BRIGHTON - Das englische Seebad am Ärmelkanal
Bild: Visit Brighton, Adam Bronkhorst |
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Freuen Sie sich auf einen der beliebtesten Urlaubs-Orte in Großbritannien - auf die Mischung aus Strand, Kunst, Kulinarik, Festivals und Action, auf einen hippen Ort.
Bild: Visit Brighton |
Einst kamen nur die feinen Herrschaften zum Baden nach Brighton, heute ist das Seebad ein Anziehungspunkt für ganz viele: Strand-Urlauber, Kunst-Interessierte, Partyfreunde oder Sport-Begeisterte.
Brighton ist eine junge, lässige Stadt.
Brighton ist offen für Schwule und Lesben, für eine ganz bunte Community.
Mit unserem guide Francoise starten wir an dem West Pier. Hier bleiben viele staunend stehen, denn vor etlichen Jahren brannte er ab. Seitdem ragt in großes Gerüst nach oben, es sieht aus wie ein Skelett. Manche glauben sogar, es sei ein Kunstwerk, dass seinerzeit Prince George entworfen hat.
Wilde Küsten mit schneeweißen Steilklippen, grüne Hügel, bunt blühende Gärten und Städte voller Kultur. Das ist die Kulisse, vor der wir heute Urlaub machen. Einen Blick von oben auf diese Südküste bietet sich vom wuchtigen und hochmoderne Pfahl des British Airways i360, die Einheimischen nennen ihn „Brightons vertikaler Pier".
In regelmäßigen Abständen fährt eine gläserne Aussichtskanzel an dem Pfahl nach oben, ganz leise und scheinbar langsam. Was von weitem an ein Ufo erinnert, ist in eine Aussichtsplattform. Unten steigt man zu, oben schaut man raus. Die Besonderheit liegt in der beweglichen Aussichtskanzel, die den i360 Tower zum höchsten Aussichtsturm seiner Art macht und noch dazu zum schlanksten Turm der Welt.
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Das British Airways i360 ist ein futuristischer Aussichtsturm und ein Stilbruch, der in keine andere Stadt besser passen könnte.
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In der Vogelperspektive auf Brighton erscheint ein weiteres Wahrzeichen recht klein: Der mehr als 100 Jahre alte Pier, der weit in den Ärmelkanal hineinreicht. Der Brighton Palace Pier wurde im Mai 1899 eröffnet.
Sie ist ebenfalls im viktorianischen Stil erbaut, hat aber nur noch bedingt den Charm der alten Zeit. Heute beherrschen Spielanlagen und eine sehr große Spielhalle das Bild.
Die Spielhallen sind voller Menschen, die ihr großes Glück suchen oder einfach nur Spaß haben wollen. Die Zocker füttern die Automaten mit Pence-Stücken und jubeln gern bei auch nur kleinen Gewinnen. Wenn Sie Pech haben, dann werden sie leise….
Die diversen Amusements sind sicher gewöhnungsbedürftig...
Entlang der Seebrücke gibt es dutzende Verkaufsstände. Hungrig bleibt niemand, erst Recht nicht unter der deutschen Flagge...
Wer will, der findet auch im Gewimmel der Seebrücke kleine Ruhe-Oasen.
Die Uferpromenade in Brighton eignet sich ideal zum Joggen. Schon früh morgens halten sich die Menschen hier fit.
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Was uns auf der Insel auffällt: Die Engländer haben ein ganz anderes Temperatur-Empfinden.
Schon bei 15 Grad tragen die Mädels sehr oft kurze Shorts und laufen im Mini-Rock. Sie zeigen gern viel Haut, bei Temperaturen, die bei uns Gänsehaut auslösen. Die Männer ebenso: Die Shorts knapp und sexy, viel Bein wird gezeigt. Und schlechtes Wetter hält sie nicht vom Baden ab...
Diese See-Promenade ist alles andere als lieblich, sie ist zum Teil pompös und sehr großzügig angelegt. Große Hotels und ein Kongresszentrum wechseln mit etwas kleineren Häusern ab. Im Radioreise-Gespräch mit Francoise erfahren Sie mehr über die Geschichte der großen Hotels, wie unter anderem dem Hilton Metropol.
Das Seebad lockt mit trendigen Cafes, Bars oder auch Second Hand Shops, gerade im Geschäftsviertel "North Laines" wird das spürbar.
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In den vergangenen Jahren hat sich dieses Einkaufsviertel etabliert. Vor allem junge Künstler haben sich hier niedergelassen und die Straßen und Gebäude in ein buntes Sammelsurium verwandelt.Öko-Bäcker wechseln sich ab mit Musikläden, Studentenkneipen und Geschäften mit exzentrischer Mode.
Stolz ist die Stadt darauf, in der Premier League spielen zu dürfen. Dem Kapitän wurde schon zu Lebzeiten dieses Denkmal gesetzt:
Brighton bietet sehr viel Kultur fast wie eine große Metropole. Deswegen hat es auch den Beinamen "London an der See". Jedes Jahr im Mai geht das Brighton Festival über die Bühne, nach Edinburgh ist es das größte Kunstfestival im Vereinigten Königreich. Rund eine halbe Million Menschen kommen dazu jedes Jahr nach Brighton. Bei dem Festival „Artist Open Houses“-Konzept öffnen Künstler ihre eigenen Häuser für die Öffentlichkeit und stellen ihre Kunstobjekte aus. Das Festival findet zweimal im Jahr statt. An vier Wochenenden im Mai und an drei Wochenenden im Dezember.
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Auf unserem Rundgang durch Brighton legen wir in der Radioreise nach guter Tradition eine kulinarische Pause ein. Die englische Küche hatte jahrzehntelang nicht den besten Ruf. Denn die Briten galten als kulinarische Tiefflieger. Inzwischen fliegen sie höher, zum Teil auch sehr hoch.
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Das Restaurant entstand aus ehemaligen Fischerhütten. Seit über 150 Jahren werden hier Fisch und Meeresfrüchte serviert. Der Leigh-Jones-Familie gehörte das Haus seit 1945. Legendär war einst die Austernbar. Die ganze Geschichte hören Sie im Radioreise-Interview mit dem Manager des Hauses.
Traditionelle Gerichte in moderner Präsentation - diese Philosophie verfolgt das Restaurant. Dieses Foto darf beim Betrachter gern den Speichel fließen lassen...
Nach dem Abendessen empfehlen wir den gepflegten Kneipenbummel durch Brighton, also einen Besuch im Pub. Gerade abends laden sie in den schmucken Häusern besonders ein.
Für den Katerbummel am nächsten Tag empfehlen wir gute Fischbrötchen bei der Fischräucherei "Jack and Linda Mills Traditional Fish Smokers".
Kleine Restaurants und Pubs verstecken sich in den Bögen der Backsteinbrücke, die die Grenze zwischen der Straße und dem Strand markiert. In einem dieser Bögen trafen wir Linda und Jack.
Im Radioreise-Gespräch plaudert der ehemalige Fischer Jack über seine Lebensreise, die ihn zu diesem Job brachte.
Gäste loben vor allem seine Makrelenbrötchen. Für den kulinarischen Test fehlte uns die Zeit. Wir waren froh, dass die beiden im Geschäftstrubel überhaupt fünf Minuten Zeit für unsere Sendung hatten.
Etliche Promis zählen Linda und Jack zu ihren Stammgästen. Viele Namen bleiben geheim, ein paar andere finden sich auf der Gästepinnwand.
Entlang dieser See-Promenade reiht sich teilweise ein Verkaufsstand an den nächsten. Wer verzweifelt auf Souvenirjagd ist, wird hier nicht mit leeren Händen zurückkommen. Wobei natürlich alles Geschmackssache ist...
Die Regenbogenfahne weht an vielen Orten in Brighton. Sie ist ein Zeichen dafür, dass dieses Seebad sehr liberal ist. Manche sagen, Brighton sei das liberalste aller britischen Seebäder. Zwar hat London die größte und aufregendste Gay-Szene Großbritanniens. Wenn es aber um die Zahl der Lesben und Schwulen in Bezug auf die Einwohnerzahl geht, hat Brighton die Nase vorn. Manche nennen es liebevoll das rosa Seebad.
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Für müde Beine oder Nostalgiker empfehlen wir die Volk’s Electric Railway. Sie ist die älteste elektrische Bahn in Großbritannien mit einer Spurweite von heute 825 Millimeter. Die Bahn wurde 1883 entlang der Küste eröffnet und verband ursprünglich das Aquarium mit dem Old Chain Pier. Benannt ist sie nach ihrem Erbauer, Magnus Volk, einem Sohn deutscher Einwanderer.
Die Bahn endet im Osten von Brighton an der Marina. Die Marina war früher ein Hafen unterhalb der Kreidefelsen. Da er aber nicht ausreichend genutzt wurde, legte man einen Teil der Hafenanlage trocken. Dort entstanden Pubs, Restaurants und auch ein Kino. Zum Shopping empfehlen wir die Geschäfte in der Altstadt. Dort sind wir auf einen äußerst süßen Laden gestoßen.
Das Geschäft trägt den schwierigen und doch trotzdem einpräsamen Namen Choccywoccydoodah. Die Schokoladen-Skultpuren in den Schaufenstern sind wahre Kunstwerke. Die charmante Verkäuferin Rose plauderte über das Konzept.
Rose war ganz aufgedreht und aufgeregt, weil es ihr erstes Radio-Interview war. Seien wir froh und stolz: Ihr erstes Interview gab sie nicht etwa der BBC oder SkyNews , sondern der Radioreise…...
Einies Skuriles ist uns aufgefallen, auf diesem Rundgang durch Brighton. Wie etwa diese Kirche, die zu einem Fussball-Pub umgebaut wurde...
All diese Erlebnisse haben wir unserem charmanten guide Francoise zu verdanken. Francoise kam aus Frankreich über den Kanal auf die Insel. Ihre Lebensgeschichte hören Sie in der Radioreise.
Auf ein Wiedersehen in Brighton!
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