MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE: Das Land der mehr als 1.000 Seen zwischen Berlin und Ostsee
Bild: Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte / Christin Drühl |
Goethe war fast überall, aber hier war er leider nicht gewesen. Wahrscheinlich, weil es damals noch keine Bahnverbindung von Weimar nach Neustrelitz gab. Sonst hätte er sich hier mit seinen Brieffreunden getroffen. Goethe hätte ganz sicher über die unberührte Natur geschrieben und vielleicht auch über die edle Einfalt im Witz des Mecklenburgers. Er hätte über das Wasser der mehr als 1.000 Seen geschrieben, über die Stille des Landlebens. Also tun wir es in der Radioreise...
Auf einem Quadratkilometer finden Sie statistisch gesehen gut zwei Dutzend Menschen. Wenn es um Abstand halten geht, sollte das hier sehr gut möglich sein. Wir sind froh, in dieser weiten Landschaft tolle Gesprächspartner gefunden zu haben. Unsere Radioreise startet mit einem Gespräch mit Christin Drühl vom Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte.
Christin Drühl gibt uns einen Überblick über dieses große Seenland und stellt uns Orte und Regionen vor, die wir in dieser Radioreise besuchen werden. Sie macht Reiselust auf das größte geschlossene Seengebiet Europas.
Was ist der größte Binnensee Deutschlands? Die meisten würden sicher auf den Bodensee tippen. Es ist aber die Müritz, weil sie ein vollständiger deutscher Binnensee ist. Den Bodensee dagegen teilen sich drei Länder. Die Müritz mit 177 Quadratkilometern ist so groß, dass man an manchen Stellen nur mit viel Mühe das andere Ufer sieht, daher wirkt sie wie ein kleines Meer.
Bild: Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte / Christin Drühl |
Bild: Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte / Joachim Negwer |
Bodo ist seit weit Jahrzehnten als Kapitän auf den kleinen oder größeren Wassern unterwegs. Sein Markenzeichen ist seine Stimme im Stil von Käpt’n Blaubär. Lassen Sie sich das bitte nicht in unserem Radioreise-Podcast entgehen.
Die Weisse Flotte Müritz befährt Häfen zwischen der Müritz, dem Plauer See und Rheinsberg. Dazu biete sie einen gut ausgebauten Linienverkehr auf der Müritz, mit dem einzigen Dampfschiff in Mecklenburg Vorpommern. Das neueste Schiff der Flotte ist das Dampfschiff "Europa" und hat gleichzeitig etwas Nostalgisches. Es wurde nach Vorbild der 20er und 30er Jahre gebaut.
Waren an der Müritz ist ein touristischer Hotspot dieser Region. Hier tummeln sich zur Hochsaison die Urlauber am Hafen und in den engen Gassen.
Bild: Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte / Heidi Goerlt |
Umgeben ist Wesenberg vom Woblitz-See sowie dem Weißen See. Die Stadt liegt am Rande der Deutschen Alleenstraße und ist das südliche Eingangstor zum Müritz Nationalpark. Das wichtigste Sinnbild Wesenbergs ist die im 13. Jahrhundert erbaute Burg mit dem sogenannten Fangelturm. Heute befinden sich hier die Touristinformation mit der Heimatstube und der Fischereiausstellung. Im Radioreise-Interview spricht der Geschäftsführer der Touristinformation, Enrico Hackbarth, über die Urlaubsangebote in der Region Wesenberg-Mirow.
Urlaub am Wasser ist natürlich auch Urlaub für Angelfreunde. Und auch wer es mal testen will: Stippen gibt es schon für ein paar Euro. Damit lassen sich erste Barsche am Steg fangen. Die Fischereihöfe verkaufen Angelkarten für einen Tag oder mehrere Tage. Vier Fischereihöfe gehören zur Seenfischerei „Obere Havel“.
Martin Bork, selbst Fischer, betreibt den Hof in Ahrensberg unweit von Wesenberg.
Der Fischereihof liegt eingebettet zwischen Wäldern und Wiesen, direkt an der Havel, unmittelbar an der weithin bekannten Ahrensberger „Hausbrücke“.
Der Fischereihof liegt an der Wasserstraße der Havel, so dass hier immer wieder spontan auch Hobby-Kapitäne an Land gehen.
Im Radioreise-Interview erzählt uns Martin über seine Leidenschaft, das Fischen. Welchen Reiz seine Arbeit an einem grauen Novembertag hat, erfahren Sie bei uns im Podcast.
Im Müritz-Nationalpark darf sich die Natur nach ihren eigenen Regeln entwickeln. Wälder, Seen und Moore bilden eine atemberaubende Kulisse. Nirgendwo in Deutschland brüten mehr Fischadler und Kraniche als in diesem riesigen Biotop.
Es ist eine von der Eiszeit geprägte Landschaft zwischen Hügeln, Wäldern und viel Wasser. Die Rundwanderung um den See Schmaler Luzin führt an Carwitz vorbei, wo einst der Dichter Hans Fallada seine Sommer verbrachte. Sein Haus kann heute besichtigt werden. Westlich daran schließen sich die „Serrahner Buchenwälder“ an. Sie sind der wohl urwüchsigste Teil des Müritz-Nationalparks und inzwischen UNESCO Weltnaturerbe.
Die Jagdleidenschaft der Großherzöge von Mecklenburg-Strelitz ließ die Wälder um Serrahn lange Zeit forstlich nahezu unangetastet. So konnte ein aus heutiger Sicht wertvolles und einmaliges Naturgebiet entstehen. Seen und Moore bereichern die ausgedehnte Waldlandschaft und schaffen vielfältige Lebensräume.
Diese Vielzahl an Biotopen in unterschiedlichster Kombination macht den Reiz der Landschaft aus und ist Voraussetzung für einen großen Artenreichtum. Seltene Großvögel wie die Rohrdommel und der Kranich sind typisch für die weite, ungestörte wald- und wasserreiche Landschaft. See- und Fischadler haben hier ihre größte Brutdichte in Mitteleuropa. In den alten Wäldern um Serrahn beeindruckt die große Vielfalt an Totholz gebundener Insekten- und Pilzarten. In den zahlreichen Baumhöhlen leben viele Arten von Fledermäusen.
Wir erkunden diese Buchenwälder auf einer 40 Kilometer langen Radtour.
Unterwegs begegnen uns kaum Menschen - ein herrlicher Ort, zum Runterkommen, Verschnaufen und tief-Durchatmen.
Die netten Gastgeber im Hotel Garni Schlossgarten Neustrelitz versorgten uns mit Tipps für eine gute Route...
Die Mecklenburgische Seenplatte lockt in erster Linie mit ihrer Landschaft, den kleinen und großen Gewässern, den Buchen- und Kiefernwäldern, den weiten Feldern und Sümpfen. Aber sie hat auch kulturell und architektonisch einiges zu bieten. In der südlichen Seenplatte liegt Neustrelitz als frühere Residenzstadt der Herzöge von Mecklenburg-Strelitz.
Wir beginnen unseren Rundgang im prächtigen Schlossgarten zwischen den Skulpturen und Brunnen auf den Spuren der preußischen Königin Luise.
Der Stadtgrundriss ist einer italienischen Idealstadt nachempfunden. Der Bau einer neuen Residenzstadt wurde notwendig, weil die ursprüngliche Residenz Strelitz 1712 einem Stadtbrand zum Opfer gefallen war.
Im ehemaligen kaiserlichen Postgebäude von Neustrelitz vereint das Kultur-Quartier zum Beispiel die erste umfassende Dauerausstellung zur Geschichte von Mecklenburg-Streltiz. Die Radioreise sprach hier mit der Geschäftsführerin des Kultur-Quartiers Dorothea Klein-Onnen.
Neustrelitz hat sich nach der Wende sehr entwickelt. Gleichwohl fehlen natürlich viele junge Menschen, weil in dieser Region immer noch viele Jobs für junge Menschen fehlen. Schön, wenn Neustrelitzer wie Dorothea nach Jahren in der Ferne wieder in die Heimat zurückkehren. Horst Conradt kam aus dem so genannten Westen hierher. Der in Oldenburg geborene lebte lange in Hessen und hat nach der Wende den Tourismus und die Entwicklung des Kulturlebens in Neustrelitz geprägt. Wir trafen ihn zum Interview in der Alten Kachelofenfabrik.
Anschließend führt uns Stadtführer Ralf Wendt zum Hafen am Zierker See.
Der Neustrelitzer Stadthafen eines der Tore in die Wasserwelt der Mecklenburgischen Seenplatte. Von hier aus geht es über die Obere Havel-Wasserstraße in den Müritz-Nationalpark und die Strelitzer Kleinseenplatte. Über die Obere-Havel-Wasserstraße gelangt man zur Müritz, nach Berlin oder Hamburg.
Über 100 Jahre lang wurden auf diesem Wasserweg Kalk, Holz, Baustoffe und Getreide transportiert. Heute fahren hier Kanus, Sportboote und Ausflugsschiffe.
Hier im Zierker See, am Stadthafen, liegt seit vielen Jahren die Insel Helgoland. Ja, Sie lesen richtig, hier liegt die Insel. Hier lagt sie auch schon zu DDR-Zeiten. Die ganze Geschichte erfahren Sie bei uns in der Radioreise!
Viele weitere Informationen zu dieser Urlaubsregion finden Sie auf diesen Websites:
www.mecklenburgische-seenplatte.de www.1000seen.de
Mehr Infos zum Camping-Urlaub im Land der 1.000 Seen gibt unser Blogger-Kollege Sebastian Schläger:
https://www.campingliebe.de/mecklenburgische-seenplatte
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Auf ein Wiedersehen an der Mecklenburger Seenplatte!