LUXEMBURG - Das einzige Großherzogtum der Welt
In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit nach Luxemburg. Folgen Sie ihm in das
letzte Großherzogtum in Europa und damit der Welt.
Schon von weitem begrüßt die Silhouette mit ihren markanten Türmen, der Kathedrale du Notre-Dame mit der markanten Brücke Pont Adolphe und natürlich dem Palast des Großherzogs.
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Bild: Visit Luxemburg |
Direkt gegenüber des Palastes des Großherzogs befindet sich ein Gebäude aus dem 15. Jahrhundert, dass sich einer sehr süßen Sache widmet. Bei manchen Völkern gilt diese süße Sache als Aphrodisiakum. Es soll glücklich machen, die Schokolade! Daher betreten wir in der Radioreise voller Genuß das Chocolate Haus in Luxemburg. Typisch für dieses Cafe sind die großen Schoko-Löffel, die man in heiße Milch tunken muss. Daraus entsteht heiße Schokolade. Dafür gibt es in dutzende Geschmacksrichtungen. Wir sprechen darüber mit Silvie, die seit vielen Jahren hier die Gäste bedient.
Luxemburg kann stolz auf drei Nominierungen auf der Welterbeliste der UNESCO sein und schaut inzwischen auf eine mehr als tausendjährige Geschichte zurück. Obwohl die Stadt lediglich 115.000 Einwohner zählt, tummeln sich hier Menschen aus über 150 verschiedenen Nationen. Diesen Multi-Kulti-Mix lassen wir uns in der Radioreise erklären.
Wer tiefer in die Historie der Stadt eintauchen will, wird in den vielen Museen fündig. Militär- oder Industrie-Museen erzählen über die Geschichte, die wir in der Sendung nur kurz anreißen können.
Ein Rundgang führt die Besucher zu den sieben bekanntesten Museen auf der Museums-Meile. Hier empfiehlt sich die Luxemburg-Card, die – einmal bezahlt - freien Eintritt in alle Museen und auch freie Busfahrten bietet.
Höhepunkt aller Feste in Luxemburg ist der Nationalfeiertag am 23.Juni. Er wurde ursprünglich eingeführt, um den Geburtstag des jeweiligen Großherzogs zu feiern. Es begann mit dem Geburtstag der Großherzogin Charlotte, die am 23. Januar geboren wurde. Weil das aber im Winter ist wurden die Feierlichkeiten auf die wärmere Jahreszeit verschoben. Der 23.Juni wurde von den Nachfolgern beibehalten. Die Feierlichkeiten beginnen bereits am Vorabend des Nationalfeiertages mit einem großen Trachtenumzug durch die Altstadt.
Höhepunkt der Feierlichkeiten ist das Feuerwerk, dass von der Adolphe Brücke entzündet wird. Es zählt zu den schönsten der Welt.
Der Nationalfeiertag selbst beginnt mit einer offiziellen Zeremonie, gefolgt von Salutschüssen und der Militärparade. Das traditionelle Te Deum findet in der Kathedrale Notre-Dame statt.
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Bild: Visit Luxemburg |
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Bild: Visit Luxemburg |
Die Mosel ist einer der größten Flüsse in Luxemburg. Auf einer Strecke von 39 Kilometern bildet sie die natürliche Grenze zwischen Luxemburg und Deutschland. Die Mosel hat in Luxemburg ein wunderschönes Tal gegraben. Die Region ist insbesondere für ihre Weinberge, ihre romantischen Hotels und ihre mittelalterlichen Städte bekannt.
Bei einer Schiffsfahrt, zum Beispiel von Remich aus, zieht die Landschaft diesseits und jenseits der Grenze vorbei.
Das Tal der Mosel bringt den Luxemburger viel Genuss. Denn es ist die einzige Gegend, in der im Großherzogtum Wein angebaut wird. Das milde Klima und die Schönheit der Weinberge machen diese Region auch bei Touristen so beliebt. Die Weinstrasse an der Mosel erfüllt alle Voraussetzungen, die es den Winzern erlauben, exzellente Weine herzustellen, die weit über die Landesgrenzen hinaus geschätzt werden. Neun verschiedene Rebsorten werden hier angebaut: Riesling Wein, Pinot noir, Pinot blanc, Pinot gris, Gewürztraminer, Auxerrois, Rivaner, Elbling und Chardonnay. Die auf den Muschelkalkböden der Gegend um Grevenmacher angebauten Reben ergeben feine und lebhafte Weine. Die von den Keuper- und Mergelböden um Remich stammenden Moselweine haben einen eher opulenten Charakter. Ein absoluter Renner sind Schaumweine und Crémants. Darüber sprechen wir bei unserem Besuch im einzigen Weinkeller Luxemburgs, der in eine Kalksteinhöhle geschlagen wurde, "Caves St. Martin".
So wie der Diamantenhändler den Wert der ungeschliffenen Steine erkennt, erfassten die sieben Gründer der Caves St Martin die Magie des riesigen Kalkfelsens unterhalb der Stadt Remich, ist zu lesen. An diesem Ort die Herren Eugène Koch, Jean Faber, Eugène Knepper, J.P. Hartmann, Pierre Wurth, Jean Beissel und Mathias Ley einen Meilenstein der luxemburgischen Schaumweingeschichte entstehen. Im Jahre 1919 gründeten sie dort die Caves St Martin. Die Winzer halten sich noch heute an das althergebrachte Ritual der Weinbereitung und des Flaschengärverfahrens.
Die Radioreise hatte es sich in Luxemburg angewöhnt, das Mittagessen oder das Dinner mit einem Crémant zu beginnen. Das stimmuliert den Magen für das oft gehaltvolle Essen.
Direkt am Ufer der Mosel steht ein wichtiger Grundpfeiler des offenen freien Europas. Mitte der 80-iger Jahre sind mit dem Abkommen von Schengen die Schlagbäume innerhalb der Europäischen Union gefallen. Auf Initiative des französischen Staatspräsidenten Francois Mitterand und des damaligen deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl wurde zwischen Deutschland, Frankfirech und den Benelux-Ländern an Bord des luxemburgischen Schiffs Princesse Marie-Astrid vor dem Ufer von Schengen das Schengener Übereinkommen geschlossen, das einem Europa ohne Grenzen den Weg ebnete.
Das Besucherzentrum "Centre Européen" beherbergt das "Musée Européen Schengen", eine Dauerausstellung über Europa und das Schengener Abkommen sowie eine "Europe Direct"-Informationsstelle mit Dokumentationen über die Aktivitäten der Europäischen Union.
Als das Schengener Abkommen geschlossen wurde, war Europa noch durch Mauer und Stacheldraht getrennt. Jahre später kam fast über Nacht die ehemalige DDR zum Schengen-Raum dazu. Daher war es mehr als logisch, dass ein Stück der einstigen Berliner Mauer den Weg ins ferne Schengen fand.
Der Mauerfall wäre ohne den damaligen sowjetischen Staats- und Parteichef Gorbatschow nicht denkbar gewesen.
An die Idee des offenen Europas zu erinnern, tut immer gut - gerade in diesen Zeiten....
In Luxemburg ist Geld vorhanden, vor allem in den Büchern und Tresoren der Banken. Luxemburg ist aber nicht nur die Stadt der Banken, es ist auch ein wichtiger Brückenkopf der Europäischen Union. Das Europäische Konferenz- und Kongresszentrum, der Gerichtshof, die Komission, der Rechnungshof und die Investitionsbank – alle diese Einrichtungen befinden sich hoch über der Stadt auf dem Plateau Kirchberg, dem modernsten Teil Luxemburg.
Eine hochmoderne Bergbahn, gebaut in der Schweiz, bringt die Menschen auf den nicht so alpin-hohen Kirchberg....
Ein gläserner Aufzug verbindet den im oberen Stadtzentrum gelegenen Park "Pescatore" und das im Alzette-Tal eingebettete Viertel "Pfaffenthal". Er ist genauso wie die Bergbahn kostenfrei. Die 71 Meter Höhenunterschied sehen aus der gläsernen Aussichtsterasse besonders spektukulär aus.
In dieser Radioreise machen wir eine kleine Reise im Radio und Fernsehen. Denn wir kommen zu einem Ort, an dem wir über drei magische Konsonanten reden wollen - RTL. Ein wenig versteckt im Stadtpark von Luxemburg befindet sich die Villa Louvigny . Auf den ersten Blick ist es ein eher unscheinbares Gebäude.
Sie war schon weit vor dem Zweiten Weltkrieg Firmensitz und Funkhaus für die damals mehrsprachigen Hörfunkprogramme von von Radio Luxemburg. In den 1950er Jahren wurde das Gebäude um einen Konzert- und Sendesaal sowie einen markanten achtstöckigen Turm erweitert. 1962 und 1966 wurde der Grand Prix Eurovision de la Chanson in der Villa Louvigny veranstaltet.
Für uns war es Gelegenheit mit Romain von Visit Luxemburg über die bewegte Geschichte von RTL zu sprechen, die mit Radio Luxemburg begann.
1991 zogen Verwaltung und Studios des Senders in ein neues Funkhaus auf dem Kirchberg. Damals verlor Radio Luxemburg nicht nur seinen ursprünglichen Namen, sondern auch den markanten Klang. Über den Weg von Radio Luxemburg zu RTL-Radio und von RTL-plus zum heutigen Programm sprachen wir mit ein wenig Nostalgie....
Die einst fröhlichen Wellen schwingen nun im anderen Takt - wir mit der Radioreise halten uns gern an alte Tugenden....Und wenn uns der Rückblick auf scheinbar gute alte Radiozeiten zu sehr schmerzt, greifen wir eben zur Pulle...
Es ist ein Staat, in dem es sich leben lässt, vor allem arbeiten lässt. Hunderttausende Menschen pendeln jeden Tag aus Deutschland, Frankreich und Belgien zur Arbeit nach Luxemburg. Vor allem aus Trier setzt sich immer eine große Kolonne an Autos in Bewegung. Weil das Autofahren bei all den Staus nervt, pendeln sehr viele auch im Bus. Die Busse von Trier nach Luxemburg fahren im engen Abstand. In einem der Busse sitzt jeden Tag Mike aus Trier. Im Radioreise-Interview spricht er über das tägliche Pendeln und die Vielsprachigkeit des Großherzogtums. Wir trafen Mike beim "G4-Gipfel" von Luxemburg...
Es lohnt sich, in Luxemburg zu arbeiten - die Bezahlung soll recht gut sein. Und für den Lebensabend lockt solch ein prachtvolles Altersheim....
Auf ein Wiedersehen in Luxemburg!