ÖSTERREICH-UNGARN - EINE ZEITREISE DURCH DAS BURGENLAND ZWISCHEN EISENSTADT UND DEM NEUSIEDLERSEE






In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit ins Burgenland. Freuen Sie sich auf eine Zeitreise, die eng mit der Geschichte von Österreich-Ungarn verbunden ist. K&K spielt eine zentrale Rolle bei unserem Rundgang durch Eisenstadt, wenn wir beispielsweise das prächtige Schloss Esterházy besuchen. Tina Lackner begleitet uns durch die Fußgängerzone der burgenländischen Landeshauptstadt und spricht auch über das Wirken des Komponisten Joseph Haydn an diesem Ort. Unterwegs erfahren wir auch mehr über die Geschichte und das heutige Leben der Burgenlandkroaten in der Region. Wein und Kulinarik begleiten unsere Reise. Konrad Robitza erklärt uns sein Konzept der pannonischen Küche in seiner neuen Bar "Das Robitza" in Eisenstadt. Später führt uns Gerald Szivacz durch die Freistadt Rust am Neusiedlersee. Dort sind wir am Neusiedlersee und erfahren Interessantes über den Weg der Störche aus Zentralafrika bis nach Rust und zurück. Sie fliegen seit Jahrtausenden grenzenlos durch die Welt. Für DDR-Bürger dagegen öffnete sich nah am See der Stacheldraht. An das legendäre Paneuropäische Picknick nahe Sopron erinnert sich in einem ausführlichen Interview der damalige Polizei-Kommissar des zuständigen österreichischen Bezirks, Stefan Birics. Er ist zugleich einer der Burgenlandkroaten und erzählt über deren Geschichte ebenso wie Konrad Robitza, den wir ja bei einem guten Glas Wein trafen. Apropos Wein: Im Buschenschank Peter Schandel, eigentlich ein Heurigenlokal, erklärt uns Barbara Schandl das Konzept dieser gemütlichen Wirtschaften, die es rund um den See gibt. Viel Spaß auf dieser Reise in die an den Rand der Pannonischen Tiefebene im Herzen Europas!

Wir reisen heute in eine Region, die mit 300 Sonnentagen im Jahr wirbt, die aber auch Regen verträgt, wie wir vor Ort erfahren konnten. Hier liegen das UNESCO-Welterbe Neusiedler See und viele Burgen und Schlösser. Einst verlief durch diese Region der eiserne Vorhang und ganz früher war dieses Land  Teil eines mächtigen Kaiserreiches. Es geht in das Burgenland, das östlichste Bundesland Österreichs, dass an Ungarn grenzt. Manche sagten uns, das Burgenland sei der westliche Teil Ungarns. 


Eine gute Autostunden von Wien entfernt erreichen wir die Mole West, den wohl schönsten Panorma-Blick auf den Neusiedlersee. Entspannte Stimmung und ein Hauch von Süden bietet diese Location bei gutem Wetter.


Und damit willkommen an einem der wenigen Steppenseen Europas. Es ist der größte ohne natürlichen Abfluss. Der Neusiedlersee liegt flächenmäßig überwiegend auf österreichischen Seite, ein kleiner Teil gehört Ungarn.


Der See zeichnet sich durch seinen Schilfgürtel, seine geringe Tiefe und sein mildes, aber windiges Klima aus.


Seine einzigartige Fauna und Flora ist dank der beiden Nationalparks Neusiedlersee-Seewinkel und  Fertő-Hanság sowie durch die Ernennung zum  UNESCO-Welterbe geschützt.


Der Schilfgürtel bildet den Lebensraum der einzigartigen Tierwelt und ist nach dem Donaudelte das größte zusammenhängende Schilfgebiet in Europa.


Durch die vorherrschende nordwestliche Luftströmung wächst am Ostufer deutlich weniger Schilf als am Westufer.


Daher ist am Westufer mehr Wassersport möglich.


Unsere Geschichten in der Radioreise "Österreich-Ungarn" drehen sich um die K&K-Zeit sowie die Zeit, als beide Staaten wieder näher aneinanderrückten.Wir starten in Eisenstadt mit unserem Guide Tina Lackner vor dem prächtigsten Ensemble der Landeshauptstadt.

Im Radioreise-Podcast erzählt Tina über das authentische Ambiente und die hervorragenden Akustik des Haydnsaals im Schloss Esterházy, in dem bisheute besondere Konzerte gegeben werden.


Sie spricht über Feste und glanzvolle Ausstellungen gezeigt. Außerdem beleutechtet sie die gegenüberliegenden ehemaligen Stallungen, die heute eine besondere Vinothek beherbergen.


Der Name Esterházy ist in Österreich ein Begriff in mehrerlei Hinsicht. Als Creme-Torte wurde sie Anfang des 20. Jahrhunderts, also noch zu K&K-Zeiten von ungarischen Konditoren entwickelt. Man bekommt sie noch heute in gepflegten Kaffee-Häusern in ganz Österreich, vor allem natürlich in Wien. Der Name aber ist keine Erfindung der Konditoren, sondern geht zurück auf eine damals einflussreiche ungarische Adelsfamilie. Ihr herrschaftlicher Sitz in Eisenstadt war der Ausgangspunkt für einen kleinen Bummel mit Tina Lackner.


Unser Stadtrundgang widmet sich zum Beispiel dem hübschen Schlossgarten.


Wir bewundern die Dom- und Stadtpfarre zum Heiligen Marti und die Spitalskirche mit der Haydnorgel.




Joseph Haydn spielt in der Geschichte der Esterházy-Dynastie und damit auch der Stadt eine wichtige Rolle.


Daher endet unser Rundgang endet im kleinen Gartenhinterhof des Haydn-Hauses. Man kann sich hier auf die Bank setzen und hört leise im Hintergrund die Musik des großen Meisters.


Dass die Geschichte des Burgenlandes mit Ungarn verknüpft ist, das lässt sich denken. Dass hier auch Burgenlandkroaten leben, mag überraschen. Diese kroatische Minderheit läuft sich auf ein paar  Zehntausend. Die Burgenlandkroaten kamen während der Türkenkriege aus Kroatien und siedelten sich im Westen des damaligen Königreichs Ungarn an. Stefan Biricis und Konrad Robitza sind zwei dieser Landsmänner, die wir später noch in anderem Zusammenhang hören werden. Stefan erzählt uns, dass die Burgenlandkroaten sogar hohe Posten im Bundesland übernommen hatten. 


Einige Tausend burgenländische Kroaten leben in Wien oder im westlichen Ungarn sowie in der Slowakei direkt an der Grenze zu Österreich. Diese kamen 1921 nicht mit dem neu entstandenen Burgenland zu Österreich. Übrigens gelten die Mährischen Kroaten in Tschechien als nördlichster Zweig der Volksgruppe.


Mitten in der Ferienregion Neusiedlersee liegt die so genannte Freistadt Rust.


Hier verbindet sich die historische Baukunst mit dem ländlichen Leben.


Direkt am Ufer des Sees gelegten säumen kleine Barock- oder Renaissance-Fassaden die Straßen und Gehwege.


Die gesamte Altstadt mit ihren Bürgerhäusern aus dem 16. bis 19. Jahrhundert ist denkmalgeschützt.


Rust war auch Motor dafür, dass die Region Fertö-Neusiedlersee zum zum UNESCO Welterbe erklärt wurde.


Was der Begriff Freistadt bedeutet und warum Rust eben Rust heißt, erklärt uns Stadtführer Gerald Szivacz.


Gerald spricht im Radioreise-Rundgang auch über die Störche in Rust. Schließlich ist der Storch der  Wappenvogel der Stadt. Viele überwintern in Zentralafrika, einige sind auch als "Vollpension" über den Winter in ihren Nestern geblieben. Auf der Internetseite der Stadt können Besucher aktuelle Infos zur Zahl der anwesenden Störche erhalten.


Jahrzehntelang verlief ein schrecklicher, hässlicher, teils auch tödlicher eiserner Vorhang von Nord nach Süd durch Europa. In der Nähe des Neusiedlersees, an der Grenze von Österreich zu Ungarn, bekam er im Sommer 1989 seinen ersten Riss.  Der Riss wurde später immer größer und brachte schließlich die Mauer zum Fallen. Mit ihr fiel die DDR und anschließend auch der politische Ostblock in sich zusammen. Daran erinnern wir in einem ausführlichen Interview mit Stefan Birics, der damals Polizei-Kommissar im zuständigen österreichischen Grenzbezirk war. 


Der Wind der Freiheit im Jahr 1989 breitete sich von Ungarn aus über die sozialistischen Länder aus, angefacht natürlich von den Reformen in der damaligen Sowjetunion unter Michael Gorbatschow.

Im Mai 1989 begann Ungarn leise damit, den Eisernen Vorhang abzubauen, sagt der ungarische Chemiker Laszlo Nagy. Er war einer der Organisatoren dieses Paneuropäischen Frühstücks. Die Grenzanlage sei den Ungarn schlicht zu teuer geworden. Man nutzte also die Chance, als der Ostblock begann, in sich zusammenzufallen. Ungarn wollte testen, wie weit es gehen kann, wie der sowjetische Staats- und Parteichef Michael Gorbatschow reagieren würde. So kam Nagy die Idee, eines Picknicks. Das sprach sich bei den Urlaubern aus der DDR in Ungarn schnell rum. Schon Tage zuvor belagerten sie Seen und Campingplätze rund um Sopron. Auf der Westseite der Grenze, in Österreich, war damals Stefan Birics als Polizei-Kommandant des Bezirks ein Augenzeuge. 


Eine kleine Landstraße führt heute über die Grenze von Ungarn nach Österreich.


Vor einem kleinen Häuschen steht ab und zu ein Beamter und macht Strichproben – die meisten Autos fahren einfach durch. Es können sich immer weniger daran erinnern, wie das einmal hier anders war.


Kaum ein Restaurant, kaum ein Hotel, dass heute am Neusiedlersee ohne Mitarbeiter aus Ungarn auskommt. Viele Ungarn leben bereits seit längerer Zeit hier im Burgenland, manche aus den grenznahen Orten in Ungarn pendeln täglich zur Arbeit. Viele Tagesgäste kommen nach Eisenstadt zum Shoppen, denn die Preise sind inzwischen in Ungarn teilweise höher als in Österreich. Zum Friseur oder zum Zahnarzt fahren manche aus dem Burgenland noch über die Grenze, weil es dort günstiger ist. Es hat sich seitdem viel verändert, normalisiert und es wird sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sicher fast alles angleichen. Daher ist es nur noch die Erinnerung, die Stefan Birics von diesem Sommer und dem spannenden Wendeherbst 1989 zwischen St. Margarethen und Sopron in sich trägt. An die Flucht in die Freiheit erinnert dieses Denkmal im Gedenkpark Panneuropäisches Picknick. Der  Park steht für ein grenzenloses und geeintes Europa nach 1989.


Unter dem Einfluss des kontinental-heißen pannonischen Klimas wachsen im östlichsten Bundesland Österreichs kräftige Weine. Innerhalb des Burgenlandes gibt es dabei eine breite Vielfalt. Im Süden am Eisenberg gibt es mit dem Blaufränkisch einen feinen mineralischen Rotwein. Am Ostabhang des Leitha-Gebirges mit seinen Kalk- und Schieferböden gedeihen Trauben, die komplexe Weißweine hervorbringen.
Am Neusiedler See wird der Ruster Ausbruch gekeltert, einer der berühmtesten Süßweine. Östlich des Neusiedler Sees dominiert der Blaue Zweigelt. Und im Südosten mit seinem speziellen Mikroklima reifen Trauben, die später zu Süßweinen verarbeitet werden.


Konrad Robitza ist in einem Weinbau-Betrieb aufgewachsen und hatte neun Jahre die erwähnte Selektion Vinothek Burgenland geleitet. Dann machte er sich selbständig mit der Pannonischen Weinbar & Greisslerei in Eisenstadt.


"Da Robitza" will den Geschmack und die Seele Pannoniens nach Eisenstadt bringen. Im Mittelpunkt stehen Weine aus naturnaher Bewirtschaftung.


Konrad will, er im Radioreise-Gespräch betont, die Region in jedem Glas und jedem Bissen erlebbar machen.


Die kleinen Happen, die man tagsüber probieren kann, stammen aus Pannonien, von Ungarn bis nach Serbien, von Slowenien bis nach Kroatien.


Panonien, so sagt Konrad, ist ein Ort, an dem Geschichte, Tradition und Kultur miteinander verschmelzen.


Ein gemütlicher Gastgarten mit großen, schattenspendenden Bäumen und großen Holztischen und dazu eine Jause vom Winzer – dafür stehen die Heurigen und Buschenschänken rund um den Neusiedlersee.



Hier trifft man sich entspannt, auch schon vor Sonnenuntergang.


Exemplarisch besuchen wir den Buschenschank Peter Schandl in Eisenstadt.


Eigentlich ist es eine Heurigenwirtschaft, betont Barbara Schandl im Radioreise-Interview.


Sie spricht über die traditionellen kalten und warmen Speisen, über lokale Schmankerl, die hier angeboten werden.


Das Burgenland hat noch viel mehr zu bieten, als wir in dieser Radioreise erlebt hatten. Besuchen Sie mit uns zum Beispiel Marina Ahlsen in der Festspielbühne in Mörbisch.

https://www.radioreise.de/2021/05/burgenland-auf-dem-iron-curtain-trail.html

Als Urlaubsverlängerung empfehlen wir auch eine Birdwatsching-Tour im Schilf am Neusiedlersee.

https://www.radioreise.de/2019/11/neusiedler-see-pannonischer-herbst.html


Nach Wien ist es nur ein Katzensprung – bei uns mit etlichen Radioreisen im Angebot.

https://www.radioreise.de/2021/05/wien-der-klassische-stadtrundgang.html


https://www.radioreise.de/2021/06/musikstadt-wien-sound-of-imperial-vienna.html


https://www.radioreise.de/2019/02/kaiserstadt-wien-zu-gast-bei-den-k-k.html


Gleiches gilt für unser Angebot an Budapest-Sendungen.

https://www.radioreise.de/2023/11/budapest-citylights-von-prachtigen.html


https://www.radioreise.de/2024/08/music-city-budapest-impressionen-und.html


https://www.radioreise.de/2023/04/ungarn-cross-over-von-donauschwaben-balaton-steppe-hortobagyi-budapest.html


Zum Thema Pannonien hätten wir einen Citytrip nach Belgrad.

https://www.radioreise.de/2017/03/belgrad-die-geheime-partymetropole.html


Auf ein Wiedersehen im Burgenland!




Die Radioreise stellt ferne und nahe Ziele vor. Sie bringt Geschichten von und über Menschen, sie dringt in fremde Kulturen und geheimnisvolle Welten ein. Sie ist auf der Suche nach besonderen Erlebnissen. Wir sind rund um den Globus unterwegs mit Mikrofon und offenem Ohr.

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Jede Sendung ist ein Highlight. Folgen Sie uns zum Beispiel auf eine kulinarische Reise nach Mauritius. Entdecken Sie mit uns Rodrigues, die unbekannte Insel im Indischen Ozean! Begleiten Sie uns durch das heilige Land, durch Israel oder steigen Sie mit in den Zug durch die Rocky Mountains! Alle bisherigen Folgen der Radioreise gibt es hier zum Nachhören.

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