UNGARN CROSS OVER - VON DONAUSCHWABEN ÜBER DEN BALATON UND DIE STEPPE HORTOBAGYI NACH BUDAPEST



In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit auf eine Tour unter dem Motto "Ungarn Cross Over". Freuen Sie sich auf eine Reise von Donauschwaben über den Balaton und die Steppe Hortobágyi bis nach Budapest. Wir laufen durch die Europäische Kulturhauptstadt Pécs mit dem in Mitteleuropa größten Bestand an antiken Gebäuden. An der Weinstraße zwischen Villány und Siklós besuchen wir namhafte Winzer.  In Südungarn besuchen wir das erste Öko-Biodorf des Landes, Gürüfü. Hinter den sieben Begen treffen wir Simone und Lamin Kaba, ein Liebespaar mit einer Lebensgeschichte rund um Ziegen. Am Balaton streifen wir das Thermalbad Hévíz und die bekannten Strandorte Siófok und Balatonfüred. Unser Ziel sind die Weinberge von Badacsony. Und am Kleinen Balalton erkunden wir das Naturschutzgebiet mit seiner breiten Vogelwelt. Im Hortobágyi-Nationalpark sind wir sofort in die süßen Wollschweine verliebt und lernen, wie man ungarischen Gulasch kocht. Und am Ende der Tour wartet die Donaumetropole Budapest. Von der Fischerbastei aus schauen wir auf die ungarische Hauptstadt und machen Lust auf mehr. Viel Spaß auf dieser Tour cross over Hungary!


Ungarn ist ein kleines Land, dass zwar kein Meer und kein Hochgebirge hat, aber doch einige Kontraste aufweist. Ungarn ist nicht für unendliche Sandstrände und lange Gletscher bekannt, dafür aber für guten Wein, der uns immer wieder begegnen wird. Es gibt in Ungarn grob gesagt drei Weinbau-Gebiete: die Weinberge nördlich von Budapest, die Region um den Balaton und der Süden Ungarns, wo unsere Reise beginnt. Wir folgen von Budapest aus der Donau in Richtung Süden und biegen später nach Südwesten ab.
Die Donau teilt das Land in das westliche Trans-Danubien und auf der östlichen Seite liegt die große ungarische Tief-Ebene. Unsere Reise beginnt im Südwesten Ungarns, nah an der kroatischen Grenze, auf den südlichsten Weinwegen des Landes. Unsere erste Station ist die Hügellandschaft rund um Szeksárd. Hier bauten schon die alten Römer ihren Wein an. Später im Mittelalter siedelten Weinbauern aus Süddeutschland hier an und bauten die Weine auf großen Flächen an. Und in der K und K-Zeit – also im Kaiserreich Ungarn-Österreich – machte sich der ungarische Wein weltweit einen guten Ruf -bis in die Königshäuser. Janos Habel und Norbert Polote begrüßen uns auf dem Weingut der Familie Bodri.


Zum deftigen ungarischen Essen passen die in Ungarn berühmten Szekszárder Rotweine mit einer typischen eleganten Säure. Neben dem leichteren, würzigen Kadarka kamen in den vergangenen Jahren schwere Blaufränkischer, Merlot und die Cabernet-Sorten hinzu. Die dicke Lössdecke der Szekszárder Hügel gibt den Geschmack an und das Klima verfeinert den Wein. Denn im Süden Ungarns herrschen vorwiegend milde Winter und sonnig heiße Sommer.


In dieser Radioreise erreichen wir Ungarns erstes Ökodorf mit dem so schönen ungarischen Namen „Gürüfü“ inmitten eines Hügellandes.


Es ist ohne Navigation sicher nicht ganz einfach zu finden, weil es auf nur auf verborgenen engen Straßen zu erreichen ist, wobei Straßen noch übertrieben ist. Eine Huckelpiste führt bergauf und bergab,  über Felder und durch kleine Wälder. Bei jedem Huckel sprang unser Auto auf, die Stoßdämpfer liefen zur Hochform auf. Und dann landet man in diesem einsamen kleinen Dorf Gürüfü, dass nur aus ein paar Häusern besteht, die zwischen Obstbäumen verteilt sind. Denn in den 1970-iger Jahren war dieses Dorf völlig entvölkert. Die meisten jungen Menschen verließen ihre Heimat, weil es für sie hier keine Perspektive mehr gab. In den 1990-igern wurde es nach ökologischen Prinzipien neu besiedelt. Ein paar Dutzend Familien leben inzwischen hier, wie die von Hegy Susar.


Wer auf Luxus steht, wird in diesem Dorf enttäuscht sein. Wer abends Halli Galli braucht, wird verzweifeln. Aber wer Natur pur mag, sei hier im Himmel, meinte Hegy. Ihren Fernseher habe sie längst entsorgt, sie habe nun drei Stunden mehr Zeit am Tag. Agnes Friedrich, eine glückliche Bäuerin in diesem Dorf Gürüfü servierte uns ein ungarisches Essen mit Kraut und Gulasch.


Nicht weit vom Dorf Gürüfü treffen wir ein ganz besonderes Paar, dass wir so schnell nicht vergessen werden. Das Paar lebt in einem ebenso abgeschiedenen Dorf, man könnte sagen: hinter den sieben Hügeln. Einsam sind die beiden aber nicht, denn um sie herum toben viele, viele Vierbeiner und die halten sie ziemlich auf Trab.


Es ist eine Radioreise-Auswanderer-Geschichte, deren Hauptrolle 65 Ziegen spielen – sowie ein Liebespaar aus der Schweiz und aus dem afrikanischen Guinea: Simone und Lamin Kaba erzählen in unserem Podcast ihre Lebensgeschichte.


In dieser Radioreise sind wir auf einer besonderen Sprachinsel im Süden Ungarns. Denn auch das kleine Ungarn ist ein Vielvölkerstaat. Die größte Volksgruppe sind die Ungarn selbst, die Magyaren. Die größte ethnische Minderheit sind die Roma. Und die größte deutsche Sprachinsel liegt in Transdanubien entlang der Donau, wovon auch der Begriff Donauschwaben stammt. Wobei Donauschwaben ein Übergriff für das Gebiet der Deutschen ist, sie sich im 17. Jahrhundert hier breitgemacht hatten. Nach dem Ende des K und K-Reichs wurden die Siedlungsbiet der Deutschen dreigeteilt: Ein Teil blieb bei Ungarn, ein Teil an Rumänien und der dritte an den neu gegründeten Staat Jugoslawien. Nach dem zweiten Weltkrieg flohen viele dieser so genannten Donauschwaben nach Deutschland oder Österreich. Die, die in Ungarn blieben, verloren viele Rechte. Heute leben in Ungarn noch etwa 100.000 so genannte Donauschwaben. Manche sprechen gut, man sprechen weniger gut Deutsch. Auf dieser Reise lernen wir einige dieser Donauschwaben kennen.


In der nächsten Etappe der Radioreise besuchen wir das mediterrane Pécs, welches sich inzwischen auch Kulturhauptstadt Europas nennen darf. Die Innenstadt verfügt im mitteleuropäischen Vergleich über den größten Bestand an Denkmälern aus der römischen Antike. Deshalb wurde Pécs auch in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO aufgenommen. Pécs ist eine der ältesten Städte Ungarns. Hier siedelten sich bereits Menschen an in einer Zeit, als an Christus gar nicht zu denken war. Pécs ist voller bunter Dachmuster. Das verdankt einer historischen Porzellan-Manufaktur Zsolnay. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Manufaktur ein Symbol der Stadt. Und seit der Europäischen Kulturhauptstadt 2010 gibt es um diese Porzellan-Manufaktur andere Manufakturen und es entwickelte sich ein eigenes Kultur-Viertel mit Geschäften und Galerien.


Später erreichen wir den größte Binnensee in Mitteleuropas mit einer Ufer-Länge von 187 Kilometern. Den Balaton kennen die meisten als Badesee in der Sommerzeit. Hier trafen sich zu Zeiten des eisernen Vorhangs Deutsche aus Ost und West. Nach der Wende wurde der Plattensee zu einer Region, an dem man günstig seinen Urlaub verbringen konnte. Westlich des Balaton liegt Hévíz mit dem größten Thermalsee der Welt. Tihany ist die einzige Halbinsel am Balaton. An ihrer östlichen Seite befindet sich der gleichnamige Ferienort. Von der Südspitze der Halbinsel verkehrt die Fähre zum Südufer des See.
Die Abtei von Tihany ist eine der größten Sehenswürdigkeiten am Balaton. Sehr beliebt ist auch der Badeort Balatonfüred mit seinen kohlensäurehaltigen Thermalquellen. Siófok ist bekannt für das lebhafte Nachtleben. Die Partys dauern im Sommer oft bis in den frühen Morgen, denn hier gibt es die größten Discotheken und Clubs am ganzen Balaton und viele Open-Air Events. 


Und unweit von Hévíz befindet sich der Nationalpark „Kleiner Balaton“ – ideal für Vogelbeobachter und einfach Naturfreunde. Der kleine Balaton war früher die größte südwestliche Bucht und mit seinem Sumpf ein natürlicher biologischer Filter des Balatons. Durch Ablagerungen des Zuflusses wurde der See getrennt – und so blieb der kleine Balaton als separater See. In dem moorigen Feuchtbiotop leben zahlreiche, auch streng geschützte Fisch-, Pflanzen-, Reptilien- und Vogelarten. Außerdem gibt es hier ein Büffel-Reservat.


Wer dem Trubel am Balaton entfliehen will und eines der schönsten Naturwunder Ungarns entdecken will, der sollte Hortobágy besuchen – die größte Steppe Mitteleuropas. Diese weite Grasheide im Osten Ungarns ist inzwischen als UNESCO Welterbe geschützt.


Am Ende der Ungarn-Tour bieten wir einen kurzen Abstecher in die Hauptstadt Budapest. Es ist wirklich nur eine oberfläche Betrachtung, fürs „Lust auf mehr“ bekommen.


Das ungarische Parlament und die St. Stephans Basilika, das Burgviertel und natürlich die Fischerbastei streifen wir auf dem Rundgang.


Die Margareteninsel und die weltberühmten Thermalbäder wie das Gellértbad und das Széchenyi Bad sind alles Orte, die man in Budapest besucht oder erlebt haben sollte.

Längst kein Geheimtipp mehr ist das Jüdische Viertel von Budapest.


Natürlich ist die Geschichte der Juden in europäischen Metropolen wie Budapest für deutschde Besucher bedrückend.


Ansich gibt es in Budpaest kein jüdisches Viertel mehr. Denn die Mehrheit der ungarischen Juden lebt zwar in Budapest, ist aber über die Stadt verteilt. Dennoch gilt vor allem der 7. Bezirk, der auch Elisabethstadt genannt wird, als jüdisches Viertel.


Untrennbar mit Budapest verbunden ist auch die Befreiung der Stadt vom Nazifaschismus durch sowjetische Truppen. 


Kein Budapest-Besuch - ohne die historischen Bäder. Budapest ist nicht nur das einzige Kurbad, das zugleich Hauptstadt ist, sondern auch die größte Kurstadt Europas. Aus über 120 heißen Quellen stehen täglich über 30.000 Kubikmeter mineralstoffreiches Wasser in 21 Bädern zur Verfügung, von denen 10 Heilbäder sind. Viele dieser Bäder sind zugleich Bauten von beträchtlichem historischen wie architektonischen Rang. 


Einer der begsten Orte für Sonnenaufgänge ist der Philosophengarten auf dem Gellértberg. Obwohl diese Gegend bei Besuchern sehr beliebt ist, ist der Garten selbst überraschend ruhig. Er dient auch regelmäßig als Startbereich für Wanderungen und Naturtrekkings. Eine kleine Herausforderung, die sich aber lohnt, ist die Fahrt zu einem der erhöhten Plätze Budapests, bevor die Sonne aufgeht. Der Burgpalast oder einer der zahlreichen Aussichtspunkte wird Ihnen zeigen, wie wunderbar die Stadt scheint, wenn die Sonnenstrahlen sie erreichen.


Genauso schön ist es, die Sonne untergehen zu sehen. Es gibt kaum eine bessere Gegend, um die Landschaft zu genießen als entlang der Donau.

Es gibt kaum einen besseren Ort, um die untergehende Sonne zu genießen, als einen der Treffpunkte am Ufer. In einer Bar am Fuße der Kettenbrücke zu sitzen und dabei einen Drink und etwas Hintergrundmusik zu genießen, wird sicher unvergesslich bleiben.


Die Radioreise findet immer wieder besondere Motive. Das ungarische Staatsfernsehen ist inhaltich sicher umstritten, aber das Funkhaus ein prunkvolles...


Dieser kurze Budapest-Besuch macht Lust auf mehr. Und wir hoffen auf ein Wiedersehen an der schönen blauen Donau!

Die Radioreise stellt ferne und nahe Ziele vor. Sie bringt Geschichten von und über Menschen, sie dringt in fremde Kulturen und geheimnisvolle Welten ein. Sie ist auf der Suche nach besonderen Erlebnissen. Wir sind rund um den Globus unterwegs mit Mikrofon und offenem Ohr.

Radioreise lebt von den Aufnahmen vor Ort. Nahezu alle O-Töne werden im jeweiligen Land aufgezeichnet. Die Themenpalette reicht von Vancouver bis Moskau, von Mauritius bis zum Nordkap und von Teneriffa bis nach Australien. Radioreise stellt einzigartige Städte, unvergleichliche Hotels, besondere Events und unvergessliche Menschen der Reise vor.

Jede Sendung ist ein Highlight. Folgen Sie uns zum Beispiel auf eine kulinarische Reise nach Mauritius. Entdecken Sie mit uns Rodrigues, die unbekannte Insel im Indischen Ozean! Begleiten Sie uns durch das heilige Land, durch Israel oder steigen Sie mit in den Zug durch die Rocky Mountains! Alle bisherigen Folgen der Radioreise gibt es hier zum Nachhören.

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Von Abu Dhabi bis Australien - von Irland bis Israel - von Mauritius bis Marokko - von Miami bis Moskau: Sei es das Spielerparadies Macao, die Wiege des Jazz New Orleans oder eine der europäischen Kulturhauptstädte, die Radioreise stellt diese Ziele vor. Wir gehen aktiv auf Reisen - mit dem Husky-Schlitten durch den finnischen Winter, auf Schiffsfahrt durch das alte Russland oder auf Wanderung über die norwegischen Gletscher. Wir tummeln uns im schrillen Las Vegas genauso wie auf einem Fischmarkt auf Rodrigues im Indischen Ozean. Wir reisen dorthin, wo Geschichte auf Schritt und Tritt spürbar ist und wo längst nicht alle Narben verheilt sind, im Nahen Osten. Kommen Sie mit durch das sagenhafte Jerusalem und folgen Sie uns durch das heilige Land. Und natürlich genießen wir den Urlaub in einzigartigen Hotels und in guten Restaurants, in Wellness-Oasen und an den schönsten Stränden dieser Welt. Und wir sind weiter unterwegs, denn es gibt noch mindestens Eintausend Orte auf dieser Welt zu entdecken...

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