Meeresreise - Israel vom Wasser aus
Eilat an der Nordspitze des Roten Meeres gibt es ein kleines Korallenriff, zwischen dessen Winkeln und Höhlen viele Arten farbenprächtiger exotischer Fische leben. Man kann diese Tierwelt aus dem Unterwasser-Observatorium beobachten.
Für mich war dieses Gespräch mit Avi Kandelker ein Wiedersehen nach vielen Jahren. 2008 führte mich meine erste Israel-Reise auch nach Eilat – dort verlieh mir Avi die Urkunde „Botschafter des guten Willens“. Nun bekam ich eine neue Urkunde. Damals hatte diese Israel-Reise eine ganz große Empathie für dieses Land geweckt, wenn man so will, eine Liebe. Ich war seitdem bereits neun Mal im heiligen Land, aber erst das zweite Mal in Eilat.
Als ich mit Avi sprach, erinnerte ich ihn an seine Aussage von 2008: Damals sagte mir der Tourismus-Chef, er träume von einer Riviera am Roten Meer, einer Riveira über die Landesgrenzen hinweg. Die politischen Voraussaussetzungen sind seit dem sicher nicht einfacher geworden, doch Avi glaubt weiterhin an diese grenzenlose Riviera.
Bootsfahrten ermöglichen bereits jetzt ein Schwimm-und Schnorchelvergnügen zwischen Ägypten, Jordanien und Israel.
Beim morgendlichen Joggen bin ich zum streng bewachten Grenzstreifen zwischen Israel und Jordanien gelaufen.
Israel und Jordanien teilen sich dieses große Salzwasser. Schiffe wird man hier genauso vergeblich suchen wie Fische. Jede Schiffsschraube würde sofort mit Salz verrosten, jeder Fisch könnte keine Minute überleben. Es ist eben ein Totes Meer und dennoch ein Meer, dass uns viel Leben bringt.
Ich lege mich wieder ganz sanft aufs Wasser. Das Tote Meer trägt fast jedes Schwergewicht. Auf dem Rücken ist die bequemste Lage, aber auch die einzig mögliche. Denn wer sich auf den Bauch legt, dem zieht es die Beine gleich nach oben.
Wir besuchen am Rand des Toten Meeres das Kibbutz Ein Geidi. Kibbutz steht für die häbrische Bezeichnung für eine kollektive Siedlung, eine Art Genossenschaft, Gemeinwesen. Hier leben Menschen in einer Siedlung und geben je nach Modell einen Teil ihres Einkommens für die Gemeinschaft. Vielleicht ist es eine kleine Insel des Sozialismus mitten im kapitalistischen System.
Zabo führt usn durch dieses Kibbutz. Er selbst hat eine spannende Lebensreise hinter sich. Denn er kam aus dem Iran nach Israel – er kam dorthin, wo seine Seele ihn hinzog, ins heilige Land.
Das Kibbutz Ein Geidi ist eine kleine grüne Oase in der Steinwüste am Toten Meer, ein grüner Garten vor den gelb-braunen Felsen.
Die Idee des Kibbutz ist ja so etwa: Jedem nach seinen Möglichkeiten – allen nach ihren Bedürfnissen. Das habe ich so ähnlich im Sozialismus schon mal gehört. Aber so wie der Sozialismus an seine Grenzen gestoßen ist, so hat sich im Laufe der Jahre auch das System des Kibbutz verändern müssen. Inzwischen gibt es in diesem Kibbutz Ferienwohnungen, sogar ein luxoriöses Spa und Schwimmbad.
Man kann ganz bequem Urlaub in Ein Geidi machen – lebhhaft am Pool und in Ruhe unter den Bäumen mit Vogel-Gezwitscher.
Wir betreten den Gemeinschafts-Speisesaal des Kibbutz. Mich erinnert er äußerlich an kollektive Zeiten in den Ferienheimen der ehemaligen DDR.
Auf der Meeresreise von Süd nach Nord erreichen wir in Jaffa das Mittelmeer. Tel Aviv und Jaffa ist heute ein gemeinsamer Ort, aber früher waren es zwei getrennte. Im Grunde ist Tel Aviv für Israel-Verhältnisse ein Baby, gut 100 Jahre alt - Jaffa ist tausende Jahre älter.
Vom Orangenhandel im Hafen von Jaffa ist nichts mehr zu spüren. Der Hafen ist eher verwahrlost. Dafür sind die kleinen Gassen, die vom Hafen hoch zur Petruskirche führen, schmuckvoll. Zwischen den Wohnungen sieht man die Türen zu Bars, Restaurants, kleinen Galerien. Auffällig ist die blaue Farbe an den Tür-Rahmen. Und die ist nicht zufällig, erzählt unser guide Amos in unserer Sendung.
Wir erreichen Tel Aviv, die Partymetropole, die Sportstadt, das Liberalste, was Israel zu bieten hat.
Das sportlich aktive Tel Aviv stellen wir Ihnen in unserem Blog über Tel Aviv sehr ausführlich vor.
Traumhaft – der Blick von Haifa auf das große Meer. Diese Geschichten von Akko und Haifa – die erzählen wir unserer Strandreise.
Es gibt so viele weitere Geschichten aus Israel – so viel in so einem kleinen Land. Es gibt garantiert ein Wiedersehen.