Wallis - Von Zermatt nach Crans Montana
In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit auf eine Tour ins Wallis, nach Zermatt und Crans Montana.
Mich treibt die Sehnsucht nach einem Berg, den ich auf Bildern hunderte Mal gesehen habe, den ich einmal mit eigenen Augen bewundern wollte - das Matterhorn!
Die Bahn bringt mich über Zürich nach Visp. Dort steige ich eine Art Panoramazug ein: Wagen mit mit großen Glasfenstern. Damit habe ich das große Tal vor mir.
In Zermatt begrüßt mich Dominik Mauderli vom Tourismusbüro. Ich steige am Bahnhof aus. Es warten lauter kleine Elektro-Taxis auf die Gäste.
Auch ich werde so ganz ökologisch zum Hotel gebracht. Zermatt ist autofrei, erklärt mir Dominik. Was das für Touristen heißt, erfahren Sie bei uns in der Sendung.
Rund um Zermatt befinden sich gleich ein paar Dutzend Viertausender! Das sind zum Beispiel der Monte Rosa, die Dufoursitze oder die Zummstein-Spitze. Und es ist natürlich der Berg, der das Symbol von Zermatt ist, das Matterhorn, 4.478 Meter hoch. Ich bin stolz, diesen Berg sogar vom Balkon meines Hotelzimmers zu sehen.
Das Matterhorn ist eine der meistfotografierten Orte in Schweiz. Und selbst wer mit Bergen nicht viel am Hut hat, kennt diesen Gipfel, vielleicht ja auch aus der Schokoladenindustrie.
Dieser Ort in dem kleinen Holzdorf ist eines der Postkarten-Motive auf das Matterhorn. Als ich da war, da ha sich die Spitze des Berges in eine Wolke gehüllt.
Mitten in diesen kleinen Bergdörfern laden urige Hütten und sogar Sternerestaurants zur Rast ein.
Widmen wir uns den Geheimnissen des Matterhorns. Noch heute erklettern Alpinisten das Matterhorn fasziniert auf den Spuren des Erstbesteigers Edward Whymper, der es im Jahr 1865 geschafft hat.
Wir drehen die Uhren um fast 200 Jahre zurück und stellen uns ein kleines Bergdorf namens Zermatt vor, noch ohne Eisenbahn, Elektroautos und Berglifte oder GPS und Ähnliches. Alles geht nur zu Fuss, der Weg auf die Berge, der Weg durch die Täler.
Der Begriff ist vielleicht abgedroschen, wir tauchen ab. Aber in dem Fall stimmt es, wir tauchen ab nach Zermat-Lantis ins Matterhorn-Museum. Unter einem Glasdach neben der Dorfkirche eröffnet sich eine versunkene Welt, eine Zeitreise in das damals arme Bauerndorf. Edy Schmidt, der Museumsleiter, erzählt mir, wie hier früher am Dorfplatz die Wanderführer gebucht wurden, um die Menschen über die Berge zu bringen.
Und Edy erzählt spannend von den dramatischen Szenen an diesem so mystischen Berg. Den schon die Erstbesteigung endete für einen Teil der Gruppe tödlich.
Zum Abschied in Zermatt lädt uns Alain Kuster kurz in seine Küche ein: "Kitchen Around Zermatt" heißt ein Angebot für Gäste der Region. Sie besuchen vier Küchen von Hotels und bekommen in jeder Küche einen Gang serviert.
Während es dampft und brutzelt, schauen Sie dem Chefkoch über die Schulter und plaudern oft auch ganz privat über die Dinge, die Sie schon immer mal über den Alltag in der Küche wissen wollten. Den ersten Gang servierte uns der Chefkoch vom Hotel Mirabeau in Zermatt. Er kocht schon seit Jahrzehnten in dieser Küche, ganz untypisch für einen Chefkoch, der ja sonst immer wechselt. Alain Kuster ist der, wie er sagt, dienstälteste Küchen-Chef in Zermatt.
Wir reisen weiter durch das Wallis nach Crans Montana. Die Region erstreckt sich von der Rhone-Ebene auf etwa 500 Meter bis zum Plaine-Morte-Gletscher auf
3.000 Meter. Hier wird also im Tal Wein angebaut und auf den Gipfeln Ski gefahren.
Wir beginnen deshalb im Tal bei einem Winzer, bei Ismael Bonvin von der „Cave Le Tambourin“.
Ismael Bonvin trinkt gern Wein. Das sieht man dem Mitte 30-ig jährigen Mann gar nicht an. Er ist sehr sportlich, gut gebaut, das kommt nicht vom Wein. Denn Ismael joggt in den Bergen und nicht nur ganz leicht. Er macht extreme Bergläufe und joggt zum Beispiel einfach mal früh so vom Weinhang im Tal hoch bis an den Gletscher. Unterwegs trifft er vielleicht den lustigen Käser, den wir in unserer Sendung auch besucht haben.
Viele Walliser Küchen sind mit bis zu 19 Gault Millau-Punkten dekoriert. Dahinter stehen Namen wie Didier de Courten in Sierre und Markus Neff in Saas-Fee oder auch Frank Reynaud aus der Hostellerie du Pas delÓurs in Crans Montana. Diesen Michaelin-Koch hat die Liebe ins Wallis verschlagen. Nun hängt sein Herz an der Region. In unserer Sendung spricht er sehr ausführlich über seinen Werdegang, über seine Philosophie, über regionale Produkte und die hohen Ansprüche an einen Sternekoch und sein Team.
Mehr als 90 Restaurants stehen allein in Crans Montana offen, mit Spezialitäten aus Japan, Thailand, aus dem Libanon, aus China, aber auch Argentinien, Frankreich und Italien. Auf die Walliser Küche müssen Sie nicht verzichten, erst Recht nicht auf den Hütten. Tiffany Beck vom Tourismusbüro in Crans Montana gibt uns kulinarische Tipps für die Region Crans Montana.
Ich empfehle unsere spezielle Sendung über Crans Montana mit spannenden Geschichten und lustigen Typen dieser Region.
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In dieser Sendung sprechen wir zum Beispiel mit einem ehemaligen Nationalratsabgeordneten und jetzt leidenschatlichen Tänzer über Brauchtum im Wallis.
Außerdem sprechen wir über Aktivurlaub in Crans Montana.
Dominik Mauderli vom Tourismus in Zermatt erzählt in unser Wallis-Reise, dass auch auf den Hütten der Region kulinarische Sterne auf die Besucher warten.
Ich verlasse die schönen Berge im Wallis. Vielleicht lächelt mir das nächste Mal das Matterhorn ja in voller Pracht zu?
Auf ein Wiedersehen in der Schweiz!