WINTERDORF SCHMILKA - EINE NATUR- UND KULTURIDYLLE IN DER SÄCHSISCHEN SCHWEIZ
Bild: Bio und Nationalpark Refugium Schmilka / Marko Döhring |
In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit in das Winterdorf Schmilka. Freuen Sie sich auf Urlaub in der Sächsischen Schweiz, direkt an der Grenze zu Tschechien. Wir sind zu Gast in einem kleinen Ortsteil von Bad Schandau, in dem rein äußerlich die Welt noch in Ordnung ist. Ein idyllisches Dorf zwischen Elbe und Mühlberg mit allem, was man braucht Mühle, Bäcker, Brauer, Gasthaus. Aber eben noch mehr. Denn hier übergießt Bademeister René Weber seine Gäste im Badezuber gerne mal mit einer Bierdusche. Und der angehende Hotelfachmann Linus Lantsch sorgt für gute Stimmung zwischen Theke und Tisch. Die Fähre kommt in Schmilka, wie gerufen, erklärt uns Christin Glaser
vom Winterdorf. Bäcker-Gesellin Jana Schmidt zeigt uns, wie sie die
legendäre sächsische Eiersche im Holzofen backt. Ortsführerin Andrea
Bigge erklärt, warum die Häuser in Schmilka keine Nummern, sondern Namen
tragen. Küchenchef Matti Kühnrich macht uns den Mund auf sächsische
Spezialitäten wässrig und erklärt, wie er die Bio-Philosophie umsetzt.
Fehlt noch ein kühles Bier, serviert von Peter und Hanna aus Böhmen.
Schließlich erzählt uns Sven-Erik Hitzer, wie er auf die Idee kam ein
Winterdorf zu gründen und warum der Winter in Schmilka auch ohne Schnee
wunderbar ist. Denn das funktioniert im Bio- und Nationalpark Refugium Schmilka. Viel Spaß im schönsten Dorf Sachsens, im
Elbsandsteingebirge!
Schmilka ist nicht nur bekannt nicht nur für den Grenzübergang von Sachsen nach Böhmen, sondern als Urlauberdorf. Wir erleben es in der kalten Jahreszeit als Winterdorf Schmilka.
Schon die Anreise ist ein Erlebnis. Von Dresden fährt man in der S-Bahn parallel zur Elbe nach Südosten und erreicht als vorletzten Haltepunkt den Bahnhof Schmilka-Hirschmühle. Hier kommt die Fähre wie gerufen. Wann immer jemand aus dem Zug aussteigt oder zum Zug muss, ist das kleine Schiff gleich da und setzt über ins Winterdorf oder zurück zum Bahn-Haltepunkt. Im Radioreise-Podcast holt uns Christin Glaser vom Winterdorf gedanklich ab.
Im Winter kann die Sächsische Schweiz ein Traum in Eis und Schnee sein. Aber auch ohne das schöne Weiß legt sich eine gewisse Stille über Wald und Felsen. Mitunter treiben Nebelschwaden über dem Elbtal. Egal wie das Wetter ist: In der kalten Jahreszeit verwandelt sich das Gebiet um die Schmilk’sche Mühle in ein Winterdorf. Laternen und Kaminfeuer sorgen für eine stimmungsvolle Atmosphäre.
Bild: Bio- und Nationalpark Refugium Schmilka / Marko Döring |
Dass aus Schmilka nun so ein Winterdorf wurde, ist dem umtriebigen Sven-Erik Hitzer zu verdanken.
Der im Bundesland Brandenburg geborene Unternehmer hatte die Idee für dieses Tourismusprojekt und führt das Winterdorf heute mit seinem Sohn. Im Radioreise-Interview erklärt er uns, wie ein Winterdorf auch ohne Schnee seine besondere Stimmung entfalten kann und dass man generell zum Winterurlaub nicht unbedingt Schnee braucht.
Während sich am Ufer der Elbe kleine Hotels und Pensionen reihen, drängen sich kleine Fachwerkhäuser den Mühlberg hinauf. Hausnummern sucht man hier vergeblich, die Häuser tragen Namen wie „Helvetia“ oder „Haus Hohlfeld“.
Schmilka ist ein Kleinod zwischen Dorfkultur und Natur, ein Winterdorf, das direkt am Malerweg liegt und idealer Ausgangspunkt zum Wandern und Klettern ist. Auf dem kleinen Dorfplatz geht es besonders heiß zu. Hier befindet sich eine kleine urige Sauna, zu deren Füssen neben Getränke-Ständen mehrere große Fässer zum Baden stehen.
Bild: Bio- und Nationalpark Refugium Schmilka / Marko Döring |
Das Baden in den dampfenden Holzbottichen ist schon im Mittelalter ein großer Spaß gewesen. Diese Atmosphäre wird im Herzen des Winterdorfes Schmilka nachempfunden. René Weber als Bademeister übergießt die Gäste einmal pro Woche auch mit Bier, wie er im Radioreise-Gespräch heiter erzählt.
Außerdem serviert René seinen Badegästen gerne auch einen Drink von der Theke. " Ein kleiner Glühwein – und dann ist das Lachen perfekt", sagt René.
Bild: Bio- und Nationalpark Refugium Schmilka / Isabel Doil |
Im Winterdorf sorgt neben dem beheizten Badezuber auch die Panorama-Saune für wohltuende Wärme.
Bild: Bio und Nationalpark Refugium Schmilka / Marco Dörin |
Bereits am Morgen zieht es Gäste des Dorfes wie auch Einheimische in die Bio-Bäckerei, wo es nach frischem Mühlenbrot duftet.
Die junger Bäcker-Gesellin Jana Schmidt hatte auch an diesem Vormittag, als wir sie besuchten, alle Hände voll zu tun. Nicht nur, dass sie den Teig knetet und den Backhofen bestückt. Sie schleppte auch noch eine schwere Tüte Mehl aus der Mühle, die aus dem 17. Jahrhundert stammt und sich noch immer dreht.
Jana macht das überhaupt nichts. Man könnte sagen, sie steht ihren Mann in einem Gewerk, dass doch vornehmlich männergeprägt ist. Die junge Gesellin ist Lebensmittel-Handwerkerin aus Leidenschaft, wie sie uns im Radioreise-Gespräch erzählt.
Bild: Bio- und Nationalpark Refugium Schmilka |
Sie hat ihren unverwechselbaren Reiz – die Sächsische Schweiz. Die Bastei lassen wir in dieser Sendung links liegen, denn es gibt auch die Kleine Bastei, bei Schmilka. Dabei ist Weitsicht auf die Felsen des Elbsandsteingebirges genauso beeindruckend. Von Schmilka aus können Wanderer den 275 Meter hohen Aussichtspunkt gut erreichen. Gerade im Winter ist die Luft oft klarer und bietet eben noch eine weitere Sicht als im Sommer.
Bild: Bild: Bio- und Nationalpark Refugium Schmilka |
Weitere Ausflugstipps für Wanderer gibt der Chef des Bio- und Nationalpark Refugiums, Sven-Erik Hitzer, im Radioreise-Interview. In dem Gespräch wird klar, dass Schmilka einst als „Schönstes Dorf Sachsens“ ausgezeichnet wurde. Schmilka erhielt dieses Prädikat als "Leuchtturm der Tourismuswirtschaft".
Zwischen Elbe und Elbsandsteingebirge verlaufen Wanderwege auf mehr als 1.200 Kilometern. Der Königsweg dieser Region ist der mehrfach ausgezeichnete so genannte Malerweg auf 115 Kilometern. Die Geschichte dieses Weges begann Mitte des 18. Jahrhunderts mit Johann Alexander Thiele. Er war der erste bedeutenden Landschaftsmaler, der sich der Felsenwelt widmete. Später folgten viele weitere Maler diesem Weg durch die Sächsische Schweiz. Der Malerweg ist in insgesamt acht Etappen unterteilt - die fünfte Etappe führt direkt durch das kleine Dorf Schmilka. Andrea Bigge führt Gäste auf historischen Wegen durch die kleine enge Gasse am Mühlberg. Mehrfach am Tag bietet sie für die Urlauber kostenfreie Führungen oder Vorträge über kulinarische Besonderheiten dieses Dorfes an.
Das ganze Dorf ist übrigens bio, vom Ökostrom über die Baumaterialien bis zur Küche. Das Bio-Restaurant "StrandGut“ direkt an der Elbe ist das einzige Bio-Restaurant rund um Bad Schandau. Küchenchef Matti Kühnrich legt besonderen Wert auf die Auswahl der Zutaten, die aus zertifiziert biologischem und bevorzugt regionalem Anbau stammen. Immer wieder bietet er seinen Gästen sächsische Klassiker, wie die Quarkkeulchen.
Matti ist ein aus dem Bundesland Brandenburg stammender Wahl-Sachse, der nach den üblichen Koch-Wanderjahren zurück nach Mitteldeutschland kam. Inzwischen arbeitet er seit mehr als zwei Jahrzehnten in Sachsen.
In der Mühlenstube gibt es für Wanderer oder Klette deftige Speisen zur Stärkung. Linsensuppe oder Gulasch-Suppe sahen wir beim Besuch in Schmilka. Dazu wird gerne ein dunkles Bio-Bier aus der Braumanufaktur Schmilka serviert. Über seine Leidenschaft für die Gastronomie sprachen wir mit dem sehr engagierten Hotelfachmann-Auszubildenden Linus Lantsch.
Zum Zeitpunkt unseres Interviews stand der in Nossen geborene junge Mann kurz vor den Abschlussprüfungen und hatte bereits große Pläne für die berufliche Zukunft. Linus kündigte im Radioreise-Gespräch eine Weltreise an, um neue Erfahrungen zu sammeln. Anschließend wolle er den Betriebswirt ablegen und irgendwann ein eigenes Hotel oder Restaurant eröffnet. Solche Menschen braucht das Land!
Schmilka ist zwar kein Handwerker-Dorf. Aber drei Lebensmittelgewerke haben hier ihren Platz. Denn neben der Bäckerei arbeitet die Mühle und ein paar Meter weiter ist der Braumeister zu Gange. Die Brauerei ist die erste Bio-Braumanufaktur der Sächsischen Schweiz.
Bild: Bio- und Nationalpark Refugium Schmilka. |
Ungefiltert und unpasteurisiert kommen das Helle, das Bernstein und das Dunkle aus dem Zapfahn. Braumeister Ulf Klimmer führt Gäste ab und zu auch durch die Manufaktur. Und Peter und Hanna aus Tschechien servieren den Gästen diesen frischen Gerstensaft.
Auf das Bier aus Schmilka schwört Werner Ruf aus Hessen. Seit mehr als zwei Jahrzehnten verbringt er seinen Urlaub in diesem Dorf.
An dieser Stelle endet leider unser Kurzurlaub im Winterdorf Schmilka. Gerne verlängern wir aber Ihren Urlaub in der Sächsischen Schweiz. Zwei weitere Radioreisen sind im winterlichen Elbsandsteingebirge unterwegs.
https://www.radioreise.de/2021/01/elbsandsteingebirge-das-naturjuwel.html
https://www.radioreise.de/2020/01/sachsische-schweiz-ein-marchen-aus-stein.html
Eine weitere Sendung stellt die Canaletto-Stadt Pirna als Tor zur Sächsischen Schweiz vor.
https://www.radioreise.de/2021/04/pirna-die-canaletto-stadt-am-tor-zur-saechsischen-schweiz.html
Flussabwärts bieten wir schöne Stationen an der Elbe, so zum Beispiel drei Radioreisen aus Dresden.
https://www.radioreise.de/2023/11/weihnachtliches-dresden-adventliche.html
https://www.radioreise.de/2017/10/stadtereise-nach-dresden.html
https://www.radioreise.de/2021/04/dresdner-barockviertel-der-geheimtipp-im-weltbekannten-elbflorenz.html
Nördlich von Dresden schließen sich unsere beiden Expedititionen aus dem Sächsischen Elbsand an.
https://www.radioreise.de/2021/05/sachsischer-weinwanderweg-zwischen-radebeul-und-meissen.html
https://www.radioreise.de/2017/11/sachsisches-elbland.html
Auf ein Wiedersehen im Winterdorf Schmilka!