Wildnis und Stille: Nationalpark Bayerischer Wald
In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher auf eine Tour in den Nationalpark Bayerischer Wald.
Wir sind in einer der schönsten und wildesten Natur-Landschaften Deutschlands, in grünen Wäldern mit scheinbar endlosen Bergketten. Wir laufen entlang von Seen, die aus der Eiszeit zu stammen und völlig unberührt wirken. Der Nationalpark mit seinen Fichtenwäldern der Berge, die an die Taiga-Wälder erinnern.
Hier ist Siegfried Schreib zu Hause, ein sehr leidenschaftlicher Ranger im Nationalpark. In unserem Radioreise-Gespräch erzählt er über diese Naturlandschaft, über die wilden Tiere, die nun wieder hier heimisch sind. Der Nationalpark ermöglicht Tieren und Pflanzen ein Leben völlig ohne menschlichen Einfluss. Das mag manches ungewohnte Bild bringen, wir erklären es.
Das Motto des Nationalparks heißt passend „Natur - Natur sein lassen". Hier wächst der Wald, hier stirbt der Wald, hier entsteht neuer Wald. Es ist eine Landschaft auch mit Hochmooren und Moosen, mit Gräsern und Zwergsträuchern – im Wechsel mit wassergefüllten Kolken und Latschenkiefern.
Es ist eine Region der Wildnis und Stille. Von dieser Landschaft schwärmt der Ranger.
In dieser grenzüberschreitenden Naturlandschaft entsteht eine einzigartige Wildnis. Daher treffen die Urlauber hier noch auf Wildtiere, die sonst selten geworden sind: Fuchs, Eule, Fischotter oder Wanderfalke. Elche sagen sich hier auch inzwischen wieder Guten Morgen und Gute Nacht.
Die Naturpark-Region ist eine Kulturlandschaft mit Sehenswürdigkeiten entlang der bekannten Glasstraße. Hier verläuft auch der neue Premium-Wanderweg Goldsteig, es bieten sich gute Aussichten, zum Beispiel vom Bergen wie dem Dreisessel, dem Almberg, dem Haidlberg oder dem Rachel.
Der Nationalpark ist ein Paradies für Familien mit Kindern, für die jungen neugierigen Waldläufer und eben auch ein Eldorado für Aktivurlauber, die sich gerne in der Natur bewegen. Er bietet gemeinsam mit dem angrenzenden Sumava-Park in Böhmen einen einzigartigen Lebensraum.
Nirgendwo sonst zwischen Atlantik und Ural darf sich die Natur auf so großer Fläche nach ihren eigenen Gesetzen entwickeln. So haben Stürme und auch der Borkenkäfer die Wälder in den letzten Jahrzenten verändert. Das mag manchen Urlauber überraschen, wenn er zum Beispiel den Berg Rachel vom Weitem etwas kahler sieht. Es liegt eben daran, dass der Mensch hier nicht in die Arbeit des Borkenkäfers eingreift.
Auf mehr als 350 Kilometern kann der Urlauber durch diesen besonderen Lebensraum wandern oder auf rund 200 Kilometern radeln und im Winter auf rund 80 Kilometern in den Loipen langlaufen.
In der Radioreise empfehlen wir selten Bahnhöfe, da der Charme von Bahnhöfen nur begrenzt ist. Aber hier im Nationalpark Bayerischer Wald ist ein Bahnhof auf jeden Fall einen Ausflug wert.
Wir empfehlen Ihnen unbedingt den kleinen Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein mit seinen Naturpark-Welten. Sie beherbergen fünf verschiedene Ausstellungsebenen, die die Vielfalt des Naturparks Bayerischer Wald informativ, eindrucksvoll und spannend veranschaulichen.
Der Bahnhof selbst ein gelebtes Beispiel für das vereinte Europa: Die Grenze verläuft mitten durch das Bahnhofsgebäude, mitten über den Bahnsteig.
Es gibt auch zwei Gasthäuser, eines mit bayerischer und eines mit böhmischer Küche. Es lebe die kulinarische Vielfalt im Herzen Europas!
Natürlich verzichten wir nicht auf gutes Essen und Trinken. Eine herzensliebe Frau aus Zwiesel verrät uns ihre Rezepte aus der guten alten Hausmannskost des Woides. Ein Gastwirt und Koch plaudert über die alte Wirtshauskultur, die leider auch im Bayerischen Wald immer mehr zur Nostalgie wird.
Ein junger Mann, der für den Bärzwurz brennt, plaudert über das Brennen dieses bekanntesten Schnapses im Bayerischen Wald.
Die hochprozentigen Erkenntnisse sollten Sie sich nicht entgehen lassen!
Auf ein Wiedersehen im Nationalpark Bayerischer Wald!