MOSKAUER ANSICHTEN - BEGEGNUNGEN IN DER RUSSISCHEN HAUPTSTADT ZUM JAHRESWECHSEL 2023 / 2024




In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit ins größte Land dieser Erde und spiegelt Moskauer Ansichten wider. Nach den Moskauer Notizen zum Jahreswechsel 2022-2023 können Sie sich nun ein Jahr später auf neue Gespräche in der größten Stadt Europas freuen. Die Sendung entstand natürlich im Schatten des Krieges in der Ukraine und bietet verschiedensten Perspektiven. Zunächst begleiten wir die parteilose Abgeordnete der Moskauer Duma Natalia Metlina an einem Tag in ihrem Wahlkreis. Ihr Terminkalender ist von der Lokalpolitik bestimmt. Doch wenn es darum geht, Familien der an der Front eingesetzten Männer zu besuchen, kommen wir natürlich auch in Berührung mit der so genannten militärischen Spezialoperation. Später treffen wir Andrey, der für die Regierung der Russischen Föderation neue Absatzmärkte in den ehemaligen Sowjetrepubliken und anderen Ländern der Welt sucht. Denn die Wirtschaftsbeziehungen, die er mit Unternehmen in Großbritannien aufbaute, liegen zumindest vorerst auf Eis. Valera Golovchenko, der ebenfalls parteilos im Moskauer Stadtparlament sitzt, erzählt uns von gesellschaftlichen Projekten der Millionenmetropole. Die aus der Ukraine stammende Sängerin Alina Iwach, die wir im Moskauer Musik-Club „Chagall“ treffen, erklärt uns, wie einfach Brücken zwischen Russland und der Ukraine gebaut werden könnten. Vitali erzählt uns von seinem Bruder, der in Kiew lebt. Die regelmäßige Bombardierung der Stadt trifft den in Russland lebenden Mann so sehr, dass er deutliche Worte findet, die uns selbst überrascht haben. Schließlich treffen wir noch zwei EU-Bürger in Moskau. Hans aus Berlin denkt sogar darüber nach, in Moskau zu leben. Bruno Mager aus Zams in Tirol ist es daran gelegen, den Alltag der Menschen in Russland besser zu verstehen und gegenseitiges Verständnis zu schaffen. Er versucht, Vorurteile abzubauen „im Westen“ von seinen Erlebnissen zu berichten. Das will auch die Radioreise: Wir geben Gespräche wieder, ohne sie ständig zu bewerten. Wir belehren keine Moskauer und lassen uns auch nicht von ihnen belehren. Wir wünschen einfach gute Unterhaltung mit dieser Sendung über Moskauer Ansichten!


Moskau, die größte Stadt Europas im größten Land dieser Erde. Diese Begriffe lösen bei vielen sicher ganz unterschiedliche Gedanken und Gefühle aus. Denn Moskau ist Machtzentrum eines Landes, dass sich im Krieg gegen die Ukraine befindet, einen Krieg gegen die Ukraine führt, je nach Sichtweise. Wir in den westlichen Ländenr kennen unsere Sichtweise auf diesen Konflikt, auf diesen schrecklichen Krieg. Doch es lohnt, auch die andere Sichtweise zu sehen. Dazu hat Alexander Tauscher in Moskau Stimmen und Stimmungen aufgefangen und versucht, ein paar Moskauer Ansichten zu transportieren, ohne diese ständig bewerten zu müssen. 

Es sind Einblicke in das Moskauer Stadtleben, die in diesen Zeiten nur wenige so bekommen. In den ersten Etappe der Sendung begleiten wir die parteilose Moskauer Stadtrats-Abgeordnete Natalia Metlina. Sie vertritt einen bevölkerungsreichen Stadtteil im Südwesten der Millionenmetropole. Während der längeren Autofahrt in ihren Wahlkreis sprechen wir mit ihr über die politische Lage in  Russland und die militärische Entwicklung des Konflikts. Denn die Abgeordneten-Tätigkeit führt sie nur ehrenamtlich aus. Im Hauptberuf ist die Journalistin und moderiert Montag bis Donnerstag eine in Russland sehr angesehene politische Talksendung namens "Между тем".

In dieser Sendung bespricht Natalia Metlina sehr oft, wie sich außenpolitischen Entwicklungen auf den Fortgang der so genannten militärischen Spezialoperation auswirken. Ihr finaler Gast im Jahr 2023 war denn auch die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa.


Wir begleiten Natalia Metlina in der Radioreise, als sie 29.12.2023 einige ihrer wichtigen Partner im Wahlkreis traditionell vor Silvester besucht. Dazu zählt zum Beispiel ein Altersheim, das als eines der besten in Russland gilt.


In ihrem kurzen Grußwort erinnerte Natalia Metlina an die Worte des Schriftstellers Nikolajewitsch Tolstoi, der einmal sagte, dass man in Russland lange leben sollte. Sie freue sich, dass allein in Moskau mehr als 500.000 Menschen die Altersgrenze von 80 Jahren überschritten hätten.


Die Stadtratsabgeordnete gratulierte einigen Bewohnern des Heimes persönlich.


Ein launiger Moderator führte an diesem Tag durch die vorgezogene Jahresendfeier.


Väterchen Frost und Schneeflöckchens machten nicht nur die Älteren glücklich...



Beim gemeinsamen Mittagessen erzählt Heimleiter Andrey Metzler, dass Rentner ab einem gewissen Lebensalter kostenfrei in diesem Heim wohnen.


Die Kriegsfront zur Ukraine liegt weniger als 1.000 Kilometer von Moskau entfernt. Doch in der russischen Hauptstadt selbst ist rein äußerlich kaum etwas zu spüren, auch nach zwei Jahren Krieg.
Die Auslagen der Geschäfte sind prallgefüllt. Was uns auffiel, sind die vielen westlichen Marken, die nach wie vor zu kaufen sind. Auch darüber sprachen wir mit der parteilosen Abgeordneten der Moskauer Duma, Natalia Metlina.


In diesem Moskauer Gourmet-Tempel namens "Depot" herrschte und herrscht volles Treiben. Wir haben diesen Ort schon vor einem Jahr besucht und sehen keine Veränderung: Zwar sind die Preise gesalzen, aber viele Moskauer können oder wollen sich das offenbar leisten.


Kamen die Austern früher aus Frankreich, so stammen sie inzwischen aus der eigenen Zucht von der russischen Pazifikküste.


Weine  aus aller Welt, es mangel hier an nichts.


Beim Thema Obst und Gemüse herrscht in Zeiten strenger Sanktionen gegen Russland ohnehin kein Mangel, denn viele Lebensmittel stammen aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion.


Alles Käse? Nein, auch den machen die Russen inzwischen immer besser selbst. Noch ist die Qualität eines Schweizer Käses sicher nicht erreicht, aber man arbeitet daran.


Über Export- und Importmärkte sprechen wir im Radioreise-Gespräch mit Andrey. Er arbeitet seit mehr als zehn Jahren im Wirtschaftsressort der Regierung der Russsischen Föderation.


Andrey erzählt im Radioreise-Interview über seine Zeit in London, als er den Handel mit Großbritannien und Irland ankurbelte. Jetzt baut er die Wirtschaftsbeziehungen zu den ehemaligen Sowjet-Republiken in Mittelasien auf und darüber hinaus zu einigen anderen Ländern, die aus unserer Sicht auf der „Achse des Bösen“ liegen.


Der Außenhandels-Experte spricht über scheinbar geschlossen Märkte, die dennoch viel durchlässiger sind, als man sich das im Westen wünscht. Andrey spricht über Russland, dass sich zunehmend nach Osten dreht und uns im Westen damit auch langfristig den Rücken kehrt.


Wie auch immer man die Politik des Kreml bewertet – eines ist in Moskau unbestreitbar: ein unheimlicher Bau-Boom. Infrastrukturprojekte werden in Rekord-Tempo umgesetzt: neue Stadtautobahnen, neue Bahnlinien, neue Einskaufstempel. Bürgermeister Sergej Sobjanin ließ allein in zehn Jahren seiner Amtszeit mehr neue Metro-Stationen bauen als in den gesamten sieben Jahrzehnten davor entstanden. Die Moskauer Metro fährt inzwischen bis über die Stadtgrenzen. Und an der Festbeleuchtung spart man ohnehin nicht.


Es gibt bereits einen, naja fast schon bitterbösen Scherz in Russland, dass nämlich die israelische Armee bei der Eroberung von Tunneln der Hamas im Gaza-Streifen bereits auf Tunnelbauer aus Moskau stieß. Über die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt und über soziale Projekte wie Sportangebote für Moskauer sprach ich mit Valera Golovchenko. Er leitet den Wirtschaftsausschuss in der Moskauer Duma und ist wie Natalia Metrlina parteiloser Abgeordnerter des Stadtparlaments. 


In der nächsten Radioreise-Etappe besuchen wir den Moskauer Shagall-Club. Es ist ein Treffpunkt vor allem für die jüdische Kulturszene der Hauptstadt. Die Formation „Klezmasters“ rund um Michael Altschjüller gibt hier regelmäßig Konzertabende.


Im Radioreise-Podcast spricht die Sängerin Alina Idach über die Wurzeln dieser Lieder in den ehemaligen Sowjetrepubliken. Letztlich kommen wir im Interview auch auf das Zusammenleben von Russen und Ukrainern zu sprechen.


Im Musik-Club kamen wir zufällig auch mit Vitali ins Gespräch. Zunächst wunderten wir uns, warum er mit uns auf Englisch und nicht in seiner Heimatsprache Russisch sprechen wollte. Doch nicht nur von der Wahl der Sprache, sondern auch später von der deutlichen Wahl der Worte waren wir überrascht.


Seit frühester Kindheit besucht Alexander Tauscher regelmäßig seine verbliebene Verwandtschaft in Moskau. Von Jahr zu Jahr lernt er neue Menschen in Moskau kennen. Daraus entstanden bereits tiefe Freundschaften nach Russland. Diesmal traf er zufällig zwei Menschen aus Deutschland und Österreich. Ausführlich kommt in der Radioreise der aus Zams in Tirol stammende Bruno Mager zu Wort.


Bruno bereist öfter Russland und die anderen Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Dies tur er nicht nur, um sein Russisch zu verbessern. Es geht ihm um den Perspektiv-Wechsel und damit das Verstehen der jeweils anderen Position - politisch wie gesellschaftlich. Seine Eindrücke über das heutige Russland hören Sie in unserem Podcast.


Bruno Mager beobachtet beispielsweise den politischen Diskurs in den Talkshows des russischen Fernsehens. Seine Eindrücke und seine Sicht auf diesen leider bisher nicht enden wollenden Krieg hören Sie in der Radioreise.


Die vielen persönlichen Momente und Erlebnisse dieser Reise nach Moskau finden im Podcast natürlich keinen Platz. Mit ein paar Bild-Impressionen möchten wir Sie an der russischen Gastfreundschaft teilhaben lassen.




Auch der Silvesterabend mit dem mitternächtlichen Besuch der russischen Sauna bleibt unvergessen.


Und natürlich haben wir auch den russischen Weihnachtsbaum geschmückt.


Unseren lieben Freund Oleg Jegorow, der einst unter Michael Gorbatschow die Wiedervereinigung Deutschlands begleitete, halten wir hoffentlich das nächste Mal wieder das Mikrofon unter die Nase.


Gerne können Sie die Moskauer Ansichten des Jahreswechsels 2023-2024 mit den Moskauer Notizen zur Jahreswende 2022-2023 abgleichen.

https://www.radioreise.de/2023/01/moskauer-notizen-persoenliche-begegnungen-zur-jahreswende-2022-2023.html


Aus einer fast schon anderen Welt empfehlen wir unsere weiteren Radioreisen aus Moskau:

https://www.radioreise.de/2019/10/moskauer-szene-vips-aus-politik-und-show.html

https://www.radioreise.de/2021/05/moscow-nightlife-das-wilde-moskauer-nachtleben.html

https://www.radioreise.de/2020/05/moscow-highlights-das-sollte-man-in-moskau-gesehen-haben.html


https://www.radioreise.de/2019/08/moskowiter-spannende-menschen-in-der-russischen-hauptstadt.html


https://www.radioreise.de/2018/12/moskau-eine-zeitreise.html

https://www.radioreise.de/2018/12/nostalgiereise-moskau.html

https://www.radioreise.de/2016/11/inside-moscow.html


Auf ein Wiedersehen in hoffentlich wieder friedlicheren Zeiten in Moskau!


Die Radioreise stellt ferne und nahe Ziele vor. Sie bringt Geschichten von und über Menschen, sie dringt in fremde Kulturen und geheimnisvolle Welten ein. Sie ist auf der Suche nach besonderen Erlebnissen. Wir sind rund um den Globus unterwegs mit Mikrofon und offenem Ohr.

Radioreise lebt von den Aufnahmen vor Ort. Nahezu alle O-Töne werden im jeweiligen Land aufgezeichnet. Die Themenpalette reicht von Vancouver bis Moskau, von Mauritius bis zum Nordkap und von Teneriffa bis nach Australien. Radioreise stellt einzigartige Städte, unvergleichliche Hotels, besondere Events und unvergessliche Menschen der Reise vor.

Jede Sendung ist ein Highlight. Folgen Sie uns zum Beispiel auf eine kulinarische Reise nach Mauritius. Entdecken Sie mit uns Rodrigues, die unbekannte Insel im Indischen Ozean! Begleiten Sie uns durch das heilige Land, durch Israel oder steigen Sie mit in den Zug durch die Rocky Mountains! Alle bisherigen Folgen der Radioreise gibt es hier zum Nachhören.

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