NOSTALGIEREISE MOSKAU
In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit auf eine Nostalgie-Reise durch Moskau. Freuen Sie sich auf einen persönlichen Stadtrundgang durch die Stadt, die Alex als sein festes zweites Zuhause bezeichnet.
Mit Moskau verbindet Alexander Tauscher viele nostalgische Gefühle. In dieser Sendung bringt er Sie zu vielen Orten, die ein Otto-Normal-Tourist vielleicht nicht gleich als erstes ansteuert: In Parks, in denen sich meistens nur die Moskowiter erholen und in den Trubel der Moskauer Metro, der für viele Touristen zu mystisch ist, weil man hier eigentlich nur mit Russisch problemlos weiterkommt. Also stürzen wir uns zu Beginn der Sendung in den Untergrund von Moskau, in die Moskauer Metro. Allein das Fahren mit der Metro ist schon pure Nostalgie für Alexander Tauscher: Metrofahren, das war für ihn als Kind immer ein großes Highlight. Das Hinabtauchen in die tiefen Schächte der U-Bahn, in denen die Züge fast im Minutentakt an- und abfahren. Der Geruch hat sich seit Sowjetzeiten gehalten, wie auch das schnelle Rattern der Wagen.
Die Moskauer Metro, die in den 1930iger Jahren ihren Dienst aufnahm ist eine U-Bahn mit den tiefsten Tunneln und Bahnhöfen der Wel. Sie transportiert pro Jahr rund 2,5 Milliarden Fahrgäste kreuz und quer durch die Metropole. Damit ist sie eine der am stärksten genutzten Metros der Welt. Und sie ist in Moskau eigentlich die einzige sinnvolle Art, von A nach B zu kommmen, dennn die Staus auf den Straßen können gewaltig sein. Jeder Tourist, der die prachtvollen Bahnhöfe der Metro betritt, ist sofort fasziniert von der Architektur. Die U-Bahn-Stationen sind wahre Paläste, sie sind prunkvoll gebaut, verziert und gemalt. Man nennt das sozialistischen Klassizismus. In Moskau ist es der Ausdruck der Stalin-Ära.
Als eine der schönsten Stationen, wenn man überhaupt den Vergleich wagen möchte, gilt die Station "Kiewskaja". Sie ist ein wichtiger Knotenpunkt an der Ringlinie und befindet unterhalb des großen Kiewer Bahnhofs. Auch hier in der Station ist ein großes Mosaik, dass in dem Fall die Freundschaft zwischen Russland und der Ukraine darstellt. Dieses Mosaik sollten sich manche Machthaber besonders genau anschauen....
Den Ansagen in der Metro hat Alexander Tauscher möglicherweise seine Radiolaufbahn zu verdanken: Schon als Kind hatte er versucht, die Ansagen auswendig zu lernen und zu imitieren, zu betonen und zu präsentieren. Diese Ansagen sind heute noch nahezu im gleichen Wortlaut zu hören, daher für ihn auch ein Stück Nostalgie.
Noch immer fahren auf vielen Strecken die zu Sowjetzeiten gebauten U-Bahn-Wagen.
Der Aufruf in der Metro, älteren Menschen Platz zu machen, der bleibt in Moskau nicht ungehört. Man kann es gut beobachten, wie junge Menschen sofort aufstehen, wenn sich auch nur ein etwas älterer Mensch den Sitzplätzen nähert. Das sind Tugenden, von denen sich bei uns sicher manch einer eine Scheibe abschneiden könnten.....
Die Fahrt mit dem Trolleybus, der an der Stromleitung hängt, gehört immer seltener zum Moskauer Stadtbild. Viele der Linien werden durch freibewegliche Busse ersetzt. Daher ist der Anblick der alten Trolleybusse ein fast schon nostalgischer. In der Radioreise nehmen wir Sie mit auf einer Fahrt mit der legendären Linie B entlang des Gartenrings.
Der Trolleybus mit der Nummer B fährt unendlich Runden auf dem Gartenring in Moskau. Keiner außer uns, ist die ganze Runde gefahren. Schließlich ist er ein Transportmittel für den gestressten Moskowiter. Für uns war es eine Stadtrundfahrt, die am Kiewer Bahnhof begann dann weiter über den Pawelitzky Bahnhof verlief und später über den Tagansky-Platz erreicht. Dort war früher mal ein Markt, wo man für 60 Rubel einen schönen Hund kaufen konnte und der Verkäufer rief: "Ein Hund ist keine Frau, ein Hund ist ein Freund des Menschen! Heute ist hier eine andere Losung zu finden:
Krim und Russland gehören immer zusammen, so die Botschaft. Ein Satz, eine russische Feststellung, die den Ost-West-Konflikt in Europa so verschärft hat.
Foto-Motive der Krim werden auch an anderer Stelle stolz in Moskau gezeigt...
Viel Nostalgie kommt auf, als der Trolleybus am Theater an der Pokrowka vorbeifährt. Hier wohnte die Oma von Alex, seine Mutter – hier verbrachte er viele Tage seiner Kindheit. Hier wurde gelacht und gefeiert, geweint und gestritten. Das war Ferienzeit bei den Verwandten.
Wir besuchen diesen nostalgischen Ort, an dem sich heute übrigens ein sowjetisches Retro-Imbiss-Restaurant befindet.
Nostalgie kommt auch immer auf, wenn Alexander Tauscher auf den Sperrlingsbergen ist, die früher Lenin-Berge genannt wurden. Es sind nostalgische Erinnerungen an viele schöne Ausflüge auf das Plateau der Berge, von dem man den besten Blick auf Moskau hat. Ein Mai-Ausflug auf dieses Plateau mit der Moskauer Verwandschaft, seinem Onkel Boris und der unglaublichen Cousine Natalia Metlina.
Nostalgisch wirkt Moskau vor allem abends, wenn sich die russische Hauptstadt Moskau im Licht von seiner besten Seite zeigt, wenn die Häuser im Zuckerbäckerstil angeleuchtet werden. Doch Moskau hat viel von seinem Ursprünglichen verloren, sagt die Journalistin Natalja Metlina, meine Cousine, im Radioreise-Interview.
In der Sendung untermalen wir dieses Gespräch mit der legendären Melodie der Moskauer Nächte. Hier in der Bilderschau laden wir Sie jetzt ein zu einer nostalgischen Nachtfahrt durch Moskau.
Nostalgische Wege führen Alexander Tauscher auch immer in die Parks der Stadt, allen voran zur Allunions-Ausstellung. Die Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft ist ein großes Gelände mit einer Reihe thematischer Pavillons. Ein Besuchermagnet sind die Brunnen, in erster Linie der Brunnen der Völkerfreundschaft. Allein schon dieser Name klingt nostalgisch, leider!
Zu Sowjetzeiten befanden sich in etwa 100 zum Teil aufwändig gestalteten Pavillons Ausstellungsstücke aus mehreren Regionen und Ländern, aber auch zu verschiedenen Gebieten der Volkswirtschaft. Die Sowjetrepubliken hatten ihre eigenen Pavillons, alle friedlich nebeneinander, wie nostalgisch aus heutiger Sicht.
Besondere bekannt und beliebt war und ist der Pavillon zur Weltraumfahrt. Hier konnten Exemplare des Sputnik-Satelliten, Trainingsgeräte zur Vorbereitung der Kosmonauten, Raumanzüge und Teile der Sojus-Raketen besichtigt werden.
Die Eingangsalle zur Allunions-Ausstellung ist eine breite Allee.
Der Sokolniki- Park im Nordosten von Moskau erreicht man über eine der älteren U-Bahnstationen der Stadt, Sokolniki. Im Prinzip ist Sokolniki ein großer Wald mit einem Sportpalast und einigen Attraktionen. Im Nordosten geht die Anlage in den Nationalpark Lossiny Ostrow - übersetzt "Eichinsel“ über. Sokolniki das größte Waldgebiet in Moskau.
Nostalgisch wirkt der gepflegte postsowjetische Tanztee am frühen Nachmittag hier im Park...
Schon als Kind war für Alex das Schönste an den Parks die vielen Imbiss-Hütten. Seine Empfehlung: Schaschlik-Grill im Freien, wie hier im Waldcafe von Sokolniki, ein beliebter Ort
für die Moskowiter.
nicht wegzudenken, die russische Salzgurke....
Der nächste Park, den wir in Moskau ansteuern, ist der Park des Sieges. Es klingt patriotisch, vielleicht auch nostalgisch. Dabei entstand Park erst nach der politischen Wende in Russland im Jahr 1995. Dieser Park liegt am Kutuswoski-Prospekt und wird vor allem Anfang Mai sehr gern besucht, wenn die Menschen den Sieg Russlands im Zweiten Weltkrieg über den Hitlerfaschismus feiern.
Der Park gehört zu den wichtigsten offiziellen Gedenkstätten Moskaus. Zu den Mai-Feiertagen gehen hier viele Konzerte über die Bühne – natürlich mit viel Pathos.
Diese Jugendlichen sangen ein Lied, dass in der damaligen Sowjetunion, aber auch in der damaligen DDR, jedes Kind kannte oder kennen sollte. Ein Lied, dass Alex sehr nostalgisch gestimmt hat – das Lied „Immer lebe die Sonne, immer lebe die Erde, immer lebe die Mutter, möge auch ich immer leben."
Der Siegespark gehört zu den schönsten und gepflegtesten Parks in Moskau. Bei jungen Leuten ist er vor allem in der Skater-Szene beliebt. Die Skater drehen hier gern abends ihre Runden.Der wohl beliebteste Park in Moskau ist der „Gorki Park“, eigentlich genannt: "Park Kul'tury i Otdykha", übersetzt "Park der Kultur und Erholung". Er liegt sehr nah am Zentrum am Ufer der Moskwa zwischen dem Gartenring und den Sperlingsbergen und wurde 1927 eröffnet.
Was wir an den Mai-Feiertagen erleben, ist für manche sicher Nostalgie, für die Russen ist es gelebte Tradition. Der Tag des Sieg im Zweiten Weltkrieg über den Hitler-Faschismus hat Alexander Tauscher sehr oft in Moskau erlebt. Unvergessen bleiben für ihn die Festkonzerte im monumentalem Haus der Musik in der Nähe des Paweletzki Bahnhof. Über dem Dach des Konzertsaales ragt eine übergroße goldene Note. Immer wieder hat sich Alex hier mit Ljuda verabredet, die ihm immer wieder Karten für dieses Konzerthaus versorgt.
Seit dem Jahr 2013 hat Alex hier schon sehr viele Festkonzerte erlebt. „Marsch der Sieger“ war das erste Konzert, dass mit dem "Marsch der Enthusiasten" eingeläutet wurde.
In diesem Lied ist vom Land der Helden, der Gelehrten, der Philosopen die Rede – eines der Lieder der Sowjetzeit. An diesem Abend sang der Chor der russischen Zentralbank.
In einem tschechischen Bierlokal in der Nähe des Hauses der Musik ließen wir mit ein paar Künstlern diesen gemeinsamen Abend ausklingen.
Nostalgisch mutet am 9. Mai das russische Staatsfernsehen an. In einem großen Countdown wird auf fast allen landesweiten Kanälen dem Start der Militärparade auf dem Roten Platz entgegengefiebert.
Mit dem Glockenschlag des Kreml um 10 Uhr beginnt sie - die große Parade auf dem Roten Platz.
Die Musik "heiliger Krieg" eröffnet stets die Parade. Der Titel wurde kurz nach dem Überfall auf die Sowjetunion geschrieben. Oft haben wir die Parade im Fernsehen verfolgt, mitunter auch direkt am Rand der Twerskaja-Straße.
Von Jahr zu Jahr werden es weniger Veteranen, die sich vor dem Balschoi Theater am Nachmittag des 9. Mai treffen. Wir sprachen unter anderem mit der über 90-jährigen Fralowa Fidulina. Sie erzählt uns von ihren jüngsten Erlebnissen in den umkämpften Gebieten Ukraine.
Boris Gilenson erzählt uns im Radioreise-Interview eine bewegende Kriegsgeschichte seines Freundes - das hören Sie bei uns im Podcast.
Viele weitere bewegenden Geschichten vom Tag des Sieges erleben Sie in etlichen unserer Sendungen. Und viele weitere nostalgische Orte stellen wir an anderer Stelle in der Radioreise vor. Manchmal sind es auch Orte, die im Vorübergehen auffallen, wie dieser öffentliche Telefonaparat aus Sowjetzeiten, der uns in der Metrostation "Smolenskaja" auffiel.
Unvergessen bleiben uns die stolzen Sätze, die der damals 5-jährige Aljoscha stolz ins Radioreise-Mikro sprach....
...und vor allem unsere Familientreffen, voller Nostalgie....
Auf ein Wiedersehen mit vielen nostalgischen Gefühlen in Moskau!