LÜNEBURGER HEIDE - WANDERN WO DIE HEIDSCHNUCKEN GRASEN

In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit in die Lüneburger Heide. Freuen Sie sich auf einen äußerst entspannten Urlaub in der Natur. Grüne Weiden und kleine Wälder säumen unseren Weg. Die Sendung beginnt mit einer Wanderung von Undeloh über Wilsede zum Totengrund und dem Wilseder Berg. Dabei erleben wir die Heide "at its best". Heidescout Pat Bülk erzählt uns über die Geschichte dieser Region, über die Besiedlung, über den Naturschutz heute und natürlich über die Heidschnucken. Im historischen Wilsede bestaunen wir die vielen reetgedeckten Fachwerkhäuser, die der kleinen 40-Seelen-Gemeinde fast den Anschein eines Heimatmuseums geben. Nancy Kruse von der Lüneburger Heide GmbH erzählt, warum ihr nach dem Umzug von München in diesen Teil Niedersachsens überhaupt nichts fehlt und warum sie sich so wohl hier im Norden fühlt. Die 72. Heidekönigin aus Amelinghausen, Franziska Röhrs, spricht über ihr Amt als gekröntes Haupt mit einer einjährigen Legislaturperiode. Christian Kremer, Vorsitzender des Heideblütenfestes, singt für uns sogar a capella die Hymne der Lüneburger Heide. Arne Soetebier nimmt uns mit auf eine kleine Spritztour mit dem Heidebulli. Nele Landschof stellt sich als einer der Heidegastgeber vor. Sie führt mit ihrem Bruder das Ringhotel Sellhorn in Hanstedt. Der Klang der Heide und der Sound der Heide-Hymne in Variationen sind der akustische Teppich dieser Radioreise. Viel Spaß im schönen Reiseland Niedersachsen!


Grob skizziert befinden wir uns in dieser Sendung zwischen Bremen, Hamburg und Hannover. Wir sind in der größten Urlaubsregion von Niedersachen. Unsere Kulisse sind weite Heideflächen, lila Blütenteppiche, dichte Wälder und kleine Flüsse.


Mit den Naturparks Lüneburger Heide und Südheide ist die Lüneburger Heide die größte Urlaubsregion in Niedersachen und die größte grüne Lunge im Norden. Der weite Blick über Heideflächen, das lila Strahlen der ausgedehnten Blütenteppiche zur Heideblüte und die süßen Vierbeiner dieser Region, die Heidschnucken, prägen auch diese Radioreise.


Nancy Kruse, die die Kommunikation für dieser Region leitet, hatte uns einen Tag lang durch das Naturschutzgebiet begleitet. Vom Heide-Zentrum Undeloh führte uns der Weg nach Wilsede und über den Totengrund zurück durch die Heide.


Den Radioreise-Hörern erzählt Nancy, warum sie der Lebensweg aus München hierher in den Norden zog. Sie verrät das besondere Lebensgefühl der Lüneburger Heide und versichert, dass ihr im Vergleich zum Leben in der Millionenmetropole nichts fehlt.


Wir sind auf der Wanderung zunächst eine knappe Stunde auf einem leicht sandigen Weg entlang kleiner Wälder und größerer Heideflächen entlang gelaufen.


Immer wieder überholten uns Pferdekutschen. Die geprüften Kutscher zeigen die schönsten Plätze im Naturschutzgebiet. Rundfahrten durch die Heidelandschaft werden bereits ab einer Stunde bis hin zur Tagestour angeboten. Man genießt abseits großer Straßen bei Hufgeklapper und knarrenden Wagenräder eine beschauliche Zeit.


Doch Laufen ist hier überhaupt kein Problem, schließlich sind die Aufstiege sehr minimal...


Nach knapp einer Stunde erreichten wir mitten im Wald gelegen, mitten im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide, den winzigen autofreien Heideort Wilsede.


Der Ort ist nur zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auf einer Kutsche erreichbar.


Erstmals erwähnt wurde Wilsede bereits im Jahre 1287. Im 16. Jahrhundert gab es hier vier Bauernhäuser, im 20. Jahrhundert sind einige hinzugekommen und restauriert worden.


Mit seinen alten Reetdachhäusern wirkt dieser Ort wie ein Museumsdorf. Doch tatsächlich leben hier Menschen.


Wir erlebten Wilsede an einem ruhigen Frühsommertag. Im Hochsommer wird der kleine nicht mal 40 Seelen-Ort zu einem wahren Tourismusmagneten.

Im Ort empfiehlt sich ein Besuch des Museums oder der Ausstellung im Schafstall. 


In einem der Cafes stieß Heide-Scout Pat Bülk zu uns.


Pat ist seit dem Jahr 2015 unter anderem zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin, zertifizierte Gästeführerin, zertifizierte Waldpädagogin, zertifizierte Streuobstpädagogin, Wanderführerin und Imkerin. Mit all diesen Fähigkeiten und Kenntnissen führt sie Menschen und ihre Vierbeiner durch die Lüneburger Heide.

Die größte zusammenhängende Heidefläche Mitteleuropas ist eine einmalige Naturlandschaft. Am häufigsten gedeiht hier die so genannte „Calluna Vulgaris“, die Besenheide, bezeichnet auch als Heidekraut. Auch die Glocken-Heide, unter Fachleuten „Erica tetralix“ genannt, ist häufig zu finden.


Die Heide ist auch Lebensraum für seltene Tiere, wie den Eisvogel, das Birkhuhn. Auch der Schwarzstorch oder die Heide-Liebelle fühlt sich hier zu Hause. Heide-Scout Pat Bülk kennt sich diesbezüglich bestens aus. Die Heide ist ihr tägliches Zuhause. Pat erzählt uns, dass sie seit ihrer Kindheit die Natur liebt. Dies möchte sie auf ihren Touren ihren Gästen näher bringen. Oft begleitet sie auch Schüler durch die Heide. Gelernt hatte sie den Beruf der Korbmacherin. Mit Pat liefen wir von  Wilsede durch einen kleinen Wald, der sich wie ein Balkon zu einer leichten Schlucht öffnete: der Totengrund. 

Das mystische Tal liegt einen Kilometer südöstlich von Wilsede. Wenn hier im August die Heide blüht, hat man von den Talrändern einen großartigen Blick auf das Blütenmeer. Die lila Heidepracht bringt den Kessel bildhaft zum Überlaufen.


Anfang des 20. Jahrhunderts rettete der Heidepastor Wilhelm Bode den Totengrund vor geplanten Baumaßnahmen Hamburger Investoren. Damit besiegelte er das erste Naturschutzgebiet in Deutschland. Heute zählt der Totengrund zu den schönsten und meistbesuchten Heideflächen in der gesamten Lüneburger Heide.


Wo die Heideschnucken grasen, da wandern wir weiter - durch die Lüneburger Heide. Ein Stück unseres Weges, den wir laufen, ist Teil des Europäischen Fernwanderwegs, der vom Nordkap bis nach Sizilien verläuft. Wir sprechen über den Wilseder Berg, der zwar ein Hügel ist, aber einen guten Blick die blühende Heide ermöglicht. Hinter einer Waldkette erkennt man am Horizont bei gutem Wetter die ersten Häuser von Hamburg. Wer bis zum Sonnenuntergang bleibt, erlebt, wie sich die Heide dann leuchtend gelb in die Nacht verabschiedet. Mit Heide-Scout Pat Bülk halten wir vor einem Stall der Heidschnucken. Hier erzählt Sie im Radioreise-Podcast über die wichtige Fuktion der Vierbeiner für den natürlichen Erhalt der Heide.


Der Dichter Theodor Storm hatte es so formuliert: Es ist so still; die Heide liegt im warmen Mittagssonnenstrahle. Ein rosenroter Schimmer fliegt um ihre alten Gräbermale. Die Kräuter blühen. Der Heideduft steigt in die blaue Sommerluft.


Man kann die Lüneburger Heide erwandern, so wie wir in den bisherigen Etappen. Es geht aber auch ganz bequem und nostalgisch im Heidebulli, im Kultfahrzeug. Wir nehmen in der nächsten Etappe Platz auf dem Beifahrersitz von Arne Soetebier. Er steuert einen der liebevoll restaurierten T2-Bullis.


Kurt heißt dieser Heidebulli, in dem wir mit Arne über die sanften und auch mal huckeligen Straßen der Lüneburger Heide fahren. Im Radioreise-Podcast erleben Sie die nostalgische Fahrt mit dem Brummen des Motors.


Die alten VW-Bullis sind mehr als ein Auto, für viele ist das Bullifahren ein Lebensgefühl. Gemeinsam mit seiner Frau Antje hatte Arne aus seiner Leidenschaft für die Oldtimer einen Beruf gemacht. Die Heidebullis fahren nostalgisch und ganz gemütlich zu den schönsten Orten in der Lüneburger Heide.


Die Landschaft ist nicht nur von Heide und Wäldern, auch von Mooren geprägt. Das Moor ist Lebensraum von Tieren und Pflanzen. Das Torfmoos ist nur ein Beispiel. Auch das Wollgras ist im Moor zu Hause und zeigt sich im Frühjahr ganz in weiß, wenn die kleinen Wattebäusche über dem Gras liegen. Die Wollgrasblüte ist eines der vielen Naturschauspiele in der Lüneburger Heide.


Die Lüneburger Heide ist so ein schönes Stück Erde, dass mehrere Königinnen hier regieren. Mehrere Orte feiern nämlich die Heideblüte mit einem Heideblütenfest als Höhepunkt der Saison. So wird zum Beispiel bei einem großen Fest in Schneverdingen jährlich das Oberhaupt gewählt. Auch im Süden der Region, in Meißendorf, wird eine Heidekönigin gekrönt. Wir haben in dieser Sendung die Ehre gehabt, die amtierende Heidekönigin von Amelinghausen zu treffen, Franziska Röhrs.


Immer im August, wenn die Heide lila blüht, wird die Königin neu gewählt. Besucher des Heideblütenfestes können sich auf mehr als 20 Veranstaltungen freuen. Vereine, Verbände und anderen Gruppierungen wie die Wagenbaugemeinschaften treten in den Festwochen auf. Die Heidekönigin übergibt dann ihre Krone nach einjähriger Amtszeit.


Über die Zeremonie der Krönung und das Programm des Festes sprachen wir mit Christian Kremer, Vorsitzender des Heideblütenfestes. Er plauderte auch über den Heidschnuckenweg, der über steile Heidehänge und Talkessel voller Wacholder verläuft.


Die Heide zeigt in allen Jahreszeiten ein besonderes Gesicht. Im Sommer begleitet der wärmende Duft der Heideblüte die Wanderer. Im Herbst zeigt die Natur ihr wohl schönstes Kleid, mit leuchtend bunten Blättern. Im Winter legt sich der Schnee auf den dunklen Wacholder. Und im Frühjahr grünt sie von neuem.



Wir haben die Heide im Frühsommer erlebt, vor der Blüte. Unser Basiscamp war das Ringhotel Sellhorn in Hanstedt. Mit ihrem Bruder Sven Dierksen führt Nele Landschof als Geschwisterpaar in der sechster Familien-Generation.

Im Jahr 2023 feierte das Haus sein 150-jähriges Bestehen. Im Radioreise-Gespräch erzählt Nele Landschof, wie sich das Sellhorn vom Gasthaus zum Hotel entwickelte und wie die Familientradition aufrechterhalten werden.


Für die Lüneburger Heide bieten wir viele Möglichkeiten für den Anschluss-Urlaub. Es ist ja nur ein Katzensprung nach Hamburg – über die Hansestadt gibt es viele Radioreisen im Angebot.

https://www.radioreise.de/2017/01/hamburg.html

https://www.radioreise.de/2021/05/maritimes-hamburg-mit-dem-rad-unterwegs-in-der-gruenen-und-wasserreichen-hansestadt.html

https://www.radioreise.de/2023/04/hamburger-citylife-eine-tour-durch-die-stadtteile-blankenese-eimsbuettel-eppendorf.html

https://www.radioreise.de/2023/04/hamburger-kietzkultur-ein-streifzug-durch-sankt-pauli.html

https://www.radioreise.de/2021/07/hamburg-on-stage-kunst-und-kultur-in-der-hansestadt-hamburg.html

https://www.radioreise.de/2021/07/hamburg-tasting-der-kulinarische-streifzug-durch-die-hansestadt-hamburg.html

Auch Bremen haben wir mehrfach besucht.

https://www.radioreise.de/2018/03/bremen.html

https://www.radioreise.de/2019/01/bremer-stadtmusikanten-auf-der-spur-der.html

https://www.radioreise.de/2019/06/bremer-norden-auf-dem-wasser-in-richtung-amerika.html

https://www.radioreise.de/2018/04/weser-reise-geschichten-von-kleinen-und.html

https://www.radioreise.de/2018/11/wissensreise-einmal-um-die-ganze-welt.html

https://www.radioreise.de/2018/11/bremer-szene-angesagte-orte-in-der.html

Hannover ist für uns auch kein weißer Fleck auf der Radioreise-Karte.

https://www.radioreise.de/2023/02/hannover-stadt-der-kontraste.html

Auf ein Wiedersehen in der Lüneburger Heide!

Die Radioreise stellt ferne und nahe Ziele vor. Sie bringt Geschichten von und über Menschen, sie dringt in fremde Kulturen und geheimnisvolle Welten ein. Sie ist auf der Suche nach besonderen Erlebnissen. Wir sind rund um den Globus unterwegs mit Mikrofon und offenem Ohr.

Radioreise lebt von den Aufnahmen vor Ort. Nahezu alle O-Töne werden im jeweiligen Land aufgezeichnet. Die Themenpalette reicht von Vancouver bis Moskau, von Mauritius bis zum Nordkap und von Teneriffa bis nach Australien. Radioreise stellt einzigartige Städte, unvergleichliche Hotels, besondere Events und unvergessliche Menschen der Reise vor.

Jede Sendung ist ein Highlight. Folgen Sie uns zum Beispiel auf eine kulinarische Reise nach Mauritius. Entdecken Sie mit uns Rodrigues, die unbekannte Insel im Indischen Ozean! Begleiten Sie uns durch das heilige Land, durch Israel oder steigen Sie mit in den Zug durch die Rocky Mountains! Alle bisherigen Folgen der Radioreise gibt es hier zum Nachhören.

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Von Abu Dhabi bis Australien - von Irland bis Israel - von Mauritius bis Marokko - von Miami bis Moskau: Sei es das Spielerparadies Macao, die Wiege des Jazz New Orleans oder eine der europäischen Kulturhauptstädte, die Radioreise stellt diese Ziele vor. Wir gehen aktiv auf Reisen - mit dem Husky-Schlitten durch den finnischen Winter, auf Schiffsfahrt durch das alte Russland oder auf Wanderung über die norwegischen Gletscher. Wir tummeln uns im schrillen Las Vegas genauso wie auf einem Fischmarkt auf Rodrigues im Indischen Ozean. Wir reisen dorthin, wo Geschichte auf Schritt und Tritt spürbar ist und wo längst nicht alle Narben verheilt sind, im Nahen Osten. Kommen Sie mit durch das sagenhafte Jerusalem und folgen Sie uns durch das heilige Land. Und natürlich genießen wir den Urlaub in einzigartigen Hotels und in guten Restaurants, in Wellness-Oasen und an den schönsten Stränden dieser Welt. Und wir sind weiter unterwegs, denn es gibt noch mindestens Eintausend Orte auf dieser Welt zu entdecken...

Deutscher Radiopreis
Gemeinsam mit unserem Partner audioguide.me haben wir einen akustischen Reiseführer entwickelt. Überall dort, wo wir diese Welt mit den Ohren entdecken, setzen wir ein akustisches Zeichen - mit unseren Sendungen. audioguideMe ist eine Plattform für Location-based Storytelling. Es ist ein Ort für spannende Geschichten, es erzählt die Geschichten genau an den Orten ihrer Handlung. Für dieses Projekt Kooperation wurden wir im Jahr 2014 für den Deutschen Radiopreis nominiert, die höchste Auszeichnung der Branche.

Zlatna Penkala Preis
Ztlatna Penkala des Jahres 2006 und 2015
für die "Beste deutsche Reisesendung" im Radio