die Ehre, hier an der warmen Quelle im Kur- und Gästeservice zu arbeiten.
Wir sind im ältesten Bad Sachsens, dass schon so manche Kurfürstin in die kleine Bergstadt Wolkenstein lockte. Die Herrschaften damals erholten sich aber noch nicht im Kurmittelhaus – das wurde kurz vor der Jahrtausendwende fertiggestellt. Als im Jahr 2000 die neue Therme ihre Pforten öffneten, konnten erstmals Gäste auch ohne Rezept die wohltuende Wirkung des Thermalheilwassers erleben.
Mit dem Kurpark und Konzertplatz, der Reha-Klinik und eben der Silber-Therme hat sich Warmbad nach der Wende zu einem richtigen Wellness-Ort entwickelt. „Warmbad“ ist ein echtes warmes Bad – die 26,5 Grad Quell-Temperatur sind sachsenweit Spitze. Warmbad kann auch Kaltbad sein. In diesem Kurort gibt es auch eine Kältekammer, die auch zur Schmerzlinderung genutzt werden kann.
In der nächsten Etappe der Radioreise sind wir zu Gast bei den Engelmachern in einem kleinen Himmelreich. Wir besuchen die Engelsmacher von der Manufaktur Wendt und Kühn in Grünhainichen.
Katja Findeisen leitet die kleine Erlebniswelt der Manufaktur und plaudert im Radioreise-Gespräch über himmlische Zeiten früher und heute.
Engelsfiguren gab es in der Volkskunst des Erzgebirges schon lange als lichttragende Gestalten. Mit der Produktion in der Manufaktur gingen diese Engel auf Weltreise. Hinzu kamen weitere Figuren wie Blumenkinder oder Heinzelmännchen.
Zu DDR-Zeiten galten die Figuren als "Bückware" und wurden als Devisenbringer vor allem ins Ausland verkauft. Heute sind sie freiverkäuflich und die Manufaktur steht Besuchern offen.
Über dem Zschopau-Tal erheben sich zwei Schlösser, die wir in dieser Radioreise besuchen. Es ist Schloss Augustusburg – und eine Station davor – das Schloss Wolkenstein, in dem uns Anja Riedel begrüßt.
Einst war die Burg dafür gedacht, die Handelsweges nach Böhmen zu schützen – heute ist die Festung die Kulisse für Verliebte, die hier den Bund fürs Leben schließen können. Anja Riedel aus dem Gästebüro Wolkenstein führt uns gedanklich durch die historischen Räume und plaudert über die romantischen Ecken des kleinen Erzgebirgs-Städtchens.
In den letzten Etappen der Radioreise verbringen wir den Kurzurlaub auf der Krone des Erzgebirges. Hoch über dem Tal der Zschopau erhebt sich weithin sichtbar das Schloss Augustusburg.
Bild: Schloss Augustusburg / Sebastian Theilig |
Kurfürst August von Sachsen, nicht zu verwechseln mit August dem Starken, ließ das monumentale Renaissanceschloss als Symbol seiner Macht errichten.
Heute beherbergt das Schloss Kulturschätze und Ausstellungen.
Bild: Schloss Augustusburg / Lutz Zimmermann |
Schon der Ort, an dem der starke August das Schloss Mitte des 16. Jahrhunderts errichten ließ, ist herausragend. Denn das Jagd- und Lustschloss steht auf einem hohen Kegel aus Quarz-Porphyr.
Bild: Schloss Augustusburg / Patrick Engert |
Oft auch in traditionellem Gewand führt Angela Nestler die Besucher durch die prächtigen Räume.
Kaum ein anderer Schauplatz der Kultur- und Zeitgeschichte war in den vergangenen 800 Jahren so mit der Geschichte Sachsens verbunden, wie Schloss Augustusburg. So mächtig es den Besuchern aus der Ferne erschein, so faszinierend wird hinter den starken Mauern die Geschichte erlebbar.
Bild: Schloss Augustusburg / Rainer Weisflug |
Diese Mauern beherbergen mehrere Museen, wie uns Maria Schade erklärt, die das Marketing für das Schloss betreibt.
Maria Schade spricht im Radioreise-Interview ausführlich über das Motorradmuseum im Schloss und die jährlichen Biker-Treffen im Hof von Schloss Augustusburg.
Bild: Schloss Augustusburg / Lutz Zimmermann |
Wenige Kilometer von Schloss Augustusburg entfernt – fast in Sichtweite - liegt ein weiteres prächtiges Anwesen, das Schloss und der Park Lichtenwalde.
Lichtenwalde ist eines der schönsten Barock-Ensembles Deutschlands, wie uns Angela Nestler am Rande des Gesprächs verrät.
Das Schloss Augustusburg lässt sich gut erwandern. Man benötigt etwas Kondition, schließlich muss man aufsteigen, egal von welcher Seite man sich dem imposanten Bauwerk nähert.
In unserer anderen Radioreise aus dem Erzgebirge wandern wir rund um Neudorf und fahren mit der Seilbahn hoch auf den damals sogar höchsten Berg der DDR, auf den Fichtelberg.
https://www.radioreise.de/2018/05/erzgebirge-mit-schoner-mundart-durch.htm
Am Fuße des Erzgebirges verlängern wir Ihren Urlaub mit zwei Sendungen aus Chemnitz.
https://www.radioreise.de/2022/06/chemnitz-ein-stadtrundgang-mit-vielen-persoenlichen-erinnerungen.html
https://www.radioreise.de/2022/08/europaische-kulturhauptstadt-2025-chemnitz.html
Auch Dresden haben wir mehrfach besucht.
https://www.radioreise.de/2017/10/stadtereise-nach-dresden.html
https://www.radioreise.de/2021/04/dresdner-barockviertel-der-geheimtipp-im-weltbekannten-elbflorenz.html
Im Elbsandsteingebirge waren wir nicht nur zweimal...
https://www.radioreise.de/2020/01/sachsische-schweiz-ein-marchen-aus-stein.html
https://www.radioreise.de/2021/01/elbsandsteingebirge-das-naturjuwel.html
https://www.radioreise.de/2021/04/pirna-die-canaletto-stadt-am-tor-zur-saechsischen-schweiz.html
Für das Elbtal nördlich von Dresden bieten wir auch einige Radioreisen an.
https://www.radioreise.de/2021/05/sachsischer-weinwanderweg-zwischen-radebeul-und-meissen.html
https://www.radioreise.de/2017/11/sachsisches-elbland.html
Wie wäre es mit einem Ausflug ins Vogtland?
https://www.radioreise.de/2022/10/vogtland-wo-die-natur-zur-sinfonie-wird.html
Bleibt noch Leipzig, was bei uns mit zwei Radioreisen vertreten ist.
https://www.radioreise.de/2020/11/leipzig-die-pulsierende-messestadt.html
https://www.radioreise.de/2023/03/musikstadt-leipzig-von-bach-bis-zu-den-prinzen-die-akustische-notenspur.html
Auf ein Wiedersehen im schönen Sachsen, gerne wieder im Erzgebirge!