In dieser Radioreise stellt Ihnen Alexander Tauscher die wohl eigenwilligste Kanaren-Insel vor, Lanzarote. Freuen Sie sich auf die Welt der Vulkane und damit eine bizarre, aber berührende Landschaft.
Lanzarote, 150 Kilometer von der Küste Marokkos entfernt und rund 1.000 Kilometer von der Südspitze des spanischen Festlandes. Sie ist die nördlichste der Kanarischen Inseln. Lanzarote ist eine Insel mit einer besonderen Architektur und Kunst, mit einer schützenswerten Natur, die inzwischen zum UNESCO Biosphären-Reservat erklärt wurde.
Lanzarote – die Vulkaninsel – geboren aus Feuer und Wasser, vor vielen Millionen Jahren aus den Tiefen des Atlantiks aufgestiegen. Immer wieder haben Vulkane ihre Lavafluten über die Insel gegossen. Das lernen wir an vielen Orten der Insel kennen, als erstes im Timanfaya-Nationalpark.
Unser guide Juan Jorge beschreibt in der Radioreise, welche Kraft die Natur hat. Wir beobachten die Naturschauspiele: Zum Beispiel gießt ein Angestellter des Parks kaltes Wasser in ein Rohr in die Erde, sofort schießt ein heißer Wasserstrahl nach oben.
Hier sehen wir, wie ein Parkmitarbeiter etwas Stroh in die Erde legt, schnell entzündet sich das Stroh zu feuer. Denn die Erde ist hier besonders heiß...
Um selbst zu erfahren, welche Wärme in der Erde steckt, bringen Touristen gern eigenes Fleisch mit und legen es auf einen Außengrill.
Auf Bustouren durch den Park kann man viele erloschene Vulkane aus der Nähe betrachten.
Ein Name taucht immer wieder auf, wenn man über Lanzarote spricht und wenn man die Insel besucht: César Manrique. Er war ein Naturschützer und vor allem Künstler und hat uns viele heutige Touristenmagnete hinterlassen. Einen stellen wir ausführlich vor, die Höhlen von Jameos del Agua. Das ist eine Teils eingestürzt Lavaröhre am Vulkan Monte Corona. Aber es ist eben mehr als eine Röhre, wie unser guide Juan in der Sendung ausführlich erzählt.
In diesem kleinen See leben einzigartige winzige blinde Krebse.
César Manrique hinterließ an vielen Stellen der Insel kunstvolle Toiletten wie auch hier in der Höhle. Allein schon deshalb lohnt sich dieser WC-Kunstbesuch.
Ich habe mir dieses Kunstwerk auch gleich zu Beginn mal angeschaut – und bin dann erleichtert zu einem weiteren Kunstwerk gelaufen...
Die gesamte Lavaröhre reicht vom Monte Corona über die begehbare Höhle „Cueva de los Verdes“ bis zu „Jameos del Agua“ und unter den Atlantik-Meeresboden.
Wir laufen über die Steintreppe vorbei an Pflanzen, zum "weissen Schwimmbecken" in der Garten-Grotte, auch extra von César Manrique entworfen.
Wenn man Urlaub auf Lanzarote macht, kann es gut sein, es brummt einmal vor dem Hotelzimmer, so als würde ein LKW vorbeifahren. Keine Angst, es ist ein kleines Erdbeben. Im Schnitt zweimal am Tag bewegt sich die Erde auf dieser Vulkaninsel. Aber außer einem leichten Geräusch ist das nicht zu spüren. Das Geräusch selbst hört man auch nur an bestimmten Orten, wenn es keine menschlichen Störgeräusche gibt. Das erzählte mir unser guide Juan als wir im Auto über entlang der Vulkanlandschaft gefahren sind – zum nächsten Kunstwerk mit toller Aussicht: Mirador del Rio.
Der Aussichtspunkt galt, als er Mitte der 70iger Jahre gebaut wurde, als eines der bedeutendsten modernen Bauwerke der Welt. Natürlich wurde es auch von Cäsar Manrique gestaltet. Im Blick die kleines Schwester von Lanzarote, die Insel La Graciosa.
Die berühmte Fernsehserie „Tim Taler“ mit dem damals jungen Thommy Ohrner wurde seinerzeit genau hier gedreht. Unser guide Juan Jorge erzählt in unserer Radioreise, warum er sich diese Serie so intensiv angeschaut hatte.
Obwohl Lanzarote auf der Höhe Nordafrikas liegt, ist das Klima hier viel angenehmer als auf vergleichbarer Höhe in Afrika. Es ist durchgehend mild, im Sommer etwas über 25 Grad, im Winter etwas darunter. Das liegt am Passatwind vom Atlantik. Es gibt nur wenige Ausnahmen, wenn der wenn der Wind mal von der Wüste kommt. Dann bekommt Lanzarote für ein paar Tage diese Saharaluft, den so genannten Calima.
Der Ort, den wir jetzt besuchen, ist besonders windig. Wir fahren auf das Gebirge im Norden, das Famara-Massiv mit seinem höchsten Gipfel, dem 671 Meter hohen „Penas del Chache“. Hier an der Westküste fallen die Berge besonders steil ins Meer ab und oben kurz vor der Klippe stehe ich mit unserem guide Juan Jorge.
Wir fahren weiter auf der Vulkaninsel und erreichen den Vulkan Montaña Colorada. Mit Sarah Hernandez wagen wir den Tanz auf den Vulkan, steigen zum Rand des Vulkan-Kraters. Beim Aufstieg zeigt sie mir, welche besonderen Pflanzen in dieser rauen Landschaft wachsen. Als ich dort war, sah ein seltenes Bild, ein grünes Tal. Denn es hatte davor geregnet.
Der Blick vom Rand des Vulkankraters ist vergleichbar mit dem Blick von der obersten Reihe eines großen Amphi-Theaters. Wir stehen an der Caldera Blanca, dem Weißen Kegel. Solche tollen Touren bietet
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Neben der Caldera Blanca befindet sich kleine Schwester Montaña Calderata. Wir steigen wieder hinab, auf einem Weg mit Schotter und Lava-Kies. Die Landschaft gleicht einem unbesiedelten und gerade entdeckten Planeten.
Wir laufen zu einem anderen Vulkan, den man ganz bequem durch einen Eingang erreichen kann, durch einen großen Riss im Kegel.
Lanzarote - die „Feuerinsel“ - die eigenwilligste Kanareninsel. Rund 300 Vulkane und ausgedehnte Lavafelder hinterließen eine ausgeglühte Mondlandschaft. Auf Naturfreunde und Wanderer übt die Insel daher einen ganz besonderen Reiz aus.
Die erloschenen Vulkane prägen das Bild der Insel und die Insulaner haben sich die vulkanische Erde zum Verbündeten gemacht. Sie haben es geschafft, trotz der extremen Trockenheit edle Tropfen zu gewinnen. Im La Geria wachsen grüne Weinreben im heißen schwarzen Lavasand.
Inzwischen ist La Geria das größte Weinanbaugebiet der Kanarischen Inseln. Rund fünf Millionen Liter produzieren die Weinbauern jedes Jahr. Allerdings ist der Weinbau ein außerordentlich mühsames Geschäft. Denn um an fruchtbaren Boden zu gelangen, mussten trichterförmige Vertiefungen in die extrem dicke Lavaschicht gegraben werden. Von dieser schwerenArbeit erzählte mir Ignacio Valdera, er ist Direktor der Bodega Bermejo:
Der Wein von Lanzarote – aus dem schwarzen Lava-Sand....Schwarz sind auch an einigen Stellen die Strände. Palmen und Südsee-Flair gibt es ein wenig an den Promenaden in den Touristengebieten Puerto del Carmen oder Playa Blanca. Gerade die Küsten sind bei Joggern sehr beliebt.
Hier kann man während des Joggens auch noch hautnah das Starten und Landen der Flugzeuge vom Airport Arrecive beoachten.
Spannend ist auch die Unterwasser-Welt, reich an Fischen. Das hat mir Max erzählt – der junge sportliche Münchner lebt inzwischen auf Lanzarote und verdient sein Geld als Tauchlehrer.
Max ist auf dem besten Weg zum Insulaner. Es lebt sich nicht sorgenfrei hier, aber vielleicht leichter. Und das liegt sicher am Klima. Die trockene Luft und der stetige leichte Passatwind sind ideal gerade beim Joggen.
Auch Beate Reber Sekula joggt sehr viel und gern. Sie joggt nicht nur, sie nimmt regelmäßig am Halbmarathon teil. Beate ist die Direktorin des Hotels „Los Jameos Playa“ in Puerto del Carmen und erzählt in unserer Sendung von ihrer neuen Wahlheimat.
Die letzten entspannten Tage auf Lanzarote verbringen wir im Süden, in Playa Blanca. Für mich war es ein völlig neues Wiedersehen nach rund 20 Jahren. Der Ort hat sich herausgeputzt, es entstand eine neue künstlerisch angelegten und sehr lange Promenade.
Und es entstand ein neuer Yachthafen, Marina Rubicon, ebenfalls künstlerisch angelegt.
Wer hier schon mehr als zehn Jahre nicht mehr war, der werde sich sehr wundern, sagt Tibor Strnad im Radioreise-Gespräch. Er ist der Verkaufsdirektor des Princesa Yaiza Suite Hotel Resorts, sicher das beste Haus am Platz. Tibor verspricht 330 Sonnentage im Jahr und ich hoffe, Sie bekommen in Ihrem Lanzarote-Urlaub möglichst viele ab.
Meinen letzten Tag verbringe ich an den wunderschönen Papagayo-Strände bei Playa Blanca. Sie liegen am Ende der Rubicon-Ebene. Über einen kleinen, teils steilen Pfad erreicht man dieses Badeparadies.
Nach diesem Tag möchte ich am liebsten auch Insulaner werden. Doch ich empfehle zunächst wie immer die zeitlich begrenzte Ausreise, nämlich die in den Urlaub. In diesem Sinne: Hasta luego!