LECHWEG - VON DER QUELLE ZUM FALL - DURCH VORALBERG, TIROL UND BAYERN




In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher auf eine gedankliche Wanderung auf dem Lechweg. Wir beschreiben die verschiedenen Etappen dieses Fernwanderweges, konzentrieren uns jedoch auf die Geschichten am Wegesrand. Daniela Pfefferkorn, die das Produktmanagement des Vereins Lechweg betreut, spricht über einen Weg von den Alpen in dessen Vorland. Die Wanderstrecke verbindet zwei Länder und drei Regionen, sie führt von Vorarlberg und Tirol in Österreich nach Bayern in Deutschland. Als gelernte Kräuterhexe erklärt Daniela auch gleich, welche Kräuter man am Wegesrand finden kann. Der Lechtaler Haussegen hängt in Elbingenalp nicht schief, ganz im Gegenteil. Mario und Melanie Huber stellen hier mit viel Leidenschaft Edelbrände her, zum Beispiel den als Gin bekannten "Lechweg Kramat". Mit viel Leidenschaft sammelt der Weinsommelier Markus Saletz seine Lieblingstropfen. Wir treffen ihn in seiner Weinhandlung im Herzen von Reutte und sprechen mit ihm über die Via Claudia Augusta. Denn diese historische Handelsstraße verbindet heute auch Weinbaugebiete in Italien und Österreich. Selbst in Tirol wächst inzwischen Wein, erklärt Markus. Ein Highlight nicht weit vom Lechweg ist die Burgenwelt Ehrenberg mit der spekakulären "highline 179".  Irene Eigler, Assistentin der Geschäftsführung, beschreibt das Gesamterlebnis von den Burgen bis zur Zippline. Das Basiscamp dieses Ausflugs zum Lechweg ist das Hotel Talhof in Wängle bei Reutte. Gastgeberin Tanja Weirather erzählt, welche Abstecher in dieser Gegend lohnen und wie der Lechweg weiter nach Füssen verläuft. Viel Spaß auf einer Lech-Wanderung von der Quelle bis zum Fall!


Wir folgen gedanklich einem türkisblauen Band, das sich durch die Gras- und Weidelandschaft zieht. 

Bild: AHM Kommunikation / Hasselblad

Der Lech fließt durch kleine Orte mit zum Teil großen Kirchen, er fließt unter einer spektakulären Hängebrücke hindurch und entfernt sich ab und zu für ein paar hundert Meter vom Wanderweg. Im Höhenbachtal mischt sich das Rauschen des Flusses unter das tosende Geräusch der Simmswasserfälle. 


Von der Europäischen Wandervereinigung wurde er als erste „Leading Quality Trail“ zertifiziert – und soll so Modell für Weitwanderwege in ganz Europa sein.


Klassisch in sieben, gemütlich in acht oder entschleunigend in zehn Wandertagen, je nach persönlicher Fitness kann der Lechweg individuell erlebt werden. Von der Quelle bis zur Mündung folgt der Weg zwar dem Fluss, aber führt selbst nicht nur bergab. Immer wieder steigt der Weg auf, so dass man den Lech auch ab und zu von oben aus betrachten kann. 


Mit Daniela Pfefferkorn sprachen wir über einen Flussweg, der auf einer Höhe von fast 1.800 Metern Höhe in der Nähe des Formarinses beginnt und auf rund 800 Metern Höhe in Füssen endet.  Somit führt der Lechweg vom Hochgebirge bis ins Alpenvorland.


Daniela Pfefferkorn hatte in den Wanderrucksack eine CD der Lechtaler Band „Bluatschink“ gepackt.  Dahinter steht der Musiker Toni Kittel, der früher mit dem Sänger Toni Kaufmann und jetzt mit seiner Frau Margit auftritt. Er nannte seine Band Bluatschink nach dem gleichnamigen Fabelwesen, dass in diesem Fluss leben soll. Toni Kittel singt mit seiner Frau Lieder seiner Heimat, der Umweltschutz ist ihm wichtig. Beide singen auch oft für Kinder. Angeblich soll das Fabeltier aus dem Lech kleine Kinder fressen.  Doch beide haben dieses Fabeltier vom Kinderschreck zum Umweltanwalt umfunktioniert, in dem der Bluatschink auf den Wildfluss Lech aufpasst.


Allein wegen des Wanders kommen wir selten in eine Region. Wenn am Wegesrand Kräuter zu edlen Bränden verarbeitet werden, ist das ein guter Grund für eine Rast.


Wenn das Ganze sich auch noch „Lechweg-Gin“ nennt, sollten wir genauer hinschauen. Wir sind zu Gast beim Lechtaler Haussegen in Elbingenalp.


Hier wird unter anderem der „Lechweg-Kramat“ als edler Gin mit einzigartiger Stilistik und würziger Note gebrannt. Kramat bezeichnet den Wacholder als Hauptbestandteil des Gins. Dessen leicht harzig-herbes Aroma wird vom Geschmack der Zitronenmelisse und aromatisierenden Kräutern umwoben.

Bild: Robert Eder 

Mario Huber betreibt gemeinsam mit seiner Frau Melanie diese Brennerei. Im Radioreise-Rundgang führt er uns vom Brennerei-Keller über die Brennanlage bis zum Verkostungsraum. 


Den Gin aus seiner Brennerei, so empfiehlt Mario, sollte man pur und nicht in der Mischung mit Tonic genießen. 


Den Prozess des Brennens sieht Mario als einen Teil etwas Großen. Brennen verbindet die Urkräfte Wasser, Feuer, Erde und Luft zu einem komplexen und sinnlichen Produkt auf höchstem Niveau. 


Mario Huber hatte einen sicheren Job als Lehrn den Nagel gehängt, um sich voll seiner Leidenschaft zu widmen.


Wanderern am Lechweg können eine private Tour durch die Destillerie inklusive einer geführten Verkostung in gemütlicher Atmosphäre buchen. Sie dauert etwa 1,5 Stunden. 


Gin herzustellen, sei für einen Brenner relativ einfach, erklärt Mario. Auf geführten Touren können die Besucher daher auch spaßenshalber selbst einmal Hand anlegen. 


Der Lechweg steht für moderates Fernwandern entlang des ungezähmtes Wildflusses. Mit etwas Glück begegnet man Steinböcken am Oberlauf des Flusses und unter Garantie sieht man am Ende die Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein. Am am Fuße des Ski- und Wandergebietes Reuttener Hahnenkamm und der Tannheimer Berge erreicht der Lechweg die Gemeinde Wängle. 


Der Talhof, geführt von Gastgeberin Tanja Weirather, ist für einen Teil der Wanderer eine Zwischenstation, für andere auch ein Basis-Camp für mehrere Eappen auf dem Lechweg. 


Kurz vor der deutschen Grenze liegt die Stadt Reutte im Tiroler Außerfern. Dort betritt gewissermaßen die historische Via Claudia Augusta die Alpen. Sie war vor rund 2.000 Jahren eine Straße, die von der Po-Ebene im heutigen Norditalien bis an die Donau führte. Ihr historischer Nachfolger war die Salzstraße, die Reutte prägte und diese Stadt wohlhabend machte. Daran wird man heute noch erinnert, wenn man sich die Malereien an den Fassaden in der historischen Straße von Reutte anschaut. Welchen Bezug diese Via Claudia Augusta zum Rebensaft hat und wie sie deshalb auch in Reutte gefeiert wurde, erzählt uns der Wein-Sommelier Markus Saletz.  Er betreibt die Vinothek "Markus Saletz Lieblingsweine" im historischen Reuttener Untermarkt und ist auch im Vorstand des Tourismusverbandes Naturparkregion Reutte. 


Das Lechtal ist nicht bekannt als Tal der Burgen – deshalb sticht eine Festungsanlage besonders hervor. Die imposante Burgruine Ehrenberg über den Dächern von Reutte ist Mittelpunkt eines der bedeutendsten Ensembles in den Alpen. Über der Burgruine thront die Festung Schlosskopf und unterhalb sperrt die Ehrenberger Klause das Tal. Auf der Ostseite der Bundesstraße 179 steht das Fort Claudia als Eckpfeiler der einstigen Befestigungsanlage und Zollstation. Von Weitem throhnt das Ensemble über der Region, auch umwoben von Nebelwolken. 


Die Burgenwelt bietet doppeltes Erlebnis, erklärt uns Irene Eigler, Assistentin der Geschäftsführung. Zum einen können die Burgen und die Klause einzeln besucht werden. 


Andererseits lockt die spektakuläre "highline 179".

Bild: Burgenwelt Ehrenberg

Und im Winter erhellen tausende Lichter die Burgenwelt in der dunklen Jahreszeit. 


Zwischen den Burgen dieser einstigen Verteidigungsanlage ist über dem Tal der Bundesstraße 179 die nach ihr benannte „highline 179“ gespannt.  In schwindelerregender Höhe verbindet sie die Ost- und Westseite der Burgenwelt. 


Der DragonFly fährt auf zwei parallelen Bahnen. So können zum Beispiel Pärchen gleichzeitig 600 Meter Flugspaß und Adrenalinkick pur in der Zippline genießen. 


Wem der Fluss oder die Sehenswürdigkeiten egal sind, wer auf die Highline 179 pfeift und wen auch die Königsschlösser nicht interessieren, der könnte allein wegen der Vielzahl an Kräutern auf den Weiden hierherkommen. Daniela Pfefferkorn kennt sich diesbezüglich bestens aus. Denn sie nennt sich ganz offiziell Kräuterhexe. 


Gerne verlängern wir diese Wanderung flussabwärts bis nach Füssen. Unter dem Motto "Lebensspur Lech" kosten wir zum Beispiel den Alpen Zenzero.

https://www.radioreise.de/2023/03/lebensspur-lech-auf-gesundem-weg-von-fuessen-ins-lechtal.html


Flussaufwärts geht es mit uns in die Region Warth Schröcken, in der wir den Atem der Berge spüren.

https://www.radioreise.de/2021/08/atem-der-berge-tief-luft-holen-in-der-region-warth-schroecken-am-arlberg.html

Nicht weit ist es von Oberlech nach St. Anton am Arlberg. Diesen legendären Ort haben wir bereits zweimal besucht. 

https://www.radioreise.de/2020/08/st-anton-am-arlberg-sommerfrische-in.html


https://www.radioreise.de/2022/02/arlberger-winter-st-anton-abseits-der-skipisten.html


Von Reutte aus empfehlen wir auch einen Abstecher ins Tannheimer Tal zum Tannheimer Jungbrunnen. 

https://www.radioreise.de/2022/08/tannheimer-jungbrunnen-urlaub-im-schoensten-hochtal-europas.html


Auf der Rückfahrt wäre eine Station in Oberstaufen in Haubers Naturresort möglich. 

https://www.radioreise.de/2024/12/allgauer-traditionen-rauchern-kneippen.html


Auf ein Wiedersehen in den Lechtaler Alpen!


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