MOSCOW NIGHTLIFE - Das wilde Moskauer Nachtleben in der Stadt der Kontraste
In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit ins Moskauer Nachtleben. Unter dem Motto „Moscow Night Life“ erleben Sie viele für Touristen unbekannte Orte in der russischen Hauptstadt. Es sind romantische Ecken und trendige Locations. Wir treffen spannende Menschen: Schauspieler, Tänzer, Sänger, Schriftsteller und viele andere. Folgen Sie uns in einen Musik-Club mit Kultstatus, in ein Rock-Cafe mit großer Community bis nach Schottland, in die jüdische Club-Szene und natürlich auch auf die Konzertbühne. Wir hören Musik cross over aus Moskau, vom Klang der Balalaika bis zum Gesang eines Georgiers. Außerdem erleben wir die subtile Art, gegen die Machthaber im Kreml anzukommen, aber auch die bewusste politische Auseinandersetzung im Auftrag des Verteidigungsministeriums. Keine Angst, keine Politik! Alles Begegnungen im Moskauer Nachtleben. Ein Rabiner aus Moskau, der nach Chicago zog, blickt aus amerikanischer Sicht auf seine alte Heimat. Und eine Russin, die die deutsche Sprache sehr liebt, rät den Deutschen, ein wenig mehr Österreicher zu sein. Dazu der Klang der größten Stadt Europas im größten Land dieser Erde.
Wir besuchen eine Stadt, die niemals schläft - die größte Stadt Europas und Hauptstadt des größten Landes dieser Erde. Eine Stadt mit einem der aufregendsten Nachtleben der Welt.
Wir beginnen mit klassischer russischer Folklore, Kasatschok und leise, einfühlsame Melodien. Die erste Station unserer Tour durch das Moskauer Nachtleben ist das Theater „Goldener Ring“ im Norden der Stadt in der Nähe der Metrostation Dmitrovskaya. Hier treten berühmte russische Pop-Sänger auf, aber in erster Linie das eigene gleichnamige Ensemble.
In der Radioreise erleben Sie eine farben- und klangprächtige Show mit erstklassigen Tänzern. Auf der Bühne geben echte russische Kerle und wunderhübsche Mädchen ihr Bestes. Im Radioreise-Interview erzählt Sänger und Tänzer Wladmir Pudowkin die Geschichte dieses inzwischen legendären Ensembles.
Bild: Theater Goldener Ring |
Mit dem Programm unterstreicht das Theater Russlands einzigartige und abwechslungsreiche Kultur.
Am Vorabend des 9. Mai erlebten wir eine Show mit Bezug zu diesem für Russland wichtigsten Feiertag. Die Show griff historische Lieder auf, die immer rund um den Tag des Sieges über den Hitlerfaschismus in Russland gespielt und gesungen werden.
Wer im Zentrum von Moskau das beste Erinnerungsfoto von sich machen will, der sollte abends bei Sonnenuntergangs in den Sarjadje-Park fahren, ein Filet-Stück zwischen Kreml und Rotem Platz. Wo früher das riesige Sowjet-Hotel "Rossija" stand, wurde ein Landschaftspark errichtet – mit Wald, Steppe, Tundra, Moor und den vier Klimazonen.
Aus dem Park reicht eine große schwebende Brücke über den Fluss Maskwa, mit einer gläsernen Wand und dem Panorama-Blick auf die Kuppeln des Kreml.
Der Blick von der schwebenden Brücke reicht auf das gesamte Stadtzentrum mit den markanten Hochhäusern im Zuckerbäckerstil der Stalin-Zeit.
Herz dieses Parks ist der Konzertsaal Sarjadje, auch als Moscow Concert Hall bekannt. Nach dreijähriger Bauzeit wurde er am 8. September 2018 eröffnet. Die Lage des Konzerthauses und die äußere Erscheinungsform wurde von einem US-amerikanischen Architekturbüro entworfen und von einem Moskauer Bauunternehmen realisiert. In dem sechsstöckigen befinden sich zwei Konzerthallen für 1550 sowie 400 Zuschauer sowie ein riesiges Tonstudio.
Die besondere Dachkonstruktion beschirmt zusätzlich das auf der Rückseite das Amphitheater für Open-Air Veranstaltungen. Mit 8.700 Quadratmetern ist es das weltweit größte freischwebende gläserne Dach.
Im Radioreise-Podcast hören sie Gäste-Betreuerin Ekatarina, die uns mehr über die besondere Akustik dieses Hauses verrät. Außerdem sprachen wir mit der Pianistin Elena über den Klang des Konzertsaals, der an allen Plätzen einwandfrei ist.
Nach einem Konzert lohnt es sich, noch einmal auf die große freischwebende Brücke zu laufen. Der Blick auf die dann beleuchteten Kuppeln der Kreml-Kirchen ist einfach umwerfend.
Auch der Anblick der beleuchteten Zuckerbäcker-Hochhäuser lässt die Kamera nicht in der Hosentasche...
Das Moskauer Nachtleben ist nicht nur die große Bühne, sondern auch Kleinkunst. Im Chagall-Club im Südwesten der Stadt am Komsomolski Perulok trifft sich besonders die jüdische Community der Stadt. Elena Pscholkina bezeichnet sich selbst als Schriftstellerin ohne Bücher. Ihr Bücher sind ihre Erzählungen.
Im Radioreise-Interview erklärt sie uns, was aus ihrer Sicht der besondere Charm dieses Clubs ausmacht und welchen Bezug sie zwischem dem großen Maler Marc Chagall und diesem Club sieht.
Die Radioreise ist wieder einmal in der zweiten Heimat von Alexander Tauscher unterwegs. Als Kind und Jugendlicher verbrachte einmal im Jahr die Ferien bei seiner Oma in der Tschernyschewski-Straße, der heutigen Pakrofka.
Das alte Haus, in dem auch seine Mutter Irina wohnte, in dem nach 40 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg mehrere Familien noch immer in einer Wohnung lebten, ist nun komplett saniert.
Ein Imbiss-Restaurant im alten Wohnhaus mit dem Titel „Sowjetische Zeiten“ erinnert an das sowjetische Moskau.
Nicht mehr ganz sowjetisch, aber doch für Moskauer Verhältnisse günstig, sind die Preise im Imbiss-Restaurant. Das Angebot ist vielfältig, sicher vielfältiger als zu Sowjetzeiten.
An diesem Lenin-Zitat stört sich der hungrige Gast nicht...
...die meisten Gäste achten sicher auch weniger auf die Wandbilder, sondern schauen im Zeitgeist auf das Smartphone...
Dieser Bezirk Pakrofka, der nur zwei Kilometer vom Roten Platz entfernt liegt, hat sich in den vergangenen 20 bis 30 Jahren komplett verändert. Bars und Cafes, Discotheken und Clubs prägen das Bild. Um Mitternacht geht das Leben erst los. So auch für die äußerst temperamentvolle Natascha Kondraschawaja, die wir vor dem Club „Imagine" trafen.
Im Radioreise-Interview erzählte sie uns, dass sich vis á vis des Clubs Imagine ein großer Club für die Gay-Szene in Moskau. Das hätte man sicher so im Herzen Moskaus nicht erwartet. Aber Reisen öffnet ja immer die Horizonte und vor allem Scheuklappen.
Nur ein paar Straßen vom Imagine-Club entfernt befindet sich der Club „Petrovich“. Im Keller-Geschoss ist immer am 9. Mai abends der Bär los. Dann dirigiert die über 80-jährige Ludwiga das "Ensemble der Kriegslieder", eine auf Retro getrimmte Formation.
Ludwiga gibt vollen körperlichen Einsatz, zu ihrer Musik toben die Fans. Wir haben hier ein kurzes Video für die Fans dieser historischen Lieder eingestellt.
Ludwiga stand bereits mit 21 Jahren am Theater in Kasan auf der Bühne. Theater und Musik haben sie bis ins hohe Alter fitgehalten.
Nach jedem Konzert hoffen wir, Ludwiga im nächsten Jahr wieder gesund und fröhlich auf der Bühne des Petrovich-Clubs zu erleben. Im Club trafen wir die Schauspielerin, Regisseurin und Produzentin Natalia Tetenova, die 1980 in der Nähe von Moskau geboren wurde.
Dutzende verschiedene Rollen hatte Natalia bereits gespielt. Mal spielt sie den Schwulen, mal den Sexisten, mal den KGB-Funktionär – Männer-Rollen liegen ihr sehr im Kino und im Theater. Aber natürlich auch die Rollen der zärtlich liebenden Frau.
Im Radioreise-Interview spricht sie über die Unterschiede in der schauspielerischen Ausbildung in Westeuropa und Russland. Außerdem spricht sie über ihre Lieblings-Cafes und Clubs in Moskau. Warum sich viele gute Geister oft an ihrem Küchentisch versammeln, erfahren Sie ebenfalls bei uns in der Sendung.
Das
Moscow Nightlife ist natürlich im Besitz derer, die auf der Sonnenseite
dieses Systems stehen, die sich Bars und Restaurants leisten können.
Alte Menschen mit einer Durchschnitts-Rente von etwa 300 Euro wird man
hier nicht sehen. Auch nicht die Köchin, die wir in einer Pelmenitza im
Bezirk Ismailowo trafen, die im Monat gerade einmal 250 Euro verdient und
damit noch ihre Familie in Usbekistan ernährt, hat ganz andere Moskauer
Nächte. Diese nette Frau hat ohnehin keine Zeit fürs Moskauer Nachtleben, denn sie arbeitet fünf bis sechs Mal die Woche abends in dieser Imbiss-Stube.
Aber die jungen erfolgreichen, auch die Neureichen, die genießen die Moskauer Nächte in vollen Zügen. Auf der Gewinnerseite des Systems steht ganz sicher Mischa Smirnow. Er stieg direkt nach der Wende 1992 ins Werbe-Geschäft ein. War quasi der Gründer der großen Werbe-Wirtschaft in Russland. Später gründete er eine eigene Agentur, die schnell zur großen Holding wurde. Im
Jahr 2010 verkaufte er all seine Unternehmen und ging ins öffentliche
Leben. So leitet er unter anderem das Festival „Silver Mercury“, in dem
jedes Jahr die besten Aktionen, Werbespots und Plakate ausgezeichnet
werden.
Im Radioreise-Interview spricht er darüber, wie die kreativen Werbetreibenden mit cleveren Ideen staatliche Vorgaben umgehen. Er erklärt es an einem Video für den regierungskritischen Fernsehsender Doschd. Dieser Sender habe es sich zur Aufgabe gemacht, die Lügen des Systems und des staatlichen Fernsehens aufzudecken. Ein Slogan hieß dabei: Regen wischt die Lügen weg.
Der Sender Doschd - übersetzt Regen - ist in Russland inzwischen aber nur über das Internet empfangbar. Viele Ältere, die kein Internet haben, sind auf die Informationen der staatlichen Fernsehsender angewiesen. Der Erste Kanal und die RTR-Programme erreichen gerade im ländlichen Raum breite Bevölkerungsschichten.
Swetlana Simenowa verbringt drei Mal die Woche die Moskauer Abende und zum Teil auch Nächte in einem abgedunkelten Raum voller Bildschirme. Sie ist Aufnahmeleiterin einer sehr bekannten Interview-Sendung im russischen Fernseh-Sender Swesda.
Der Sender Swesda gehört dem russischen Verteidigungsministerium. Er legt den Fokus auf weltpolitische und ökonomische Themen. Seine Dokumentationen sind tiefgründig.
Wir begleiten Swetlana einen Abend lang bei ihrer Arbeit als Aufnahmeleiterin der Sendung "Meschdu tem".
Diese Kulisse für den Schnappschuss ist die werktägliche Kulisse der prominenten russischen Journalistin Natalia Metlina. Die Moskauerin hatte sich früher vor allem mit investigativen Themen beschäftigt. Sie sehr im ganzen Land, vor allem aber in diesem Sender sehr anerkannt, betont Swetlana im Radioreise-Interview. In unserer Sendung "Moskauer Szene" portraitieren wir Metlinas Arbeit als Journalistin ausführlich. Einer ihrer aus Deutschland oft zugeschalteten Gäste ist der Publizist und Politologe Alexander Rahr.
An diesem Abend trafen wir nach der Aufzeichnung der Sendung Michael Tillmann, ein Rabbiner in Chicago, der in Moskau geboren wurde. Als Pendler zwischen diesen beiden Supermächten fragten wir Michael nach seinem Außenblick auf die Entwicklung Moskaus.
Im Radioreise-Interview stellt Michael Tillmann interessante Fragen. Er kann sich beispielsweise nicht erklären, warum Russen wie Deutsche aussehen, aber sich völlig anders verhalten. Um weitere Gräben zwischen unseren Völkern zu verhindern, pflanzte die Radioreise auf der Datsche von Natalia Metlina einen Baum der deutsch-russischen Freundschaft.
Zur noch besseren Annäherung von Deutschen und Russen machte Polina Andreewa einen interessanten Vorschlag. Die Studentin aus Moskau lernt gerade Deutsch und findet, dass unser Temperament etwas unterkühlt sei. Wir sollten uns ein wenig den Österreichern annähern. Denn die Österreicher seien wegen ihrer lockeren Art wie russische Deutsche.
Doch auch die Russen können etwas tun, um sich dem Westen anzunähern. Was? Hören Sie in unsere Sendung!
Der schönste Ort für die Moskauer Nächte sind ohne Zweifel die Sperrlingsberge. Hier endet an dieser Stelle unsere Expedition durch das Moskauer Nightlife.
Doch wir verlängern gerne kostenfrei Ihre Moskauer Nächte. Denn eine andere Radioreise stellt besondere Moskowiter vor, die wir nachts in der Millionenmetropole trafen.
MOSKOWITER: Spannende Menschen in der russischen Hauptstadt
Unsere Sendung aus der Moskauer Szene ist auch in einigen Nächten entstanden.
MOSKAUER SZENE - VIPs aus Politik und Show
Die Zeitreise durch Moskau hat ebenfalls einiges an nächtlichen Orten im Programm.
MOSKAU - Eine Zeitreise
Und in der Nostalgie-Reise blicken wir auf das Moskau zurück, in dem es viel Dunkel gab.
NOSTALGIEREISE MOSKAU
In "Moscow Inside" erfahren Sie, wo sich die Biker nachts in Moskau treffen.
Inside Moscow
Natürlich gibt’s mit uns auch die Moskauer Highlights vom Roten Platz bis zu den Sperrlingsbergen.
MOSCOW HIGHLIGHTS - Das sollte man in Moskau gesehen haben
Zwei weitere Radioreisen bringen Sie mit dem Schiff von Moskau aus in Richtung St. Petersburg.
Eine Schiffsreise auf der Wolga
Flusskreuzfahrt durch das russische Karelien
Auf ein Wiedersehen im nächtlichen Moskau!