SCHENNA GEHT´S KAUM - GENUSSVOLLE TOUREN AUF DEM BALKON VON MERAN
In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit nach Schenna in Südtirol. Freuen Sie sich auf einen Kurzurlaub über den Dächern der Kurstadt Meran in einer Kulturlandschaft, die den so oft strapazierten Begriff "malerisch" durchaus verdient hat. Äpfel- und Weinberge, durchsetzt mit tropischen Pflanzen, vor der Kulisse der teils schneebedecken Alpengipfel prägen das Bild dieser Destination im Norden von Italien. Mit dem Obstbauern Stefan Klotzner vom Lothof laufen wir entlang des noch recht jungen Wein- und Apfelweges. Unsere Tour beginnt am Schenna-Resort, unter dem die Holz- und Stahlfässer vom Weingut Pföstl lagern. Stefan Pföstl, gleichzeitig auch ehrenamtlich Präsident des Tourismusvereins Schenna, lobt neben Vernatsch und Lagrein auch den köstlichen Gewürztraminer aus Südtirol. Alexandra und Schwiegermutter Frida vom Lechnerhof erklären uns, wie die Südtiroler ihre Speck- oder Spinatknödel fertigen. Peter Pföstl, Gastgeber im Hotel Hilburger, spricht unter anderem über die Bedeutung der historischen Waalwege, die rund um Schenna verlaufen und den Bauern zur Bewässerung ihrer Äcker oder Planten dienen. Einer der Obstbauern ist Matthias Gögele vom Torgglerhof in Schenna. Er hat sich zwar nicht mehr dem in Südtirol traditionellen Törggelen verschrieben, sondern stellt in geringem Umfang verschiedene Obstbrände her. Außerdem trifft die Radioreise herrschaftliche Gäste. Franz Graf von Spiegelfeld, der im Auftrag seines Schwagers, Franz Graf von Meran, das Schloss Meran bewirtschaftet und pflegt, erzählt uns über das einstige Machtzentrum Tirols an diesem Ort. Er spricht über die Habsburger und über eine Nacht voller Spuk in diesem Anwesen. Hier im Burggrafenamt gibt etliche weitere bedeutende Residenzen, wie das Schloss Tirol. Viel Spaß in diesem Kurzurlaub in Italien!
Am Südhang oberhalb der Kurstadt Meran erstreckt sich diese Urlaubsregion von mediterranen 300 bis zu alpinen knapp 2.800 Höhenmetern.
Schenna ist bekannt für seine vielen Aktiv-Möglichkeiten, vor allem für das breite Gastgeber-Angebot vom Bauernhof bis zum Luxus-Hotel.
Die Küche und Gastronomie genießt einen guten Ruf und so manche Wanderwege erstrecken sich entlang der Obst- und Weinhänge.
Alpine Gipfel und Almen, Palmen und Zypressen, Weinberge und Apfelgärten – das ist die Kulisse unseres heutigen Radioreise-Urlaubs.
Bacchus, der Gott des Weines, und Pomona, die Göttin der Baumfrüchte, standen Pate für den Wein- und Apfelweg, der oberhalb von Meran verläuft und einen Blick auf die Kulturlandschaft der Region vermittelt.
Ob Herkunft oder Mythen, Bräuche oder Geschichte, Anbau, Schädlingsbekämpfung, Ernte, Glaube und Aberglaube: Alles Wissenswerte um den Apfel bietet der neue Rundweg. Auf diesem Pfad begleitet uns in den ersten beiden Etappen der Radioreise der Obstbauer Stefan Klotzner vom Lothof in Schenna.
Mit einer Länge von knapp vier Kilometern und einer für alpine Verhältnisse nur geringen Höhendifferenz von 180 Metern ist der Apfelweg leicht bezwingbar.
Der Weinweg knüpft an Schennas jahrhundertealte Tradition des Weinbaus an. Über 20 Stationen erzählen von der Arbeit im Weinberg, vermitteln Wissen, berichten über Geschichtliches und verraten Kurioses rund um den edlen Rebensaft. Auf einer Länge von gut fünf Kilometern führt der Weg etwas steiler auf dem Südplateau von Schenna. Er öffnet Ausblicke auf das Schloss Schenna und die Kurstadt Meran. Auf unsere Apfelwanderung stießen wir immer wieder auf subtropische und tropische Pflanzen.
Wenn der Winter in den Zentral-Alpen noch ein mehr oder weniger strenges Regime führt, können die Gäste in Schenna in aller Regel schon die Frühlings-Sonne spüren.
Auch manche Häuserfassade spiegelt die Mischung aus alpinen und mediterranen Pflanzen wieder.
.... wenn Palmen auf Hefeweizen treffen....
Am Wein- und Apfelweg sahen wir auch die kleine Obstplantage von Matthias Gögele vom Torgglerhof. Der Name stammt vom Torggl, was lateinisch das Wort für Weinpresse ist. In Südtirol ist das Törggelen das Herstellen des frischen Traubenmostes.
Auf vielen Bauernhöfen der Region wird das im Herbst mit gutem Essen zelebriert. Bei Mathias ist das nicht so: Er hat sich als Hofbrenner etabliert und daher trafen wir uns zunächst in seiner kleinen Brennerei.
Die alte Torggl am Hofeingang, die dicken Steinmauern, die knarzende Stiege hinauf zur „Eisernen Kammer“ macht diesen Hof so einmalig.
Die Geschichte des Torgglerhofes reicht bis ins 11. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1434 wurde er erstmals urkundlich erwähnt. Er ist eines der ältesten Anwesen der Umgebung.
Die alten Gemäuer werden, so Matthias, meist nur von der Familie genutzt. Sie können aber auch auch für bestimmte Anlässe gemietet werden.
Im Radioreise-Podcast zählt Matthias die Obstbrände auf, die er selbst in geringen Mengen herstellt.
Beim gemeinsamen Schnapserl plaudert Matthias über den Mehrgenerationen-Betrieb. Der Obstbrand sei dabei mehr oder weniger nur ein Hobby. In erster Linie lebt die Familie von der Vermietung von Urlaubsquartieren.
Matthias betont, dass in Schenna das Zusammenleben von Landwirtschaft und Tourismus sehr gut funktioniere. Beide Seiten bräuchten einander.
Die alpin-mediterrane Südtiroler Küche nimmt sich das Beste aus zwei Welten.
Neben italienischen Klassikern wie Pizza und Pasta werden Knödel und Kaiserschmarrn als Teil der alpine Küchentradition serviert.
Im Garten des Lechnerhofs am oberen Ortsrand von Schenna mit weitem Blick übers Tal zeigt Alexandra zu bestimmten Terminen den Urlaubern, wie man Südtiroler Knödel fertigt.
Die Gäste formen sie auch unter Anleitung von Schwiegermutter Frida...
....und genießen sie anschließend in gemütlicher Runde mit frischem Salat bei Most oder Wein.
Im Radioreise-Interview erinnert Alexandra an Zeiten, als ein falsch zubereiteter Knödel fast ein Scheidungsgrund war.
Südtirol hat sich innerhalb kurzer Zeit zur wichtigsten Weißwein-Region Italiens entwickelt. Das alpin-mediterrane Klima, die Qualität der Böden und die Lagen der Weinberge trugen zu diesem Erfolg bei.
Darüber spricht Stefan Pföstl im Radioreise-Interview. Er betreibt gemeinsam mit dem Winzer Georg Weger das Weingut Pföstl in Schenna. Der Weinkeller befindet sich unterhalb des Schenna-Resorts.
Seine Weine präsentiert Stefan unter anderem im Luminis Restaurant vom Schenna-Resort.
Der Name Luminis kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Licht“ - passend zum sonnig gelegenen Restaurant, auch wenn der Himmel mal weint...
Unsere Basis-Station ist das Hotel Hilburger in Schenna. Das Vier-Sterne-Haus am Sonnenplateau ist familiengeführt und bietet einen kleinen, feinen Spa-Bereich mit Pool.
Wo sonst der konservative Tiroler Baustil vorherrscht, setzt das Hotel Hilburger auf Design. Gastgeber Peter Pföstl setzt auf einen modernen Baustil, ohne Schnörkel und schwere Holzbalken. Trotz der modernen Bauweise ist die Atmosphäre im Innern gemütlich, stilvoll und wohnlich. Im Garten gedeihen auch subtropische Pflanzen.
Den Gästen bietet das Hilburger eine sehr gute Halbpension.
Im Radioreise-Gespräch erklärt Peter Pföstl auch die Geschichte, die Namensgebung und die heutige Bedeutung der Waalwege, die in diesem Teil von Südtirol häufig angelegt wurden.
Der Name „Waal“ stammt aus dem lateinischen „acquale“, was so viel wie „Wasser“ bedeutet.
Ab dem 13. Jahrhundert wurden diese Wege angelegt, um das Wasser aus den Bächen höher gelegener Täler abzuleiten.
Der „Waaler“ war wiederum der Wasserhüter, der diese Kanäle gewartet hatte. Er teilte den Bauern gewisse Stunden zu, in denen sie sich Wasser aus dem Kanal entnehmen durften.
Heute sind die Waalwege um Schenna äußerst beliebte Wanderwege. Man kann die historische Konstruktion des Wasserverlaufs sehr gut beobachten.
Von der Taser Talstation verläuft ein sehr beliebter Wanderweg auf der sonnigen Seite von Schenna nach St. Georgen.
Der Schenner Waalweg führt von der Masulschlucht oberhalb des Dorfes durch Fichtenwald und Apfelbäume bis ins Naiftal. Unterhalb von Schenna verläuft der Maiser Waalweg. Er lotst Wanderer parallel zum Fluss Passer entlang der Apfelwiesen bis ins Nachbardorf Saltaus.
Der Weg führt im Frühjahr vorbei an den blühenden Obstbäumen.
Der Schenner Waalweg gibt immer wieder den Blick auf den weiten Meraner Talkessel frei.
Der Schenner Waalweg schlängelt sich ohne nennenswerte Steigungen entlang des alten Wasserlaufs und bietet unterwegs auch Einkehrmöglichkeiten.
Die Waalwege in Schenna, sowie neun weitere Waalwege im Meraner Land, bilden zusammen die Meraner Waalrunde. Sie umrahmt auf 80 Kilometern das Meraner Becken.
Am Wegesrand trifft man als Urlauber immer wieder auf Symbole des fest verzwurzelten Glaubens.
Der Ferienort bei Meran steht nicht nur für Genuss, für Aktivurlaub, sondern auch für tiefe Tiroler Geschichte. Zwei herausragende kultureller Stätten Südtirols sind das Schloss Schenna und das Mausoleum. Im Schloss Schenna präsentieren sich Kunst und Kultur in unglaublicher Fülle.
Wir erleben das Schloss bei einer abendlichen Führung.
Das Schloss wurde Mitte des 14. Jahrhunderts im Auftrag von Margarethe "Maultasch" erbaut. Mit der weitgehend originalen Einrichtung und den vielfältigen Sammlungen Erzherzog Johanns, ist Schloss Schenna eines der wichtigsten und berühmtesten Schlösser Südtirols.
Warum Rittersäle wie diese ganz anders waren als in Legenden und Geschichten, erfahren Sie im Radioreise-Podcast. Denn uns führt Franz Graf von Spiegelfeld. Er ist der Schwager des Schlossherren, stammt ebenfalls wie der Besitzer aus der Steiermark. Mit seiner Frau führt Franz seit 1990 das Schloss, also den Besitz seines Schwagers.
Der Graf zeigt uns Dinge des alltäglichen Gebrauchs von anno dazumal, Waffen aus sechs Jahrhunderten, Gemälden berühmter Tiroler Künstler, Portraits von Habsburgern und der gräflichen Familie, der größten privaten Andreas-Hofer-Sammlung, prachtvollen Öfen und das elegante erzherzogliche Tafelservice mit kostbaren Gläsern.
Im Schloss Meran befindet sich der aus Marmor gefertigte Sarkophag von Erzherzog Johann und seiner Gattin Anna Gräfin Meran. Außerdem ruhen hier ihr gemeinsamer Sohn Franz Graf Meran und dessen Gemahlin Theresa Gräfin von Lamberg.
Warum manches Jagdinstrument einen martialischen Namen trug, erfahren Sie auch in unserer Sendung.
Das Schloss dokumentiert auch die Geschichte des Tiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer.
Wie man gewissermaßen als Schlossherr privat in diesen Gemäuern lebt, erzählt uns der Graf in der Radioreise.
Die Lage hoch über der alten Tiroler Residenzstadt Meran mit der Aussicht über das Burggrafenamt und auf die umliegende Bergwelt machen das Schloss zu einem Juwel.
In unserem Podcast erzählt der Franz Graf von Spiegelfeld auch von einer unheimlichen nächtlichen Begegnungen mit einem Schlossgeist...
Von Schenna aus verlängern wir gerne den Urlaub in Südtirol.
In Meran, keine zehn Autominuten entfernt, beginnt eine weitere genussvolle Radioreise, in der wir auch ein besonderes Schloss besuchen.
https://www.radioreise.de/2021/10/merano-herbst-in-sudtirol.html
Meran ist zudem eine große Etappe in der Dolomiten-Sendung, die von der Seiser Alm bis nach Bozen führt.
https://www.radioreise.de/2021/05/dolomiten-reise-von-der-seiser-alm-ueber-bozen-nach-meran.html
Für die Landeshauptstadt von Südtirol hätten wir die kulinarische Radioreise „Gusto di Bolzano“ im Angebot.
https://www.radioreise.de/2024/02/gusto-di-bolzano-kulinarischer-rundgang.html
Vor den Toren von Bozen endet unsere Sendung „Vino Viva Italia“ entlang der Südtiroler Weinstraße.
https://www.radioreise.de/2020/04/vino-viva-italia-weinreise-durch-das-piemont.html
Außerdem geht es mit uns auch ins Pustertal...
https://www.radioreise.de/2018/04/val-pusteria-geschichten-aus-dem.html
....und ins Hochpustertal.
https://www.radioreise.de/2024/04/italia-austria-vom-hochpustertal-in.html
Für das nächste Mal wünschten wir uns weniger Regenwolken und etwas mehr Sonne.
Auf ein Wiedersehen in Schenna!