In dieser Radioreise lädt uns Alexander Tauscher ein zu Ostsee-Ferien. Wir erholen wir uns in Strandbädern zwischen Kühlungsborn und Warnemünde.
Ein Ostseebad, dass ganz sicher mit Binz um den Spitzenplatz an der Küste konkurriert ist Kühlungsborn. Dieses Ostseebad lockt mit einem Wald im Zentrum, mit einer Hügellandschaft namens Kühlung und einem sechs Kilometer langen Sandstrand. Gemeinsam mit Tilly Hehdes bin ich die Promenade entlang gelaufen.
Der Strandkorb ist das Symbol der Ostsee, er wurde hier in Kühlungsborn erfunden, erzählt Tilly in unserer Sendung.
In der Radioreise sprechen wir auch mit Gerhard Schynura, der im Sommer jeden Tag im Ostseebad Nienhagen in einer kleinen Holzhütte sitzt und die Schlüssel für die Strandkörbe ausgibt. Was verbindet er mit dem Strandkorb? Was macht für ihn den Kult aus? In unserer Sendung spricht er frei Schnauze. In der Radioreise lassen wir auch ein apar DDR-Ostsee-Schlager erklangen. "Weiße Wolken blaues Meer" - so habe ich Nienhagen erlebt.
Der salzige Wind hat in Nienhagen die Bäume ganz bizarr zu einem Wald geformt, der an eine Märchenwelt erinnert. Steffi Russ von der Kurverwaltung schwärmt von der Natur hier an der Küste. Nienhagen ist noch einer der wenigen Geheimtipps an der Ostsee, wie auch das benachbarte „Börgerwende Rethwisch“. Dies ist ein ganz ruhiges Dorf mitten im Landschafts- und Naturschutzgebiet.
Nah am Strand dreht seit Jahrzehnten der Molli seine Runden. Der Molli ist eine Institution an der Ostsee. Die dampfgetriebene Schmalspurbahn fährt zwischen Kühlungsborn und Bad Doberan so wie ich sie vor 30 Jahren zu DDR-Zeiten in Erinnerung habe.
Rene Krobot ist als Zugbegleiter auch schon fast eine Institution auf dieser Strecke. Das Gespräch mit ihm vor und im ratternden Wagen dürfen Sie auf keinen Fall verpassen! Rene erzählt nämlich zum Beispiel, was er beim G8-Gipfel in Heligendamm alles aus dem Zug gesehen hat...
Der Molli hat mich direkt nach Heiligendamm gebracht, zu einer weiteren Institution: Ein Haus, dass man inzwischen in der ganzen Welt kennt, weil hier einst die großen Tiere abgestiegen sind beim G8-Gipfel. Ich betrete das Grand Hotel Heiligendamm. Das Haus gilt als eines der schönsten Ferienresorts in Europa, weil es die “weißen Villen” sind, die hier im Park verteilt stehen. Thomas Peruzzo ist der geschäftsführende Direktor und erzählte in der Radioreise, wie Merkel, Obama und Co. hier einst residierten und wer sich warum um die Zimmer gestritten hatte...
Hier an diesem Strand saß Angela Merkel mit den Staatschefs dieser Welt im Strandkorb. Es müssen harmonsiche Zeiten gewesen sein, es muss lange her sein.... Noch länger zurück liegt die DDR-Zeit - in der die Reisefreiheit ziemlich begrenzt war, im wörtlichen Sinne. Nur ganz wenigen war damals die freie Fahrt über die Ostsee nach Dänemark erlaubt. Und ebenso wenig Menschen konnten sich einen Urlaub im legendären Hotel Neptun in Warnemünde gönnen.
In dem heutigen Fünf-Sterne-Haus wird Ostalgie durchaus gepflegt, zum Beispiel in der Broilerbar. Und vor dem Panorma-Restaurant erinnert eine Promi-Wand an all die Stars aus Ost und West, die hier im Laufe der Jahrzehnte abstiegen.
Über die alten und neuen Zeiten sprach ich mit der Spa-Leterin Ulrike Wehner. Sie erzählt, dass das Haus gleich nach der Wende als erstes Thalassozentrum in Deutschland zertifiziert wurde.
Seit mehr als 40 Jahren gibt es eine Leitung, die das Wasser der Ostsee ins Hotel führt. Somit können die Gäste auch im Winter im warmen Ostseewasser baden.
Auch in Kühlungsborn werde ich an die Zeiten des real-existierenden Sozialismus erinnert - an die Zeiten, als es an der Ostsee hinterm Horizont nicht weiterging. Vor dem erhalten gebliebenen Grenzturm erzählte mir Tilly von gelungenen und missglückten Fluchtversuchen über die Ostsee.
Zurück in Warnemünde traf ich mich mit Dany von Surf Supreme. Er hat mit seinen Anfang 30 schon sehr viel erreicht, eine eigene Surfschule und mehrere Geschäfte. Dany ist ein lässiger junger Mann mit Basecap und T-Shirt, der seine Heimat München gegen den Ostseestrand getauscht hat.
Die Ostsee bei Warnemünde ist im Sommer eine riesige Bade-Wanne. Dafür dass hier niemand untergeht sorgen die scharfen Augen der Rettungsschwimmer. Einer von Ihnen ist Johannes Schröder. Ich sprach mit ihm über seine ehrenamtliche Arbeit.
Als ich Johannes auf dem Rettungsturm besuchte, war der Himmel grau, es war recht kühl, der Strand vergleichsweise leer. Johannes machte gerade Mittagspause mit seinem Kollegen, während eine andere Rettungsschwimmerin ständig rausschaute auf das Meer. Es war ein Tag ohne große Vorkommnisse – Johannes saß entspannt am Tisch. Aber er muss immer mit einem Vorfall rechnen, erzählte er uns.
Leben retten – das Beste, was man in dieser Welt tun kann!
Nun besuche ich den Turm, der das Wahrzeichen von Warnemünde ist – der Leuchtturm am Hafen, 1898 in Betrieb genommen wurde.
Von oben bietet sich der 360 Grad–Blick über Warnemünde. Man sieht die Fähren, wie sie aus der Warnow raus aufs Meer fahren und die Schiffe, die draußen auf dem Wasser warten, bis sie in den Hafen dürfen.
Damit auch hier immer das Leuchtfeuer den Schiffen den Weg leitet, dafür sorgt unter anderem Klaus Möller als Vorsitzender des Vereins Leuchtturm Warnemünde.
Neben Klaus sorgen elf Ehrenamtliche dafür, dass dieser Turm weit über Rostock hinaus leuchtet.
Zum Schluss besuchen wir posthum den Seemann aller Seemänner der längst untergegangenen DDR – Horst Köbbert. Er wurde 1928 in Rostock geboren und starb 2014 in seiner Heimatstadt. Horst Köbbert war Seeman aus Leidenschaft, Sänger und Fernsehmoderator. Eine Hommage an Horst Köbbert hat ihm das Heimatmuseum in Warnemünde zu bieten. Mit der Leiterin Kathrin Möller sprach ich über diesen Shantysänger, der eines der größten Aushängeschilder der Ostseeküste war.
Wie wäre es mit einer Verlängerung des Urlaubs an der Mecklenburgische Seenplatte? Sie ist Europas größtes Binnenrevier mit über 1.000 Bade- und Angelseen. Viele Seen sind über kleine Flüsse und Kanäle miteinander vernetzt. Vom Wasser aus lässt sich die bunte Vielfalt in Deutschlands Nordosten am besten erkunden – und am komfortabelsten per Hausboot. Hier fährt die schwimmende Ferienwohnung immer mit und der Logenplatz am Wasser ist garantiert. Ein weiterer Clou: Bis 15 PS schippern Freizeit-Kapitäne führerscheinfrei durch die Region. Für höher motorisierte Gefährte mit maximal 15 Meter Länge und zwölf Personen tritt seit 20 Jahren die Charterschein-Regelung in Kraft. Dank ihr starten Reisende bereits nach einer dreistündigen Einweisung ins Bootsabenteuer. Entschleunigt gestaltet sich auf Wunsch auch die Anreise: Mit der Deutschen Bahn ist die Mecklenburgische Seenplatte aus allen Bundesländern mit nur einem Umstieg in Berlin erreichbar. Mit dem Hausboot fahren Urlauber in der Mecklenburgischen Seenplatte durch Seerosenparadiese und vorbei an unverbauten Ufern. Die Müritz, größter Binnensee Deutschlands, grenzt an den Müritz-Nationalpark mit seinem UNESCO-Weltnaturerbe „Serrahner Buchenwälder“. Weiter südlich verweben sich hunderte Seen zu einem Netz für Angel- und Badefans. In wolkenfreien Nächten überspannt ein gigantischer Sternenhimmel die dünnbesiedelte Region. Besonders eindrucksvoll ist das Erlebnis vom Boot aus, wenn sich das Firmament auf.
Mehr Informationen finden Sie unter:
www.mecklenburgische-seenplatte.de/hausboot
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Bild: 1000seen.de/Christin Drühl |
Auf ein Wiedersehen in Mecklenburg-Vorpommern, an der Seenplatte oder am Ostseestrand zwischen Kühlungsborn und Warnemünde!