SAALE-UNSTRUT: Gärten, Schlösser, Wein
Bild: Christoph Keller / Saale-Unstrut-Tourismus e.V. |
Wir haben uns für diesen Urlaub eine der schönsten Kulturlandschaften ausgesucht, das Weinbaugebiet an Saale und Unstrut. Wer im ICE von Berlin in Richtung München fährt, düst in wenigen Minuten durch diese schöne Region, die wir nun ausführlich besuchen. Wir erleben tief in den Fels eingegrabene Flusstäler, steile Hänge mit Weinbergen, Weinbergshäusern und Weingüter und starten in Naumburg. Der malerische Naumburger Marktplatz bildet das Zentrum der ehemaligen Ratsstadt. Die Gebäude rings um den Markt strahlen wieder im Renaissance- und Barockstil. Hier vor dem Dom beginnt Matthias Ludwig vor dem Radioreise-Mikrofon seine Führung. Er ist Domarchivar und Gästeführer.
Matthias Ludwig erzählt uns kleine und große Geschichten aus den kleinen und großen Straßen dieser Stadt.
Matthias Ludwig begleitet uns zur "Wilden Zicke". So nennt sich eine betagte Dame, die seit dem Jahr 1892 unterwegs ist. „Wilde Zicke" oder auch "Ille" nennen die Naumburger liebevoll ihre alte Straßenbahn. Sie ist die zweitkleinste Deutschlands. Fast 100 Jahre fuhr sie im Ring, jetzt nur noch auf einem Teilstück.
Wer mit der "Wilden Zicke" fährt, fühlt sich in eine andere Zeit versetzt. Die Sitze sind aus olivgrünem Kunstleder, die Haltestangen aus mattem Aluminium. Es rumpelt in dem Triebwagen aus den 50-iger Jahren der DDR.
Acht Haltestellen sind auf dieser "Wilden Zicke" auf einer Länge von knapp drei Kilometern verblieben. Nun könnte man denken, damit fahren nur Touristen. Aber die rund 180.000 Fahrgäste pro Jahr sind ganz sicher nicht nur Zugereiste. Anja Dünhaupt arbeitet regelmäßig ehrenamtlich als Schaffnerin. Mit ihr sprechen wir über diese Art der Bahnromantik hier in der Radioreise.
Mit der Wilden Zicke erreichen wir auch den Naumburger Dom. Ab der Haltestelle "Jägerplatz" sind es noch etwa fünf Minuten zu Fuß zum Highlight in Naumburg.
Bild: Transmedial/Saale-Unstrut-Tourismus e.V. |
Weltbekannt ist er vor allem wegen der Arbeiten des sogenannten Naumburger Meisters, der die Stifterfiguren des Westchores schuf, darunter die legendäre Uta von Naumburg. Sie hat es schon bis n die Disney-Filme geschafft, erzählt uns Kirsten Reichert, die Leiterin Besucherservice. Sie beginnt ihre Radioreise-Führung an diesem besonderen Jesus-Kreuz.
In der nächsten Etappe erreichen wir die Gärten der Dornburger Schlösser, von denen schon Goethe schwärmte. Der große Dichter pries die gepflegten Anlagen und die Aussicht von diesem mit Wein bewachsenen Felsen hoch über der Saale.
Die Dornburger Schlösser und Gärten werden als Balkon Thüringens bezeichnet. Hoch über der Saale bieten die Terrassen eine phantastische Aussicht, die sich mit den historischen Gartenanlagen zu einer einzigartigen Atmosphäre verbindet.
Goethes Gedanken zitiert Cornelie Mier, die uns durch den Park führt.
Die Vielfalt der Stile und der Wechsel weiter Aussichten und gemütlicher Gartenecken machen den Reiz der Schlossgärten aus. Diesen Charakter nimmt die Dornburger Schlössernacht auf, die immer Ende August läuft und inzwischen eine feste Größe im Thüringer Kulturkalender ist. Wir trafen an einem der lauschigen Sommerabende sehr nette Radio-Kollegen und Radioliebhaber aus dem Harzvorland.
Sie können sich in der Radioreise außerdem auf ein humorvolles Besucher-Interview freuen....
Die Weinbauregion Saale-Unstrut hat eine turbulente Geschichte hinter sich. Seit der politischen Wende blüht sie wieder voll auf - dank Winzern wie der Familie Zahn. Ihr Weingut liegt an der Grenze von Thüringen zu Sachsen-Anhalt. Zu DDR-Zeiten hatte Hartmut beim volkseigenen Weingut Kloster Pforta gearbeitet. Den edlen Rebensaften bekamen nicht unbedingt die Arbeiter und Bauern des Landes, sondern die obersten Genossen, zum Beispiel in der Bonzen-Siedlung Wandlitz bei Berlin. Nach der Wende bekam Zahn das zwangsverstaatlichte Land der Familie zurück. Dann hieß es nicht mehr: Schwerter zu Pflugscharen, sondern Kartoffeläcker zu Weinbergen! Wie die Geschichte weitergeht, erzählt uns der Schwiegersohn Torsten General im Radioreise-Interview. Wir haben einen netten Mittag in seiner Weinerlebniswelt Zahn am Ufer der Saale verbracht.
In dieser Weinerlebniswelt an der Saale legen oft auch durstige Schlauchbootfahrer an.
Nördlicher als die Saale-Unstrut-Region liegt kein anderes deutsches Weinbaugebiet. Das macht es den Winzern das Leben nicht leicht. Sie müssen mit einer kurzen Vegetationsperiode von Ende April bis Mitte Oktober zurechtkommen. Im Winter kann das Quecksilber hier auch bis auf minus 20 Grad sinken. Das recht kontinentale Klima hat auch einen Vorteil: Es ist recht trocken, denn die Region zählt zu den niederschlagsärmsten Regionen Deutschlands. Dadurch verschwinden die Fruchtaromen nicht aus den Trauben, die deswegen ein opulentes Bouquet entwickeln. Deswegen schmeckt der Wein überhaupt nicht nach dem kargen Norden.
Bild: Christoph Keller / Saale-Unstrut-Tourismus e.V. |
Bild: Transmedial/Saale-Unstrut-Tourismus e.V. |
Bild: Transmedial/Saale-Unstrut-Tourismus e.V. |
Wir trafen Julia Peter am Weintor von Bad Sulza. Im Radioreise-Interview spricht sie über die Anforderungen einer Weinprinzessin.
Seinen Charakter als Kurstadt verdankt Bad Sulza dem natürlichen Heilwasser. Schon 1839 konnte in Bad Sulza gekurt werden, es gab eine Trinkhalle bei der Carl-Alexander-Sophien-Quelle und ein kleines Badehaus.
Schon Goethe hatte diese Nutzung bei einem Besuch der Saline einige Jahre zuvor empfohlen. Einst prägten drei imposante Gradierwerke das Stadtbild Bad Sulzas. Erhalten blieb das Gradierwerk "Louise".
Melanie Kornhaas, die Chefin der Kurgesellschaft, führt uns durch den dichten Nebel der Zerstäuberhalle des Gradierwerks „Louise“. Die heilende Wirkung der salzhaltigen Bad Sulzaer
Luft erklärt sie uns im Radioreise-Interview.
Die sanften Hügel und Täler mit den hoch aufragenden schmalen Pappeln erinnern in Bad Sulza manchen Besucher ein wenig an die Toskana, womit der Name „Toskana des Ostens" geboren war.
Die Kur- und Weinstadt liegt inmitten des Städtedreiecks Jena -Weimar–Naumburg und ist
Thüringens einzige Weinstadt. Auch über die Rolle Goethes für den Aufstieg von Bad Sulza hören Sie einiges in der Radioreise. Wir besuchen sein original-nachgebautes Gartenhaus.
Gästeführerin Ingrid Müller erzählt uns die Geschichte des Gartenhauses.
Im benachbarten Auerstedt erinnern wir uns an die Schlacht des Jahres 1806. Die preußische Armee erlitt damals eine schwere Niederlage gegen die französischen Truppen. Napoleon schlug mit seiner Armee das preußisch-sächsische Koprs. Zur gleichen Zeit schlug in der Nähe Marschall Davout mit seinem Korps die preußische Hauptarmee . In älteren Quellen heißt es statt „Schlacht bei Jena und Auerstedt“ auch „Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt“. Beide Begriffe lassen nicht erkennen, dass sowohl die Franzosen als auch die Preußen so gut wie keine Kenntnis von den zeitlich parallel verlaufenden Schlachten hatten. Allerdings kann keine der beiden Schlachten unter Ausschluss der anderen betrachtet werden. Die Auerstedter Museenwelt gibt auf unterschiedliche Weise Einblick in die bewegte Geschichte des Thüringer Dorfes. Exponate zur Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt im Jahr 1806, der Geschichte des dörfischen Lebens und dem Thüringer Brauchtum lassen sich im Heimatmuseum im Inneren des Schlosses besichtigen. Das gegenüberliegende Kutschenmuseum beherbergt 17 historische Gefährte aus der Sammlung der Klassik Stiftung Weimar, inklusive der Hochzeitskutsche der Großfürstin Maria Pawlowna. Das Schloss-Areal beherbergt heute ein nobles Hotel mit exzellenter Küche. Kommunikations-Chef Klaus Lohmann spricht darüber im Radioreise-Interview.
Die einzigen Kanonen-Kugeln, die wir preisen können, sind die aus Schokolade. Ein Konditormeister aus Thüringen hat sie für diesen historischen Ort als süßes Souvenir gefertigt.
Im idyllischen Tal der Unstrut, umgeben von jahrhundertealten Terrassenweinbergen, liegt die Wein- und Sektstadt Freyburg. Mehr als 15 Rebsorten werden hier angebaut. Hoch oben thront die größte Burg der Landgrafen von Thüringen, die mittelalterliche Neuenburg.
Bild: Wolfgang Kubak / Saale-Unstrut-Tourismus e.V. |
Was im Jahr 1856 mit der Sektkellerei Kloss & Foerster in einem Hinterhaus begann, ist heute nicht wegzudenken aus den Supermarkt-Regalen. Ilona Kaiser führt uns durch die Sektkellerei mit dem riesigen Cuvéefass und mit ihrem großen Lichthof. Die Anlage ist zugleich eine der ältesten denkmalgeschützten Industriehallen Deutschlands.
Im Jahr 2002 übernahm Rotkäppchen die Sektmarken Mumm, Jules Mumm und MM Extra und brachte die weiterhinrechtlich selbstständigen Unternehmen Godefroy H. von Mumm & Co. Sektkellereien in Hochheim, Matheus Müller Sektkellereien und Chantré & Cie in Eltville und Rotkäppchen Sektkellerei in Freyburg in die neuen Rotkäppchen-Mumm-Sektkellereien ein.
Daher wird Rotkäppchen häufig als Beispiel für erfolgreiche ostdeutsche Unternehmen genannt.
Mit einem Glas dieses spritzigen Rebensaftes stoßen wir auf die schöne Kurzreise an, die Sie wie immer verlängern können.Wir bieten Ihnen weitere Urlaubstage in Sachsen- Anhalt und Thüringen an. Nehmen Sie von Naumburg den IC oder den Regionalzug nach Weimar. Dort beginnt unsere Bauhaus-Reise, die Sie weiter nach Dessau führt.
WEIMAR - DESSAU: Die Bauhaus-Reise
Von Dessau aus sind Sie in gut einer Stunde im Harz. Dort können Sie mit uns mit der Schmalspurbahn auf den Brocken fahren. Die Harzreise bietet viele Geschichten aus der Region.
HARZ - Mit der Schmalspurbahn von Wernigerode auf den Brocken
Von Dessau können Sie elbaufwärts mit uns ins schöne Sächsische Elbland reisen.
SÄCHSISCHES ELBLAND
Wenn Sie einmal im Sächsischen Elbland sind, dann nehmen Sie sich doch bitte Zeit für unseren spannenden Stadtrundgang durch Dresden.
DRESDEN - Reise nach Elbflorenz
Elbabwärts erwarten wir Sie zu einem Rundgang durch Hamburg.
Städtereise nach Hamburg
Auf ein Wiedersehen an der Saale und Unstrut
Bild: Transmedial/Saale-Unstrut-Tourismus e.V. |