WINTERLICHER BAYERISCHER WALD
Bild: Marius Handrugan / Tourismusverband Ostbayern e.V. |
In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit in den winterlichen Bayerischen Wald. Folgen Sie uns dazu in das Dreiländereck Deutschland – Tschechien – Österreich, in die Regionen Ostbayern-Böhmen-Mühlviertel. Wir besuchen die süßen Huskys und gehen Schneeschuhwandern. Außerdem fahren wir auf dem Pistenbully und erinnern uns an einen extrem heftigen Wintersturm im Bayerischen Wald.
Gleich zu Beginn treffen wir ganz liebe Vierbeiner, die wir sofort in unser Herz geschlossen haben. Huskys gibt es nicht nur in Skandinavien. Ein freudiges Rudel der Schlittenhunde lebt in der Gemeinde Neureichenau am Dreisessel. Als wir den Hof von Kylian Klotsch und seiner Frau Andrea betraten, sprangen uns die süßen Vierbeiner an, rochen am Mikrofon und leckten die Hände ab.
Diese Begrüßung drückt aus, dass man nun Teil des Rudels ist.....
Hunde, die so süß wie Riesen-Teddybären sind. So ist der erste Eindruck die lieben Vierbeiner vom auf Husky-Hof Dreisessel (https://www.huskyhof-dreisessel.de/), die wir in den ersten Etappen der Radioreise ausführlich vorstellen.
Gäste können mit den Huskys auf Tour gehen, wenn sie auf dem Hof eine gewisse Grundausbildung absolvieren. Darin lernen sie wichtige Techniken im Umgang mit den Vierbeinern.
Bild: Touristinformation Neureichenau |
Kylian Klotsch belegte im Jahr 2016 den zweiten Platz bei der Europameisterschaft der Schlittenhunde. Ein Jahr später schaffte er es ganz oben aufs Podest und seine Frau Andrea wurde Zweite in ihrer damals noch jungen Karriere. Im Huskyhof Neureichenau gab es zu dem Zeitpunkt, als wir dort waren, die ersten Canadian Eskimo Dogs in Deutschland. Hier leben ein paar der weltweit etwa nur noch 400 lebenden Canadian Eskimo Dogs. Bei diesen wuscheligen Geschöpfen handelt es sich um eine akut vom Aussterben bedrohte Rasse. Kylian und Andrea Klotsch setzen als Zuchtpärchen alles daran, dass die Zahl der seltenen Huskys sich bald wieder vermehrt.
Während Kylian sich vor allem um seine geliebten Huskys kümmert, ist Andrea mit ihren Pferden beschäftigt. Dadurch ist der Hof in Neureichenau heute ein Husky-Pferdehof.
Andrea ist Erzieherin, Reit-Therapeutin, Pferdefrau, Hundefrau, auch Künstlerin. Wir sprachen mit ihr über ihre Arbeit als Reittherapeutin mit dem besonderen Schwerpunkt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Auf rund 6.000 Quadratkilometern breitet sich der Bayerische Wald zwischen Donau, Böhmerwald und der österreichischen Landesgrenze aus. In der größten Waldlandschaft Mitteleuropas erleben Urlauber Natur pur mit klaren Bächen und Seen in der reinsten Luft, die in Deutschland je gemessen wurde. Dabei gedeiht im Kerngebiet des Nationalparks eine Natur, die von Menschen vollkommen unberührt ist. Zusammen mit dem benachbarten tschechischen Nationalpark Šumava liegt im Herzen Europas nun das größte Naturschutzprojekt auf dem Kontinent. Unter dem Motto „Natur Natur sein lassen“ und Dank der strengen Nationalpark-Verordnungen wächst hier ein völlig neuer Urwald heran. Darüber sprachen wir im Radioreise-Interview bei unserer kleinen Schneeschuhwanderung rund um den Dreisessel mit den Naturführern Jutta und Hans Pongratz.
Der Dreisessel mit seinen gut 1.300 Metern gehört zu den markantesten Gipfeln des Bayerischen Waldes. Jutta und Hans beschreiben ein paar der schönsten Touren rund um diesen Berg, der sich bei unserer Wanderung in Nebel- und Schneewolken hüllte.
Mehr als 130 Berggipfel mit einer Höhe von über 1.000 Meter können im Bayerischen Wald erwandert werden. Durch das Gebirge führt der Qualitätswanderweg "Goldsteig", Deutschlands längster Wanderweg. Dieser Blick bietet sich bei klarem Wetter vom Dreisessel. Dann kann man sogar bis zu den Alpen schauen.
Bild: Touristinformation Reichenau |
Die meisten Gäste schätzen, so betonen es Juttag und Hans, die Ruhe, die man nicht mehr in vielen Urlaubsregionen so vorfindet. Wo man sich für diese Tour am einfachsten die Schneeschuhe ausleihen kann, erfahren die Radioreise-Hörer im Podcast der Sendung.
Der Schneefall wurde immer stärker, so dass wir ziemlich durchgefroren waren, als wir in der Dreisesselalm bei Hüttenwirt „Spike“ zur Brotzeit zu Gast waren. Ein Motorradfreund gab ihm einst den Namen Spike. In seiner mit Holz verkleideten Stube geht es heute gemächlich-gemütlich zu.
Spike beobachtet, dass immer mehr Oberbayern den Bayerischen Wald als Naturjuwel entdecken.
Gestärkt begeben wir uns auf die nächste Etappe in Richtung Philippsreut. Das Skizentrum Mitterdorf - Mitterfirmiansreut ist ein echtes Schneeloch und garantiert auch in milderen Wintern die weiße Piste.
Das Skigebiet rund um den Almberg bietet Skifahrern und Snowboardern mehrere Schlepplifte und eine Sesselbahn. Sollte der Schnee dann doch einmal ausbleiben, schießen die Beschneiungsanlagen das weiße Pulver auf die Pisten. Thomas Schrottenbaum betreut diese Anlagen und den Pistenbully, wo wir ihn zum Radioreise-Interview trafen.
Wir sprechen mit Thomas über den Job des Pistenraupenfahrers und das Steuern dieser schweren Gerätschaften. Große Pistenbullys haben über 450 PS. Um damit die perfekten Pisten präparieren zu können, gehört einiges an Erfahrung und ein Gespür für die verschiedenen Schneebedingungen dazu. Die meisten Pistenraupenfahrer leben mit ihrem Beruf einen Traum. Oft kamen sie schon als Kinder mit den Präparierungsmaschinen in Berührung. Thomas sagt im Radioreise-Gespräch, dass es für Kinder eine Riesenfreude ist, einmal auf so einem Bully mitzufahren.
Ist ein besonderes Erlebnis, mit diesem Bully über die Piste zu fahren. Während Winterurlauber abends gemütlich am Kamin sitzen oder früh noch im warmen Bett liegen rasseln draußen die Ketten.
Man benötigt keine speziellen Voraussetzungen, um eine Pistenraupe zu fahren. Es gibt auch keinen Ausbildungsberuf in diesem Bereich. Einzig der Besitz eines gültigen Führerscheins ist notwendig.
Schneereiche Winter sind im Bayerischen Wald nicht ganz selten, aber sicher nicht mehr so häufig wie vor Jahrzehnten, als manche Höfe tagelang von der Außenwelt abgeschnitten waren. „Aus dem baierischen Wald" heißt Adalbert Stifters letzte Erzählung, die sich der Schneekatastrophe im Jahr 1866 widmet. Dieser Text war sogar Vorlage für den Roman "Der Zauberberg" von Thomas Mann. An diesen Winter und an die Urlaube des Schriftstellers Adalbert Stifter werden wir beim Besuch des Ladenstöckls im Rosenberger Gut in Lackenhäuser erinnert.
Bild: Museum Stifter und der Wald |
Auf drei Etagen rollt das Mueseum das Leben Stifters aus und widmet sich auch den verschiedenen Gefühlszuständen des Schriftstellers.
Das Erdgeschoss, in dem die Geschichte des Rosenberger Gutes gezeigt wird bietet erste Einblicke in das Leben Adalbert Stifters.
Im ersten Stock werden Besucher mit der Biografie Adalbert Stifters vertraut gemacht.
Das zweite Obergeschoss portraitiert Stifters künstlerischen Werdegang. Hier finden sich beispielsweise chronologisch geordnete Erstausgaben seiner Bücher.
Das Museum zeigt auch das künstlerische Leben von Adalbert Stifters als Maler, denn viele seiner Bilder sind der breiten Öffentlichkeit unbekannt. Museumsleiterin Monika Süß führt uns in der Radioreise akustisch durch das Haus.
Der Tage anhaltende Schneefall, den Stifter im Winter 1866 in Lackenhäuser erlebt hatte und der ihn in Panik geraten ließ, wurde von der Münchner Autorin und Regisseurin Petra Morsbach in einem 56-minütigen Streifen verfilmt. Dieser Film wird nur in diesem Museum gezeigt, im eigenen Stifter-Kino.
Bild: Museum "Stifter und der Wald" |
"Es wurde ein Schneesturm, wie ich ihn nie ahnte" das schrieb der Schriftsteller Adalbert Stifter über einen Winter, den er im 19. Jahrhundert im Bayerischen Wald erlebte.
Bild: Museum "Stifter und der Wald" |
Im Original ist der Sekretär erhalten, an dem Adalbert Stifter seine Gedanken auf Papier festhielt.
Bild: Museum "Stifter und der Wald" |
Monika Süß erinnert im Radioreise-Rundgang daran, dass das im Jahr 1818 erbaute Rosenberger Gut in Lackenhäuser damals das Zentrum des beginnenden Tourismus im Dreiländereck Bayern-Böhmen-Mühlviertel war. Die Ruhe, die Abgeschiedenheit, die dieses Haus verkörpert, genießt Monika Süß jedesmal, wenn sie an ihrem Arbeitsort ankommt, sagt sie in unserem Interview.
Wir verlängern gerne den Winter im Bayerischen Wald. Denn eine andere Radioreise ist im Nationalpark unterwegs. Darin begleiten wir unter anderem einen Ranger und besuchen einen Schnapsbrenner.
Wildnis und Stille: Nationalpark Bayerischer Wald
Ins schöne Fichtelgebirge bieten wir gleich drei Radioreisen an. Eine Sendung bietet einen Querschnitt der Region.
Fichtelgebirge
Eine weitere Radioreise stellt Bischofsgrün als heiklimatischen Kurort vor.
BISCHOFSGRÜN - Urlaub im Heilklima
Die dritte Sendung widmt sich dem Bischofsgrüner Winter.
BISCHOFSGRÜNER WINTER
Auf ein Wiedersehen im winterlichen Bayerischen Wald!
Bild: Tourismusverband Ostbayern e.V. / Marius Handrugan |