MAGDEBURG CITYLIGHTS - LEUCHTENDE UND ERHELLENDE ORTE IN DER OTTOSTADT
In dieser Radioreise stellt Ihnen Alexander Tauscher ein paar der Citylights von Magdeburg vor. Wir sind zu Gast in der ältesten Stadt Deutschlands und bestaunen eine der größten und schönsten Kathedralen Europas. Domprediger Jörg Uhle-Wettler spricht über das besondere Licht im Magdeburger Dom und über die enge Bindung der Magdeburger zu ihrem Gotteshaus. Schließlich hatte der Dom als einziges Bauwerk in der Innenstadt die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet überstanden. Domführer Herman Mensink erklärt uns, warum Magdeburg gewissermaßen der Auslöser für die Reformation in Deutschland war. Der Geschäftsführer der Lichterwelt Magdeburg, Paul-Gerhard Stieger, führt uns durch die leuchtende Innenstadt entlang besonderer Lichtinstallationen. Heike Bodemann-Schenk von Lukullus-Tours serviert uns im Kloster Unser Lieben Frauen ein Glas Sekt und schafft das Unmögliche. Denn dort treffen wir posthum den Komponisten Georg Philipp Telemann. Der große Meister gibt uns ein kleines Privatkonzert. Rüdiger Stefanek als Vorsitzender des Sanierungsverein „Ravelin 2“ zeigt uns, mit wieviel Engagement und Liebe seine Mitstreiter die historische Festungsanlage auf der Westseite des Magdeburger Hauptbahnhofs zu neuem Leben erweckt haben. Und Hardy Puls als Geschäftsführer der Magdeburg Tourist spricht über die Entwicklung der Stadt von der Moderne des frühen 20. Jahrhunderts zur modernen Stadt des 21. Jahrhunderts. Natürlich kommen bei uns auch die Elbkinder durch den Äther, denn die Frage bleibt immer, ob die Elbe immer noch dieselbe ist. Viel Spaß bei der Radioreise zu den Magdeburg Citylights!
Die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt im Herzen Deutschlands ist eine Stadt mit vielen Schätzen, die sicher nicht bei jedem so im Bewusstsein sind. Wir beginnen am Wahrzeichen dieser Stadt, dem Magdeburger Dom. Es ist der erste gotisch konzipierte Bau einer Kathedrale auf deutschem Boden und einer der größten Kirchenbauten Deutschlands überhaupt.
Im Inneren des Doms lassen sich, neben antiken Prunkstücken, auch Zeugnisse mittelalterlicher Handwerkskunst bestaunen. Weltberühmt sind die Portalfiguren der klugen und törichten Jungfrauen. Der Dom ist Grabkirche Otto des Großen und seiner ersten Gemahlin Editha. In dem monumentalen Bau finden sich Schmuckstätte aus fast allen Kunstepochen.
Doch der Dom ist mehr als nur ein musealer Ort, betont Domprediger Jörg Uhle-Wettler im Radioreise-Gespräch.
Die Ottostadt Magdeburg ist benannt nach Kaiser Otto dem Großen, der den Magdeburger Dom erbauen ließ. Der Dom St. Mauritius und Katharina mit seinem Gemäuer erzählt noch heute von der Vergangenheit der Stadt als mittelalterliches Machtzentrum.
Zweimal in ihrer Geschichte wurde die Stadt Magdeburg schwer zerstört: 1631 und 1945. Ein herausragender Ort, um sich mit Krieg und Gewalt auseinanderzusetzen, ist das „Denkmal des Krieges im Dom zu Magdeburg“ von Ernst Barlach. Dieses Anti-Kriegs-Denkmal wurde 1929 zum Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges errichtet.
Täglich bestaunen Besucher aus Deutschland vielen Ländern das Wahrzeichen von Magdeburg als eine der bedeutendsten Kathedralen Europas. Sonntags kommt an diesem monumentalen Ort die Gemeinde von Magdeburg zum gemeinsamen Gottesdienst zusammen. Oft wird dieser Gottesdienst von Domprediger Jörg Uhle-Wettler geleitet.
An bestimmten Abenden im Winter kann der Dom mit einer Taschenlampen-Führung besichtigt werden. In einer fast schon geheimnisvollen Atmosphäre entdecken Besucher versteckte Winkel in diesem gotischen Bauwerk. Herman Mensink, der auch als Domführer arbeitet, erzählt uns im Radioreise-Podcast, wie es dazu kam, dass Magdeburg gewissermaßen die Reformation eingeleitet hat.
Herman, der vor Jahrzehnten aus den Niederlanden nach Magdeburg zog, lebt nach dem Motto "Home is where the Dome is".
Ein besonderes Highlight ist das traditionelle Weihnachtssingen im Dom, wenn die Magdeburger Dombläser erklingen. Mehr als eine Million Lichter und 100 Kilometer lange Leuchtketten verwandeln Magdeburg den ganzen Winter über in eine Lichterwelt. Auch der gesamte Domplatz wird in die weihnachtliche Dekoration einbezogen. Ein riesiger beleuchteter Halbkugelversuch, eine Weihnachtskrippe, illuminierte Großfiguren oder die winterlichen Lichtspiele beleben den Platz mit der imposanten Domkulisse.
In der dunklen Zeit entsteht an Häusern, Laternen und auf den Plätzen der Innenstadt ein glitzerndes Wunderland. Ein wenig Hollywood gibt es auf dem Willy-Brandt-Platz mit dem gigantischen Magdeburg Schriftzug.
In der Radioreise folgen wir Paul-Gerhard Stieger, Geschäftsführer der Weihnachtsmarkt GmbH, auf einem Rundgang durch die funkelnde Stadt.
Viele Lichtinstallationen stellen einen Bezug zur Magdeburger Geschichte oder besonderen Persönlichkeiten aus der Ottostadt her.
Während am Magdeburger Dom eine meterhohe Krippe mit dem Jesuskind in der Futterkrippe zu sehen ist, wird auf dem Domplatz eine Otto-von-Guericke-Figur zum Leuchten gebracht.
Verschiedene Institutionen und Initiativen der Landeshauptstadt bringen sich mit eigenen Lichtinstallationen ein.
Dieser Schlitten wird abends in Magdeburg auch zum Leuchten gebracht...
In der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt reihen sich barocke Gemäuer an moderne Fassaden. Dazwischen schlängelt sich die Elbe durch die Stadt, umgeben von Parks und Promenaden. Etwas, was nach der Wende eine enorme Lebensqualität nach Magdeburg brachte, ist der Elbauenpark mit einem Jahrtausendturm. Dieses ehemalige Militärgelände war zur Bundesgartenschau 1999 neugestaltet worden. Touristen entdecken die Stadt zu Fuß, mit dem Doppeldecker-Bus oder mit dem Schiff.
Die Citylights von Magdeburg entdecken wir in der Radioreise mit allen Sinnen, auch mit dem Gaumen. Dazu testen wir das Angebot von Lukullus-Tours. Mit einem IPad bewaffnet kann man das heutige Stadtbild in ein historisches Bild spiegeln und sich somit in bis zu 1200 Jahre zurückliegende Stadtgeschichte zurückversetzen lassen. Das Tempo der Tour bestimmet jeder Besucher für sich allein – wir folgen der Inhaberin des Tour-Anbieters Heike Bodemann-Schenk.
Ihre Tour beginnt im Dommuseum „Ottonianum“ und führt uns später zum Kloster Unser Lieben Frauen.
Stolz ist man in Magdeburg auf Georg Philipp Telemann. Der Sohn der Stadt gehört neben Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel zu den bekanntesten Vertretern der mitteldeutschen Barockmusik. Telemanns Vater war Diakon an der Heilig-Geist-Kirche in Magdeburg, in der Georg Philipp am 17. März 1681 getauft wurde. Für die Radioreise ist der Barock-Komponist aus der Gruft gestiegen.
Georg Philipp war extra beim Friseur und hat sich beim Musikinstrumentenbauer eine Posaune anfertigen lassen. Das Privatkonzert hören Sie in unserem Podcast....
Zu den Citylights von Magdeburg zählt auch die gewaltige Festungsanlage "Ravelin 2" auf der Westseite der Elbe, die Ende des 19. Jahrhunderts errichtetet wurde. Die Anlage sicherte den Mittelabschnitt der neuen Westfront der Magdeburger Kernfestung. Sie bestand einst aus einer Doppelkaponniere im Hauptgraben, Wall mit Voll- und Hohltraversen im Brustwehrbereich, Kehl- und Reverskasematten, Pulvermagazin, Saillantkaponniere, Blockhaus und Poterne.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebten hier Menschen in Notunterkünften, die ihre Wohnungen verloren hatten. Der Sanierungsverein „Ravelin 2“ kümmert sich darum, dass diese historische Anlage saniert und mit Leben erfüllt wird. Die Ehrenämtler hatten die gesamte Anlage in mühevoller Arbeit restauriert.
Wir sprachen im Radioreise-Interview mit Rüdiger Stefanek. Er ist der Vereinsvorsitzender, der sich zu bestimmten Anlässen auch gerne in preußischer Montur zeigt.
Zu Pfingsten erleben Besucher in dieser Anlage bei den Festungstagen eine Zeitreise vom Mittelalter bis in die Kaiserzeit. Am zweiten Adventswochenende lockt ein besonderer, kleiner Weihnachtsmarkt, erzählt Vereinskollegin Josephine Kroneberg.
Modern denken - so lautet der Slogan vom Bundesland Sachsen-Anhalt und so lebt auch Magdeburg. Schon vor rund 100 Jahren war es eine Stadt der Moderne, die vom Bauhaus geprägt wurde. Mit dem Umzug der Kunstschule „Staatliches Bauhaus“ von Weimar nach Dessau entfaltete dieser moderne Baustil unter Walter Gropius in der Region besonders stark. Architektur, Kunst, Design, Wissenschaft und Technik bekamen einen rasanten Aufschwung. Über die Bedeutung der Magdeburger Moderne bis in die Gegenwart spricht Hardy Puls, Geschäftsführer von Magdeburg Tourist, im Radioreise-Interview.
Die Kollegen der Tourist Information helfen dabei, eine passende Unterkunft zu suchen. Sie geben auch praktische Tipps für einen abwechslungsreichen Citytrip. Gerne können im Vorfeld einer Reise Prospekte und Broschüren nach Hause geschickt werden. Mehr Infos dazu unter www.magdeburg-tourist.de
Wir bedanken uns bei Johanna Rabethge für die Vorbereitung und Begleitung dieser Radioreise!
Wir verlängern sehr gerne den Urlaub in Magdeburg. Denn eine andere Radioreise besucht zum Beispiel die große grüne Lunge der Stadt und ist unter anderem am Wasserstraßen-Kreuz Magdeburg.
https://www.radioreise.de/2020/03/magdeburg-die-ottostadt-uberraschend-anders.html
Auf ein Wiedersehen in Magdeburg!
