In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit auf die
Rigi, die Königin der Berge. Freuen Sie sich auf die
erste Bergbahn Europas, die im Jahr 2021 ihr 150-jähriges Jubiläum feierte. Unsere Reise beginnt auf dem
Vierwaldstättersee an Bord eines Salonschiffes auf dem Weg von
Luzern nach
Vitznau. Hier beginnt eine Zeitreise im historischen
Panoramawagen mit dem Begründer der Rigi. Unterwegs halten wir im
Kräuterhotel und auf einer
Käsealpe. Das
Basiscamp ist das legendäre Rigi-Kulm Hotel. Nikolaus Riggenbach, der Gründer
Rigi-Bahn, heute
Viznau-Rigi-Bahn, steigt für die Radioreise extra aus seiner Gruft und dreht die Zeitmaschine an.
Im Jahr 1871 dampfte die erste Bergbahn Europas von Vitznau nach Rigi Staffelhöhe. Seitdem ist dieser Berg ein Sehnsuchtsort vieler Menschen. Unsere Reise beginnt am Fuss der Rigi, in der Stadt, die die Rigi gerne neben dem Pilatus als Hausberg sieht: Luzern.
Hier starten die Schiffe über den Vierwaldstättersee, die auch in Vitznau vor Anker gehen, dem Talbahnhof der Rigi-Bahn. Auf dem Sonnendeck des Schiffes blickt Nathalie Aschwanden von Luzern-Tourismus auf ihre Stadt.
Natalie spricht im Radioreise-Interview über den hohen Freizeitwert der Stadt Luzern. Das Lido-Strandbad mit seinen Bauten an der geschwungenen
Uferlinie gilt als eines der schönsten Seebäder der Schweiz.
Die Uferpromenade von Luzern lässt sich mit dem Wort schön überhaupt nicht zutreffend beschreiben...
Nur wenige große Städte laden im Stadtinneren so entspannt zum Baden ein wie Luzern am Vierwaldstättersee.
Die bekanntesten Quais von Luzern sind der Schweizerhofquai und der Nationalquai.
Zwischen diesen Quais liegt der Kurplatz mit dem Musik-Pavillon. Vor dem
Pavillon wird im Sommer oft Boccia gespielt oder Musik gehört. Der Spaziergang vom Bahnhof Luzern dem See entlang bis zum
Hotel Seeburg kann in etwa einer Stunde absolviert werden.
In der Radioreise sprechen wir auch über das Hotel Schweizerhof, dass zu den wenigen in der Schweiz zählt, die ein "Kulturgut von nationaler Bedeutung" sind. Die ursprüngliche, heute denkmalgeschützte Architektur ist bis heute grösstenteils bewahrt geblieben.
Der Vierwaldstättersee ist umgeben von sehr bekannten Ausflugsbergen. Er erinnert an eine Fjord-Landschaft, ist aber von einem milden Seeklima geprägt. Die Schifffahrt mit den historischen Schaufelraddampfern und Salon-Motorschiffen gehört zu den Highlights der Region.
Noch bevor die ersten Eisenbahnen durch die Schweiz fuhren, waren die Seen und schiffbaren Flüsse des Landes wichtige Verkehrswege. Der Vierwaldstättersee mit seiner zentralen Lage mitten im Durchgangsverkehr von Nord nach Süd war ein wichtiges Gewässer für den Warentransport. Rund 70 Jahre vor dem Start der Rigi-Bergbahn wurde hier auf dem See eine Dampfschiffgesellschaft gegründet. Mit den Schiffen erreicht man viele der wichtigsten Ausflugsziele und Bergbahnen der Region wie Rigi, Pilatus, Bürgenstock oder Klewenalp. Man kann diese Schifffahrt mit einer Wanderung verbinden, zum Beispiel auf dem "Weg der Schweiz". Das ist ein Themenweg zur Geschichte des Landes. Darüber sprachen wir mit dem Zweiten Kapitän an Bord, Alexander Odermatt.
Im Jahr 1871 weihte der Erfinder der Zahnradbahnen, Nikolaus Riggenbach, die erste Bergbahn Europas ein – auf der Strecke von Vitznau auf die Rigi. Das war für die Entwicklung des Tourismus in der zentralen Schweiz eine fast schon Revolution. Denn bis dahin war das Reisen keine Freizeitbeschäftigung für die breite Masse. Nur ein paar wenige Bildungsbürger reisten zu historischen Orten nach Italien. Und in der Schweiz war es die Region zwischen Genf und Lausanne, die Reisende anzog. Dieser Nikolaus, der die Rigi zum Reise-Erlebnis für fast jedermann machte, steigt für die Radioreise aus der Gruft.
Ein ähnliches Zahnradbahnsystem benutzte die kurz vor der Rigibahn errichtete Bergbahn auf den Mount Washington. Doch die habe nie funktioniert, betont Riggenbach vor dem Radioreise-Mikrofon.
Nikolaus Rigenbach hatte die Zahnradbahn natürlich nicht ohne einen guten Finanzier stemmen können: Casimir Friedrich Knörr, ein Banker und Händler aus Luzern. Knörr hatte auch die erste Dampf-Schifffahrtsgesellschaft auf dem Vierwaldstättersee gegründet.
Während historische Dampfer auf dem See schippern, fährt zu bestimmten Anlässen auch die original-Dampflock hoch auf die Rigi. In der Radioreise hören Sie dazu ein Gespräch mit Martin Horath, der als
Mechaniker in der Werkstatt der Rigi-Bahnen arbeitet. Er ist zugleich
Dampflockführer auf der historischen Lok 7, der ältesten vorhandenen
Lokomotive der Rigibahn.
Aber auch die Fahrt in den regulären Wagen der Bahn ist stets ein Erlebnis.
Im Jahr 1871 schnaufte die erste Bahn mit schwerem Atem auf diesen
Berg. Sie hat die Kraft der drei Herzen – denn noch heute fährt die Lok 7
diese Strecke. Wie bei alten Leuten üblich: Mitunter muss sie zwischendurch kurz halten und Kraft sammeln – aber dann geht’s weiter. Lorenz Degen – ist begeisterter Schaffner auf dem Dampfzug der Lok 7.
Die Bauern vor rund 150 Jahren hatten geschimpft, dass mit der Rigi ihre Existenz gefährdet sei, weil die Dampflock die Acker vergiften würde. Dies hat sich jedoch als unbegründetes Vorurteil herausgestellt. Denn der Kräutergarten im Kräuterhotel Edelweiss direkt an der Bahnstation Rigi-Staffelhöhe wächst prächtig. Hotelier Gregor Vörös führt uns durch sein Hobbyreich.
Neben bekannten Kräutern züchtet Gregor auch Kräuter, die nach Austern schmecken. Außerdem ist er stolz auf seine eigene Cola ohne Farbstoffe und auf Tonic aus Kräutern.
Amerika hat die Indianer, die Schweiz hat die Rigianer. Der Rigianer trägt keinen Federschmuck, aber lebt wie der Indianer im Rhtytmus der Natur. Ein paar Rigianer treffen wir in der Radioreise: Anneliese Elmiger Küttel blickt mit zurück auf die Ursprünge des Tourismus auf der Rigi, die noch viel weiter zurückreichen als die Rigi-Bahn. Denn schon im 16. Jahrhundert gab es "Wellness-Touristen" auf der Rigi, die zur Heilquelle an der Wallfahrts-Kapelle „Maria zum Schnee“ pilgerten. Damals ging es noch zu Fuß oder auf dem Rücken der Pferde hinauf. Die Adeligen wurden in Sänften auf den Gipfel getragen.
Auch Renate Käpperli ist eine Rigianerin. Sie führt heute das fast schon legendäre Rigi Kulm-Hotel. Das rund 200jährige Berghotel thront auf der Königin der Berge und bietet die grandiose 360 Grad Weitsicht.
In unserer Sendung blickt sie zurück auf die Historie des Berges. Sie erinnert anhand eines historischen Gästebuches an die vielen Künstler, die früher auf diesen Berg pilgerten.
Als die erste Bergbahn den Gipfel hinauf-schnaufte, reichte es noch nicht bis zur Spitze der Rigi-Kulm. Weitere Bahn-Pioniere auf der Schwyzer Seite des Bergs bauten die Strecke von Staffelhöhe bis zur Kulm.
Gäste des Rigi Kulm-Hotels haben es einfach: Sie können den legendären Sonnenaufgang fast schon im Pyjama erleben. Denn es sind nur fünf Gehminuten bis zur Spitze des Gipfels. Viele Naturliebhaber starten bereits in der Nacht mit dem Rad vom Tal auf den Berg oder zelten am Gipfel, um dieses Lichtschauspiel zu erleben.
Wir haben den Wecker pünktlich gestellt an diesem Morgen. Daher die etwas müden Augen...
Zwar haben die Wolken die rote Murmel die meiste Zeit verdeckt, doch für ein paar Sekunden legte die Sonne ihre Scheu ab...
Renate Käpperli hatte im Radioreise-Interview auch heftige Berggewitter als Erlebnis angekündigt. Davon konnten wir uns - in abgeschwächter Form - überzeugen.
Es war aber beeindruckend zu beobachten, wie innerhalb von wenigen Minuten das sonnige Bergplateau in dunklen Wolken liegt und es dann heftig regnet und hagelt.
Als sich die erste Gewitterzelle verzog, begann der Nebel aus dem Tal aufzusteigen.
Der Regenbogen über dem Gipfel-Bahnhof war sicher der krönende Abschluss dieser Wetterfront.
Am nächsten Morgen bot sich dieser Blick übers Nebelmeer...
Rund 20 Minuten auf dem Spazierweg bergab von Rigi Kulm befindet sich die Alp Chäserenholz. Die Kühe entlang des Weges deuten unmissverständlich auf das hin, worum es sich hier hauptsächlich dreht...
Bei der Käseherstellung legen wir selbst Hand an...
Der Älpler Franz-Toni Kennel produziert pro Sommer in seiner Käserei bis
zu 12.000 Kilogramm Alpkäse. Die Milch, die für die
Produktion von Käse, Butter und Joghurt benötigt wird, liefern die 33
Kühe im Stall nebenan, sowie 17 Kühe in einem Pachtbetrieb und weitere
Milchlieferanten am Berg.
Bis zu 15
verschiedene Käsesorten werden pro Jahr in der Alp Chäserenholz
hergestellt.
Die Sennerin Karin Kenner spricht im Radioreise-Interview über das Molkebad im Holzbottich und die Alpensauna.
Der Weg zur Sennerin ist nicht zu verfehlen...
Der Erfinder der Rigi-Bahnen Nikolaus Rigenbach, gespielt vom Schauspieler Thomy Widmer, kommt am Ende unserer Radioreise ins Philosophieren. Mit ihm stimmt der Gästechor im Restaurant Lok 7 das Lied der Lieder an: Von Luzern au Weggis zua. Lassen Sie sich das bitte nicht im Podcast entgehen!