MOSKAUER SZENE - VIPs aus Politik und Show
In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit in die Moskauer Szene. Sie erleben
Sänger, Comedian, Schauspieler, Politiker in einem großen Blitzlicht aus der größten Stadt Europas.
Mindestens zwölf Millionen Menschen leben in der größten Stadt Europas. Darunter ist eine echte Power-Frau: Natalia Borisowna Metlina – Journalistin, inzwischen auch ehrenamtlich politisch aktiv.
Nach der politischen Wende und dem Ende der Sowjetunion begann sie im Journalismus und war vor allem investigativ tätig für das Magazin „Streng geheim“. Sie moderierte die Morningshow beim Moskauer Privatsender Finam FM genauso wie die Abend-Talkshow "Recht auf Stimme" im TV-Sender twc. Sie deckte in der Sendung "Metla" auf n-tw Misstände auf und baute im Auslands-TV-Kanal RTVI eine Brücke zwischen Moskau und Washington. Kaum einer, der sie in Russland nicht kennt.
Seit einigen Jahren ist Natalia beim Fernseh-Sender Swesda auf dem Bildschirm präsent.
Auf diesem Sender moderiert sie vier mal in der Woche eines der intensivsten Interview-Formate im russischen Fernsehen. Die Sendung heißt übersetzt "Übrigens".
Im Radioreise-Interview erklärt Natalia uns das Format der Sendung und spricht über ihre Philosophie als Journalistin, inbesondere im Umgang mit dem Thema Ukraine-Konflikt. Da Natalia ständig auf Achse ist und kaum Zeit hat, haben wir das Interview im Auto geführt.
Mit dem Umbruch nach der sowjetischen Zeit hat sich auch das Fernsehen radikal geändert.
Es ist bunt, laut, oft schrill und mitunter auch polemisch. Gerade in den politischen Talkshows, das hatte Natalia Metlina im Interview angesprochen, wird sehr emotional gestritten. Oft schreien sich die Gäste gegenseitig so laut an, dass man kein Wort mehr versteht. Sendungen wie die von Natalia Metlina sind die Ausnahme: 30 Minuten lang ist ein Gast geladen, in einem Gespräch ohne laute Zwischenrufe und provozierende Moderatoren.
Die Sendung von Natalia läuft im Kanal Swesda, übersetzt Stern. Dieser Fernsehkanal strahlt viele politische und militärische Dokumentationen aus, zudem viele politische Magazine und Diskussionsrunden. Die Aufnahmeleiterin der Sendung Sweta zeigt uns in der Radioreise die Studios und erklärt, wie das Fernsehen im größten Land der Erde mit den vielen Zeitzonen funktioniert.
Auf unserem Rundgang traf ich den angehenden Journalisten Seriöscha. Er studiert noch und hatte gerade den Kollegen einen Tag lang über die Schulter geschaut.
Schöne Parks, neue Metrostationen und Fußgängerwege. Damit rühmte sich immer der mächtige Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin. Doch bei der Wahl zum Moskauer Stadtparlament im Spätsommer 2019 hatte sich die Stimmung gewandelt. 38 der 45 Sitze hatte die Kremlpartei „Einiges Russland“ vor der Wahl besetzt. Nach der Abstimmung ist diese Mehrheit auf 25 Sitze geschrumpft.
13 Sitze erhalten die Kommunisten, drei Mandate gehen an Gerechtes Russland. Beide Parteien sitzen auch in der Staatsduma und gelten nur als bedingt oppositionell. Es gibt auch ein paar Abgeordneter in der Moskauer Duma, die sich selbst nominiert hatten und gegen die etablierten Parteien gewonnen hatten. Das ist zum Beispiel der Journalist Roman Babajan – inzwischen Moderator bei ntw – oder die Journalistin Natalia Metlina, die im 35. Bezik die meisten Stimmen erhielt. Über den turbulenten Wahlkampf und ihr Beweggründe, in die Politik zu gehen, sprachen wir mit Natalia.
Die politische Szene Moskaus hatte im Sommer 2019 weit über die Stadt hinaus Schlagzeilen gemacht. Bilder von verhafteten Demonstranten gingen um die Welt. Und ein Name: Alexej Nawalny. Der Oppositionelle hatte vor der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung so genannten „Klugen Abstimmung“ aufgerufen. Im Klartext: Die liberale Opposition sollte in jedem Wahlbezirk einen Kandidaten unterstützen, der nicht vom „Einigen Russland“ unterstützt wurde – damit im Zweifel auch Kommunisten! Die Kommunisten haben davon wesentlich profitiert. Mit einer Kampagne ging Nawalny auch gegen Natalia Metlina vor, wie sie uns im Radioreise-Interview erzählte.
Natalia Metlina ist eine echte Power Frau der Moskauer Szene: Journalistin, Politikerin, Mutter zweier Kinder. Sie pflegt ihre eigene Mutter. Sie kümmert sich um ihren Hund und sofern die Zeit es erlaubt, sicher auch um ihren Lebenspartner.
Ganz zu schweigen vom großen Freundes- und Bekanntenkreis der Power-Frau.
Wenigstens einmal pro Woche geht Natalia abends in ihren Lieblingsclub Petrovich. Dort trifft sie auf ihre Freunde aus der Moskauer Szene: Komponisten, Sänger oder Juristen.
Große Tradition hat in Russland das gemeinsame Schaschlik-Grillen auf der Datsche. Westlich von Moskau, direkt an der Autobahn nach Minsk, liegt das Grundstück, auf dem Natalia im Sommerhalbjahr so viel wie möglich Zeit verbringt.
Bei der feuch-frohen Grill-Runde auf Natalias Datsche trafen wir einen in Russland sehr bekannten Comedian: Valentina Smirnowa. Sie ist nicht nur Comedian, sie ist Songwriterin und Sängerin. Für die Backstreet Boys oder Rihanna produzierte sie CDs in Russland. Große russische Popsänger singen ihre Lieder. Im Radioreise-Interview gibt sie eine kurze A capella-Kostprobe.
Ein besonders beliebter Treffpunkt der Moskauer Szene befindet sich am Fluss der Maskwa gegenüber von Moscow City, jenen gigantischen Wolkenkratzern, die in den 2000er Jahren in die Höhe schossen. Es ist ein ehemaliges Brauerei-Gelände mit Bars, Restaurants, Clubs und einem offenen Kino.
Hier trafen wir an einem Abend einige interessante Menschen der Moskauer Szene. So zum Beispiel Irina Skworzowa. Die Sportlerin war im Jahr 2009 auf der Bobbahn in Königssee schwer verletzt worden und hatte sich nach vielen Operationen und Rehas wieder aufgerappelt.
Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi stand sie neben Russlands Präsident Wldamir Putin. Zum Radioreise-Interview trafen wir unter anderem Jerschan Nurgaleew. Der geborene Kasache bezeichnet sich als die Stimme Euro-Asiens und ist sehr gern an diesem coolen Ort der Moskauer Szene.
KinoLibre bietet Filmemachern eine Bühne für ihre Produktionen, die sie in großen kommerziellen Kinos nicht haben.
Zum Schluss sprechen wir mit der Moskauer Zukunft, mit ein paar Schülern dieser Stadt. Wir trafen sie an einem Tag, der in Russland viel größer gefeiert wird als bei uns: Am Weltlehrertag.
Seit dem Jahr 1994 erinnert die UNESCO am 5. Oktober an die besondere Rolle von Lehrern für eine hochwertige Bildung und nachhaltige Entwicklung. In fast jeder Schule geht in Russland eine besondere Festveranstaltung über die Bühne: Mit Gesängen, Gedichten, mit Reden, Sketchen und viel Pathos.
Wir hören im Radioreise-Gespräch den 15-jährigen Andrey Kotow mit seiner super Stimme.
Und wir fragten auch Mascha Maximowa und Mathieu Marosow, warum dieser Tag für sie so wichtig ist. Begleitet werden sie von der Leitung dieser Schule im Moskauer Stadtbezirk Iwanowo.
Die Radioreise durfte selbst ein Grußwort bei dem Festakt sprechen.
Für die Radioreise war es auch ein willkommenes Wiedersehen mit der charmanten Vize-Direktorin der Schule Nummer 799, Larissa Samadurowa.
Damit verlassen wir langsam die Moskauer Szene. Aeroflot bringt uns aus Russland zurück nach Mitteleuropa. Nicht ohne Tränen in den Augen heben wir in Moskau ab. Trösten wir uns, an Bord sind wir noch ein paar Stunden in der russischen Welt.
Sie können Ihren Moskau-Urlaub gern verlängern. Lernen Sie mit uns zum Beispiel interessante Moskowiter kennen:
MOSKOWITER: Spannende Menschen in der russischen Hauptstadt
Oder folgen Sie uns, wenn Andrey uns Moscow Inside zeigt:
Inside Moscow
Gehen Sie mit uns auf eine Nostalgiereise durch Moskau:
Nostalgiereise Moskau
Sie können dank der Radioreise auch eine Zeitreise durch Moskau erleben:
MOSKAU - Eine Zeitreise
Wir haben natürlich auch das Basis-Paket im Programm: klassisches Sightseeing vom Roten Platz bis zu den Sperrlingsbergen:
REISELUST - Moskau
Von Moskau aus bieten wir zudem die Kombination nach Jurmala.
REISELUST - Von Jurmala nach Moskau zum Tag des Sieges
Wir empfehlen zudem eine Schiffsreise nach St. Petersburg.
Eine Schiffsreise auf der Wolga
Keine Stadt haben wir mehr besucht als Moskau und haben deshalb immer einen Koffer hier...
Auf ein Wiedersehen in der geliebten Stadt - mit allen Freunden und Verwandten!
Da swidanja Moskau!