BERCHTESGADEN - BERLIN: EINE DEUTSCHE GESCHICHTSREISE
Wir beginnen Anfang der 1930iger Jahre und enden ein halbes Jahrhundert später im Jahr 1989. Die Rise startet am landschaftlich idyllischen Obersalzberg, nah am ehemaligen so genannten Führerhaupt-Quartier.
Die Dauerausstellung "Idyll und Verbrechen" bietet einen
umfassenden Einblick in die Geschichte des Obersalzbergs und seiner
Verbindung zu Adolf Hitler und dem Nationalsozialismus. Anhand von rund
350 Objekten, Dokumenten, Fotografien und multimedialen Elementen
erklärt die Ausstellung den historischen Ort und erzählt vom Schicksal
der Opfer. Das größte Exponat ist die historische Bunkeranlage.
Bis ins Jahr 1933, also bis zur Machtergreifung der Faschisten in Deutschland, befand sich auf dem Obersalzberg ein Bauerndorf. Zur Sommerfrische kamen bis dahin meist nur Adelige und wohlhabende Menschen aus den Städten. Vielen gefiel es so gut, dass sie eigene Ferienhäuser kauften. Im Laufe der Zeit entstanden Pensionen und Gasthäuser in diesem heilklimatischen Höhenkurort. Im Radioreise-Rundgang erklärt uns Bildungsfeferentin Nadine Tauchner, dass der Obersalzberg bereits seit 1923 der Ort war, wo Adolf Hitler seinen Urlaub oft verbrachte. Nach der Machtergreifung der Nazis 933 wurde der Obersalzberg zum Führersperrgebiet und systematisch zum zweiten Regierungssitz des Dritten Reichs neben Berlin ausgebaut.
Die Dokumentation besteht aus einer Dauerausstellung und verschiedenen wechselnden Ausstellungen und Vorträgen. Ein umfangreiches Bildungsangebot dient der Sensibilisierung und Aufarbeitung der NS-Vergangenheit nicht nur des Obersalzberges: Die Dokumentation beschränkt sich nicht auf das Ortsgeschehen, sondern weitet den Blick auf die zentralen Erscheinungen der NS-Diktatur. Im Radioreise-Podcast führt Nadine Tauchner Etappe für Etappe durch diese Ausstellung.
Die Ausstellung zeigt den National-Sozialismus am Beispiel der Berchtesgadener Alpen. So wurden zum Beispiel die Alpenvereine immer stärker von den Nazis übernommen. Man sieht Bilder von ausländischen Staatsoberhäuptern, die in den ersten Jahren des Hitler-Regimes noch auf den Obersalzberg kamen.
Von Berchtesgaden aus machen wir uns nun auf den Weg nach Berlin und widmen uns einer neuen Epoche in der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Freiherr Gordon von Godin, Direktor des DDR-Museums, begrüßt uns direkt am Spreeufer, vis a vis des Berliner Doms, ein paar Schritte vom ehemaligen Palast der Republik entfernt, am Fuß des einstigen Palast-Hotels.
Mauer und Stacheldraht schirmten die DDR vom Westen ab, im Inneren wachte die Staatssicherheit. Wie aber sah das Alltagsleben im Osten Deutschlands aus? Das genau zeigt das DDR-Museum am Berliner Spree-Ufer im Bezirk Mitte. In thematischen Blöcken wie Bildung, Arbeit, Urlaub, Einkaufen, Sport, Wirtschaft, Umwelt und auch Stasi kann sich der Besucher durch die 40 Jahre Staatsgeschichte schlängeln.
Natürlich spielt der kleine Stinker eine große Rolle. Jeder kann sich hier selbst an der Zündung versuchen.
Zahlreiche interaktive Installationen laden zum Mitmachen ein. Wir sprechen mit Freiherr Gordon von Godin zum Beispiel über die gleichgeschaltete Printpresse der DDR anhand Original-Ausgaben von Zeitungen aus den Bezirken des Landes.
Das Sammeln und Bewahren von DDR-Kulturgut gehört zu den Kernaufgaben des Museums.
Der Bestand ist inzwischen auf mehr als 360.000 unterschiedliche Objekte angewachsen, jeden Tag werden es mehr.
Das Museum beginnt zeitlich gesehen am 8. Mai 1945, als Nazi-Deutschland in Berlin-Karlshorst die Kapitulationsurkunde unterschrieb.
Weiter zeigt es die Gründungsphase der DDR und stellt das Land in der geografischen und politischen Aufteilung vor.
In dem lebendigen Radioreise-Rundgang entdecken wir unsere untergangene Heimat wieder neu, erinnern uns an Dinge, die fast aus dem Gedächtnis geraten sind.
Gordon Freiherr von Godin wurde 1970 in Ostberlin geboren und absolvierte eine Ausbildung zum Bautischler. Als die Mauer fiel, war er beim Grundwehrdienst der NVA in der Nähe von Neubrandenburg stationiert.
Den dramatischen Wendeherbst mit zum Beispiel dem Besuch des sowjetischen Staats- und Parteichefs Michael Gorbatschow und sein Treffen mit Erich Honecker erlebte Gordon nur aus der Ferne.
Das Zimmer eines DDR-Kombinatsdirektors ist ein weiteres Highlight des Museums. Wer den Hörer abnimmt, fühlt sich in die damalige Zeit versetzt, als "von oben" die Direktive kam.
Großen Raum gibt das DDR-Museum dem Überwachungsstaat. Ein wenig Gänsehaut kommt sicher auf, wenn man nacherlebt, wie die Stasi ihre Finger bis ins Private hatte.
So arbeitete die Firma "Horch und Guck" im Verborgenen.
Und so ließ sich die DDR-Staats- und Parteiführung am 1. Mai und am 7. Oktober stets bejubeln.
Im Rundgang durch das Museum verlassen wir die parteipolitische Bühne und kommen ins Private, in die Alltagskultur der DDR.
Wir widmen uns zunächst der Kindheit im ersten Arbeiter- und Bauernstaat auf deutschem Boden.
Wir erinnern an die DDR-Kindergärten und die Wagen, an denen die Erzieher die Kinder bei Ausflügen zum Beispiel in den Zoo zogen. Originaldokumente zeigen einen typischen Tagesablauf im Kindergarten.
Mit eingespielten Original-Tönen widmen wir uns auch der Musikszene in der DDR.
Dass Angela Merkel bei ihrem Zapfenstreich im Januar 2022 dieses Lied als eines von drei Musikstücken aussuchte, ist sicher kein Zufall gewesen, meint Gordon im Radioreise-Gespräch.
Ein weiterer Bereich widmet sich der Sportnation DDR.
In einem Spind kann man die Kombinierer Ski und die ultrakurzen Turnhosen als Beispiel betrachten und anfassen.
Der Fahrstuhl bringt uns in eine Plattenbau-Wohnung. Wir betreten ein typisches DDR-Wohnzimmer.
Der Besucher kann hier wahlweise, wie einst die DDR-Bürger, Ost- und West-TV schauen.
Alexander Tauscher dreht die Zeit gedanklich zurück und sucht auf dem Kassettenrekorder seine einstigen Lieblingsprogramme rias 1 und rias 2.
Diesen "Giftschrank" mit Hochprozentigem gab es in fast jedem DDR-Wohnzimmer.
Und so sah eine typische Küche in den späteren Jahren im real existierenden Sozialismus aus.
Seit dem 3. Oktober 1990 ist die DDR Geschichte. Doch ihre Geschichte ist längst nicht auserzählt.
Das Museum wächst stetig und bietet Ossis und Wessis immer neue Gelegenheiten zur Erinnerung oder zum Kennenlernen.
Insofern ist ein Besuch immer eine Bereicherung, mitunter auch mit vielen Emotionen verbunden.
Direkt am DDR-Museum, in der Berlin-Mitte, verlängern wir gerne den Urlaub. Eine komplette Radioreise widmet sich diesem Stadtbezirk.https://www.radioreise.de/2025/03/berlin-mitte-vom-fernsehturm-uber-den.html
In der Sendung Ost-West-Berlin geht es um das einst geteilte Berlin.
https://www.radioreise.de/2024/11/ost-west-berlin-spannende-geschichten.html
Unsere Mauerreise folgt der einstigen Trennlinie.
https://www.radioreise.de/2019/11/berlin-entlang-der-einstigen-mauer-in-spree-athen.html
In unseren „Berliner Geschichten“ erzählt ein Fluchthelfer von seiner Arbeit.
https://www.radioreise.de/2024/11/berliner-geschichten-von-kreuzberg-uber.html
Die Sendung "Alt Berlin" beleuchtet die Entwicklung der Stadt rund 1900.
https://www.radioreise.de/2018/05/berlin-eine-zeitreise-ins-alte-spree.html
In der Sendung Babylon Berlin widmen wir uns der Kulturszene in den 1920iger Jahren.
https://www.radioreise.de/2021/06/babylon-berlin-eine-zeitreise-in-die-goldenen-zwanziger-an-der-spree.html
Mit dem Schalleck DJ Stefan Wuthe beleuchten wir in dieser Sendung die Goldenen Zwanziger.
https://www.radioreise.de/2022/04/spree-elbe-die-goldenen-zwanziger-in-berlin-und-sachsen.html
Unter dem Motto "Berlin Tasting" Wir haben Spree-Athen auch kulinarisch entdeckt unter dem Motto erlin Tasting“
https://www.radioreise.de/2022/10/berlin-tasting-kulinarischer-citytrip.html
In der Radioreise „Grünes Berlin“ stellen wir unbekannte Orte vor.
https://www.radioreise.de/2021/10/gruenes-berlin-erstaunliche-entdeckungen-in-der-deutschen-hauptstadt.html
Vom Alexanderplatz in Berlin startet eine Tour nach Potsdam.
https://www.radioreise.de/2022/07/berlin-potsdam-eine-zeitreise-aus-der-bundes-und-landeshauptstadt.html
Und vom Prenzlauer Berg geht es in einer anderen Radioreise nach Amsterdam.
Eine andere Radioreise widmet sich dem Bauhaus in Berlin und eine weitere Sendung geht von Berlin aus auf die Reise nach Amsterdam.
https://www.radioreise.de/2018/05/berlin-amsterdam-secret-places.html
Auf ein Wiedersehen in Berchtesgaden und Berlin!