VAL PUSTERIA - Geschichten aus dem Pustertal
In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit ins Val Pusteria. Freuen Sie sich auf Urlaub im Pustertal, in Südtirol - und damit auf Urlaub in Italien.
Das Wasser, dass hier die Berge herunterfließt, muss sich entscheiden, wohin es fließt. Denn in der Westhälfte fließt das Wasser über die Rienz und die Etsch weiter zur Adria. Im Osten fließt das Wasser über die Drau zur Donau und damit zum Schwarzen Meer. Wir lassen in dieser Sendung aber das Geografische weitgehend außen vor, wir stellen Ihnen Menschen mit ihren besonderen Geschichten vor. Mit der Historikerin Sigrid Whistaler starten wir in Bad Moos, in einem Seitental des Pustertals, dem Fischleintal, mit dem Pferdeschlitten zu einer Tour durch den weißen Winterwald.
Die Berge Südtirols strahlen eine idyllische Ruhe aus. Berge wirken ohnehin friedlich und befrieden uns, die wir oft aus einer hektischen Welt kommen. Kaum vorstellbar, dass hier im Pustertal in dieser idyllischen Landschaft einst die blutigen Frontlinien des Ersten Weltkrieges verliefen. Es war schon ein seltsames Gefühl, mit Sigried Whistaler bei der romantischen Pferdeschlittenfahrt über dieses Thema zu sprechen.
Die Rotwand ist untrennbar verbunden mit der Geschichte des Ersten Weltkrieges. Hier befanden sich Kriegslager, Stellungen und Schützengräben. Es ist die Geschichte von Soldaten, die der Höhe und damit der Kälte trotzen mussten. Es war ein Krieg auch im Kampf gegen Schneemengen, unter der Bedrohung von Lawinen, mit Hunger und auch Einsamkeit. Auch dies ist kaum vorstellbar, wenn man heute in diesen malerischen Bergen unterwegs ist.
Viele Relikte an der Rotwand sind im Laufe der Zeit durch Wind und Wetter zerstört worden. Aber einige erzählen noch heute von der Tapferkeit der Soldaten. Sie erzählen von ihrem Erfindungsreichtum und den technischen Lösungen, die sie in diesem besonderen Krieg entwickelt haben. Darüber spricht spricht die Historikerin Sigrid Whistaler vom Verein „Bellum Aquilarum ONLUS“ im Radioreise-Interview.
Auf den historischen Spuren kann man direkt vom Hotel Bad Moos aus geführte Wanderungen und Ausflüge unternehmen - zum Beispiel zum Freilichtmuseum des Vereins Bellum Aquilarum auf der Anderter Alpe, wo Stellungen aus dem Ersten Weltkrieg zu besichtigen.
Die Thermalbäder in Bad Moos ziehen seit mehr als 300 Jahren Besucher an. Der Badebetrieb ist seit 1765 nachgewiesen, um 1800 wurde ein Badehaus gebaut. Das Hotel Bad Moos ist eines von fünf Hotels mit Kurkonzession in Südtirol.
„Schmiere für die Gelenke“ das war es, was 1765 die ersten Badenden unterhalb der Rotwand fanden. Sie spürten sofort seine lindernde Wirkung, obwohl sie die Zusammensetzung des Wassers, das aus der Quelle strömte, nicht kannten. Daraufhin errichteten sie ein Badehaus. Aus dieser Zeit stammt auch die Legende, die man sich in Sexten einst erzählte: Einer alten Sage zufolge sollen sich bei Vollmond an der Schwefelwasserquelle in Bad Moos viele Jahre lang zwei Hirsche getroffen haben, die daraus tranken. Es waren immer die stärksten und größten der ganzen Umgebung. Diese Beobachtung machte das „Badl“ im ganzen Land bekannt. Die hölzerne Quellstube von einst gibt es heute noch: nur wenige Meter vom Hotel entfernt direkt neben der St. Valentins Kapelle. Heute weiß man, was die heilende Wirkung ausmacht. Das Wasser der Schwefelquelle von Bad Moos wird als sehr mineralreich, fluorid-, sulfat-, calcium- und magnesiumhaltig klassifiziert. Es ist leicht sulfidhaltig, enthält Spuren von Lithium und entspringt am Fuße der Rotwand mit einer Temperatur von 6,1°C.
Der Masseur Michele, ein Mann mit besonders sensiblen Händen, erzählt im Radioreise-Interview über die Quelle. Denn das Wasser daraus soll sogar fruchtbar machen...
Das Interview haben wir in dieser historischen Sauna-Entspannungs-Stube im Hotel Bad Moos aufgezeichnet. Auch dazu erfahren sie mehr in der Radioreise.
In dieser Radioreise erleben Sie eine besonders heiße Sauna-Geschichte: Es ist die Geschichte eines Sauna-Meisters, der mit dem Tuch wie ein Torrero in der heißen Sauna vor den Gästen tanzt. Sein Name: Charly! Die ganze Geschichte dürfe Sie sich im Podcast keinesfalls entgehen lassen!
Bei Charly sind die Bänke nicht immer so leer wie auf diesem Bild. Denn wenn Charly zum Aufguss bittet, dann ist die Sauna voll. Auf den Bänken der Sauna sitzen Männer und Frauen fast wie Zuschauer eines Kleinkunst-Theaters. Charly wedelt das Tuch wie ein Torero vor dem Stier. Er wedelt es im Takt der Musik und wedelt den Sauna-Gästen immer wieder frische Luft zu. Zwischendurch gibt es die kalte Dusche. Darin werden die Sauna-Gäste persönlich von Charly gedreht. Im Winter läuft er mit den Sauna-Gästen barfuss durch den Schnee bis zur kleinen Kapelle am Hotel Moos. Die schweißgebadeten Gäste bewerfen sich mit Schneebällen, wie kleine Kinder. Die ganz Harten legen ihren aufgehitzten Luxuskörper sogar ganz in den Schnee.
Es ist nicht nur die Schönheit der „bleichen Berge“, der weltbekannten Dolomiten, die das Hochpustertal bei den Urlaubern so beliebt macht. Es sind auch die vielen kulturellen Schätze, zum Beispiel die Stiftskirche in Innichen. Sie zählt zu den bekanntesten Bauwerken der Romanik im deutschen Sprachraum. Auch bekannte Künstler wie der böhmische Komponist Gustav Mahler oder auch Rudolf Stolz haben hier im Hochpustertal Spuren ihrer Geschichte hinterlassen. Natürlich darf das alte traditionelle Handwerk nicht fehlen.
In der Radiroeise treffen wir einen Handwerker, dessen Handwerk schon fast als ausgestorben gilt. Der Schuster Josef Holzer ist fast 90 Jahre alt und arbeitet seit mehr als 70 Jahren in dieser wirklich antiken Werkstatt. Die Werkstatt wirkt wie ein Museum. Ans Aufhören denkt er nicht, verrät uns dieser stolze Handwerker. Josef Holzer, der Schuster, der ein Leben lang bei seinen Leisten blieb - dieses bewegende Gespräch bleibt uns noch lange in Erinnerung.
Südtirol ist bekannt für seine wohlschmeckende und traditionelle Küche. Viele Südtiroler Spezialitäten haben ihre Wurzeln im Pustertal. Den Südtiroler Speck werden Sie garantiert schon auf dem Frühstücksbuffet sehen, ebenso Pustertaler Bergkäse. Und auf den Hütten warten ganz sicher die Schlutzkrapfen. Das Schöne an Südtirol: Es kommen neben den Klassikern aus den Alpen auch noch die Klassiker aus Italien hinzu. Ich habe in Bad Moos wieder eine bleibende Erinnerung am Körper mitgenommen. Der Blick aufs Dessertbuffet lässt das Wasser im Mund zusammenfließen....
Wahre Künstler arbeiten in der Küche von Bad Moos...
Wer aus Südtirol in Richtung Deutschland fährt, der kommt meistens an Innsbruck vorbei und fährt auf der Brennerautobahn auf das atemberaubende Panorama der Tiroler Hauptstadt zu. Nachdem rechterhand die Schanze am Bergisel passiert wurde, erscheint das beeindruckende Massiv der Nordkette. In der Radioreise sprechen wir mit dem Showspringer Andreas Zollner über das Erlebnis-Cafe direkt in der Schanze am Bergisel. Und ohne Mikrofon genießen wir anschließend die Auffahrt und den Ausblick von der Nordkette.
Eine - wie man in Österreich sagen würde - lässige Stimmung herrscht bei gutem Wetter hier hoch über Innsbruck.
Vor dem Schnee-Igl gibt es heiße Musik und coole Drinks...
Dieser Ort ist für Verliebte ein absolut romantischer....
Mit diesem Zwischenstopp in Innsbruck endet unser Kurzurlaub in den Alpen. Auf ein Wiedersehen im Val Pusteria!