Kambodscha – ein Land hofft auf eine bessere Zukunft. Kambodscha, das verbinden wir leider zwangsläufig von der jahrzehntelangen Gewaltherrschaft der Roten Khmer. Diese Zeit hat das Land längst überwunden, aber die Wunden sind noch nicht verheilt. Auch das werden wir in dieser Radioreise spüren. Vor allem aber lernen wir ein Reiseland kennen, das bisher garantiert noch ein Geheimtipp ist.
Bei angenehm warmen 28 Grad lande ich im Königreich Kambodscha. Allein schon die langwierige Einreiseprozedur am Flughafen von Siam Reap erinnert an die frühere Abschottung des Landes.
Doch sobald man den Flughafen verlassen hat, empfängt einen das Land mit offenen Armen.
Wir wollen versuchen einzutauchen in ein Land mit versunkenen Völkern. Es ist entstanden aus dem Reich Kambuja , das seine Blüte vom 9. bis zum 15. Jahrhundert hatte. Geblieben sind die Ruinen, unter anderem in Angkor – heute Unesco-Weltkulturerbe. Angkor ist damit einer der größten Anlaufpunkte für Touristen in Kamobdscha.
Mit unserem guide Sarat machen wir uns auf den Weg zu den Tempeln. Nicht zu Fuß, sondern per Rikscha. Wir werden gefahren, so wie es tausende Touristen am Tag tun. Ein ganzes Meer an Fahrrad-Rikschas fährt kreuz und quer durch diese riesigen Gärten der Tempel.
Viele der Tempel sind zerstört, denn nach der Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Frankreich im Jahre 1953 gab es jahrzehntelange Bürgerkriege. Dann folgte die Diktatur der Roten Khmer Ende der 70-iger Jahre. In der Zeit wurden die meisten buddhistischen Mönche getötet und fast alle Wats und Moscheen zerstört. Zum Glück wurden viele wieder aufgebaut.
Zwischen 54 Göttern auf der linken und 54 Dämonen auf der rechten Seite kommt der Tourist heute über eine Brücke zum Südtor von Angkor Thom. In dem 50 Meter breiten Wassergraben sollen sich damals Krokodile getummelt haben. Das war ein besonderer Empfang, den der König damals seinen Gästen.
Nach Vietnam fühlt er sich nicht hingezogen. Hier auf dem größten Binnen-See Südostasiens hat der Vietnamese seinen Frieden gefunden, wie er sagt. Es ist ein Mensch, der keine Staats-Angehörigkeit hat, der ein einfaches Leben lebt: Ohne Urlaub, sein zu Hause ist eine kleine schwimmende Insel mit Dach darüber. Es ist ein kleiner Laden, mit fast allem, was man im Alltag braucht.
Wie sang schon Kim Wilde: „Flying to Camobida“. Sie sind herzlich eingeladen, dieses versunkene Reich zu entdecken. Die Menschen in Kambodscha werden sich mit einem Lächeln bedanken.