DEUTSCHE FEHNROUTE - DER NORDKURS DURCH OSTFRIESLAND UND DAS AMMERLAND

 

In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit auf den Nordkurs der Deutschen Fehnroute durch das Ostfriesland und einen kleinen Teil des Ammerlandes. Kanäle und Mühlen sind das prägende Bild unserer Tour. Die Mühle in Remels ist eine der rund 70 noch aktiven Mühlen in dieser Region. Ein Müller zeigt uns das Innenleben, welches sogar die Kulisse einer Hochzeitszeremonie sein kann. In der Alten Seilerei in Oldersum lassen wir uns das traditionelle Handwerk erklären, dass für den Schiffsbau im Norden sehr wichtig war. Wir besuchen die historische Gattersäge, die aus einem langen Dornröschenschlaf erweckt wurde. In der Gemeinde Apen schauen wir uns besondere Schmuckstücke im Grünen an und in Wiesmoor tauchen wir in das Blumenreich ein. Warum die Ostfriesen mehr Tee als Briten oder Russen trinken, lassen wir uns im Bünting Teemuseum in Leer erklären. Und was das Alleinstellungsmerkmal dieser Fehnroute im Vergleich zu anderen deutschen Ferienstraßen ist, erfahren Sie vom Koordinator dieser Route. Wir wünschen viel Spaß im Norden!

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Wir starten im Herzen von Ostfriesland, in der schönen Ortschaft Leer. Und dabei starten wir so, wie die Ostfriesen gerne in den Tag starten, mit einer Tasse Ostfriesen-Tee. Warum die Ostfriesen sogar mehr Tee als die Briten trinken und was eine ostfriesische Tee-Zeremonie ist, erklärt uns Henning Priet. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bünting Teemuseum in Leer.


Entgegen anders lautender Gerüchte sind die Ostfriesen ein sehr gastfreundliches Volk. Der Ostfriese an sich liebt das Gespräch und die Geselligkeit, auch wenn ihm anderes nachgesagt wird. Zur Geselligkeit trägt bei den Ostfriesen bei, wenn sie vor sich eine zarte Teetasse mit der unverkennbaren "ostfriesischen Rose" haben – dazu ein Sahnekännchen, ein "Kluntjepott" mit "Kluntjezange" und das Stövchen mit der dickbauchigen Kanne. Diese Utensilien zieren die liebevoll gedeckte ostfriesische Teetafel, wann immer Besuch ins Haus steht. Darüber sprechen wir im Bünting Teemuseum. Hier erfährt der Besucher alles rund um die Geschichte, den Anbau und die Herstellung des Tees. Selbstredend kann der Gast im benachbarten Geschäft auch Tee kaufen. 


Mühlen prägen das Bild in Norddeutschland und sind gewissermaßen stille Zeugen der Zeit. Früher besaß jedes Dorf in Ostfriesland mindestens eine Wind- oder Wassermühle. Um das Jahr 1900 wurden mehr als 170 Mühlen in Ostfriesland gezählt. Etwa die Hälfte ist heute noch erhalten. Viele Mühlen wurden jahrelang in liebevoller Arbeit restauriert und instand gehalten.


Einige Mühlen dienen als Wohnungen, so lebte der Komiker Karl Dall etliche Jahre in einer Mühle. In den Mühlen gibt es heute zum Beispiel Cafés oder offene Backstuben sowie immer wieder Veranstaltungen rund um die Mühlen und das Müller-Handwerk. Brautpaare können sich in einigen Mühlen sogar das Ja-Wort geben, so wie in der Mühle in Remels. Sie ist eine der Mühlen, die Urlauber entlang der Deutschen Fehnroute besuchen können. Claus Nanninga betreibt sie als freiwilliger Müller.


Mühlen brauchen naturgemäß Wind – den gibt es im Norden zum Glück regelmäßig. Was der Süddeutsche dann schon als Sturm empfindet, kann den Norddeutschen mitunter ganz unberührt lassen. Denn hier sagt man: „Schietwetter fängt bei Windstärke 12 an“ – und: „Sturm ist erst, wenn die Schafe keine Locken mehr tragen.“


Die Seefahrt lässt auf dieser Radioreise grüßen. Denn es geht um die Herstellung von Seilen und Tauen.
Sie wurden früher von den sogenannten „Reepschlägern“ gemacht, die für die Herstellung von Tauen für die Seefahrt eine „Reeperbahn“ benötigen. Daher stammt auch der Name der lebenslustigen Vergnügungsmeile in Hamburg.


Diese traditionelle Handwerkskunst schauen wir uns im Museum der Alten Seilerei in Oldersum an.


Die komplette Seilerei mit allen Maschinen und Handwerksgeräten wurde in mühevoller ehrenamtlicher Tätigkeit mit Unterstützung der Gemeinde Moormerland wieder hergerichtet. Für die Radioreise führte uns José Hausmann durch das Museum. Der gebürtige Spanier kam vor Jahrzehnten aus Galizien nach Ostfriesland.


José erklärt uns, wie sich die Seilerei im 20. Jahrhundert in den Bereich der industriellen Fertigung verlagerte. Die komplette historische Seilerei mit allen Maschinen und Handwerksgeräten ermöglicht es heute, die traditionelle Handwerkskunst der Seiler zu erleben.


Auch so manches technische Kleinod liegt am Wegesrand dieser Tour, wie die alte Gattersäge in Hesel, die aus dem Jahr 1900 stammt. Lange lag sie im Dornröschenschlaf, bis endlich wieder das ratternde Geräusch aus dem Schuppen beim Gut Stikelkamp zu hören war. Dort traf sich die Radioreise zum Interview mit den Sägefreunden Günter Ammermann, Horst Bosa und dem ehrenamtlichen Bürgermeister Gerd Dählmann.


Die historische Gattersäge wird von ehrenamtlichen Sägemüllern vom Fehntjer Bürgerverein Neukamperfehn betrieben. Jeweils am 1. und 3. Samstag im Monat wird die Säge von 14:30 - 16:30 Uhr genutzt und kann in dieser Zeit besichtigt werden.


In Apen verlassen wir auf dieser Tour kurz das Ostfriesland und erreichen das Ammerland. Hier hatte der Künstler Jörg Ridderbusch etwas Besonderes geschaffen. Er verwandelte die beliebtesten Rastplätze dieser Gemeinde in einzelne kleine Kunstwerke. An einer schmucken Rastbank nahe eines Deichgrabens trafen wir den Künstler und den Apener Bürgermeister Matthias Huber zum Radioreise-Gespräch.

In Ostfriesland sagt man: „Regen ist erst, wenn die Heringe auf Augenhöhe vorbeischwimmen.“ Sollte es während Ihres Urlaubs regnen, ist die tropische Blumenhalle in Wiesmoor der Weg zurück in die Sonne. Das Blumenreich lädt zum Spazieren zwischen Blüten und zwitschernden Vögeln ein.  Der Geschäftsführer der Wiesmoor Touristik, Dirk Gerlach, führte uns durch die Anlage.

Im Bachlauf des Blumenreiches lässt sich der flotte Tanz der Fische beobachten und im Halbstundentakt betonen die tanzenden Wasserfontänen der Wasserorgel die Harmonie mit den Blüten.


Die Vögel zwitscherten bei unserem Besuch im Blumenreich und wir trafen auf dieser Tour so manchen bunten Vogel: Jürgen Tjarden ist ein besonderer Mensch, denn er hat das wohl kurioseste Museum in Ostfriesland gegründet, das Oll Reef Hus in Großefehn. Vom Trecker bis zum Zuckertopf gibt es hier alles zu sehen.


Anfang der 1980er Jahre packte ihn die Sammelleidenschaft und so wurde aus dem kleinen Lagerraum im Gulfhaus eine große historische Privatsammlung.

Jürgen erzählt uns im Radioreise-Gespräch, dass die Sammelleidenschaft im Jahr 1983 begann, als das Döschkefest in Felde und Wrisse stattfand. Damals spürte er das große Interesse der Menschen an alten Dingen und Traditionen. Sein erstes Museumsobjekt war eine alte Dreschmaschine. Heute zählen auch Kreuzfahrtschiffe zu seinen Exponaten.

Er hat so ziemlich alles gesammelt: Maschinen unserer Vorfahren aus Küche, Haushalt und Landwirtschaft. Zu sehen sind alltägliche Dinge wie Schreibmaschinen und Kaffeemühlen, Schraubendreher und Waffeleisen, Nähmaschinen, Holzschuhe und Milchkannen.


Ein alter Zahnarzt-Stuhl, eine barbusige Dame und und und….


Ganze Klassenzimmer haben in dem Museum Platz...


Auf dem Radioreise-Rundgang durch das Museum war Jürgen für allerhand Spaß zu haben.


Damit Platz für weitere Kuriositäten bleibt, trennt sich der Chef vom ein oder anderen doppelten Stück. Auf dem hofeigenen Flohmarkt können Hobbysammler auch ein paar Stücke für die eigene Sammlung erwerben.


Äußerst urig ist auch die museumseigenen Gaststätte.

Die Deutsche Fehnroute im äußersten Nordwesten von Niedersachsen führt auf insgesamt mehr als 170 Kilometern durch die Fehnlandschaft. Sie kann als Auto- wie auch Radfahrstrecke genutzt werden.


Es geht entlang von schnurgeraden Wieken und über die so typischen Klappbrücken. Windmühlen, Schleusen, uralte Backsteinkirchen und hübsche Gulfhäuser säumen den Weg.


Ulrich Schmunkamp koordiniert die Deutsche Fehnroute. Er hatte diese Tour organisiert und die Radioreise auf der Nord- wie auch auf der Südkurve begleitet.


Alles über die Südkurve der Deutschen Fehnroute können Sie in unserer zweiten Radioreise anhören:

https://www.radioreise.de/2022/04/deutsche-fehnroute-entdecken-und-erleben.html

Darin besuchen wir zum Beispiel die kleinste Sprachinsel Europas, informieren uns über den Schiffbau und lassen uns erklären, wie einst aus einer dicken Moorschicht Kanäle gezogen wurden. 


Mehr Informationen zur Deutschen Fehnroute mit Tourenvorschlägen und Übernachtungsservice finden Sie auf der Website https://www.deutsche-fehnroute.de oder telefonisch unter 04 91 / 91 96 96 40.
Auch per Mail helfen Uli und die Kollegen gern weiter: info@deutsche-fehnroute.de


Auf ein Wiedersehen an der Deutschen Fehnroute – und auf zu neuen Expeditionen an der Dollard-Route!

Die Radioreise stellt ferne und nahe Ziele vor. Sie bringt Geschichten von und über Menschen, sie dringt in fremde Kulturen und geheimnisvolle Welten ein. Sie ist auf der Suche nach besonderen Erlebnissen. Wir sind rund um den Globus unterwegs mit Mikrofon und offenem Ohr.

Radioreise lebt von den Aufnahmen vor Ort. Nahezu alle O-Töne werden im jeweiligen Land aufgezeichnet. Die Themenpalette reicht von Vancouver bis Moskau, von Mauritius bis zum Nordkap und von Teneriffa bis nach Australien. Radioreise stellt einzigartige Städte, unvergleichliche Hotels, besondere Events und unvergessliche Menschen der Reise vor.

Jede Sendung ist ein Highlight. Folgen Sie uns zum Beispiel auf eine kulinarische Reise nach Mauritius. Entdecken Sie mit uns Rodrigues, die unbekannte Insel im Indischen Ozean! Begleiten Sie uns durch das heilige Land, durch Israel oder steigen Sie mit in den Zug durch die Rocky Mountains! Alle bisherigen Folgen der Radioreise gibt es hier zum Nachhören.

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Von Abu Dhabi bis Australien - von Irland bis Israel - von Mauritius bis Marokko - von Miami bis Moskau: Sei es das Spielerparadies Macao, die Wiege des Jazz New Orleans oder eine der europäischen Kulturhauptstädte, die Radioreise stellt diese Ziele vor. Wir gehen aktiv auf Reisen - mit dem Husky-Schlitten durch den finnischen Winter, auf Schiffsfahrt durch das alte Russland oder auf Wanderung über die norwegischen Gletscher. Wir tummeln uns im schrillen Las Vegas genauso wie auf einem Fischmarkt auf Rodrigues im Indischen Ozean. Wir reisen dorthin, wo Geschichte auf Schritt und Tritt spürbar ist und wo längst nicht alle Narben verheilt sind, im Nahen Osten. Kommen Sie mit durch das sagenhafte Jerusalem und folgen Sie uns durch das heilige Land. Und natürlich genießen wir den Urlaub in einzigartigen Hotels und in guten Restaurants, in Wellness-Oasen und an den schönsten Stränden dieser Welt. Und wir sind weiter unterwegs, denn es gibt noch mindestens Eintausend Orte auf dieser Welt zu entdecken...

Deutscher Radiopreis
Gemeinsam mit unserem Partner audioguide.me haben wir einen akustischen Reiseführer entwickelt. Überall dort, wo wir diese Welt mit den Ohren entdecken, setzen wir ein akustisches Zeichen - mit unseren Sendungen. audioguideMe ist eine Plattform für Location-based Storytelling. Es ist ein Ort für spannende Geschichten, es erzählt die Geschichten genau an den Orten ihrer Handlung. Für dieses Projekt Kooperation wurden wir im Jahr 2014 für den Deutschen Radiopreis nominiert, die höchste Auszeichnung der Branche.

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Ztlatna Penkala des Jahres 2006 und 2015
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