GRIECHENLAND - DIE HALBINSEL PILION - DAS UBEKANNTE LAND IN THESSALIEN
In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit nach Griechenland. Weit abseits der touristischen Hochburgen wie Kreta, Rhodos oder Korfu stellen wir eine noch nicht so bekannte Region vor. Es geht auf die Halbinsel Pilion, auch Pelion genannt. Sie liegt südlich der Hafenstadt Volos und letztlich ziemlich in der Mitte zwischen Athen und Thessaloniki. Unsere Tour schlängelt sich von der Westküste am Pagasitischen Golf über die Berge bis zur Ostküste an der Ägäis. Wir treffen viele interessante Locals und bieten damit ein Bild, dass nicht jeder Urlauber sofort bekommt. Die Reise beginnt in der historischen Pilion-Bahn, die uns von Ano Lehonia bis nach Milies bringt. Über diesen historischen Zug, der sich über Brücken und durch Tunnel des Pilion schlängelt, erzählt uns Guide Gregory mehr. Im Bauerndorf Vizitsa treffen wir Litsa Bellou, die in der Hesperides-Agrotourismus-Kooperative mit Frauen des Ortes traditionelle Rezepte pflegt. Die Gemeinde Makrinitsa gilt als „Balkon des Pilion“. Den Ausblick und die besondere Bedeutung des Ortes erzählt der stimmungsvolle Guide Vanis. Er führt uns später auch Lafkos und zeigt uns das älteste durchgehend arbeitende Cafe Griechenlands. Es wurde vor Jahren vom Profi-Fotografen Herakles Millas, genannt Herkules, entdeckt. Der starke Mann erzählt uns, wie sein zufällig geschossenes Fotos dieses Cafes die Coverseiten von großen Magazinen weltweit schmückte. Das griechische Wintersportgebiet des Mount Pilion erreichen wir nahe der Gemeinde Chanitza. Beim Skifahren sieht man links und rechts das Meer, sicher ziemlich einmalig. Hinter dem Skiberg liegt das slawisch genannte Dorf Zagora. Auch hier treffen wir Frauen in einer Kooperative, die sich auf traditionelle Desserts und Marmeladen spezialisiert haben. Dimitra Papoula macht uns den Mund wässrig. Die Ostküste erreichen wir in Damouchari, wo ein Teil des legendären Mamma Mia-Filmes über die Formation Abba gedreht wurde. Einen der wilden Strände der Ägäis, Agios Ioannis zeigt uns Christos Margios und weitet den Blick bis auf die nahe gelegenen Sporaden. Zurück an der Westküste beziehen wir unser Basis-Camp in Kala Nera im Hotel Agelis. Christos Agelis erzählt uns mehr zu seinem Ort. Sein Haus ist Mitglied der Hotel Owners' Association of Magnesia. Hier ganz in der Nähe produziert Mirianthy Voliotis in der vierten Generation das besondere Öl in ihrer Manufaktur. Die Olivenbäume haben im Winter Schnee auf den Kopf in den Bergen und Sand an den Wurzeln am Meeresstrand. Wir beenden diesen Urlaub am Pilion mit einer Segeltour über den Pagasitischen Golf. Dabei begleitet uns Janis Anastasiu, der früher Fernseh- und Radiomoderator in Griechenland war. Diese Reise wird ein Hellas-Vergnügen. Viel Spaß im Land der Götter!
Griechenland ist ein sehr beliebtes Reiseland. Die Region, die diesmal bei uns vorgestellt wird, ist bei den meisten noch ein weißer Fleck auf der Reisekarte. Grob gesagt bewegen wir uns in der Mitte zwischen Athen und Thessaloniki. Wir sind in der Region Volos-Pilion, im Land der Argonaute und Zentaure.
Der mit tiefgrüner Vegetation bewachsene Berg Pilion wird in der Mythologie als Sommer-Residenz der olympischen Götter erwähnt.
Die Region gilt als magisches Land der Kentauren. Das waren Wesen, halb Mensch, halb Pferd. Keine Bange, wir werden nicht mythisch, sondern entdecken diese Halbinsel mit den Ohren.
In der ersten Etappe der Radioreise ist das Rattern und Quietschen einer uralten Eisenbahn zu hören. Denn wir steigen in die Pilion-Bahn ein, eine Schmalspurbahn auf dieser Halbinsel.
Diese Bahn durch die Berge steht unter Denkmalschutz und fährt heute noch auf einem Teilstück von damals, auf der Strecke von Ano Lehonia bis nach Milies. Diesel-Lokomotiven schnaufen über Brücken und durch Tunnel. Die Passagiere entdecken so das volle Panorma der Pilion-Halbinsel.
Pilion ist eine Halbinsel, die auf der Karte betrachtet die Form eines umgedrehten Stiefels hat. Sie liegt in der Region Thessalien und befindet sich in der Präfektur Magnesia. Man könnte das als Bundesland bezeichnen. Die Hauptstadt von Magnesia und das Tor zum Pilion ist Volos.
Volos hat einen vorwiegend militärisch genutzten Airport, der aber auch zivil genutzt wird. So steuern gerade in der Hauptsaison einige Chartergesellschaften den Flughafen an. Der Flughafen gehört zum Badeort Nea Anchialos.
Der Airport liegt etwa 30 Kilometer von Volos entfernt. s empfiehlt sich, vorab ein Auto zu reservieren. So haben wir es auch gemacht und für eine Woche rund 300 Euro gezahlt. Das machte uns vor Ort deutlich flexibler.
Unsere Tour führt zunächst in die Berge, dann zur Ostküste, die steil ins Meer abfällt und später an die Westküste.
Die Bergdörfer krallen sich regelrecht in die Felsen. Milies ist eines der wichtigsten Dörfer des Pelion und ist das kulturelle Zentrum der Region.
Hier wurden bedeutende Persönlichkeiten der Nation wie Anthimos Gazis, Gregorios Konstantas und Daniel Filippidis geboren.
Am Dorfplatz, direkt neben den Tavernen liegt die Kirche von Taxiarches.
Die Kirche besticht durch ihre Fresken, die unter anderem eine seltene Darstellung des Tierkreises zeigen.
Millies gilt auch als das erste Dorf der Region, in dem die Flagge der Revolution gegen das Ottomanische Joch gehisst wurde. Nur zwei Kilometer entfernt liegt das alte Bauerndorf Vizitsa.
Es wirkt wie ein Freilichtmuseum für die Architektur des Pilion, da viele Herrenhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhunderts erhalten sind.
In diesem Dorf halten die Frauen das Zepter in der Hand – jedenfalls die Frauen, die sich im Jahr 2010 in der „Hesperides-Agrotourismus-Kooperative“ zusammengetan hatten.
Litsa Bellou ist einer der Mitglieder und präsentiert der Radioreise ein lokales Mittagessen.
Die Gemeinde Makrinitsa gilt als „Balkon des Pilion“.
Charakteristische Herrenhäuser, die sich an die steilen Hänge kleben, prägen das Bild. Es sind Häuser, die wie Schmucksteine am Wald verteilt sind.
Das Bergdorf, dass sich auf einer Höhe von 650 und 1.000 Metern verteilt hat strenge architektonische Regeln. Gebaut werden darf nur auf den Grundmauern halb zerfallener alter Häuser, und nur im typischen Stil der Bergregion.
Das Dorf hat eine Formel gefunden, mit dem Tourismus zu leben, ohne Rummelplatz zu verkommen.
Auf den wenigen befahrbaren Dorfstraßen verkehrt höchstenfalls die Müllabfuhr. Ansonsten dürfen nur Taxis in die engen Gassen.
Vom Dorfplatz mit seinen uralten Plantanen öffnet sich die weite Aussicht auf Volos und den Pagasitischen Golf.
Auch in diesem Ort reiht sich eine Taverne an die nächste und kämpft um den Platz mit der besten Aussicht.
Mit Superlativen ist auf dieser Reise nicht gespart worden. Unsere Guides fanden stets eine Begründung, warum dieser oder dieser Ort der schönste der Region oder sogar von ganz Griechenland ist. Sie priesen dieen und jenen Strand als den schönstender Region und die Epsa-Limonade vom Pelion sei die beste der Nation. Und so meint auch unser Guide Vanis, eine echte Stimmungskanone, dass Lafkos das schönste Dorf vom südlichen Teil des Pilion ist.
Das große Dorf in Süd-Pilion bietet den uneingeschränkten Blick auf den Golf von Pagasitikos. Die gepflasterten Straßen und gepflegten Häuser sind Erinnerungen an eine andere Zeit.
Unter dem dichten Schatten der Platanen, neben dem Rathaus, den Tavernen und der imposanten Theotokos-Kirche, befindet sich am Rande des Platzes das Café von Forlis.
Das ist wieder ein Superlativ: Es soll nämlich das älteste Café Griechenlands sein. Seit 1785 ist es ununterbrochen in Betrieb ist.
Hier trafen sich einst große Literaten und Künstler. Der Fotograf Herakles Millas, übersetzt der Herkules, behauptet sogar, er habe das Cafe berühmt gemacht.
Wir brauchen einen starken Kaffee, weil die Tour ab jetzt ziemlich kurvenreich wird. Es geht über das Pilion-Gebirge zur rauen Ostküste, zu idyllischen Stränden.
Griechenland ist ein Urlaubsland, in dem die meisten von uns sicher Sonne und Wärme erwarten. Jedoch ist auch das Gegenteil möglich, das eiskalte Vergnügen. Denn auf der Halbinsel Pilion kann man im Winter Skifahren und gleichzeitig das blaue Meer sehen. Die Bergsiedlung Chanitza auf einer Höhe von 1.200 Metern inmitten eines dichten Fichtenwaldes ist eines der Wintersportzentren des Landes.
Wer hier auf die Bretter steigt, kann nicht ganz weit ins Tal fahren, weil das natürlich grün ist. Aber er sieht auf der einen Seite den Pagasitischen Golf und auf der anderen Seite die Ägäis. Wir haben das Skigebiet im Spätsommer an einem regnerisch kühlen Tag besucht. So wirkte es fast schon voralpin...
Hinter der Bergspitze des Pilion liegt Zagora – ein slawische Name, der genau das besagt: hinter dem Berg. Zagora ist das größte Dorf des Pilion, das im 17. und 18. Jahrhundert seine Blütezeit erlebte.
Über unzählige Kurven, die meinen Magen an die Belastungsgrenze brachten, schlängelte sich unser Bus von Zagora an die Ostküste des Pilion.
Wir erreichen das Dorf Damouchari – ein scheinbar unscheinbares Dorf mit einer kleinen Strandbucht.
Doch im Jahr 2008 wurde dieses kleine Dorf weltbekannt. Denn hier wurde eine Szene aus dem Mamma Mia-Film gedreht.
Die Macher von Mamma Mia brauchten einen Ort, der aussah wie 1980, in dem das Musical spielt. Damouchari, das den Charme früherer Jahre ohne Autoverkehr und Hochhäuser bewahrt hat, war daher eine folgerichtige Wahl.
In einem Ausschnitt sieht man Merril Streep mit vielen Frauen durch das Dorf Damouchari zum Hafen hinunter tanzen.
Im September 2008 wurden alle Einwohner Damocharis zu Statisten des Films. Die restlichen Aufnahmen wurden auf der benachbarten Insel Skopelos gemacht.
Auch ohne den Mama Mia-Hintergrund ist diese kleine Siedlung in der einsamen Bucht unser Favorit.
Von der kleinen Strandbucht ist es in der Luftlinie nur ein Katzensprung zum nächsten kleinen Fischerdorf. Aber durch das felsige und abschüssige Gelände muss man mit dem Auto zunächst wieder ein paar Windungen in die Berge nehmen, um dann hinab zum Meer zu kommen.
Das tosende Meer der Ostküste an diesem Tag ist unüberhörbar, wenn wir den Bade-Ort Agios Ioannis erreichen. Der touristische Ort ist einer der beliebtesten Strände auf der Pilion-Halbinsel.
Der Ort hat einen kleinen Hafen, der von Fischerbooten und Yachten genutzt wird. Christos Margios vom Tourimusbüro des Ortes schwärmt im Radioreise-Gespräch von seiner Wahlheimat.
Der im Radioreise-Interview angesprochene Sandstrand Papa Nero, der als der schönste Strand des Pilion gilt. ist von hier aus zu Fuß in 15 Minuten erreichbar. Außerdem kann man vom Hafen in Agios Ioannis mit einem Ausflugsboot das Kloster Agios-Giannis besuchen.
Ein tausendjähriger Baum ließ uns unterwegs staunen...
Dass Kala Nera einmal ein Fischerdorf war, ist heute noch problemlos sichtbar. Morgens teilen kleine Fischerboote ihren Fang an die Restaurants aus.
Am Quai kann man sich sonnen...
...oder eine Yacht besteigen....
Man sieht viele Menschen an der Promenade, die ihre Angel ins Meer halten.
Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand anbeißt, ist groß. Man sieht beim Schwimmen und anschließend auf dem Teller viele Fische...
Der Strand von Kala Nera wurde von der Europäischen Union mit der "Blue Flag" für außergewöhnlich sauberes Wasser ausgezeichnet. Das Wasser des Golfes ist weich und einfach unwiderstehlich.
Die Wasser-Temperatur liegt auch noch im Herbst weit über 20 Grad. Kala Nera heißt übersetzt "gutes Wasser".
Für Sonnenliegen zahlt man prinzipiell nichts. Da sie meist im Besitz der anliegenden Cafes und Restaurants sind, erwartet man ab und zu eine Bestellung.
An der Uferstraße mit all den Restaurants wachsen Silberpappeln, Plantanen und Eukalyptusbäume.
Die Uferstraße eignet sich zum Joggen oder einem direkten Sprung ins angenehme Nass.
Ein Restaurant reiht sich an das nächste..
Christos Agelis vom Hotel Agelis sitzt nachmittags und abends gerne auf einem Stuhl vor dem Hotel und plaudert mit Gästen und Passanten, mit Nachbarn und Freunden und nun auch mit der Radioreise.
Das Hotel Agelis ist Mitglied der "Hotel Owners' Association of Magnesia" mit Geschäftsführer Georgios Zafiris an der Spitze.
Die Hotels sind inhabergeführt und meist nicht größer als 20 Zimmer.
In Kala Nera ist der Neubau ohnehin auf zwei Etagen begrenzt.
Kala Nera ist idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in die Berge der Pilion-Halbinsel. Wir erkunden von hier aus Portaria, das einstiege Handelszentrum der 24 Pilion-Dörfer. Die neoklassischen Landhäuser dienen heute größtenteils als Hotels.
Portaria liegt an den Hängen des Pilion, etwa 15 Kilometer von der Stadt Volos entfernt. Von hier hat man einen großartigen Blick auf die Pagasische Bucht.
Die Kulinarik haben wir in dieser Sendung nur am Rande gestreift, sie soll aber nicht zu kurz kommen.
Typisch für die Küche des Pilion sind die Mezes als kleine Vorspeisen, die in den so genannten Tsipouradika serviert werden.
In unserer zweiten Sendung "Magnesia" stellen wir die Kulinarik ausführlich vor. Dann treffen wir diesen interessanten Gastronomen....
...und diesen liebenswerten Hotelier...
Der Tsipuro ist das Destillat der Trauben nach dem Pressen für den Wein. Zwar trank man diesen Schnaps schon immer in ganz Griechenland, aber lange Zeit wurde damit ausschließlich in Thessalien gehandelt. Hier am Pilion gehörte der Tsipuro schon immer zum Alltag.
Eng verbunden mit den Vorspeisen ist das Öl vom Pilion. Dazu besuchten wir Mirianthy Voliotis von der gleichnamigen Öl-Manufaktur.
Am Ende dieser Radioreise stechen wir in See.
Segeln in den Nördlichen Sporaden und im Pagasitischen Golf zeigt ein beschauliches Griechenland mit tollen Buchten .
Der Pagasitische Golf ist fast kreisrund, hat einen Durchmesser von etwa 15 Seemeilen und wird zu allen Seiten von hohen Bergketten eingerahmt.
Auf dem Segelschiff durch den Pagasitischen Golf hatte uns unter anderem Janis Anastasiu begleitet. Er war jahrzehntelang Moderator im Radio und im Fernsehen. Heute ist er Vize-Gouverneur der Region Thessalien.
Er beschreibt ein paar der Orte, die wir mit dem Boot passieren.
Außerdem begleitete uns das Oberhaupt der Gemeinden des Pilion.
Das Schiff treibt unsere Radioreise-Hörer gerne weiter durch die Inselwelt Griechenlands. Denn wir hätten eine Sendung von der benachbarten Insel Evia, bei uns Euböa genannt, im Angebot.
https://www.radioreise.de/2019/09/griechenland-insel-euboa.html
Mit uns erreichen Sie auch die nahen Inseln Skiathos und Alonissos.
https://www.radioreise.de/2018/08/griechenland-skiathos-alonissos.html
Eine andere Radioreise führt aus Athen über den Hafen von Pyräus bis nach Santorini
https://www.radioreise.de/2017/09/im-land-der-gotter-von-athen-nach.html
Wie wäre es mit einem Citytrip nach Thessaloniki?
https://www.radioreise.de/2017/02/thessaloniki-liebe-auf-den-zweiten-blick.html
Und vom griechischen Teil Zyperns unternehmen wir zwei Ausflüge in den türkisch-kontrollierten Nordteil der Insel.
https://www.radioreise.de/2023/10/zypern-spannende-expeditionen-auf-einer.html
Auf ein Wiedersehen in Griechenland, sehr gerne wieder auf der Pilion-Halbinsel!